Was ist so einer realistisch wert (C180, 1996)?

  • Mir gefallen immer die Händlerangebote: Auf Wunsch HU neu.

    Habe ich damals bei meinem alten Audi 80 aber auch so gemacht :). Hintergrund: Das war grad die Exportwelle, wo scheinbar der halbe Ostblock Audi 80/90 und Audi 100/200 suchte und ich wusste nicht, ob mein 1988er B3 in den Export geht - wenn ja, wäre der TÜV sowieso überflüssig gewesen, ich glaube ein halbes Jahr TÜV hatte der noch. Ich mache doch keinen neuen TÜV, wenn der Hocker sowieso nach Russland oder Almaty usw. geht und kein Hahn mehr danach kräht.


    Als jedoch binnen weniger Tage klar war, dass der Audi 80 innerhalb meines Wohnorts verkauft wird, habe ich den neuen TÜV natürlich noch machen lassen - der hat ihn auch sofort bestanden und ist noch jahrelang darüber hinaus gelaufen.

  • Bei einer alten Karre die eigentlich für den Export gedacht ist macht man das auch nicht. Aber für ein 10.000 Euro Auto? Da ist doch eine neue HU das Mindeste was man als Händler investieren kann wenn man sicher ist es geht ohne große Probleme.Es sei denn man fürchtet den Bericht auf dem dann steht "beginnende Korrosion".

  • Bei einer alten Karre die eigentlich für den Export gedacht ist macht man das auch nicht. Aber für ein 10.000 Euro Auto? Da ist doch eine neue HU das Mindeste was man als Händler investieren kann wenn man sicher ist es geht ohne große Probleme.Es sei denn man fürchtet den Bericht auf dem dann steht "beginnende Korrosion".

    Bei einem 10.000€ Auto habe ich noch nie den Zusatz gesehen, dass eine neue HU extra kostet. Ja, da gibt es die Zusage, dass man es dann neu macht, wenn einer kauft, aber selbst 10.000€ Autos werden gerne mal exportiert und eine neue HU wird nach und nach alt.


    Bei diesem Auto aber passt nichts. Da wird nicht mal ein Exporthändler anrufen mit der Frage "Was ist letzte Preis?" ... den interessiert den Tüv nicht, aber der braucht einen dreistelligen Betrag (und der ist hier nicht in Sicht) und der Private will min. die 2 Jahre rumfahren können. Dann greift man auch in die Tasche, aber der Private kauft nicht die Katze im Sack für den Preis.

  • Bei diesem Auto aber passt nichts. Da wird nicht mal ein Exporthändler anrufen mit der Frage "Was ist letzte Preis?" ... den interessiert den Tüv nicht, aber der braucht einen dreistelligen Betrag (und der ist hier nicht in Sicht) und der Private will min. die 2 Jahre rumfahren können. Dann greift man auch in die Tasche, aber der Private kauft nicht die Katze im Sack für den Preis.

    Das ist der springende Punkt. Schon für weniger Geld bzw. für die Hälfte bekommt man Autos mit zwei Jahren TÜV - möglicherweise auch einen rostigen, aber sonst ganz ordentlichen W202 oder W210, wenn man dran hängt.


    Ich beobachte das Angebot mal einige Zeit.

    • Offizieller Beitrag

    Der Verkäufer macht soch schon einen unserlösen Eindruck. Der hat den bestimmt nicht neu gekauft, sondern für 500,- € einem Rentner abgeluchst, und reicht den nur durch.


    Normalerweise klicke ich bei dem Satz "Technisch sehr gut, optisch altersbedingter Flugrost" in Verbindung mit den Bildern schon weiter (am hinteren Kniestück Fahrerseite erkennt man ja schon die typischen Durchrostungen). Außer dem Murks an der Tür (da hat der Renter wahrscheinlich selbst ein Rostloch mit GFK oder auch nur Spachtel verschlossen, und Grundierung ist ja fast schon silbern...) hat der noch mehr. Die Stoßstange vorne ist ja auch ordentlich verschrammt.


