Projekt: Lange Freude an einem CDI-II-Motor: Was ist nötig dazu?

  • Bonjour Messieurs-Dames :),


    mir wird gerade ein Benz angeboten, der mir sehr gut gefällt (u.a. wegen seines guten Rostzustandes und auch sonst) bei dem ich mir aber speziell Gedanken darüber mache, wie es mit dem langfristigen Erhalt und langfristiger Pflegemöglichkeit des Motors aussieht.


    Er paßt zwar von der Baureihe her (S210-Mopf) hier nicht so ins Forum rein, und ich erinnere mich, gelesen zu haben, daß im 202 keine so neuen CDIs verbaut worden sind, aber ich schätze die allgemeine Kennerschaft hier im Forum :biceps: und wollte die Frage deshalb mal hier in den Raum stellen.


    Es geht also um einen 220CDI. Derzeitiger Zustand:

    • OM611.961, gelaufen knapp 300.000 km
    • Injektoren laut Verkäufer in Ordnung. Wurden gerade abgedichtet. Ob sie bei 250.000 km gewechselt worden sind, habe ich noch nicht in Erfahrung bringen können. Die Wartungshistorie des Wagens läßt sich leider nicht rekonstruieren, auch nicht die Vorbesitzer außer den letzten beiden.
    • Glühkerzen weitgehend ok, aber nicht 100%ig. Der Wagen springe aber an, und solange man nicht im Winter fahre, lohne es nicht das Risiko, daß eine beim Ausbau abreißt.
    • Ölabscheider schwitzt etwas
    • nach Angaben des Verkäufers läuft der Motor gesund, er ist 300 km damit gefahren.
    • Arbeiten, die der Verkäufer noch machen läßt bzw. macht: zugeschmodderte Ansaugbrücke und AGR reinigen, Dichtung Turbo/KAT instandsetzen, KAT/DPF freiblasen
    • Hören könnt ihr den Motor ohne Abdeckung und direkt vor der Motorhaube im Stand hier
    • SD ausgelesen, keine Auffälligkeiten.
    • Ölwechselintervalle wurden eingehalten
    • Wagen wird mit frisch gewechseltem Motoröl kommen (ich vermute, es wird Mobil 1 0W-40).

    Der Verkäufer ist mir von Person schon etwas länger bekannt, er ist seriös. Benz-erfahrener Schrauber mit reichlich Erfahrung mit der Baureihe 210. Aber auch er kann sich natürlich irren; und ich selbst wäre mit tieferen Wartungs-Eingriffen in einen CDI-Motor ohnehin hoffnungslos überfordert - habe vor den Dingern einigen Respekt.


    Wenn wir jetzt mal davon ausgehen, daß der Motor momentan für sein Alter und seine Laufleistung in Ordnung ist:

    • Was muß ich bei einem 2002er CDI-Motor regelmäßig unternehmen, damit es auch so bleibt? In bestimmten Abständen die Injektoren in der Werkstatt kontrollieren lassen?
    • Was sollte ich bei der Übernahme des Wagens am Motor direkt erst mal machen lassen, um vorzusorgen: in der Werkstatt Injektoren oder/und bestimmte andere Teile überprüfen lassen?

    Ich muß mich innerhalb der nächsten Woche pro oder contra Kauf entscheiden. Gedacht wäre der S210 neben meinem 202-Vormopf als Saisonfahrzeug für den Sommer, eher für lange oder mittlere Strecken, potentiell auch für mehrwöchige Rundreisen (vive la France).


    Der technisch instandgesetzte Wagen (Verkäufer läßt nötige Arbeiten machen bzw. macht sie, siehe oben, dazu u.a. Diff-Ölwechsel, neue Hydrospeicher und Sachen am Fahrwerk plus Achsvermessung) wird mir für 3.750,- € angeboten.


    Der Wagen hat an sich das Zeug, mir sehr gut zu gefallen - aber ich möchte mir beim Motor kein Faß ohne Boden einhandeln 8| .


