Leck im Unterdrucksystem des Motors, Farben Unterdruckschläuche

  • Hallo in die Runde,


    im Unterdrucksystem auf der Seite des Motors ist ein oder mehrer Lecks vorhanden. Im Anhang ein Foto des Ventilblocks. Das erste Leck war direkt am Ventilblock, dort wo die Stahlkugel eingepresst war und wurde bereis abgedichtet. Wenn ich nun am Schlauch zur Ansaugbrücke mit einer Handpumpe Unterdruck erzeuge, dann steigt der Druck nach einigen Minuten wieder deutlich in Richtung Atmosphärendruck. Das ist in sofern ein Fortschritt, als dass vor dem Abdichten des Ventilblocks innerhalb von Sekunden der Unterdruck verloren wurde.


    Die Vermutung lag nahe, dass ein weiteres Leck vorhanden ist. Folglich hab ich die Unterdruckschläuche mit einem 7er Maulschlüssel abgehebelt und jede Leitung einzeln vermessen. Hier die qualitativen Ergebnisse:

    - grau (zur Ansaugbrücke): dicht

    - weiß (vermutlich SRU?): dicht

    - violett (Leuchtweitenregulierung): leicht undicht

    - rot mit schwarzem Strich (?): absolut undicht

    - grün (Umluftklappe): dicht


    Wofür ist die rote Leitung mit schwarzem Strich? Hab an dieser Leitung mehrere Minuten gepumpt, da ich vermutete, dass diese mit dem Druckbehälter unterm Kotflügel der Beifahrerseite verbunden ist, der zunächst leer gepumpt werden müsste... Gehe ich richtig in der Annahme dass die weiße Leitung für die Saugrohrunterstützung (SRU) durch die ZV-Pumpe im Kofferraum ist? Oder ist das die Leitung zu den den Kopfstützen im Fond? Die ZV-Pumpe läuft und lief nicht dauerhaft. Gab es die SRU überhaupt beim kleinen Mopf?


    Das Fahrzeug hat die manuelle Klimaanlage.


    Viele Grüße

    Roland

  • War schnell zu lösen. Hier die Auflösung: Im WIS hat Dokument mit Dokumentennummer DH0302PA0SR11X die weiße Leitung als transparente Leitung enttarnt, der zur SRU gehört und bei Fahrzeugen mit Klimaanlage vorhanden ist. DH0105PK0032X bezeichnet die rote Leitung mit schwarzen Strich als rot/graue Leitung. Diese verläuft zum Druckbehälter unter dem Kotflügel. Anordnung der Bauteile für die Umluftklappe und "Schaltplan" des Ventilblocks ist in DH0105PK0031X aufgeführt.


    Die Dokumente sind zwar für die Heizautomatik und nicht für die Temperaturautomatik oder Klimatisierungsautomatik, aber entsprechen der Bauausführung am meinem Fahrzeug. Wie auch an anderen Punkten ist beim kleinen Mopf das WIS häufig etwas wunderlich.


    Die violette Leitung ist bei nochmaliger Prüfung dicht gewesen. Vermutlich war der Prüfadapter zur Unterdruck-Handpumpe nicht richtig auf dem Anschluss aufgesteckt. Das passt auch damit zusammen, dass die Scheinwerfer bei abgestellten Fahrzeug oben bleiben. Für das Auspumpen des Druckbehälters an der rot/grauen Leitung war lediglich deutlich längeres Pumpen mit der Handpumpe nötig. Der Unterdruck wurde gehalten. Damit ergibt sich folgendes Schema:

    - grau (zur Ansaugbrücke): dicht

    - transparent (SRU): dicht

    - violett (Leuchtweitenregulierung): dicht

    - rot mit schwarzem Strich (Behälter Unterdruck unter Kotflügel Beifahrerseite): dicht

    - grün (Umluftklappe): dicht


    Meine Annahme einer weiteres weiteren Lecks, neben dem Leck am Ventilblock selber, war also (vermutlich) falsch. Alles weitere wird eine Probefahrt zeigen.


    Viele Grüße

    Roland

  • Ein heisser Kandidat ,ist auch der Bremskraftverstärker.

    Einfach zu testen,nach Abschalten des Motors muß das Bremspedal noch genügend Unterdruck haben um 2-3 Pedalwege , leichtgängig zu absolvieren.


    Ich sage es nur,weils ein schleichender Prozess ist, meistens nicht erkannt wird.