    Warum fotografiert der Verkläufer nicht die Schadstelle und schreibt "Tür schlecht repariert"? Ach so, ist ja nur Flugrost. Also die Fotos in möglichst großem Abstand, damit der Interessent bloß nix erkennt. Das kriegt man dann vor Ort aufs Brot geschmiert ("ja, wenn Sie sich die Fotos genau anschauen, da sieht man das ja auch schon...")


    Und "technisch sehr gut" heißt nur, dass er einigermaßen fährt und das meiste (noch) funktioniert. Wartungsstau inklusive. Erkennt man schon, wie ungepflegt und dreckig die Kiste dasteht.


    Ich beobachte die Preisentwicklung beim W202 seit vielen Jahren. Seit knapp 2 Jahren sieht man, dass die Auswahl an guten (!) Autos stetig abnimmt, und die Preise wieder (sanft) ansteigen. Die Möhren dagegen gehen immer noch für kleines Geld weg. Und auf diesen Zug versucht der Verkäufer aufzuspringen.


    Ich würde von einem unverhandelten Verkaufspreis von rund 1.000,- € ausgehen, und für jeden Mangel den ich entdecke noch einen Hunderter abziehen (oder zwei, je nachdem). Realistisch liegt man dann bei 500...800 Euro.


    Meine Meinung.


    Einen Opel Corsa B kauft man aktuell für 50,- € je Monat Rest-Tüv, und wenn man die Augen aufhält kauft man irgendein Rentnerauto aus dem 90ern für 800...1.000 € mir originalen 60.000km oder so. Man kann ja mal bewusst bei freien Werlstätten anhalten und schauen, was da so auf dem Hof steht...

  • Der Verkäufer macht soch schon einen unserlösen Eindruck. Der hat den bestimmt nicht neu gekauft, sondern für 500,- € einem Rentner abgeluchst, und reicht den nur durch.

    Glaube ich nicht. Ich würde drauf wetten (was keine 100% Sicherheit bedeutet, nur mehr als 50% ;)), dass das ein Angehöriger ist.

    Opa ist verstorben, nach längerer Krankheit und deshalb ist auch der TÜV längst abgelaufen.

    Und vollkommen realitätsfremde Preise anzusetzen, das trifft auf 2/3 der Angebote zu ... sage ich immer und der gehört dazu.

  • So in etwa kann man das sehen. Wie gesagt, ich kenne das Auto aus dem Straßenverkehr und auch das Kennzeichen, die Tür fiel mir schon mehrfach auf - aber ich verbinde niemanden damit und kann nicht sagen, ob damit Senioren unterwegs gewesen sind oder jüngere Leute.


    Das mit den freien Werkstätten funktioniert hier auch nicht. Es gibt sie zwar, aber da stehen keine Autos herum - man findet einfach nichts. Auch keine Kleinwagen - gut, der Corsa B wäre mir wirklich zu klein, aber selbst ein Golf ist praktisch nicht zu bekommen. Man findet zwar typische ungepflegte Golf 4, aber auch das sind unseriöse Inserate und freche Preise - ich wundere mich immer, wer solchen Mist kauft.


    Allerdings ist das Angebot selbst in höheren Preisklassen hier unwahrscheinlich schlecht. Hätte zwar vor Kurzem ein sehr gepflegtes C230 Kompressor Sportcoupé für relativ wenig Geld haben können, aber ich kaufe mir kein Winterauto mit 197 PS und möchte ehrlich gesagt auch keine 2500 Euro für irgendeine Kiste ausgeben, die nur im Winter benutzt wird und außer den üblichen Handgriffen nicht groß gepflegt wird. Dafür war mir das rostfreie Sportcoupé aus zweiter Hand mit 116.000 Kilometern zu schade.