    Merci für jeden guten Tip :ok::)


    Michael

  • Ich denke die Kombination 210er + kleiner CDI ist hier in Deutschland ziemlich unverkäuflich, außer in der allerniedrigsten Preiskategorie. Die Zukunft ist ja auch unvorhersehbar, siehe die Dieselpreise, die Vorkammerdiesel haben wenigstens bald das H-Kennzeichen und sind so schon mal etwas gesichert.

  • Da du ja schon 210er Rosterfahrung hast kennst du ja die Ecken ;) Für den CDI kann ich dir aber leider nicht mit Detailwissen helfen.

    Grüßle!

    Johannes


    Fuhrpark:

    Opas Ehemaliger (jetzt Sommerfahrzeug): 94er C180: Imperialrot, Stoff schwarz, Elegance, 1. Hand, 65.946km.

    2003er A209 CLK320 Brillantsilber, Leder Anthrazit, Avantgarde, 192.000km.

    2005er S211 E500T Brillantsilber, Leder Anthrazit, Elegance, 217.000km.

    Omas 280SE: 78er 280SE: Cayenneorange, Stoff Bambus, 2. Hand seit 1980, 188.000km.

    Ehemalige:

    2002er S210 E430T 4matic: Brillantsilber, Leder Anthrazit, Avantgarde, 376.000km.

  • mk67

    Hat den Titel des Themas von „Projekt: Lange Freude an einem CDI-Motor der 2. Generation: Was ist nötig dazu?“ zu „Projekt: Lange Freude an einem CDI-II-Motor: Was ist nötig dazu?“ geändert.
  • Ich denke die Kombination 210er + kleiner CDI ist hier in Deutschland ziemlich unverkäuflich, außer in der allerniedrigsten Preiskategorie. Die Zukunft ist ja auch unvorhersehbar, siehe die Dieselpreise, die Vorkammerdiesel haben wenigstens bald das H-Kennzeichen und sind so schon mal etwas gesichert.

    Versuchs mal mit nem '67 200D, Automatik, AHK, Wohnwagen. Ich kenn da so ein Teil der Autobahn zwischen Kirchheim und Ulm auf dem ich bereits '82 oder '83 eine LKW-Schlange anführte, ein 1200er-Käfer an uns "vorbeiraste".

    Grüße aus der Baustellenhaupt- und Fächerstadt

    ... xundbleiwe und Kotzbeutel tragen


    Peter

  • Der Motor ist am 210er eher das geringste, bzw. überschaubar'ste Problem.

    Wenn Glühkerzen nicht I. O. Baldmöglichst wechseln. Dazu Motor richtig heiß fahren, dann gehen die auch raus.

    Auch die CDI's, der 1. und 2. Generation halten bei guter Pflege äußerst lang. Kritisch sind nur Zylinderköpfe und Injektoren.


    Der Rost an der Karosse ist und bleibt das Hauptproblem. Der Zustand der Karosse bwstimmt letztlich den Preis und darüber, ob es sich lohnt, über einen Kauf nachzudenken.

    300tkm verlangen beim Fahrwerk eine Rundumkur. Alle Buchsen und Lager sind mehr oder weniger durch, sofern sie nicht schon gewechselt wurden.

    Ob der Preis passt, hat nix mit der LL zu tun, sondern richtet sich nur allein nach dem Zustand. Klingt aber nach den aufgezählten Mängeln etwas hoch.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Danke euch schon mal :ok:8) .


    Ja, daß das kein Schnäppchenpreis ist, ist mir auch klar :/ . Wobei ich in der letzten Zeit Preise für schlechtere 210 gesehen habe, bei denen ich nur noch staune. Kennte ich nicht den Verkäufer als vertrauenswürdig und verließe ich mich nicht auf seine Einschätzung, würde ich bei dem Preis nicht ernsthaft überlegen.

