Was erlauben unsere "Premiumhersteller"?

  • Komisch... das hab ich vor 30 Jahren auch schon gehört... Als sich Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre beim Benziner der Kat und die elektronische Einspritzung durchsetzte und nahezu jeder Diesel mit einem Turbo veredelt wurde, damit er endlich mal einigermaßen flott wurde, die Mehrventiltechnik in Brot- und Butterautos Einzug hielt usw, hieß es immer "Wer soll DAS in Zukunft instand halten? Einen Vergaser, ja DAAAA kannste noch was dran machen, aber das ganze Elektronikzeugs? Und Diesel haben jetzt bei weniger als 2L Hubraum mehr als hundert PS und Benziner gehen bei gleichem Hubraum auf 150 PS zu, das KANN doch nicht halten! Das ist nur noch Schrott - FRÜHER war alles BESSER!" :D



    Gruß Torsten

    W202 C200 Classic Selection - Die Alltagssänfte
    Audi Coupe Quattro -
    Das Bubenspielzeug

    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • Das wird schon lange im Oldtimerbereich diskutiert und auch das Thema das Jungtimer garnicht mehr alt werden können weil die Technik hohe Kosten mitbringt.
    Und genauso ist es und wird noch schlimmer.
    Die Oldtimerlobby ist groß genug das es immer Firmen oder Leute geben wird die sich auf bestimmte Teile spezialisieren.Bestes Beispiel Steuergeräte.Hat heut keiner mehr Angst vor,gibt genug Anbieter die sowas reparieren können.
    Problem sind aber die Kosten.
    Was man früher selbst oder mit Freundeshielfe zusammengehalten hat da ist bei Elektronik Feierabend.Das können sich nur noch etwas betuchtere leisten.
    Machen die das für ein Brot und Butterfahrzeug?
    Selten.
    Heutzutage wird mit allen möglichen Teilen das auslesen versucht und auch manchmal geschafft aber tiefgreifend gehts zb bei MB nur mit Stardiagnose.Und auch die entsprechenden Geräte anderer Firmen sind unglaublich teuer.
    Wenn sie überhaupt zu kaufen sind-normal dürfen sie das garnicht sein.
    Mechatroniker oder freie Werkstätten-Teiletauscher ohne wirkliche Ahnung vom wirklichen Instandsetzen.
    Die Zukunft sieht düster aus.............

  • Irgendwie rennst du bei mir mit dem Thema offene Türen ein.


    Eigentlich will ich den 202 ersetzen, aber ehrlich gesagt fällt mir kein Auto mit Heckantrieb ein dass ihn ersetzen könnte. Beim E46 rostet die Hinterachsaufhängung (Ein guter Freund hat sich deswegen mit dem Auto überschlagen und es aufs Dach gelegt) der 203 rostet rundum. E-Klasse und 5er sind eigentlich zu groß für den Carport Stellplatz. Das Kriterium Steuerkette erfüllen auch nicht viele. Da findet man sich schon mal wieder wie man einen W202 als 220 CDI ansieht. Aber der hat die 125 PS Maschine drin und nicht die 143 PS Maschine.


    Mir fehlt der Input. :huh:

    Mfg
    adler-tag

    Rainer Günzler: Ein Coupé. - Und was bedeutet "Coupé"? Eigentlich nichts anderes, als
    eine verteuerte Limousine mit einem verringerten Platzangebot.

  • Also bei einem Benziner ist für mich Steuerkette kein Kriterium. Ich bin jetzt jahrzehntelang mit Zahnriemen gefahren. Ich hatte genau einen Riss des Zahnriemens auf in Summe rund 800.000 Kilometer. Und da war ich auch noch selbst schuld dran, man lässt den nämlich nicht offen laufen und macht nichts, wenn der Keilriemen reinflog. Bei dem Motor war es egal, weil die Kolben nie an die Ventile kamen (8,2:1). Alle anderen habe ich immer bei jedem Ölwechsel im Zustand kontrolliert und hatte nie wieder Anstände. Und das Problem Längung, das gibt es da nicht.


