Daimler beendet die Zusammenarbeit mit Tesla und investiert weiter in eine eigene Akkufertigung

    • Offizieller Beitrag

    Interessantes Details am Rande von Genf:


    Daimler beendet die Zusammenarbeit mit Tesla. Die letzten Anteile wurden ja schon vor ein paar Jahren verkauft, nun wird auch Zusammenarbeit über die B-Klasse hinaus eingestellt. Bei der B-Klasse wurde der Akku und der Antriebsstrang mit Tesla entwickelt und gebaut.


    Als Grund wird angegeben das Daimler mittlerweile über genügend eigene Technologiekenntnisse verfügt und keine Partner mehr braucht.


    Darüber hinaus investiert Daimler zusätzliche 500 Millionen Euro in eine eigene Akku-Produktion. In einer weiteren Fabrik im sächsischen Kamenz sollen die zusätzlich benötigten Akkus gefertigt werden. Der Spatenstich ist für den Herbst dieses Jahres angesetzt, nächstes Jahr soll die Produktion beginnen.


    Das ist alles etwas konfus, letztes Jahr wurde Li-Tec, eine Daimlertochter die Akku-Zellen produziert, in Kamenz geschlossen. Nun wird in Accumotive investiert, dort findet sozusagen die Endmontage der Akkus statt, die Zellen werden nun aus Asien importiert. Eine vollständige Fertigung in Deutschland scheint wohl nicht rentabel zu sein.


    Zetsche hat dann auch noch ein paar neue Ankündigungen gemacht, die Elektromobilität soll stärker ausgebaut werden, spätestens 2018 sollen neue Elektrofahrzeuge mit einer deutlich höheren Reichweite auf den Markt gebracht werden. Dazu zählt auch ein Geländewagen auf Basis des GLC, der soll dann mit einer Batterieladung 500 Kilometer schaffen.


    Der B 250 E soll ja immerhin schon bis zu 200 Kilometer schaffen:


    https://www.mercedes-benz.com/…-b-klasse-electric-drive/


    Interessant ist hier der Ladevorgang, für 100 Kilometer Reichweite beträgt die Ladedauer bei einem Starkstromanschluss weniger als 90 Minuten.


    Na dann mal abwarten was sich in dem Bereich künftig tatsächlich tun wird, so ganz rund sieht mir die Strategie noch nicht aus.

  • weniger wie 90 Minuten Ladezeit, das ist lachhaft. Ich lach mich krank. Bei Tesla laden die mit 180KW. Wenn da fünf Stück am Supercharger hängen, zieht der knapp ein Megawatt. Und der einzelne Tesla steht da kaum eine halbe Stunde rum um für 100km zu laden. Da ist wohl schon noch ein gewisser Unterschied in der Technologie.


    Die Herstellung von Zellen würde sich hierzulande schon rechnen, wenn man wollte. Aber mit dem Wollen ist es so ein Problem. Schrempp hätte eine Akkufabrik in Südafrkia gebaut.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

    Einmal editiert, zuletzt von wolfi71 ()

  • Da ist wohl schon noch ein gewisser Unterschied in der Technologie.


    Was ist denn anders?
    Unterm Strich ist doch nur der Akku größer beim Tesla, was den zwei bis drei mal so teuer macht.


    weniger wie 90 Minuten Ladezeit, das ist lachhaft.


    Der Wert ist sicher schon interessant, denn das ist die max. Stromstärke, die man als Hausanschluss bekommen kann. Da geht auch beim Tesla nicht mehr.

    • Offizieller Beitrag

    Gebau, für Zuhauseladen finde ich den Wert jetzt nicht so schlecht auch wenn es noch deutlich länger als eine Mittagspause ist. Aber ich denke mal so schnell wird es in dem Bereich auch keine Verbesserungen geben, irgendwie scheint mir diese Technikecke schon fast ausgereizt.


    Hier noch zwei Artikel für Interessierte:


    Zitat

    Branchenleader wie GM, Ford, Chrysler, Honda, Toyota, Nissan, BMW und Volkswagen würden ihre Elektroautos mit Verlust verkaufen, um den hohen Verbrauch margenstarker Allradfahrzeuge und Pickup Trucks zu kompensieren.


    http://www.deraktionaer.de/akt…lust-verkaufen-219730.htm


    Eine gewagte Aussage, würde mich schon interessieren was da dran ist.


    Und etwas älter:


    Zitat

    Ohne eine Urheberschaft in Anspruch zu nehmen, würde ich schon reklamieren, dass wir Teslas Model S mitentwickelt haben.


    Ist klar :crazy:


    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-127739848.html

  • Solange die Gesamtreichweite (z.B.: bei der B-Klasse) nur 200 km (im Durchscnitt) beträgt, und der Preis des Fahrzeuges entsprechend ist, wird sich dieses Fahrzeug nicht durchsetzen.


    Im Augenblick ist der Wagen höchstens etwas für Handwerker, welche im Umkreis von 50-100 km täglich unterwegs sind. Also jeden Abend wieder das Fahrzeug über Nacht an die Steckdose hängen können.


    Für Privatleute lohnt sich der Wagen als Stadtauto oder als Auto "für den Weg zur Arbeit" nicht, da er zu teuer ist.


