Freiwillige Kundendienstmaßnahme - Software-Update für Ihren Dieselmotor

  • Ich habe heute für meinen 250CDI BJ 2011 (S204 Mopf) ein Schreiben von KBA bekommen mit der Einladung im Rahmen einer freiwilligen kostenlosen Kundendienstmaßnahme ein Update des Motorteuergeräts durchführen zu lassen. Im beiligenden Schreiben von Mercedes werden die Vorteile des Updates für die Umwelt herausgestellt und betont, dass das Update keinen relevanten Einfluss auf Kraftstoffverbrauch, Fahrverhalten, Motorleistung und andere Kenndaten nehmen wird. Es wird jedoch nicht darauf eingegangen ob es zu einen höheren Belastung der Bauteile kommt. Die zusätzliche 24-monatige Gewährleistung wird bei Schäden durch natürlichen Verschleiß ausgeschlossen.


    Da das Schreiben des KBA nur Weiterleitungscharakter hat für die Mercedeseinladung gehe ich davon aus, dass ich nicht dazu verpflichtet bin. Was meint ihr?

    Wenn keine Pflicht sollte ich es machen lassen oder lieber Abstand davon nehmen (bisher meine Intention)?

    Im Internet wird über vereizelte Updates des Motorsteuergeräts durch Mercedes ohne Wissen und Zustimmung der Halter berichtet. Wie lässt sichd as verhindern? Kann man den aktuellen Softwarestand irgendiwe auslesen?


    Fragen über Fragen ich weiß, bin momentan unschlüssig. Wenn ich es nicht machen lasse, wie sieht es dann beim nächsten TÜV aus zum Besipiel?


    Ich würde ja einfach Mercedes meiden, allerdings habe ich bereits einen Termin dort wegen Austausch Command Bedienteil, da habe ich die Befürchtung, dass sie es einfach machen, daher meine Frage zu dem Auslesen des Softwarestandes.

  • Ich habe heute für meinen 250CDI BJ 2011 (S204 Mopf) ein Schreiben von KBA bekommen mit der Einladung im Rahmen einer freiwilligen kostenlosen Kundendienstmaßnahme ein Update des Motorteuergeräts durchführen zu lassen.

    Ich auch für meinen C220 CDI (S204 Mopf). Das Update ist definitiv freiwillig. Es wird wohl auch keine kurzfristigen Schäden auslösen, aber langfristig sehe ich es als problematisch an, daher ist auch die Klausel dort nicht wirklich was wert. Man kann mit dem Update eigentlich nichts gewinnen, man kann nur verlieren. Daher werde ich auch nichts unternehmen.


    Wenn man zu Mercedes geht sollte man klar und deutlich in den Auftrag aufnehmen lassen (schriftlich), dass keine Updatemaßnahmen durchgeführt werden. Ahnungslosen Kunden das einfach nebenbei aufspielen ist das eine, massiv gegen den Kundenauftrag zu verstoßen das andere und letzteres werden die normalerweise nicht tun. Ich vermute, dass die Werkstätten dazu angehalten sind, diese Software aufzuspielen. Aber nicht mit der Brechstange. Das ist wie beim Öl, da zockt man ab ohne Ende, aber wenn die 3% selbst das Öl anschleppen, dann sagt man dazu nicht nein, sondern akzeptiert das einfach (wirtschaftlich komplett nachvollziehbar).

  • So einfach ist das ja nicht. Was wird denn bei einem Euro 5 Diesel in erster Linie gemacht? Es wird mehr Abgas zurück geführt. Das senkt die Verbrennungstemperatur und damit auch den NOx Ausstoß. Aber niedrigere Verbrennungstemperatur bedeutet auch schlechteren Wirkungsgrad und damit höheren Verbrauch. NOx vs. CO2 ... gibt es da eine Formel zum umrechnen? Nein, gibt es nicht. Beides Käse für die Umwelt. Und auch wenig durchdacht bei all den Maßnahmen und Grenzwerten. Das sind einfach Zielkonflikte im Umweltschutz.

  • Zitat

    Was wird denn bei einem Euro 5 Diesel in erster Linie gemacht?

    Unter anderenm wird der Einspritzpunkt weiter nach vorne gelegt, dadurch steigt sogar die Leistung und Drehmoment minimal an - mir haben aber schon Kollegen gesagt, dass sich das Geräuschniveau (zumindest bei den VW Diesel) definitiv verändert, Verbrauch bleibt aber gleich. Der ADAC hat dazu auch schon einige Messungen gemacht.

    Ich würde dennoch alles lassen wie es ist, sofern es bei freiwillig bleibt. Die alte Software war der Stand, den man für die Serie geplant hat. Ob und was sich aus dem neuen Stand mit höherer AGR Rate und früherer Einspritzung noch alles ändert, steht in den Sternen.

  • Wenn der Einspritzzeitpunkt in Richtung früh gelegt wird, sollte das früheren Zündzeitpunkt bedeuten. Kann schon etwas mehr Leistung (geringfügig) bringen.

    Was aber dann gleichzeitig höhere Belastung der Lager bedeutet. Ob das gesund für den Motor (Lebensdauer) ist ?


    Oder liege ich da falsch?

  • Eine frühere Einspritzung erzeugt tendenziell mehr NOx. Daher ist davon auszugehen, dass wie schon angesprochen hauptsächlich mit höheren AGR-Raten gearbeitet wird. Solche Updates durchlaufen einen Freigabeprozess mit entsprechender Fahrzeugerprobung, daher spricht bzgl. Bauteilbelastung/Lebensdauer nichts dagegen. Völlig verbrauchsneutral kann es rein physikalisch nicht sein, aber ob das im normalen Betrieb wirklich auffällt? Wenn überhaupt, wird es nicht der Rede wert sein.

  • Solche Updates durchlaufen einen Freigabeprozess mit entsprechender Fahrzeugerprobung, daher spricht bzgl. Bauteilbelastung/Lebensdauer nichts dagegen.

    Sehe ich etwas anders. Hast du so ein AGR nach 200.000km mal ausgebaut in der Hand gehabt?

    Mein letztes war zu geschätzt 50% "zugewachsen" einfach mit Verbrennungsrückständen, die sich da einfach niedergeschlagen haben. Das hat min. eine Woche gedauert, bis ich den Dreck unter den Fingernägeln wieder weg bekommen habe ;). Echt zäh dieses schwarze Zeug. Und dieses Niederschlagen passiert natürlich vor allem in einem ausgedehnterem Betrieb, der mehr Menge bedingt und wohl auch früher einsetzt. Also immer dann, wenn das Abgas kälter wird, also genau das was man zur Stickoxidbekämpfung tut.

  • Schon komisch: den Chippern rennt man hinterher und gibt sogar noch Geld dafür aus, das sie die Leistung des Motors hochdrehen und somit die Lebensdauer verkürzen, obwohl viele von denen das mit teils fragwürdigen Methoden machen und zum Teil nicht wirklich Ahnung davon haben, was sie tun. Wenn aber ein großer Konzern wie Mercedes mit dem Know How von zig Ingenieuren ein kostenloses Update anbietet, dann haben alle plötzlich Angst um ihren Motor und man wird misstrauisch. Muss ich nicht verstehen.