Kurbelwellensimmering getriebeseitig C220

  • Hallo Miteinander,


    da die MB Filiale das "Spezialwerkzeug" zum eintreiben des Dichtungsrings nicht ausleiht, meine Frage an euch, was ist der ideale Ersatz?


    Ich möchte ungern den Gummi beschädigen ...


    In anderen Threads, allerdings andere Modelle, habe ich gelesen, dass das Teil, wo der Dichtungsring reinkommt, erneuert werden muss ... ist das bei allen W202 Modelle, auch den Schaltgetriebeversionen so oder nur bei Vereinzelten?


    21€ hin oder her, darum gehts nicht, aber das Teil sieht noch einwandfrei aus.

  • Der ideale Ersatz ist ein Treiber für Wellendichtringe - wer hätte das gedacht :crazy:


    Aus der Praxis: Den alten verkehrt rum auf den neuen legen, und dann vorsichtig ringsum einklopfen. Gummihammer oder ein Stück Holz sind nicht verkehrt, und gut auspassen dass du den neuen nicht schief reinhämmerst, sonst wird das Gummi am Rand schon bis zum Blech eingeschnitten. Außen und Innen leicht mit Öl einreiben. Wenn Zeit und Aufwand keine Rollen spielen: Adapter drehen oder aus halten Lageraußenringen und Schrott was passendes zusammenschweißen.

  • Hi,


    der Simmerin wird doch im extra Gehäuse eingetrieben. Spricht was dagegen, das Gehäuse und der Wellendichring in die Werkstatt vorbeizubringen und nett fragen? Ansonsten habe ich schon Manche gesehen, welche die PVC-Kunstoffrohe für die WeDi nehmen. Ich selber habe nur die vorderen Radlager gemacht und habe dort ich auch die Alten verkehrt rum genommen.


    Gruß

  • Grundsätzlich sollte man Simmerringe möglichst gerade und gleichmäßige einpressen. Wenn es geht per Presse oder Spindel damit man möglichst zentrisch und senkrecht drücken kann.
    In der Praxis ist es leider so, dass die entsprechenden Mittel fehlen, oder zu zeitaufwendig erstellt werden müssten.
    Vor der Montage, egal ob O-Ring, oder Simmerring empfehle ich Vaseline. Vor allem auch die Dichtlippe zur Welle nicht vergessen. Peniebelstes entgraten und zur Sicherheit noch ein dünnes Klebeband um den Wellenstumpf spart Kummer und Sorgen. Das Klebeband aber bitte nicht im Bereich wo der Dichtring aufliegen soll, da es selten beschädigungsfrei da,wieder rausgepopelt werden kann.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Hatte diese Arbeit bei meinem M112 letztes Jahr gemacht. Meine Niederlassung war so nett und hat mir das Originalwerkzeug leihweise überlassen. Der Deckel wurde durch einen neuen ersetzt und erst nach dessen Einbau wurde der Simmerring eingepresst. Verstand damals auch nicht, warum der Deckel erneuert werden musste, aber weil so eine Arbeit normalerweise nur einmal in einem Motorleben gemacht wird, war es mir das Geld für einen neuen Deckel wert. Mit einem passenden Stück Rohr o.ä. lässt sich der Simmerring sicher gut und einfach montieren.
    Auf jeden Fall ist es wichtig, nur dort Dichtmittel auf den Abschlussdeckel aufzubringen, wo vorher auch welches war. Für den M112 gibt es eine extra Zeichnung im WIS. Wie es beim 220er ist weiß ich nicht.


    Gruß Günther

  • Möchtest Du den wechseln, weil gerade das Getriebe raus ist oder weil er ölt?
    Bei den beiden M111 mit denen ich zu tun hatte, waren manche Dichtungen nichts mehr, aber der Siri an der KW war selbst bei >500.000 km noch i.O.
    Also wenn er nicht ölt, würde ich ihn lassen.
    GrusS

  • ich wechsel alles relevante, was evtl. Theater machen könnte, Theater bereits macht oder preislich akzeptabel ist, weil ich jetzt so schön einfach rankomme.


    Drin lassen ist keine Option mehr, da ich ihn schon aus dem Dichtringdeckel entfernt habe :)

  • Hallo,


    ich habe den Deckel bisher bei 2 M111 getauscht. Laufleistung jeweils ca. 90.000 km und 160.000 km. Bei beiden war nicht der Wellendichtring selbst undicht, sondern die Dichtmasse zwischen Deckel und Zylinderkurbelgehäuse.
    Ich habe statt dem im WIS genannten Zeug die schwarze Silikondichtmasse verwendet (Loctite 5970), welche auch bei aktuellen Mercedes-Motoren verwendet wird. Beim 1. ist es nun 8 Jahre her und immer noch dicht.


    Das Ersatzteil war von Elring und "modernisiert", Dichtring und Deckel bildeten ein Bauteil. Eine Schlauchfeder gab es auch nicht mehr, es war eine Microdichtlippe wie sie aktuell Stand der Technik ist.


    Gruß Holger

  • Jetzt habe ich die Einbauanleitung von MB gelesen. Ist ja spannend.


    Wenn der Deckel nicht undicht ist, lässt MB den Deckel drin, holt den alten Simmerring mit einem Lappen und Schraubendreher raus. Dann schnappen die sich ein Einpresswerkzeug, schmieren den Dichtring mit Motoröl ein (mit dem Hinweis auf keinen Fall irgendein Fett zu verwenden, weil "... Fett verhindert, daß die Dichtluippe des Radialdichtringes das Motoröl zurückfördert...") und pressen den Dichtring wieder ein.


    Ist der Deckel doch undicht, dann soll wahlweise mit Loctite 574 oder Omnifit FC 3041 der Deckel abgedichtet, montiert und dann der Dichtring eingepresst werden.


    Die Schrauben des Deckels sollen nur mit 10NM festgezogen werden, was eigentlich "nix" ist.


    TANTE EDIT:


    Jetzt habe ich nachgesehen ... es wurde ja auch das Loctite 5970 empfohlen (in anderen Foren).


    Der Unterschied zwischen dem von MB empfohlenen Loctite 574 und dem 5970 ist, dass das 574 unter Luftabschluss aushärtet und das 5970 an der Luft aushärtet.


    Ergo ... kaufe ich das 574