  • Ich denke auch dass das hier Opas Auto ist der entweder gestorben oder ins Pflegeheim gekommen ist oder aus sonstigen Gründen nicht mehr Auto fahren kann oder darf.

    "Auf Wunsch TÜV neu" war bei meinem ersten 240er auch so. Den hab ich bei einem Händler gekauft, der ihn seinerseits von einer Mercedes-Niederlassung hatte wo er in Zahlung genommen wurde. Der Vorbesitzer hat halt gewusst dass er sich einen neuen holt und sich den TÜV gespart, der MB-Händler hat den Wagen gleich weitergeschoben, und der Gebrauchtwagenhändler hat den TÜV erst gemacht als ein Interessent (=ich) in Sicht war. So hab ich ein Auto mit ganz frischem TÜV gekriegt (war ne reine Formsache, keine Mängel). Da ist doch per se nichts schlechtes dran. Wenn ich den Wagen ohne TÜV so wie er da stand mitgenommen hätte wäre der Preis halt entsprechend niedriger gewesen, so hat der Händler bekommen was auf dem Preisschild stand musste sich aber um alles kümmern (Exportzulassung, TÜV, der ganze Kram halt). Ich hab damals in der Schweiz gewohnt und hatte weder Zeit noch Lust auf Behördengänge in Deutschland, deshalb auch Kauf vom Händler mit Mwst.


    Thema Winterauto: Die Kiste dürfte höchstens 1000 kosten, Laufleistung hin oder her.

    Hab mir im Mai ein "Bauauto" für einen dreistelligen Betrag gekauft. C180T mit EVO-Motor, LPG, 370TKM, 10 Monate TÜV. Öl war frisch gewechselt, kein Wartungsstau, Fahrwerk alles mal runderneuert, alles funktioniert bis auf das Fenster hinten rechts (Seilzug). Das war auch kein Super-Sonder-Preis unter Freunden sondern die Kiste stand einen Monat im Netz für 900 bevor ich drauf aufmerksam wurde.

    Sieht rosttechnisch grausam aus, die braune Pest ist sogar am Dach, aber die Kiste hat bei mir seitdem 13.000km abgespult und das völlig zuverlässig und absolut problemlos. Bis auf 5,95 Euro für ein Wischerblatt nichts.

    Eigentlich war der Plan den TÜV runterzufahren und ihn dann wegzuschmeissen bzw. für 450 zu verkaufen, aber so problemlos und sparsam wie der läuft will ich ihn behalten. Mal sehen ob die beim TÜV mich damit noch vom Hof lassen und was/wo alles geschweisst werden muss.

    Ich hatte noch nie ein Auto mit einer derart gut abgestimmten LPG-Anlage (Prins VSI). Der schaltet bei den derzeitigen Temperaturen 400m nach dem Kaltstart um, was man nur am "pong" vom hinten und der Anzeige merkt aber nicht am Motorlauf oder der Leistungsabgabe, verbraucht 9. l/100km LPG läuft aber auch nicht zu mager. Da hat jemand sein Handwerk verstanden. Leider hab ich nicht rausgefunden wer und wo die Umrüstung gemacht hat.... den Betrieb würde ich weiterempfehlen.

  • Hätte zwar vor Kurzem ein sehr gepflegtes C230 Kompressor Sportcoupé für relativ wenig Geld haben können, aber ich kaufe mir kein Winterauto mit 197 PS

    Wieso nicht?

    Das C230K SC ist in der (Haftpflicht-)Versicherung BILLIGER als ein 202 C180 und verbraucht genausoviel wenn man die Mehrleistung nicht abruft. Für den Winter braucht man auch keine teuren Reifen, Verschleissteile sind praktisch gleich.

    Kostet vernachlässigbar mehr Steuer und es können ein paar Teile mehr kaputtgehen die der Sauger nicht hat (und der 202 sowieso nicht... SAMs sag ich nur) , aber die Motorleistung allein ist in dem Fall kein Argument.