    Zugleich kann ich das Gegenbild nicht verscheuchen: windige Verkäufer, zu denen man hunderte Kilometer hingurkt, um dann im besten Falle zu merken, daß eine Karre nichts ist, oder im schlechteren Falle reinzufallen (mir beides schon passiert, und ersteres euch ja sicher auch). Das theoretische Ideal - zum guten und preislich interessanten Angebot gemeinsam mit versiertem 210-Schrauber hinzufahren und das Ding gleich auf die Bühne zu nehmen, um die meisten Schwachstellen direkt zu erwischen - hat sich bei mir als logistisch kaum zu machen herausgestellt :( .


    Das Dieselproblem ist mir bewußt. Allerdings wäre der Wagen eher für Fahrten in ländliche Regionen gedacht; die grüne Plakette war für mich natürlich so oder so unverzichtbar. Zugleich schien mir vor einer Weile die allgemeine Diesel-Verteufelung (nicht hier im Forum, sondern "draußen") etwas übertrieben: Irgendwann kommt irgendjemand auf den Trichter, daß ein Dieselmotor weniger CO2 ausstößt als ein Otto, und auf einmal werden alle Horden wieder in der entgegengesetzten Richtung rennen :rolleyes: . Und ich würde mal behaupten, daß der Straßenverkehr irgendwo - und sei's nur im NFZ-Bereich - noch 15 Jahre nicht ohne Dieselmotoren wird auskommen können. Aber gut, das ist ja hier nicht das Kernthema.


    Das mit der Rundumkur des Fahrwerks behalte ich im Hinterkopf. :idee:


    Und ja, das Thema Rost steht bei mir natürlich auch ganz oben. Wenn es da über den kosmetischen Bereich hinaus Baustellen geben sollte, hätte sich das ohnehin erledigt - den Spaß mit sanierungsbedürftigen Schwellern, Federtellern oder unterm UBS gebräunten Hinterachsaufhängungen möchte ich mir nicht antun. Da bin ich von meinem 202 her auch einfach zu verwöhnt :popcorn: .

    Auch die CDI's, der 1. und 2. Generation halten bei guter Pflege äußerst lang.

    Da wären wir sozusagen bei dem Thema, über das ich noch rätsle:

    :honk: Was bedeutet "gute Pflege" über die offiziellen Wartungspläne hinaus (bei Etzold habe ich schon nachgeschlagen) ganz praktisch?


    Michael

  • Das Hauptproblem der ersten Generationen bei den CDi's waren die Injektoren und die Zylinderköpfe im Bereich der Befestigungsschrauben für die Injektoren. Die problematischen Köpfe werden längst getauscht sein. Undichte Injektoren war damals ein recht unbekanntes, neues Problem. Heute kämpfen damit alle Direkteinspritzer, egal ob Diesel, oder Benziner. Ist halt nur ein möglicher Kostenfaktor. Ansonsten sind die Motoren grundsolide. Der unmittelbare Nachfolger, der OM646 ist in den Grundzügen eigentlich ein OM611 mit einem neuen Zylinderkopf und einigen Detailverbesserungen. Das zeigt, dass die grundlegende Konstruktion nicht schlecht war.

    Mehr als regelmäßige Öl und Filter Wechsel, sowie ein Kontrolle der Injektoren ist nicht notwendig.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • nach Angaben des Verkäufers läuft der Motor gesund, er ist 300 km damit gefahren.

    Denke mal, da will sich jemand seine Nase versilbern......

    Nach 300 KM verkaufe ich ein Auto nur wenn ich was damit verdienen möchte oder es hat viele (verdeckte) Mängel

  • Ja, ich gehe davon aus, daß er was damit verdienen will :dontSpeak: - daß er den Wagen für sehr kleine Kohle bekommen hat und ihn dann in aufgearbeitetem Zustand weiterverkaufen möchte.


    Danke für den Tip, Jürgen, das ist schon mal beruhigend :ok:.


    Michael