eCall kommt

  • Den Diebstahl mit Originalschlüssel oder abgefangenen Funksignalen wird man damit nicht unterbinden können. Das Auto wird geklaut und bevor der Eigner es gemerkt hat, steht es auf einem Transporter und die Batterie ist draußen. Beim Chiptuner des Vertrauens wird dann die eSim neu programmiert, und die Karre fährt danach in einem anderen Land weiter, ohne störende Signale zu senden.


    Das mit der besseren Hilfe für die Unfallopfern halte ich auch für optimistisch, wenn ich daran denke das mich letztens ein Golf 5 darauf aufmerksam machte, der Beifahrer hätte sich anzuschnallen - lag ne Tasche mit Büchern drauf. Mit den Rettungsdiensten selbst finde ich ziemlich unkritisch, ist halt so als ob jemand die Rettung ruft. DIe Frage ist nur, ob es wirklich hilft: Angenommen es knallt auf einer Landstraße, Autobahn oder in der Stadt. Sofort rufen 5 Leute 112 an, und jetzt noch das Auto. Weil der Fahrer sich aber beim Fernsprecher im Auto nicht meldet, heißt dass dann was? Vielleicht, das er nicht mehr im Auto sitzt. Vielleicht hört er nach der Airbagauslösung gerade nichts mehr, soll es ja geben. Vielleicht ist er aber auch bewusstlos oder tot, oder ganz banal - der Lautsprecher hat was abgekriegt.


    Das es weniger Verkehrstote gibt, hat man schon in den letzten 15 Jahren erreicht, in dem das Ablagen nur noch zwei Wochen nach dem Unfall als Verkehrstoter zählt - war früher länger. Wenn man so präzise, wie das die Befürworter sagen, den Rückgang der tötlichen Unfälle in Prozent angeben kann, vielleicht sollte man dann den Unfall verhindern bevor es passiert ;)

  • Ganz so primitiv ist das,System nicht. Es stellt keinen Telefonkontakt her, sondern meldet einen Unfall und die entsprechenden Positionsdaten. Nahere Hintergrundinfos kann es natürlich nicht geben.
    Was mit den Kosten des Rettungseinsatzes passiert, wenn bei einem Rempler, der halt geradeso ausreicht, um das Notrufsignal abzusetzen, in dem Fall aber außer Blechschäden nix passiert ist, steht dann wieder auf nem anderen Blatt Papier...


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Jedenfalls stellen sich die Rettungsdienste schon drauf ein.Wir haben gerade neue Rufnamen (eigendlich eine Zahlenfolge) für unsere Fahrzeuge bekommen die jetzt nach EU 6 stellig sein müssen.
    Such mich blöd im Schlüsselkasten.....

  • E-Call ist auch gerade für Taxifahrer hilfreich, da es leider immer wieder Übergriffe auf diese gibt. Natürlich wäre das Verhindern solcher Taten noch besser. Aber das ist wohl eine Illusion. Es sei denn, man baut eine Trennscheibe ein, und die Fahrgäste sitzen nur noch hinten, dann würde es womöglich weniger vorkommen.


    Aber für den Fall, daß es vorkommt, wäre E-Call sehr hilfreich.

  • Hallo zusammen.


    Nur zur Info: In Russland ist das System schon Pflicht (ERA-GLONASS).
    Die Boxen können mit im Notfall mit allen Netzen kommunizieren, haben eine eSIM und bauen auch nur im Notfall eine Verbindung auf, die dann die Position und den Status des Fahrzeuges bzw. die Art des Notfalls übermittelt (manuell gedrückt oder automatisch). Die Box hat auch eine eigene Stromversorgung, im Falle eines Falles.
    Sensoren erkennen z.B. einen Überschlag und lösen einen Notruf aus.
    Falls es einen so genannten "Röchelanruf" gibt, dann hören die Leute von der Notrufzentrale in das Geschehen hinein ob eine Straßengeräusche; Röcheln oder Ähnliches zu hören ist. Fehlanrufe gibt es ja schon heutzutage viele, da wird nach einer gewissen Zeit wieder aufgelegt. Aber es wird lieber einmal zu viel jemand geschickt als zu wenig und mit den Positionsdaten geht das auch schneller.
    Von daher wird es wohl auch keine Kosten geben, zumal der Anruf ja auch, wenn versehentlich ausgelöst, wieder abgebrochen werden kann.


    Nachrüstlösungen können in vielen Belangen nur ein Notbehelf sein, da sie z.B. nicht Crashsicher verbaut werden oder nicht die integrierten Mikrofone und Lautsprecher nutzen können und die Verständlichkeit somit nicht immer gegeben sein wird. Eingebaute Systeme werden daraufhin Audio-technisch getunt - da gibt es sogar eine Norm für, was so erreicht werden muss.


    Grüße

  • Das hat doch damit gar nix zubtun... Dafür gibt es den Taxi-Notruf. Ist ein ähnliches System, mit dem der Fahrer einen Notruf ansetzen kann und gleichzeitig die Standortdaten übermittelt werden.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Naja, das mit den Rufnamen könnte auch vorgeschoben sein und mit Tetra-BOS zusammenhängen. Da schiebt man gerne mal die EU vor, wenn man sich es einfacher mit der Begründung machen will.


    eCall stellt ja auch eien Sprechverbindung her. Dann kann der Fahrer ja sagen, dass es eine Fehlauslösung war und keine Verletzten vorhanden sind. Das Problem sind ja gar nicht die Fälle, in denen das im normalen Verkehr passiert, sondern die Fälle, wo nachts einer abkommt von der Straße und nicht mehr zu sehen ist oder, auch das soll vorkommen, wo es die anderen, die da vorbeifahren nicht interessiert, dass da einer eingeklemmt im Auto sitzt und vorbei fahren ohne sich darum zu kümmern. Hier sollen die Hilfsfristen verkürzt werden. Dass kein Rettungswagen zur Verfügung steht, das kann auch passieren, wenn man 5 Minuten später anruft. Entscheidend ist, dass versucht wird den Start der Hilfsfrist zu verkürzen. In manchen Bundesländern dürfen bis zu 15 Minuten vergehen, bevor in 90% der Fälle der Rettungsdienst eingetroffen sein muss. Das ist zu lang, aber die Krankenkassen wehren sich mit Händen und Füßen gegen eine Verkürzung der Fristen.


    Man versucht hier eine technische Lösung zu finden, die die Zahl der Opfer senkt. Übrigens in Deutschland steigt die Zahl gerade wieder. Grund ist zunehmend eine aggressive Fahrweise (auch Ausdruck der vielen SUV) und die übervollen Straßen. Zumindest hier im Bundesland und in RLP wird gerade massiv gegengeseuert mittels repressiver Maßnahmen. Videoüberwachung der Abstandssünder (ein Kollege ein paar Zimmer weiter kann gerade zwei Monate ein Lied davon singen) und verstärkt werden die stationären Radaranlagen mit Datenleitungen ausgestattet um dem Bedienpersonal das Wechseln der Datenspeicher zu ersparen.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

  • Das hat doch damit gar nix zubtun... Dafür gibt es den Taxi-Notruf. Ist ein ähnliches System, mit dem der Fahrer einen Notruf ansetzen kann und gleichzeitig die Standortdaten übermittelt werden.



    Der Taxi-Notruf geht aber an die Taxi-Zentrale (Disponentin) und nicht an die Rettungsleitstelle, so viel ich weiß. Von daher geht dann wieder Zeit verloren, weil noch ein Mensch in der Kette ist, der den Notruf weiterleiten muß. Von daher hätte E-Call auch für diese Berufsgruppe Vorteile.