    Richtig ist, dass wir nur vor den Sachen Angst haben, die wir nicht kennen. Wer sich mit der Technik der Autos auseinander setzt, der hat davor keine Angst. Man muss das nur kennen, dann versteht man es auch (oft jedenfalls) und kann das beurteilen. Im Prinzip hat sich nämlich an den Autos nicht soviel geändert seit 40 Jahren. Okay es kam der Kat und die Vergaser verschwanden zugunsten der Einspritzanlagen. Aber nicht wegen dem technischen Fortschritt, sondern weil durch die Abgasgestzgebung der Aufwand immer wieder stieg und das eben mit einer Einspritzung billiger zu erreichen war. So kamen wir von der äußeren Gemischbildung, die nicht beliebig abgemagert werden konnte, zur inneren Gemischbildung der Direkteinspritzer. Beim Diesel kamen wir vom Vorkammerdiesel mit seiner Reihenpumpe über die billigere Verteilerpumpe (stammt von Lucas), der nur eingesetzt wurde, weil er ruhiger lief über den 15% sparsameren Direkteinspritzer (der rauher läuft) zum Common-Rail nach dem Fiatpatent, welches, nach Ablauf der Schutzrechte, auf einer SKL-Entwicklung basierte, aber was aus dem Osten kam, das watr ja im kalten Krieg bäh, besonders bei uns in Westdeutschland.


    Ich gebe aber zu, dass sich Leute mit einem technischen Beruf da leichter tun, wie "Schöngeister" oder "Zahlendreher".


    Aber nochmal zum Thema früher waren alle Autos besser: Keilriemen, die liefen in der Anfangszeit keine 30.000km weit. Dann kamen die FO-Riemen, die liefen mal locker 70.000km weit und heute bei den Flachriemen, da denkt doch keine Sau an einen Wechsel, der sinnvollerweise nach 100-120.000km gemacht werden sollte. Auch Zündkerzen, so ca 1975 liefen die 15.000km, Longlife ab ca 1980 30.000km. Heute sind 60.000km Standard.


    Nicht ganz umsonst hat es immer weniger Autowerkstätten und auch früher schon hatte es noch weniger, die wissen was sie tun. Die Autos rollen heute im Normalfall zwischen den Serviceintervallen ohne Pause durch.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

    2 Mal editiert, zuletzt von wolfi71 ()

  • @ wolfi71
    Stimme dir zu. Die meisten Autos laufen wirklich von Serviceintervall zu Serviceintervall.


    Das Problem zwischen früher und heute: Das Internet


    Damals gingen Probleme von Mund zu Mund. Heute schaut einer auf Google und sucht nach dem Auto und einem X-Problem, schon findet er dutzende andere betroffene. Dadurch wirkt es auch so, als wären die Autos anfälliger.
    Zum anderen muss man ebenfalls auch bedenken, dass heutzutage viel viel mehr Autos Produziert werden bzw. zugelassen sind, als früher. Wenn natürlich von 50.000 Autos 5% ein problem haben, ist es so. Bei 500.000 Autos 5% sieht schon schlimmer aus. Gekoppelt mit der Verbreitung des Internets, und es wirkt so, als würden die Autos auch nur noch in der Werkstatt hocken.


    Gewiss, es gibt heutzutage Fehlentwicklungen, wo wirklich in eiinigen Baureihen bzw. Motortypen die Kisten Stress machen, aber bei weitem nicht alle(s). Teilweise finde ich aber auch den User, der das Fahrzeug hat/fährt selbst als Problem. Wie viele Junge Menschen wissen den heutzutage noch was von der Technik? In meinem Freundeskreis (Im Bereich Anfang bis Mitte 20 meist) wissen die wenigsten, wie man was am Auto macht. Die meisten Leasen sich am Ende Ihrer Ausbildung nen Auto (Meist Nullausstatter, weil für Ausstattung kein Geld da ist, hauptsach a neues Auto) und fahren von Serviceintervall zu Serviceintervall. Warm/Kalt fahren, selber mal nach Öl schauen? Fehlanzeige. Wird der 1.4 TSI mit LongLife Öl von Service zu Service gefahren. Letztens erst einer mit seinem Golf 7 "liegen" geblieben, weil zu wenig Öl drin und Öldruck am Boden. Da würde ich nicht sagen, VW ist schuld. Nur wenn man ständig den Motor trettet (Weil kla, muss man ja zeigen dass man Kalt Innerorts gas geben kann), verbraucht die Kiste öl...

    • Offizieller Beitrag

    Das Problem zwischen früher und heute: Das Internet


    Damals gingen Probleme von Mund zu Mund. Heute schaut einer auf Google und sucht nach dem Auto und einem X-Problem, schon findet er dutzende andere betroffene. Dadurch wirkt es auch so, als wären die Autos anfälliger.

    Perfekt erkannt. Zu jedem Auto gibt es in Klagelieder in deutschen Foren.
    Leute melden sich schließlich überall an wenn sie Probleme haben und nicht um zu schreiben wie toll Auto XY einfach ist.