C180 - welches Angebot lohnt sich?

Gefühlt sind wirklich die Hälfte 180er. Stefan hat es sehr gut ausgeführt.

Sowas

https://www.ebay-kleinanzeigen…atik-/1968295419-216-8266

oder der hier, allerdings stimmt die Stoßstange vorne nicht, der könnte mal was abbekommen haben oder Opa blieb an der Garage hängen etc

https://www.ebay-kleinanzeigen…edach/1921221152-216-5191

Bei den frühen sollte man Mittlerweile aber die Kabelbaumproblematik klären. Sind die Kabel zu dne Zündspulen rissig kann man sich auf einen Tausch vorbereiten. Kopfdichtungen waren beim Kettenkasten bei frühen M111 auch gerne etwas undicht. Ansonsten sind die M111 bei regelmäßiger Pflege robuste Gesellen.

Angelehnt an Johannes' Hinweis mit der Pflege würde ich mir auch die Werkstatt-Historie zeigen lassen: Meine eigene Pleite mit einem S210-M111 rührte vermutlich auch daher, daß dort die beiden Vorbesitzer in schöner Regelmäßigkeit Ölwechselintervalle verschlonzt hatten und weit mehr als die 15.000 km mit einer Motorölfüllung unterwegs waren. Leider habe ich davon erst erfahren, als mir ein netter Markenkollege aus dem Motor-Board-Forum die Sterndiagnose auslas. Der Vorbesitzer hatte mir vermutlich aus Faulheit keine Werkstattrechnungen mehr vorweisen können, und ich war so blöd gewesen, nicht darauf bestanden zu haben .

Einige Monate, nachdem ich den Wagen (wegen Rost und aufgelaufener Wartungsstau-Probleme frustriert) weiterverkauft hatte, hatte er nach (angeblich) 220.000 km einen kapitalen Pleuellagerschaden . Ob der schöne S210 dann noch mal einen Austauschmotor bekommen hat, habe ich nicht mehr erfahren...

Zitat von Stefan1977

Ob man so ein Auto kaufen sollte, kann man echt nur vor Ort entscheiden. Schau dir das Objekt der Begierde genau an, unbedingt auch von unten! Insbesondere, wenn du beim Händler kaufst, sollte das kein Problem sein, eine Hebebühne hat jeder vernünftige Händler da.

Oder sogar: Gebrauchtwagencheck beim TÜV, Dekra o.ä. Die nehmen die Karre auch auf die Bühne (und haben bei meinem damaligen Kauf direkt zwei gebrochene Federn gefunden, die der Vorbesitzer dann noch ersetzen ließ).

Allerdings ist es ideal bzw. dringend ratsam, zusätzlich zu den Jungs vom TÜV bei dem Termin auch noch jemanden unter die Kiste gucken zu lassen, der die Baureihe und ihre potentiellen Schwachstellen gut kennt . In meinem Falle waren die TÜV-Prüfer nämlich vermutlich zu jung - sie haben zwar zu zweit wirklich gründlich geguckt, aber leider einige äußerst fiese Roststellen u.a. an der Hinterachsaufnahme und am Unterboden unterhalb des LPG-Tanks nicht gefunden. Hätte ich von diesen Mängeln gewußt, hätte ich die Finger von dem Wagen gelassen.

Man kann das den Prüfern nicht vorwerfen: Bei diesen mittlerweile bald 25 Jahre alten Kisten wie dem 202 kennen sich halt viele schon nicht mehr im Detail aus, vermute ich .

Michael

Dann verweise ich gern auf die Schwachstellen vom 202:

https://www.c-klasse-forum.de/…hp?w202---schwachstellen/

Die wurden zwar eigentlich für den Export gebaut, aber vereinzelt sind solche Fahrzeuge auch wieder reimportiert worden.

Gruß

Jürgen

der Köln-Kompressor geistert schon recht lange im Netz rum - ich glaube da hat König Herodes noch regiert...

Für die oben schon erwähnte Probefahrt in der Tiefgarage sind die 192PS doch etwas übermotorisiert? Wie man der hinteren Stoßstange ansehen kann scheint sich die besagte Garage öffensichtlich auch mal verschmälert zu haben.