    Gruß Stephan

  • Guter Hinweis! Zusätzlich war mir ein Dokumente im WIS zur Prüfung des Rückschlagventils aufgefallen:


    AR43.10-P-0023A sagt zur Prüfung des Rückschlagventils: 1) Bremspedal mehrmals betätigen bis Unterdruck im Bremskraftverstärker abgebaut ist. 2) Prüfgerät in die Leitung zwischen Bremskraftverstärker und Saugrohr anschließen. 3) Motor starten, Gas geben, durch plötzliches Loslassen des Gaspedals einen Unterdruck von 0,75 bis 0.8 bar erzeugen und Motor abgestellen. 4) Unterdruck darf in 30 s um maximal 0,2 bar absinken. 5) Falls es mehr absinkt, dann Unterdruckleitung prüfen und ggf. erneuern oder Bremskraftverstärker prüfen.


    Viele Grüße

    Roland

  • Nach einer Probefahrt macht das Unterdrucksystem nun einen dichten Eindruck. Das wieder aufgetretene Pfeifen und Zirpen aus Richtung der Leuchtweitenverstellung kann einen wahnsinnig machen, ist nun jedoch erstmal wieder verschwunden. Nach einem Leck im Bereich Umluftklappe und einen weiteren Leck am Verbinder eines Scheinwerfers war nun ein weiteres Leck am Ventilblock für das Pfeife und Zirpen verantwortlich.


    Der Zeige für die Drehzahl wirkt nun im Leerlauf wie angenagelt - wenn es zur korrekten Leerlaufdrehzahl kommt. Scheinbar braucht mein MSG noch etwas, um sich an die neuen Druckverhältnisse zu gewöhnen. Gelegentlich sinkt die Leerlaufdrehzahl nur auf etwa 1000 U/min ab. Nochmal kurz Gas geben und die Leerlaufdrehzahl sinkt in den niedrigeren, gewohnten Bereich ab. Ausblinken gibt 8 Impulse d.h. der Fehlerspeicher sagt "Fehler im System Leerlaufregelung (Regelung geht in Notlauf)". Von Notlauf hab ich jedoch nichts verspüren können.


    Das könnte jetzt ein weiteres Leck sein oder eine Fehleinstellung am Gestänge der Drosselklappe. Letztere hab ich kontrolliert und scheint in Ordnung. Schalter für Leerlauf wird betätigt beim Loslassen des Gaspedals gibt diese ein hörbares Klicken ab.


    Hat irgendjemand noch Hinweise zu diesem Problem und der Fehlermeldung?


    Viele Grüße

    Roland

  • Bei einem fast 30 Jährigen Auto würde ich nicht 100% davon ausgehen, dass die Farben der Druckluftschläuche alle noch stimmen.

    Da es ja vielleicht in der Vorzeit Reparaturen gab, wo genommen wurde, was da war.

    Schöne Grüße
    Andreas


    Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe (Walter Röhrl)

  • Bitte niemals nachmachen. Die Unterdruck- Stellglieder z. B., oder auch die Membranen für die Stellglieder an der Klimaanlage können da sehr schnell kaputt gehen. Was ist da so schlimm sich für 25,-€ eine einmalige Anschaffung fürs Leben zu gönnen, indem man sich eine einfache Unterdruckhandpumpe gönnt...? ?


    Zum Thema Unterdruckschlauchfarben... Glaube nicht dass da so oft jemand Hand an die Schlauchleitungen legt. Wie man meist sieht, sind es selten die Schlauchleitungen selbst, die kaputt gehen. Meist liegen die Problem an den Kupplungen, Anschlüssen, oder defekten Membranen.


    Gruß


    Jürgen

  • Gut zusammengefasst. Hab 26 EUR in solch eine Handpumpe investiert. Hat sich gelohnt!


    Zunächst bin ich nicht davon ausgegangen, dass die Farben der Leitungen noch passen. Am Ende der Fehlersuche hab ich festgestellt, dass die Farben stimmen.


    Ganz Ende der Fehlersuche ist jedoch nicht: Hab immer noch ein leises Zirpen, aber das ist auch bei abgezogener Leitung zum Saugrohr vorhanden.


    Wer weiß wo es herkommt… Ich tippe mittlerweile auf den Antrieb.

  • Ich hab damals mittels Druckluft die Schläuche kontrolloiert und die Undichtigkeiten endeckt.

    Ein Blick auf den „Schaltplan“ des Ventilblocks besagt, dass keine Gefahr bei Stellelemente bei diesem Vorgehen bestehen sollte, da im Ventilblock Rückschlagventile vorhanden sind.


    Der Fehler 8 hat eine etwas überraschende Lösung gehabt: Zündkerzen. Hatte einige Wochen zuvor Bosch F8DC4 (Made in Russia) verbaut. Da ich keine Lösung für den Fehler sah, aber der Motor weniger ruhig lieft als mit den NGK-Kerzen, die zuvor verbaut waren, hab ich wieder zurück gewechselt und das MSG zurückgesetzt. Fehler weg.


    Die Kerzen von Bosch fliegen in den Müll und ich bleib bei NGK.


    Viele Grüße

    Roland


    Edit: Es war der Stellmotor der DK. Weiter gehts in diesem Thread.