Greenhorn mit Fragen zum Kauf eines W 202

  • Das weiss ich nicht. Hab da nur mal ein 4-Gang-gekauft, das über einen undichten Wärmetauscher am Kühler (die Getriebe haben alle einen im Wasserkühler integrierten Ölkühler) den Glykoltod gestorben ist. Das hat komplett knapp unter 2000 Euro gekostet, inkl. Ein- und Ausbau, neuem Kühler/Leitungen und allem Drum und Dran, das Getriebe selber halt 1200.

    Ich würde einfach anrufen: http://www.atb-berlin.com.


    Die Geschichte mit dem Motorkabelbaum ist lange nicht so schlimm. Da kostet das Ersatzteil 700 (M111) bis 800 (M104) Euro und tauschen kann man den selber. Kein Spezialwerkzeug und keine Bühne erforderlich, ist nur Fummelei.

    Vor allem kann man bei einer Fahrzeugbesichtigung mit wenig Aufwand feststellen ob das Ding neu muss. Einfach die Kabel an den Steckern zu den Einspritzventilen und den Zündleitungen angucken. Und dann geht entweder der Preis um (im Idealfall) die 700 Euro runter oder man lässt die Kiste stehen.

    Ich würde das mit den Getriebe nicht überbewerten. Wenn das Ding auch kalt!) ruckfrei und sanft schaltet, die Wandlerüberbrückung unmerkbar ein- und ausschaltet und keine Geräusche von sich gibt kann das noch lange halten.

    Selbst wenn nicht - der Normalmensch holt sich dann auf dem reichlich bestückten Markt ein Gebrauchtes für 400 Euro und darunter.

    Das Öl sollte halt schon mal neu gekommen sein .Gerade bei den typischen Rentnerkisten kann es tatsächlich sein dass das noch nie gewechselt wurde weil es anfangs nicht vorgeschrieben war und auch konstruktiv nicht vorgesehen war (man hat ja die Ablaßschraube am Wandler eingespart).

  • Okay, soweit vielen Dank für eure Beiträge.

    Jedenfalls hab ich eine Menge Informationen durch euch bekommen :thumbup:


    Die Kaufentscheidung treffe ich dann nach der Besichtigung/ Verkaufsgespräch.


    Gruß Jürgen

  • Der Wagen sieht aus wie auf den Bildern zu sehen war.

    So gut wie rostfrei, keine Blechschäden, der Innenraum im absoluten Top-Zustand.

    Wer ihn so fahren möchte ohne viel Geld reinstecken zu wollen, dann geht das,

    wenn man ihn wirklich schön haben möchte, weil er nur 70.000 Km runter hat,

    recht gut ausgestattet ist, also zum Werterhalt für einen guten Young- später Oldtimer,

    dann lohnt sich das nur wenn man auch entsprechend viel Geld/ Zeit investiert:

    Stoßfänger hinten wie vorne sind Kratzer zu spachteln komplett zu ( zweifarbig ) lackieren oder gebrauchter Stoßfänger

    kaufen und lackieren, Zierleisten hinten am Stoßfänger gebraucht besorgen, der Kotflügel hinten rechts

    muss großflächig neu lackiert werden, an der Heckklappe fängt lediglich eine ganz kleine Ecke der Rost an, kann man

    leicht entfernen, die Zylinderkopfdichtung sollte gewechselt werden ( Ölfeucht ), die Maße der Batterie sind zu klein,

    d.h. sie lässt sich nicht fest am Boden verankern ( auf die Kapazität hab ich jetzt nicht geschaut ),

    die elektr. Antenne fährt nicht komplett ein ( warum auch immer, ob Motor, Dreck oder beides ),

    Windschutzscheibe und Heckscheibe leicht feucht von innen ( ? ), gaaanz leichter Moosansatz am Fenstergummi,

    lässt sich aber mit der Zahnbürste locker bereinigen.

    Ein Frontscheinwerfer von innen feucht.


    Rechnungen über Standart-Pflege waren vorhanden z.B. Zündkerzenwechsel, Bremsen, Öl mit Filter, Wasserpumpe,

    irgend ein "Servobauteil"... Leider keine Posten über Getriebeölwechsel o.ä., somit wären Kosten ( 300,- ) für eine Getriebeölspülung hinzugekommen.

    Auch Kosten für einen Klimaservice hab ich für mich mit eingeplant.

    Da ein kleiner Service schon drei Jahre her ist kommen weitere kleine Kosten für Standards auf mich zu:

    Öl mit Filter, Lufi, Kerzen, Innenfilter, Benzinfilter.

    Leider hab ich es versäumt aus die Reifen zu schauen, aber die sollen gem. Inserat ja neuwertig gewesen zu sein.


    Probefahrt hab ich nicht gemacht.


    Meine Entscheidung steht noch nicht fest weil, ich vermute, das die Kosten , welche auf mich zukommen zu hoch sein werden...

    ( insgesamt betrachtet ) , weil ich einen ordentlichen Zustand vor Augen hab, zum Werterhalt, Erhalt als deutsches Kulturgut...


    Leider habe ich keine eigene Werkstatt, kann nicht lackieren und kenne auch niemanden der unter der Hand fachmännisch

    alles lackiert.

    Somit würde ich maximales Geld investieren müssen, denn "billig gemacht" ist er bereits...

    3.500,- hätte er ohne Nachverhandeln haben wollen.