Als erstes würde ich ausdiskutieren, was es für ein Auto für welchen Zweck werden soll und wieviel Budget für Folgekosten zur Verfügung steht. Für z.B. angehende Liebhaberstücke empfiehlt sich grade in der Stadt mit K (mit seinen 86 Stadtteilen) eine Garage, die ja nach Bezirk monatlich Kosten bis "Unkosten" generiert.

Zitat von andlum

Sollte das nichts werden, überlege ich so langsam, ob nicht auch ein 190er mit Klima noch sinnvoll sein könnte. Oder sind die schon zu weit gestiegen, um sie kaufen zu können?

190er mit Klima sind selten (das war eine sehr teure, selten georderte Sonderausstattung) und vom heutigen Publikum gesucht - ergo verhältnismässig teuer.

Dann das Nutzungsverhalten: Wenn der als Alltags-Zweitwagen dienen soll und es da noch andere Personen im Haushalt gibt denen das gefallen muss (der 'WAF') müssen sich alle Beteiligten im Klaren sein dass das ein Auto aus einer anderen Epoche ist das auch in Sachen passiver Sicherheit ein Oldtimer ist und nicht mit moderneren Konstruktionen mithalten kann.

Der 190er hatte maximal einen Fahrerairbag, und abgesehen von den letzten beiden Jahren war die Einbaurate niedrig weil teure Sonderausstattung. Bei dem analog zur C-Klasse populärsten Modell mit 1.8l-Motor war zudem das ABS bis zum letzten Modelljahr aufpreispflichtig.

Der 202 hat in der Regel zwei, ab 1997 vier Airbags, ABS war immer dabei, ab 1997 gab es ESP - von der passiven Sicherheit her ist das eindeutig das bessere Alltagsfahrzeug.

Dann ist die Ersatzteilsituation beim 190er mittlerweile spürbar schlechter als beim 202. Und die bei den Benzinmotoren verbaute Einspritztechnik ist mechanisch komplex und bedarf im Fehler- und Verschleissfall fachkundiger Hand, wobei fachkundiges Personal dafür in den Werkstätten immer rarer wird. Fehlerauslesen und dann Teiletauschen ist nicht.

Als Hobbyfahrzeug aber gut. Die Autos sind kompakt, wiegen wenig und bereiten auch mit weniger Leistung Fahrspass. Die überschaubare Technik ist vergleichsweise einfach. Elektronikmacken kennt der 201 nicht.

202= besseres Alltagsfahrzeug mit höherer Sicherheit, besserem Fahr- und Geräuschkomfort und mehr Ausstattung für weniger Geld

201= besseres Hobbyfahrzeug mit weniger Technik die sich einfacher langfristig instandhalten lässt.

Gute 190er mit Klimaanlage und Airbag aus den letzten beiden Produktionsjahren bekommt man für ab 5000 Euro, und die Auswahl ist ganz gut wenn man mit dem etwas schwachbrüstigen 1.8l-Motor leben kann. Die haben aber alle das H-Kennzeichen fest im Blick und werden ihren Wert mindestens behalten, man verbrennt also nichts. Nur muss man bei einem 30 Jahre alten Auto das (auch) im Alltag gefahren wird halt hinterher sein mit Pflege und Rostprophylaxe. Dass der werksseitige Korrosionsschutz besser ist als beim Nachfolger wird durch das höhere Alter wieder aufgehoben.

Die Sechszylinder sind inzwischen arg teuer geworden - da sollte man schon Fan sein. Der sehr angenehme 2.3l-Vierzylinder selten zu finden.

Ich bin lang 190er gefahren und auf die C-Klasse umgestiegen weil ich einen Kombi brauchte....

