ZitatNaja, andere Unternehmen schaffen es ja auch, bei den Teilepreisen fair zu bleiben. Vorletztes Jahr habe ich eine Wasserpumpe am M111 gewechselt. Das Ersatzteil von SKF hat keine 50 Euro gekostet und macht, was es soll. Für eine Pumpe von Mercedes wären 170 Euro fällig gewesen. Ich glaube kaum, dass die 3 mal so gut ist.
Ich weiß nicht ob du die Pumpe selbst verbaut hast (ich habe auch eine von SKF bzw von denen gelabelt in meinem 203), aber die Qualität des Gussteils ist schon eine andere. Ob die Lagerung auf die gleiche Lebensdauer ausgelegt ist, wage ich zu bezweifeln, kann es aber nicht belegen. Nichtsdestotrotz vergleich man Äpfel mit Birnen, wenn man ein Nachbauteil mit den Lagerhaltungskosten eines ausgelaufenen Serienteils vergleicht.
ZitatEin Verdeckhydraulik-Spezialist verlangt für einen kompletten Satz neu abgedichteter Zylinder (das sind 12 Stück!) im Austausch 700 Euro, und gibt 3 Jahre Garantie.
Das Problem habe ich oben ja schon angerissen. Etwas als Ersatzteil zu verkaufen und eine Dienstleistung anzubieten sind zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe!
Der Verdeck-Kollege nimmt sich die Zylinder, packt neue Dichtungen rein und ist fertig. (Dafür sind sogar eig 700€ viel, weil Hyd.Packungen echt billig sind). Er bietet es an, so lange er Spaß dran hat bzw an die Normteile kommt. Kann von heute auf Morgen vorbei sein.
Mercedes (oder jeder andere Hersteller) macht mit dem Verdeckhersteller einen Deal über Seriengeschäft + Ersatzteile. Man fährt dann kurz nach Serienanlauf fünf Paletten mit diesen Zylindern ins Lager, wo sie die nächsten zwanzig Jahre rumliegen (Lagerhaltungskosten, Inventuren, Anforderungen an Lagerung damit Teile nicht kaputt gehen usw). Gleichzeitig sichert man sich beim Verdeckhersteller die Möglichkeit ab, bis zu z.B. 10-15-20 Jahre noch nachbestellen zu können - dafür hält der Hersteller die Maschinen, Plänen alles was dazu gehört entsprechend vor - und dieser Mehrkaufwand kostet eben. Aus dem ganzen Theater resultiert nun ein Preis, halb kalkuliert, halb geraten über den möglichen, durchschnittlichen Absatz. Jedes Jahr wird das Teil, was im Lager liegt, 5% teurer. Gehen die Teile langsam zur Neige, springen die Preise noch einmal nach oben um unnötigem Austausch vorzubeugen und möglichst lange "noch etwas liegen zu haben". Daraus folgt nun der Preis am Tresen, in deinem Fall 3,5k.
Ich sage nicht, dass das ein gerechtfertigter Preis ist. Aber ist es eben etwas anderes, als das Geschäft des Dienstleisters. Andersrum kann Mercedes auch nicht bei jedem Teil was - entgegen der Annahme - überproportional häufig über den Jordan geht, einen Jogi zur Reparatur beschäftigen. (Man denke nur an die SAMs die wie die Fliegen gestorben sind).
Erfreu dich doch einfach daran, dass es einen Markt für Drittanbieter gibt, die jeweils eine Nische füllen können. Der Stern auf der Verpackung ist nur für das gute Gewissen.