Lohnt ein Gas-Umbau bei über 10 Jahre alten Autos?

  • 107 mit der Kilometerleistung neue Sonnenblenden?
    Mein 98er hat 190000km runter und seine sehen wie neu aus.Geld fließt auch bisher keins rein.
    Außer Verschleiß und Wartung natürlich.Repkosten in 18 Jahren unter 1000 Euro-belegbar.
    Der wird definitiv mal ein Oldtimer und sinken im Wert wird er auch nicht mehr.Ebendso der 202,zeig mir mal einen MB der nicht Oldtimer wurde und damit immer hochpreisiger.

  • Hallo Jörg, Hallo Glatze11,


    Jörg:
    Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Wir haben etwas unterschiedliche Anschauungen ( was ja auch toll ist und ein Forum interessant macht, wär ja sonst langweilig ).
    Ich hatte immer schon ein Problem damit ( musste auch schon Lehrgeld bezahlen ), in ein Gebrauchsauto irgendwann mehr Geld reinzustecken, als der Wagen insgesamt Wert ist. Man kann mal die Border-Line etwas überhüpfen, muß aber meiner Ansicht nach höllisch aufpassen, daß man kein Fass ohne Boden bekommt. Und der Punkt kommt leider irgendwann. Und wenn ich das Fass aufgemacht habe, kann ich es schwer wieder zu machen. Nach dem Motto: Jetzt habe ich schon 1000 im letzten Monat reingesteckt, muß jetzt die nächsten 1000 auch in die Hand nehmen, anders sind die ersten 1000 versenkt.
    Rechne nicht zuviel mit dem H Kennzeichen. Hier wird sich in absehbarer Zeit einiges ändern. Dies wird schon seit längerem diskutiert. Die Schrauben wurden bereits angezogen. Noch vor ein paar Jahren hast eigentlich fast alles, was 30 Jahre hatte, mit einem H Kennzeichen ausstaffieren können. Inzwischen gibt es immer mehr Fälle, wo das H Kennzeichen verweigert wird. Zustand aber auch Kleinigkeiten wie z.B. ein nicht originales oder zumindest zeitgenössisches Radio. Immer öfter gibt es da Probleme ( noch nicht die Regel, aber Ausnahmen bestätigen die Regel).
    Der Sinn des H Kennzeichens bestand ja darin, mit einem festen Steuersatz den Leuten einen Anreiz zu geben, erhaltenswerte KFZ, egal welcher Hubraumklasse weiter zu erhalten. Die Versicherungen haben für H Kennzeichen sehr günstige Versicherungen, da sie auch davon ausgehen, daß diese Autos nicht als Alltagsautos verwendet werden und in der Regel auch wenig km pro Jahr gefahren werden.
    Der Sinn war sicherlich nicht, daß man irgendwann ein Alltagsauto spottbillig bewegen kann. Dadurch, daß dies immer mehr verwässert wird ( natürlich auch, weil die Autos heute langlebiger sind ), fangen Versicherungen und auch bereits der Gesetzgeber an, darüber nachzudenken.
    So lange ist es auch noch nicht her, wo ein Auto bereits mit 15 Jahren ein H Kennzeichen bekommen hat.


    Glatze11:
    Dein 98ger ( gehe davon aus, du meinst den 129ger ) wird mit den Sonnenblenden kein Problem haben. Erstens ist meiner 16 Jahre älter als deiner und zweitens war die Qualität des 129gers wesentlich höher als die des 107ers. Dies ist auch dem geschuldet, daß der 107er ( gebaut von 1971 - 1989 ohne wesentliche Veränderungen ) die Verarbeitungsqualität und der Entwicklung nach aus Ende der 60ger/ anfang der 70ger stammt. Es hat nochmals eine Veränderung in 85 / 86 gegeben, aber sicher nicht in allen Details.
    Mit dem 129ger hat Mercedes dann einen Quantensprung hingelegt. Gerade in der Entwicklungsphase durften damals noch die Konstrukteure bei diesem Auto gewaltig mitreden und die Controller wurden etwas zurückgehalten. Ein 129ger ist auch heute noch ungleich mehr Alltagstauglich als ein 107er. Man wollte mit dem 129ger als Erbe des 107ers ähnlich spektakulär ( und noch mehr ) auftreten, als bei der Einführung des 107ers 1971. Alleine die Rostvorsorge beim 129ger war schon enorm. Und auch die eingesetzten Materialien hatten sich nach über 20 Jahren gewaltig weiterentwickelt. Einen 107er fährt man nur, wenn man ihn mag.


