E10 -so "gut" wie sein Ruf?

  • Wow, du bringst es auf den Punkt Buko :thumbup:
    Da bin ich 100%ig deiner Meinung ^^

  • Ich habe vor kurzer Zeit gerade einen Bericht über Autofahren in Brasilien gesehen, in dem u.a. ein Mann seinen alten 1700er Opel Rekord aus den 70ern (der mit dem Tankdeckel unterm Nummernschild) mit reinem Alkohol betankt hatte. Das würde er schon immer so machen (weil billiger) und hätte auch keinerlei Probleme damit.
    Unsere Sterne sollten eigentlich auch keinen Ärger machen.


    Wobei es ja eigentlich schade ist, den guten Stoff im Motor zu verheizen, anstatt selbst zu sich zu nehmen... :D

    C200K T, 203 242
    C180K Sportcoupe 203 746

  • Hey,


    :thumbup: Richtig tausend Punkte, man kann E10 oder E85 Bedenkenlos im Mercedes fahren.


    Grüsse Matthias

    Habe noch eine neue Wasserpumpe mit Dichtung in. Versand 52 €
    passen alle 4Zylinder W202/W210 nicht C230K

  • Abend.


    punkt1.
    Es ist nicht egal was man tankt!


    Fakt ist, es gibt einige Studien zum E85. Allgemeine Studien an Prüfmotoren. Nichts für die Allgemeinheit, da nur einige Aspekte vom E85 betrachtet werden, und nicht alle Ergebnisse lassen sich blind auf alle Motoren übertragen.
    Jedoch hat die Studie gezeigt, dass der geringere Brennwert vom E85 die Phase des Kaltstarts sowie die Dauer bis zum erreichen einer idealen inneren Temperatur (Kolben, Kolbenringe, Zylinder, etc) soweit vergrößert hat, dass der Alterungsprozess vom Motoröl signifikant gestiegen ist. Beides führt zum größerem Verschleiß.
    Quelle müsste ich nochmal raussuchen, war aber in der MTZ (Motorentechnische Zeitschrift 2010 ka welche Ausgabe). Eine Zeitschrift primär für Motorenentwickler u.Ä.


    punkt2.
    @ Stefan.
    Was ist mit Brasilien?
    Antwort: Globalisiereung macht schon es schon.
    Hierzu gibt es einige interessante Möglichkeiten:
    a) Entweder ist dort der Markt so gering, dass es den Herstellern egal ist und sie einen blinden Versuch riskieren, dort die Fahrzeuge zu verkaufen. Und erst dadurch Erfahrungen mit E10 sammeln.
    b) Markt ist groß, dann rentiert sich der Export dahin ehh nicht. Ein neues Werk muss dort gebaut werden um die Einführungssteuer für Importgüter zu senken. Und wenn man dabei ist, dort ein Werk aufzubauen, dann investieren wir die 10mio extra um dort ein spezielles Entwicklungszentrum zubauen, welches sich nur mit beschäftigt, die Fahrzeuge dort langlebig zu machen. Bzw sogar eigene Motore und Agreggate zu entwickeln. Da nur dort der Markt so signifikant ist, wird die Entwicklung auch nur dort so betrieben und auch nur für die Fahrzeuge dort - ohne Einfluss auf den EU Markt.
    c) Markt ist gering, zu gering für eigenes Werk- Problem mit der Brasilianischen Gesetzgebung ist erkannt. Frage an die Marktforschung: Sollen wir da überhaupt hin?!? Ist der Gewinn in irgendeiner relation zum Aufwand? Wenn nicht, dann gibts keine Markteinführung in Brasilien.


    Problem Brasilien ist beseitigt :)
    Es gibt noch ein paar weitere ähnliche Modelle, wie man bei solchen besonderen Gegebenheiten vorgehen kann.



    Mein Fazit zu E5 / E10 / E85
    Abgesehen davon, dass mein Kompi Superplus frist, würde ich dem einen erhöhten Alkohol gehalt nicht antun. Denn Kraftstoff ist wirklich mehr wie nur ein Betriebsstoff zum antreiben eines Motors.
    Über den Kraftstoff wird eine Abgasqualität und somit Verschleiß an der Abgasnachbehandlungsanlage verändert. Über den Kraftstoff wird auch der direkte Verschleiß der Zylinderoberfläche gesteuert und somit die Leistungsfähigkeit im erhöhtem Alter bestimmt. Kraftstoff hat echt verdammt viele Seiten, welche der Allgemeinheit nicht bekannt sind, jedoch in der Entwicklung maßgebend sind.
    Und im Motorenbau sowie in der Philosophie der Entwicklungsart hat sich in den letzten 30jahren sehr viel getan, einfach zuviel.
    Wenn es jetzt den wechsel von verbleitem zu unverbleitem Sprit geben würde, würden unsere 17 - 10 Jahre alten Fahrzeuge echt alt aussehen! Und das könnt Ihr mir glauben!


    MfG Chester

  • Zitat

    Kraftstoff hat echt verdammt viele Seiten, welche der Allgemeinheit nicht bekannt sind, jedoch in der Entwicklung maßgebend sind.


