Bitte um Beurteilung eines Fahrzeugangebots (hier: C240 Bj. 99)

Guten Morgen,

1. Tipp: Deine Überschrift ist recht unglücklich gewählt, die Wörtchen "dringend" und "Hilfe" lösen bei manchen schon einen Negativreflex aus. Ein aussagekräftiger wäre z.B. "Bitte um Beurteilung eines Fahrzeugangebots (hier: C240 Bj. 99)".

2.: Ich habe mir gerade mal Deine älteren Beiträge durchgelesen. Vor 10 Jahren ging es Dir um Felgen, andere Tachoscheiben, Klarglasscheinwerfer, usw. - ich hoffe, diese Phase ist (mit Anfang 30) inzwischen überstanden. Außerdem sollte Dir klar sein, dass man mit einem W202 günstig und preiswert Auto fahren kann. Günstig heißt aber nicht billig, d.h. du solltest mit einem Benzinverbrauch zwischen 11...13 Litern leben können, und bereit und in der Lage sein, im Jahr 1.000 Euro für Reparaturen und Wartung auszugeben. Wenn das zutrifft, passt auch der angebotene W202.

Zum Fahrzeug: ich sehe das etwas anders als Jochen. Mit 88tkm und einer sehr guten Ausstattung (u.a. Elegance, Automatik, Klima, Schiebedach, Sitzheizung, Xenon/SWRA) bietet der Wagen deutlich mehr als andere. Die Farbe ist Geschmackssache, bei mir z.B. gehört azuritblau zu meinen Lieblingsfarben am W202, und auch die blaue Innenausstattung passt sehr gut. (Mal) Was anderes wie "außen silber - innen schwarz". Ich mag auch Stoff lieber wie dieses nackte, glatte Leder oder Plastikbezüge.

Den kann man m.E. also schlecht mit einem "nackigen" C180 mit lediglich Automatik und Schiebedach und 150tkm vergleichen, den man üblicherweise für um die 1.500 € bekommt. Und das weiß auch der Verkäufer.

Der C240 V6 hat 170 PS und ist in meinen Augen auch nicht "lahm" - aber Jochen vergleicht wahrscheinlich mit seinem C43, da ist das relativ.

Der Verkäufer hat den scheckheftgepflegten Wagen aus 1. Hand gekauft. Er gibt an, in 2,5 Jahren nur Bremsscheiben/Beläge und WaPu neu gemacht zu haben. Von intensiver Pflege oder Wartung ist hier also nicht die Rede. Ich unterstelle mal, der ist "einfach nur gefahren", und die Bremsscheiben hatte der TÜV bemängelt. Hier würde ich nochmals nachhaken, ob auch die jährliche Wartung gemäß Scheckheft gemacht wurde. Und mal ganz naiv nachfragen, warum er denn die WaPu erneuert hat, und wie er festgestellt hat, dass sie kaputt war. Wenn dann von Überhitzung oder sonstwas die Rede ist, solltest Du die Frage "und was ist/war dann mit der ZKD?" im Hinterkopf behalten...

Der fehlende TÜV (Dezember 2015!) klingt seltsam. Wenn einer ein gutes, seriöses Fahrzeug für einen guten Preis verkaufen möchte, ist es für mich selbstverständlich, dass der Tüv neu oder annähernd neu ist. "TÜV muss Käufer machen" klingt dann nach "Für den TÜV sind Reparaturen notwendig, die ich als Verkäufer nicht mehr bezahlen möchte". Dann passt wiederum der Preis nicht.

Ferner ist nach 17 Jahren und 90.000km ein "großer Wartungsdienst" fällig, d.h. alle Flüssigkeiten neu und noch viele Kleinigkeiten. Als Käufer sollte man davon ausgehen, in den Wagen unmittelbar nach dem Kauf nochmals 1.000 - 2.000 Euro an Wartungskosten reinzustecken. Dann hat man ein Auto, dass man noch viele, viele Jahre problemlos fahren kann, vorausgesetzt der ist annähernd rostfrei.

Wenn er also rostmäßig OK ist, außer der "ganz großen Inspektion" keine größeren oder teuren Reparaturen anstehen, wäre der bei mir in der engeren Wahl. Ich würde dann wie folgt verhandeln: TÜV macht der Verkäufer neu, die notwendigen, TÜV relevanten Reparaturen trägt der Verkäufer. Ich als Käufer trage die Inspektionskosten, und bezahle 3.500 Euro mit 2 Jahren TÜV.

Da der Verkäufer sich laut anzeige mit dem TÜV nicht rumschlagen möchte, würde ich ihm folgendes anbieten: Bei der Besichtigung eine Probefahrt zur vom Käufer (!) ausgewählten Prüfstelle vor Ort. Die Gebühren teilen sich Käufer und Verkäufer (als potentieller Käufer sind diese 50 Euro gut angelegt). anhand des TÜV-Ergebnisses werden dann (unter Berücksichtigung der anstehenden großen Inspektion) die Preisverhandlungen geführt, wenn auf der Hebebühne kein KO-Kriterium gefunden wurde.

Viel Erfolg!

Wenn du in der Nähe wohnst würde ich schon mal hinfahren und schauen wie es um den Rost steht.

Das mit dem TÜV ist halt schon so eine Sache, das wäre schnell erledigt und kostet nicht viel, dennoch drückt er sich da drum herum. Ergibt eigentlich keinen Sinn.

Ansonsten hat jof eigentlich alles geschrieben, das Scheckheft ist auch unbedingt zu prüfen, wer am TÜV spart dem nehme ich das nicht unbedingt ab.

Zitat von jof

Ein aussagekräftiger wäre z.B. "Bitte um Beurteilung eines Fahrzeugangebots (hier: C240 Bj. 99)".

Done :smoke:

Das man die 4.000 EUR noch verhandelt ist klar, aber wenn sonst alles passt ist es ein schicker Wagen mit dem man lange Spass haben kann, -wenn man sich mit der Innenraumfarbe arrangieren kann. Für mich wäre das ein Ausschlusskriterium.

87.000 KM sollten potentiell weniger Rost haben als 187.000 KM. Weniger Regen, weniger Schnee, weniger Salz, so unwichtig finde ich den KM-Stand nicht was die Rostthematik betrifft.

Wenn der Tüv "nicht mehr gemacht wird" sind in jedem Fall Investitionen erforderlich.
Wenn es sich hier um Kleinigkeiten handeln würde, wäre neuer TÜV vor Auslieferung wohl kein Problem.
Ich tippe auf einen größeren Reparaturumfang.
Wie angesprochen würde auch ich den Wagen nicht ohne beispielsweise Dekra Check kaufen...
oder halt, dass man bei einer TÜV Abnahme dabei sein kann.

Der Preis ist angemessen mit frischem Service und neuem Tüv für ein schönes! Auto
Ansonsten gilt es hier besonders genau hinzugucken.

Behobener Unfallschaden und zudem noch etliche Macken (wie angegegeben)...
da muß der Rest schon nahezu perfekt sein um für das Fahrzeug mehr als 2500€ im jetzigen Zustand (Ohne Tüv und Service) zu rechtfertigen.

Grüße