Fahrzeuge für längere Stand-Zeit richtig präparieren

  • wir haben meinem Bruder seine Mühle gerade zugelassen. Die stand ein Jahr im Garten, abgedeckt. Kostete 12,50 Zulassung, rund einen Euro je Tag Versicherung (Vollkasko) und 7€ Steuer im Monat. Also für zwei Monate gerade mal knapp 100€. In der Zeit wurde der Airbagtausch gemacht, Ölwechsel und 3000km fuhr der auch, weil er als Ersatzwagen bei der Unfallreparatur des Tesla herhalten musste.


    Jetzt kommt der wieder in den Garten, wird abgedeckt, Frischhalteladegerät ran und fini. Den Luftdruck in den Reifen erhöhen wir auf gut 4 Bar, dann gibtves keine Platten, obwohl da Standreifen (abgefahrene Restreifen) drauf sind

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

  • Motoren gehen normalerweise nicht einfach fest. Zumindest nicht, wenn sie trocken gelagert werden. Wenn man "fürs gute Gewissen" etwas Öl in die Zylinder spritzt, kann das sicher nicht schaden. Aber riesige Mengen gehören da definitiv nicht rein!

    Ein Motor mit 500ccm Hubraum pro Zylinder und einem Verdichtungsverhältnis von 10.5 hat ein Brennraumvolumen von gerade mal ~53ccm. Da ist die Gefahr, dass es beim Starten ein Hydraulic Lock gibt, weil trotz Absaugversuchen zu viel Öl in den Zylindern verblieben ist, relativ hoch. Von Schäden an Kats, Lambdasonde etc. ganz zu schweigen.

  • Raus befördern schon, aber mit ner riesigen Sauerei... Das spritzt aus der Keezenbohrung und sappelt unkontrolliert am ganzen Motor runter... Genauso wie es in den Abgastrakt das Öl rein pumpt... Für nen Kat ist das wohl nicht gerade zuträglich... Mal abgesehen davon, dass der Karren bei Inbetriebnahme nicht unerheblich qualmen wird..


    Gruß


    Jürgen

  • Und wie gesagt, da geht normalerweise nichts fest! So etwas passiert vielleicht bei einem alten Moped, das 30 Jahre lang ohne Zylinderkopf im feuchten Keller stand. Aber bei einem kompletten, geschlossenen Motor, der trocken gelagert wird, werden nicht einfach die Kolben festgammeln.


    Ein paar Spritzer Öl in die Zylinder zu geben, reicht völlig aus. Vermutlich ist selbst das unnötig, aber damit richtet man wenigstens keinen Schaden an.


    Ich würde mir bei einer mehrjährigen Standzeit eher Sorgen um die Elektronik machen. Der Mechanik tut so was nicht weh.

  • danke für eure Meinungen!

    da sieht man mal, dass.die Meinungen doch stark auseinander gehen und die Google-Suche zwar viel Stoff liefern würde, aber ich weiß schon warum ich lieber die Spezis frag ;)


    Also,

    das mit den Restölmengen bzgl. Schaden durch nicht komprimierbares Öl im Brennraum, oder Schaden am Kat, oder riesen Sauerei gibt mir auch wirklich zu denken. andererseits hab ich natürlich auch Angst vor Rostschäden. Die Luft kann und soll ja gut zirkulieren, die Garagentore haben auf der gesamten Länge knapp 10 cm Luft(Öffnung) zum Boden. Einen Entfeuchter dauerhaft laufen zu lassen wäre da auch Unsinn bei so großen Lüftungsöffnungen (von den Stromkosten mal abgesehen..)


    ich merk schon, es ist nicht ganz einfach und auch hier gibts nicht DIE Lösung.


    lg Julian

  • Also aktuelle Praxiserfahrung von mir: Habe meinen 202 vor zwei Jahren in eine Garage (ohne Tor, Innenhof) gefahren und nur die Batterie abgeklemmt. Letzte Woche war ich kurz da, hab eine volle Batterie angeschlossen, bei der dritten Kurbelwellenumdrehung lief der Motor als wäre nichts gewesen. (sonst brauchte er nur zwei ;), aber ist jammern auf hohem Niveau). Mach dir also keine Sorgen. Wenn du kannst, schick einmal im Jahr wen hin oder starte die Karre selbst, ansonsten würde ich da nicht viel machen.

  • schick einmal im Jahr wen hin oder starte die Karre selbst

    das Ziel des Themenstarters war eine Konservierung für viele Jahre, das Fahrzeug / der Motor soll seinen Wert erhalten.

    Es gilt also, Korrosion an den Motorteilen dauerhaft zu verhindern.

    Kurzes Starten zwischendurch zeigt zwar, dass er sich noch dreht, die Verbrennungsrückstände durch Kaltlauf sind aber nicht hilfreich.

    Ich habe einen OM 601 als Ersatz für ein Wohnmobil eingelagert. Über die Öffnungen für die Schläuche der Motorentlüftung an der Ansaugbrücke habe ich mit dünnem Schlauch am geöffneten Einlassventil vorbei jeweils eine kleine Menge Liquid A in jeden Brennraum gespritzt. Den Motor werde ich bei Nichtgebrauch wohl alle paar Jahre mit Schraubenschlüssel an der Kurbelwelle durchdrehen, mehr nicht.


    Gruß

    Pendlerrad

  • Genau so sollte man es machen! :thumbup:

    würde mir da professionelle hilfe nehmen wenns dir wirklich wichtig ist.

    Ist halt immer die Frage, ob sich das lohnt. Es gibt ja diverse Einlagerungs-Dienstleister. Ein Stellplatz in einer beheizten Halle, kostet ab 100 Euro pro Monat aufwärts. Wird das Auto in einem temperierten Glaskasten eingelagert, ist man ab 250 Euro dabei.

    Ob das Auto dann wirklich so viel besser untergebracht ist, ist fraglich. Bei einem steht z.B. auf der Homepage, dass die Fahrzeuge aufgebockt werden, um Reifen und Fahrwerk zu entlasten. Das kann bei einigen Karren kontraproduktiv sein.