    Das ist richtig und auf welche willst du eingehen?
    Ich will damit sagen, dass bei der Erdölraffination ein Gemisch aus vielen Kohlenwasserstoffen entsteht, die dann noch aufgereinigt werden. Je nach Fraktion sind es dann entsprechende Komponenten.
    Was hier auf den Markt kommt muss dann natürlich spezifiziert werden, was beispielweise in der Oktanzahl in DIN EN 228 festgehalten ist.
    Hier http://www.antonwiller.de/_portal01/cont_portal_frei.php kannst du dir ja mal die Super und Superplus Spezifikationen nebeneinander anschauen (beide öffnen). Was fällt dir auf?
    Natürlich könnte ich jetzt eine Komponente nachträglich erhöhen, beispielweise Toluol (nenne ich jetzt mal bewusst in Bezug auf den anderen Thread) reinkippen= methyliertes Benzen als aromatischen Kohlenwasserstoff und könnte dadurch die Oktanzahl erhöhen. (Was natürlich auch nicht clever ist, da ich dann gleich billiger etwas superplus tanken könnte) Was passiert dann bei unseren Motoren? Was ist die Meinung vom ADAC zu Vpower und Co? Die Mindestoktanzahl sollte man allerdings einhalten.


    Und die Sache mit dem Wassergehalt kann ich noch nicht ganz einschätzen. Wie ist denn der bei E10? Bei Super sollten es ja 120mg/kg sein. Hab im meinem Leben bisher nur 1x den Wassergehalt mittels Karl-Fischer-Titration bestimmt. Vielleicht sollte ich das mal machen: E5 und E10 und eine Probe aus dem Tank. Denn wenn mein Wert im Tank höher ist, dann würde ich schrittweise zutanken um auf der ganz sicheren Seite vor der "ach-so-geführchteten-Phasentrennung" zu sein.


    Macht euch nicht verrückt, E10 verträgt unser w202 ;)

  • Wie kommst Du auf solche Zahlen? Die ganzen Systeme müssen heute geschlossen sein, da kommt so gut wie kein Wasser rein.

    Jupp und zwar in Richtung reines E10.


    Das ist ja schon gefährliches Halbwissen ;(


    Wie willst du ein GESCHLOSSENES SYSTEM befüllen ohne das Luft entweicht.
    Und wie möchtest du einem Tank Flüssigkeit entnehmen, ohne das ein Vakuum entsteht ?( :smoke:

    • Offizieller Beitrag

    Und nu kommt noch so ein Unsinn, es wäre falsch, fossile Brennstoffe durch nachwachsende zu ersetzen, du liebe Zeit


    Für den Betrieb von Fahrzeugen ist das tatsächlich ökologischer Unsinn.


    @ icemannthereal


    Klär das per PN, dein Post wurde gelöscht, Danke.

  • Es ist ja verständlich, dass in diesem Beitrag zwei Fraktionen vertreten sind.
    Die einen haben bereits Biokraftstoffen oberhalb von 5 % an Ihren Fahrzeugen verwendet, bzw. machen dies jetzt Aktuell oder haben es einfach nur vor.
    Die anderen zu denen auch ich mich zähle, haben bereits vor 2-3 Jahren die Beimengung von Biokraftstoff abgelehnt, wie auch eine Petition unterstütz.
    Es ist auch verständlich das die Befürworter jetzt versuchen mit aller Macht dieses Zeug zu verteidigen, ohne letztlich zu wissen wie es aus gehen wird.
    Ist wie mit der Pille die man gerade geschluckt hat.


    Ich wie viele andere auch habe den Beipackzettel jedenfalls gelesen und möchte diese Pille eben nicht nehmen, da die Nebenwirkungen eben unabsehbar sind.
    Selbst MB ist nicht sicher wie man ihrem Lari Fari Statement entnehmen kann!


    Wie die Konzerne unsere Welt bereits verändert haben, sollten sich die Befürworter des Ökosprit in dem Film >> We feed the World << mal ansehen.
    Aus Pflanzen hergestellte Erzeugnisse sind letztlich heute eines der Größten Spekulationsobjekte dieser Erde geworden.
    Wenn man sieht wie die Weltbevölkerung wachsen wird, denke ich sollte man Nahrung Pflanzen und Ernten aber nicht zu Kraftstoff machen.

  • Ich befürchte eher, dass es sich zu einer ideologischen Grundsatzdiskussion ausweitet, anstatt eine technischen Diskussion zu sein.
    Klar ist doch aber, dass man langfristig nicht auf einen Rohstoff setzten sollte, der zum einen bald zu teuer wird um Massen zu befördern und zum anderen man gleichzeitig die Chance hat sich teilweise Autark von spekulativen Marktpreisen zu machen.
    Ich verstehe einfach nicht was dagegen spricht seinen Treibstoff durch speziell gezüchtete Pflanzen selbst zu Produzieren, siehe Sun-Fuel oder Algen Projekte. Diese Pflanzen sind nicht zum verzehr geeignet, haben jedoch eine größere Biomasse als herkömliche Pflanzen. Wenn du jetzt mit dem Argument kommst, man solle doch lieber die Fläche nehmen um Nahrungsmittel für die dritte Welt zu produzieren, dann schaue dir einmal den Hünerfleisch Markt in Afrika an und staune über die langfristigen Folgen, welche daraus entstehen, wenn europäische Unternehmen ihre Abfallprodukte für kleines Geld ins Ausland verkaufen.

    Mfg
    adler-tag

    Rainer Günzler: Ein Coupé. - Und was bedeutet "Coupé"? Eigentlich nichts anderes, als
    eine verteuerte Limousine mit einem verringerten Platzangebot.