    Die Elektro B-Klasse wäre für Privat eine Alternative, wenn sie a) preislich attraktiv wäre (z.B: mit Subventionen vom Staat) b) die Reichweite 500 km mindestens wäre und c) das Laden an der normalen Haushaltssteckdose maximal 8 h oder weniger dauern würde.


    Warum jeder Autohersteller unbedingt selbst Akkus bauen muß, kann ich nicht nachvollziehen. Da könnten sich doch mehrere Hersteller zusammentun, oder sich auf einen Spezialisten wie Tesla stützen.


    Aber das hat warscheinlich damit zu tun, daß man immer die Anderen als Konkurrenz sieht, und glaubt, die könnten dann dadurch Dinge erfahren, welche nicht für sie gedacht sind.


    Rentabler wäre es sicher, als wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht.

    • Offizieller Beitrag

    Wofür brauchst du denn 500 Km Reichweite pro Tag? 200 Km sind doch für den Großteil mehr als ausreichend, damit kommt man locker zur Arbeit, wieder zurück und kann noch mal eben einkaufen fahren.


    Mehr Reichweite heisst immer:


    - Größere Batterien
    - Mehr Gewicht und dadurch verminderte Effektivität und Umweltfreundlichkeit
    - Höhere Kosten


    Ein E-Auto wird immer ein Kompromiss zwischen Reichweite und Gewicht bleiben und sich für lange Zeit höchstens als Zweitfahrzeug etablieren.


    Währen die Fahrzeuge mit 200 Km Reichweite bezahlbar dann würden die sich auch durchsetzen. Aber da sind wir, trotz Prämie (die ich für völlig falsch halte), noch lange nicht. Es stellt sich ja auch die Frage ob die Industrie das ernsthaft anstrebt, siehe der verlinkte Artikel weiter oben. Ich habe da so meine Zweifel.

  • Währen die Fahrzeuge mit 200 Km Reichweite bezahlbar dann würden die sich auch durchsetzen.


    Wie immer, Reichweite und Kosten sind die beiden Knackpunkte.
    Und ein Zweitwagen wird in der Regel nur wenige Kilometer bewegt. Da ist das Kostenkapitel noch präsenter.

    Es stellt sich ja auch die Frage ob die Industrie das ernsthaft anstrebt, siehe der verlinkte Artikel weiter oben.


    Diese Verschwörungstheorien halte ich für nicht haltbar. Die Industrie ist sich nicht in der Art und Weise einig, dass sie das E-Auto verhindern. Das E-Auto hat einfach seine strukturellen Nachteile. Die bekommt keiner mal so weg.

  • Also:
    Als Rentner kann ich mir nicht vorstellen, Summen über 40k€ mal so einfach zu bezahlen und selbst im FA- Leasing dürfte mir die Summe zu heftig sein.
    Die unter 10kkm , die ich mit dem abgeschriebenen W202 Kombi bei 10ltr Super auf 100km verbrauche sind nie gegenzurechnen.
    Der Zäh hält mir noch mehr als 10Jahre und auch das W168er Wackelentchen hat unverrostete 100kkm. Für mich ist das ganze Li-ion Akku Gedöns dzt. noch nichtmal ein Arschrunzeln wert.
    Solange fette SUVs wie geschnitten Brot gehen, ist E-mobility bestenfalls ein Gimmic. Wenn der Staat meint, Verbrenner zu enteignen, ist meine Flotte längst auf meinem 07er Kennzeichen.
    Die Einkäufe mache ich dann nicht mehr, weil wir unterdessen viel mehr billigen Bringservice aufgrund einer steigenden Anzahl von Migranten, die arbeiten wollen, haben werden.
    Regards
    Rei97

  • Ich frage mich, weshalb der einzig praktikable Weg der Elektromobilität mit einheitlichen Wechselakkus nie weiter verfolgt wurde. Da wäre das Problem mit der Ladezeit außen vor. Bei leerem Akku fahre ich an die Wechselstation und hole mir einen Vollen und weiter gehts.
    Alles andere ist doch eigentlich nur ein rumgedoktere uns für die meisten nur als Zweitwagen, wegen mangelnder Flexibilität, nutzbar.
    Sicher reichen meist 200km/Tag - will ich aber mal schnell 400km zurücklegen brauche ich ein Zweitfahrzeug, oder muss entsprechende Ladezeit mit Einkalkulieren.
    Oder wie funzt das beim Elektroauto im Anhängerbetrieb, wenn die Kiste auch mal, weil es eine langezogene Steigung 4km berauf geht und der E-Motor unter Volllast arbeiten muss... etc...



    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Ich frage mich, weshalb der einzig praktikable Weg der Elektromobilität mit einheitlichen Wechselakkus nie weiter verfolgt wurde.


    Das hat natürlich auch seine Nachteile.
    Es bräuchte einen Standard, der auch über Jahre bestand haben muss. Der passt dann sicher auch nicht auf alle Fahrzeugklassen und wer legt den Standard fest?
    Einigkeit ist da sicher nur ganz schwer zu erzielen.
    Das wäre ein wenig wie der Einheitsmotor. Herstellerübergreifend kann ich mir das nicht wirklich vorstellen.
    Und solche Mietmodelle sind am Ende sicher auch nicht das Lieblingskind des Kunden.
    Und wirklich billiger macht es die Nummer auch nicht.


    Aber wer weiß, vielleicht kommt das ja noch.