    Jeder Mercedes wird etwas wert ?!? Momentan gibt es einen Hype. Der kommt aber auch wieder in Stocken. Ist ja nicht das erste Mal, daß wir sowas erleben. Die Massenautos der damaligen Zeit haben nicht wirklich einen Wert. Nimm doch mal einen 110er aus den 60gern oder einen Strich 8 aus den 70gern. Ausgenommen Sondermodelle (z.B. Coupes) kann man nicht wirklich von Wert reden. Beim 110er ist die Ersatzteilversorgung inzwischen sehr schwer und einen guten mit guter Substanz bekommst für 15' . Ich weiß aktuell einen 110er Bj. 65 absolut Rostfrei für 8000,- Aber es muß einiges gemacht werden ( Chromleisten, Sitze, Armaturenbrett ). Der Wagen ist nahezu unverkäuflich. Ähnlich verhält es sich beim Ponton. Es waren eben damals Gebrauchsautos, die in Masse produziert wurden.


    Nicht falsch verstehen, ich wünsch allen, daß der 202er und der 203er ewig hält und keinen Rost bekommt und keine Reperatur benötigt.


    Pidibaer




    Pidibaer

  • Du scheinst nicht so ganz zu verstehen. Es geht eigentlich gar nicht darum Profit zu machen, oder etwas zu sparen. Ein altes Auto fährt man, weil es einem gefällt, weil man Freude dran hat es zu fahren und zu erhalten. Man erfreut sich, mit jeder Investition daran, dass man sein Liebhaberobjekt und kein Renditeobjekt wieder etwas verbessert hat. Darüber, ob es sich lohnt, denkt nur der nach, der die Oldtimerei an sich nicht verstanden hat. Ein Brot und Butterauto erhält man, oder richtet man nicht her, um Profit draus zu schlagen. Man tut das, weil man dieses Auto... und nur dieses Auto fahren möchte. Sei es weil man Erinnerungen dran knüpft, weil man es immer schon haben wollte, oder, oder. Es gibt genug Verrückte, die mehrere 10t€ in einem Oldtimer versenkt haben der nur ein paar tausend Kröten letzlich Wert ist. Das Geld haben sie aber für ihren Traum ausgegeben, weil sie es genau so wollten.
    Du und viele andere gehören eher zu der Zunft der Oldtimerfahrer, weil es halt Chic und, oder In ist. Einen richtigen Enthusiasten interessiert nicht der Wert an sich, sondern lediglich das Objekt. Oldtimerrei hat nix mit Rentabilität zu tun. Das macht man für sich und nicht für Andere.
    Ein richtiger Liebhaber gibt sein Auto auch bei ne Totalschaden nicht auf..., da werden auch schier aussichtlose Fälle wieder von Grund auf neu aufgebaut, weil sich die Besitzer mit dem Teil identifizieren. Da interessieren die Kosten nur so weit, als dass man irgendwie finanziert, aber nicht ob man den Gegenwert beim Verkauf wieder erzielen kann. Man hat gar kein Interesse das Auto verkaufen zu wollen. Das tut man höchstens weil einen halt eine gewisse Situation dazu zwingt.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • 100% Zustimmung für Jürgen :thumbup:


    Ich hab noch eine DKW Hummel aus den 60zigern. Mehr schrauben als fahren, Nutzwert quasi Null, aber ein zweiter Motor, Getriebeteile und sogar nen Reserverahmen hab ich schon mal beseite geschafft. Man weiß ja nie, und wenn das Fieber einen erstmal erwischt hat... :love:

  • Ich habe ein Faible für die Brot-und-Butter-Autos. Die Topmodelle sind mir ein Greuel. Die Autos, die brav jeden Tag ihren Dienst verrichteten und das ohne Murren, das sind die Autos, die ich im Alter liebe. Deswegen behalte ich auch meinen 75PS-Golf ohne besondere Ausstattung.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

  • Die Topmodelle sind mir ein Greuel. Die Autos, die brav jeden Tag ihren Dienst verrichteten und das ohne Murren, das sind die Autos, die ich im Alter liebe


    Auch Topmodelle können Brot und Butter Autos sein. Nur die fährt kaum einer jeden Tag 100km zur Arbeit, weil die meisten Topmotorisierung sich kaum einer leisten kann um 100km jeden Tag auf Arbeit zu fahren.


    Jochen

    Schwarzer Benz, laute Schreie, endlich ist der Boss wieder da ... (Zitat: Kollegah)
    Es zählt nicht was für ein Auto neben dir steht.. Es zählt wie du zu dem Auto stehst!
    Ich konnte aus unerklärlichen GrÜnden in der Schule während der Kommasetzung nicht Geistig anwesend sein..
    Und ich Entschuldige mich für jeden Rechtschreibfehler.. leichte Lese- u. Rechtschreibschwäche!

  • Ein Brot und Butterauto erhält man, oder richtet man nicht her, um Profit draus zu schlagen. Man tut das, weil man dieses Auto... und nur dieses Auto fahren möchte.


    Ich denke ihr redet ein wenig aneinander vorbei.


    Zu deinen Aussagen zu "echten" Oldtimern können vermutlich alle zustimmen. Deren Wert bestimmt sich eben nach der Liebhaberei.