Moin,

Um auf den Ausgangspunkt zurückzukommen: Also, ich bin ein bisschen durcheinander. Suchst du einen Liebhaber oder einfach etwas zum überbrücken, was dann einfach weitergefahren wird? Zum überbrückten reicht ja einfach das was jeder 202 mit Tüv irgendwie kann: Komfortabel von A nach B. Am Ende sucht man sich dann einfach einen mit Tüv für wenig Geld, mit bisschen oberflächlichem Rost wirst du dann rechnen müssen. Die sind bei Mobile.de ein Kinderspiel zum suchen. Wenn du aber lieber ein Liebhaberwagen willst sind Rost, Ausstattung und Zustand schon eher wichtiger, allerdings werden sie dann auch teurer. Dann liegt es an deinem Geschmack ob dir ein Mopf oder Vormopf besser gefällt und und und...

Interessant zu wissen wäre auch was du ausgeben möchtest/kannst, was du so für Anforderungen an den Wagen hast, wofür er genau eingesetzt wird und wie lange er bleiben soll.

Bei meiner Familie läuft es z.B. so: In meiner Familie gibt es halt den Leasingwagen von meinem Vater. Er fährt damit zur Arbeit und, wenn ich nicht grade mit meinem 202 fahren will, Langstrecke mit der Familie (Urlaube, Familienbesuche, Kurztrips). Zum einkaufen und sonstige Kurzstreckenfahrten hat meine Mutter einen Tiguan mit einer kleinen Maschine. Ich gehe mal davon aus, dass es ähnlich wie bei uns sein wird, wenn der Wagen zum Zweitwagen werden soll. In dem fall würde ich (baureihenunabhängig) die kleinen Motoren nehmen. Die sind schneller auf Betriebstemperatur, verbrauchen weniger und leisten für die Stadt definitiv genug. Bei den 202ern also ein C180 oder C200, bei den 203ern kannst du die genannten um den C220 CDI erweitern, wenn du einen Diesel in Anbetracht ziehst. Die Sechszylindermodelle sind dann nicht sehr schlau. Wie erwähnt haben die schon Liebhaberpreise (was auch für den C230 Kompressor gilt), einen hohen Verbrauch und haben ganz besonders in der Stadt keinerlei Mehrwert außer dass sie etwas ruhiger und vibrationsärmer sind.

Meine Mutter ist vor dem Tiguan auch einen W202 C180 Mopf gefahren, der mit dem ersten Leasingwagen auch zum Zweitwagen geworden ist. Mit Handschaltung und am Ende ausschließlich Stadtherumgegurke hat sie 10L verbraucht, was in meinen Augen ein guter Wert ist, meiner liegt da bei 12. Wenn deine Frau etwas praktisches will sind die kleinen Motoren also genau das richtige. Auf der Autobahn bei 120km/h verbrauchen alle ähnlich viel/wenig (je nachdem wie Mans sieht ). Wie auch erwähnt kommt es nicht auf den Km-Stand an, sondern eher auf die Pflege und Wartung. Robust ist ein C180 auf jeden fall. Wir sind Wochenlang mit zu wenig Öl gefahren und es hat nie Probleme gegeben. Heißt nicht, dass man das machen sollte .

Ob es dann ein Liebhaber oder ein Nutzfahrzeug wird, hätte ich davon abhängig gemacht, wie lange ihr den Wagen behalten wollt. Ein Jahr zu überbrückten geht mit allem irgendwie. Wollt ihr den wagen aber noch fünf Jahre oder mehr fahren, sucht euch etwas in gutem Zustand, mit guter und dokumentierter Wartungshistorie und einer netten Ausstattung. Das Auto soll euch dann ja eine lange zeit begleiten und das geht besser, wenn ihr auch Freude am Auto habt. Es ist nicht wirklich schön, wenn ihr diskutiert wer den alten fahren muss, als wer den alten fahren darf. In einem gepflegten Auto fühlt man sich auch sicherer als in einem, wo man damit rechnen muss, dass es auf der nächsten Kreuzung auseinanderfällt.

Das war jetzt alles mehr oder weniger eine Zusammenfassung dessen, was hier schon steht, aber ich hoffe der Erfahrungsbericht hilft ein bisschen weiter. Außerdem lass uns doch mal wissen was genau aus dem Auto werden soll, dann können wir dir noch ein bisschen mehr helfen, als einfach Ebay-Kleinanzeigen zu bewerten .

Liebe Grüße

Julian