Reparatur W202 oder Kauf W204? Diskussionsrunde

    Hallo zusammen,


    ich stehe aktuell vor einer schweren Entscheidung: Behalte ich meinen W202 und repariere ihn oder suche ich mir einen gepflegten W204?


    Hintergrund: Mein W202 C180 hat mittlerweile 290.000 km auf der Uhr und das Ausrücklager der Kupplung zwitschert deutlich. Demnach müsste die Kupplung getauscht werden und wahrscheinlich auch noch etwas am vorderen Fahrwerk. Der Wagen ist eine Buchhalterversion, d.h. Classic, keine Klima, helle Stoffsitze.

    Leider hat der Rost auch zugeschlagen, die Radläufe haben Blasen, die Fahrerseite an den Türen auch schon braune Stellen. Die Schweller sind ok.

    Daher müsste ich also min. 1000 EUR in Kupplung und Fahrwerk stecken und wahrscheinlich noch ein bisschen was in die Rostentfernung.


    Alternativ suche ich mir einen W204 Vormopf bis 150.000 km der wahrscheinlich an die 8.000 EUR kostet. Gefahr hier, dass die Steuerkette etc getauscht werden müssen, was sich in einer freien Werkstatt gerne auf 2000 EUR beläuft.


    Ich möchte eigentlich nur ein zuverlässiges Auto fahren. Der W202 gefällt mir optisch besser und ist meiner Meinung nach auch mechanisch robuster aber kommt leider in die Jahre. Der W204 mit M274 (Mopf) sprengt leider mein Budget.


    Vielleicht könnt ihr mir helfen, hier eine Entscheidung zu finden. Gerne hätte ich ein paar Diskussionspartner, die die Vor- und Nachteile beider Optionen kennen und darlegen können. Meine Bekannten sind leider keine Experten was W202 und W204 angeht.


    Beste Grüße

    Thomas


    P.S. lese schon länger hier im Forum mit, Grüße an alle!

    hallo und willkommen :)

    ich mache mal die Rechnung auf für den 202, der bereits 290TKm vermutlich ohne große Kapriolen abgewickelt hat. Die Mängel sind großenteils ganz normaler Verschleiß und finanziell wirklich gut kalkulierbar, um weiterhin ein in der Summe günstiges Auto fahren zu können . Somit ist es "nur" eine persönliche Entscheidung unter Einbezug von Klima-Komfort des moderneren Modells, ob man sich das neuere gebrauchte Auto leistet.


    an die hässliche Ausstattung gewöhnt man sich übrigens - spätestens nach dem 3. oder 4. Classic :ugly:  <X   :D

    Ob man sich vom Auto trennt, muss man je nach nötigen Aufwand entscheiden.

    Egal für was man sich als Nachfolger entscheidet, sollte man sich darüber klar sein, dass auch da Investitionen nötig sein werden.

    Kupplung und ein paar Fahrwerksteile wären jetzt kein wirklicher Fahrzeugwechselgrund... Aber dann fehlende Klima und beginnender Rostbefall sind dann schon ein anderes Thema... Vor allem letzteres wird immer gnadenlos unterschätzt.

    Zu erst würde ich mich mal schlau machen, welche Kosten wirklich auf Dich zukommen, wenn Du alles in Ordnung bringst. Dann kannst Du eher abwägen, was Budget zulässt

    Auch ein 204 ist inzwischen ein altes Auto, die aber ganz andere Probleme haben, wie ein 202.

    Was man wählt ist wohl eher eine Frage des persönlichen Geschmacks. Vor allem einen VorMopf 204 würde ich mir schon wegen des Innenraumabientes, niemals zulegen.


    Gruß


    Jürgen

    Kann nur zustimmen, der W204 VorMopf Innenraum ist, nennen wir es abenteuerlich. Allerdings finde ich die Kombination aus dunklem Oberplastik mit hellen Sitzen und heller Armlehne am besten. Leider selten zu finden und die Steuerkettenproblematik lässt mich nicht los, da ich selbst häufiger mal Kurzstrecke (20km) fahre. Da waren die W202 doch deutlich robuster mit der Duplexkette. Sechszylindermaschinen im W204, die das Steuerkettenproblem nicht haben sollen, kann ich nur schlecht einschätzen, bzgl. Spritverbrauch, finde da nur sehr weit auseinanderliegende Angaben.


    Um den Rost zu beseitigen fahre ich demnächst bei einem Karosseriebauer vor, der sollte ungefähr abschätzen können, was da kostentechnisch auf mich zukommen würde.
    Der Wagen ist sonst technisch ziemlich durchrepariert, neue Drosselklappe und neuer Katalysator sind bereits drin. Allerdings kommen jetzt halt die ganzen kleinen Dinge wie quietschender Gebläsemotor, verkratzte Windschutzscheibe, abgegriffener Schaltknauf etc. Und die Ersatzteilversorgung für Karosserieanbauteile wird langsam eng

    Wenn der 202 noch 2 - 4 Jahre mit vertretbarem Aufwand packt, würde ich ihn noch so lange fahren und anschließend auf einen bis dahin günstiger gewordenen 204 mit M274 oder 205 mit M274 umsteigen.

    Am 202 bis dahin nur das nötigste machen. Rost entfernen lassen lohnt nicht, selber machen hängt von den eigenen Möglichkeiten/Zeit/Anspruch ab.


    Gruß

    Holger

    Ich sehe es ähnlich wie Holger. Wenn du den W202 für 1000 Euro nochmal übern TÜV bekommst, dann mach doch. :) Mehr Geld als nötig würde Ich für einen karg ausgestatteten 180er mit reichlich Kilometern, und Rostschäden allerdings nicht investieren, solange man nicht persönlich an dem Auto hängt.


    In zwei Jahren haben die Preise für den W204 sicher auch noch mal kräftig nachgegeben. Aber wenn dir der W202 grundsätzlich besser gefällt, wäre das ja eventuell auch eine Alternative? Gerade der 180er ist in gutem Zustand noch immer verhältnismäßig günstig zu bekommen. Und eine Klimaanlage hat etwa jeder zweite.

    Gab es nicht auch beim W204 Vormopf die Probleme mit der Hinterach

    Schöne Grüße
    Andreas


    Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe (Walter Röhrl)

    Man sollte vielleicht auch darauf hinweisen, dass die ersten 204 inzwischen auch so einige typische Rost ecken entwickelt, wie vordere Wagenheberaufnahmen und Radlauf hinten, im mittleren Bereich... Gibt da garantiert noch einige Stellen mehr. Bin da nicht so voll im Thema.


    Zum Thema, ob es sich lohnt, den Rost am 202 zu bekämpfen, ist eher immer eine Frage der persönlichen Wünsche. Wenn man den Anschaffungspreis eines 204ers in die Karosserieinstandsetzung des 20 investiert, kann man schon einiges machen, auch wenn ein VorMopf inzwischen recht günstig zu haben ist. Das hängt halt stark davon ab, wie gut, oder schlecht der vorhandene 202 ist.

    Aber letztlich für jemand, der eine Werkstatt mit den Arbeiten beauftragen muss, wird schnell feststellen, dass es sehr teuer und damit wirklich unrentabel wird... Zumindest wenn man in D reparieren lassen will.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97