    Pidibaer wollte hier sicher die Abgrenzung machen zu Brot- und Butterautos. Die sind im Extremfall reine Gebrauchsgegenstände, die einen günstig, sicher, zuverlässig und komfortabel von A nach B bringen sollen.
    Und er wollte wohl nur sagen, dass der 202 ein solches Fahrzeug bei den meisten Besitzern noch ist und auch viele Jahre noch bleiben wird. Daran ändert auch ein potentielles H-Kennzeichen nichts dran, was solche Aussagen wie, "dann wird der richtig günstig" zeigen. Da steht das günstig im Vordergrund. Deren Wert bestimmt sich nach der Gebrauchsfähigkeit, was nichts mit einem "echten" Oldtimer zu tun hat.

  • Ich hab den 107 mit dem 170 vertauscht,Sorry.
    Locke-sehr schön geschrieben.
    H-Kennzeichen,bin lange Jahre ohne gefahren weil erstends mein 1,3 L und 1,0 L viel billiger waren mit normaler Steuer und ich tatsächlich mit zur Arbeit gefahren bin.Ein Freund von mir durfte böse nachzahlen mit seinem %,4L Diplo.
    Inzwischen nutze ich es wegen der Feinstaubzone und weil ein 2,0 dazu gekommen ist.
    Aber eigendlich hat es sonst kaum nutzen.
    Mir gehts um die einfache Technik,meine Fahrzeuge haben 3-5 Sicherungen!Da brauch ich mich mit Elektronik nicht rumärgern.
    Die Seltenheit-find ich auf jedem Parkplatz wieder...
    Und natürlich ein bischen Angabe,da geht schon öfter mal der Daumen hoch oder man wird auf das schöne Fahrzeug angesprochen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hatte immer schon ein Problem damit ( musste auch schon Lehrgeld bezahlen ), in ein Gebrauchsauto irgendwann mehr Geld reinzustecken, als der Wagen insgesamt Wert ist.


    Daher auch meine Unterscheidung in "Gebrauchswert" und "Marktwert". Ich z.B. habe ein Problem mit Fahrzeugen, die im Monat (!) 300...500 Euro an Wert verlieren (und man steckt noch Geld in Wartungsarbeiten rein).


    Und wenn ich das Fass aufgemacht habe, kann ich es schwer wieder zu machen. Nach dem Motto: Jetzt habe ich schon 1000 im letzten Monat reingesteckt, muß jetzt die nächsten 1000 auch in die Hand nehmen, anders sind die ersten 1000 versenkt.


    Genau so ist es. Wenn man Pech hat, steckt man innerhalb von 3 Monaten 3x 1.000 Euro in einen W202. Das sollte aber die Ausnahme sein, denn die völlig heruntergerockten Karren lässt man besser verschrotten.


    Zitat

    Inzwischen gibt es immer mehr Fälle, wo das H Kennzeichen verweigert wird. Zustand aber auch Kleinigkeiten wie z.B. ein nicht originales oder zumindest zeitgenössisches Radio. Immer öfter gibt es da Probleme ( noch nicht die Regel, aber Ausnahmen bestätigen die Regel).


    Wenn man sich an die Regeln hält, gibt es keine Probleme. Und "Schrott" sollte tatsächlich kein H-Kennzeichen bekommen.


    Zitat

    So lange ist es auch noch nicht her, wo ein Auto bereits mit 15 Jahren ein H Kennzeichen bekommen hat.


    Quelle bitte! Ich bin schon "ewig" in der Szene unterwegs, und kenne noch die Zeit in den 80ern und 90ern, als man mit einem Stapel Fahrzeugbriefe 2x im Jahr bei der Zulassungsstelle aufschlug, um die Oldtimersammlung ab- und wieder anzumelden. Man kannte sich nach einiger Zeit (also Oldtimerfahrer und Personal), und während die Dame / der Herr stempelten ergab sich das ein oder andere nette Gespräch ("meine Tante ist dieses Jahr gestorben, da steht im Schuppen noch ihr erster Käfer von 1966, (...) , ich gebe Ihnen mal eine Telefonnummer und (...)"


    Das H-Kennzeichen kam irgendwann Mitte 1997, und an "15 Jahre" (das wäre dann Baujahr 1982 gewesen, hätte also bereits die meisten Golf 1 eingeschlossen) kann ich mich nicht erinnern.



    Inzwischen nutze ich es wegen der Feinstaubzone und weil ein 2,0 dazu gekommen ist. Aber eigendlich hat es sonst kaum nutzen.


    Was soll es denn "noch" für einen Nutzen haben? Sind 200 € Steuern plus 250 € Versicherung (Vollkasko) ohne Hochstufung im Schadenfall und freie Fahrt in Umweltzonen nicht genug?


    Gruß Jörg

  • H-Kennzeichen waren immer 30 Jahre, lediglich das 07er gab es eine Zeitlang ab 20.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P