    Erst einmal vielen Dank an die Community für euer Engagement :thumbup:

  • Das war ja im wesentlichen von vorneherein klar. Wenn man ein Auto in perfektem Zustand haben will muss man bei nem alten Auto immer viel Muße und nen gefüllten Geldbeutel mitbringen.

    Dinge, wie Bremsen, Reifen Wartungsmaterial und ein paar Kleinteile hat man immer beim Gebrauchtkauf. Das ist kein Argument. Man muss ja nicht alles auf einen Schlag machen. Der teuerste zusätzliche Posten wären die Lackierarbeiten. Aber das ist, wie Du schon selbst sagst, nicht unbedingt sofort von nöten.

    Eine gute Basis bringt das Auto anscheinend in jedem Fall mit.

    Wenn Du meinen Rat hören möchtest, würde ich das Auto optisch erst mal so lassen. Wartungsstand auf Null setzen. Die Getriebespülung ist Unsinn. Es genügt ein einfacher Wechsel. Das bekommt auch ein völlig unbedarfter hin.

    Genauso Zündkerzen, Luftfilter und dergleichen. Für den Motor-und Getriebeöl, genauso wie dem Difföl, oder Bremsflüssigkeit und Kühlwasser könnte man sich eine Selbsthilfewerkstatt suchen und sich jemand mit Erfahrung mitnehmen, der einem "Anfänger" etwas über die Schulter schaut. Oft hat man auch einen Ansprechpartner in einer solchen Werkstatt.


    Für die Lackarbeiten kann man sich bis zur wärmeren Jahreszeit eine geeignete Lackiererei suchen und zwischendurch in aller Ruhe die notwendigen Ersatzteile suchen.


    Gruß


    Jürgen

  • Also ich denke, du wirst kein Auto finden, was wirklich perfekt ist. Klar wird es den einen oder anderen geben, der eine gute, sehr gute, oder auch nahezu neuwertige Karre hat. Aber sowas ist in aller Regel in festen Händen und wird nur im Notfall oder bei Hobbyaufgabe verkauft.


    Ein W202 ist nunmal kein Ferrari, bei dem jede noch so kleine Kleinigkeit, egal mit welchem Aufwand, gefixt wird. Wenn du ein Fahrzeug willst, das (annähernd) perfekt ist, wird dir nichts anderes übrig bleiben, als eine gute Basis zu kaufen und die dann entsprechend deinem Anspruch zu verbessern. So, wie du das Auto, dass du besichtigt hast, beschreibst, wäre der eigentlich optimal dafür. Wie gesagt, einer der ohne jegliche Mängel ist, dürfte kaum zu finden sein. :wat:

  • Ziemlich wie erwartet und nicht schlecht, die Zylinderkopfdichtung würde ich mir genauer ansehen, bei positiven Kühlwassertest wäre mir das als optisches Problem egal.

    Einen "fertig hergerichteten", also ohne Wartungstau, kein grober Rost, keine spröden Dichtungen, wirst du im Endeffekt immer bei knapp 5000€ sein. Wobei das optische ja später gemacht werden kann. Ich warte mit Stoßstangen lackieren auch noch auf das nächste Reh oder den nächsten Parkrempler.

    Bei mir waren alle Betriebsflüssigkeiten und Filter (Kraftstofffilter mache ich noch), Bremsscheiben, -beläge und -schläuche an beiden Achsen, Antenne, Viskokupplung und Keilrippenriemen, Zündkerzen und acht Reifen fällig. Dazu noch Plastikteile für über 300€.

    Der Dachhimmel hängt aber immer noch.

    Wohlgemerkt gepflegte 72tkm.

    Summiert sich, aber hast du überall.

  • Das weiss ich nicht. Hab da nur mal ein 4-Gang-gekauft, das über einen undichten Wärmetauscher am Kühler (die Getriebe haben alle einen im Wasserkühler integrierten Ölkühler) den Glykoltod gestorben ist. Das hat komplett knapp unter 2000 Euro gekostet, inkl. Ein- und Ausbau, neuem Kühler/Leitungen und allem Drum und Dran, das Getriebe selber halt 1200.

    Ich würde einfach anrufen: http://www.atb-berlin.com.

    Ähnliches im 124er:

    Ölkühler abgeklemmt, gespült, damit der Testsiff nicht raustropft, verschlossen und einen externen Ölkühler (mit Extraausschnitt in der Stoßstange) angebracht. ~200-250€ hat das mit allen Kleinigkeiten gekostet.

    Der Inschinör: "Sieht sportlich aus" (200TD)

    Grüße aus der Baustellenhaupt- und Fächerstadt

    ... xundbleiwe und Kotzbeutel tragen


    Peter

  • ich würde erst einmal alles sauber machen, dann eine weile Fahren, und dann sieht man besser woher das Öl kommt, vielleicht kommt es ja auch aus der Ventildeckeldichtung

    Schöne Grüße
    Andreas


    Man kann ein Auto nicht wie ein menschliches Wesen behandeln - ein Auto braucht Liebe (Walter Röhrl)

  • Ich sehe da nur etwas Schwitzöl, was bei nem 25 Jahre alten Fahrzeug durchaus sein darf. Aber wie mein Vorredner schon erwähnt hat, vor der Diagnose erst mal sauber machen und vielleicht mit Mehl oder ähnlichem etwas abpudern, so sich das Leck deutlicher identifizieren lässt.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97