Das Winterprojekt -S210

  • Die Fahrleistungen sind quasi identisch, das täuscht also.

    Und ich kenne den 200 Turbo als Automat. Nettes Auto, solange es geradeaus geht. Was untersteuernderes fuhr ich nie. Dagegen ist sogar ein 2CV ein Kurvenräuber.

    Der V8 basiert ja darauf.

    Typisch Audi, die verkaufen ja gerne einen Mangel als Vorteil.

    Die Discbremse, R5, Allrad, procon ten, Vollverzinkung, Alu-Karosse... alles Antworten auf Fragen die keiner stellte oder bereits anders besser beantwortet wurden.

  • Achso, ich dachte wir wären ein C-Klasse-Forum.

    In diesem Sinne: Bei der heutigen Überführungsfahrt hatte ich auf vertrauten Abschnitten der A4, A1 und A57 den direkten Vergleich des S210-Classic-Mopf mit meinem W202-Elegance-Vormopf.

    Fahrgefühl des Schiffes grundsätzlich sehr angenehm, gerade auch bei den für mich exorbitant hohen Geschwindigkeiten 125-130 km/h ;). Da gleitet er besser als der W202. Standesgemäß. Im Ganzen ein sehr schöner Schlitten.


    Allerdings :monocle: :

    • Die 202-Lenkung fühlt sich beim Herumkurven in der Stadt deutlich besser an: leichtgängiger und schmackofatzig-butterweich. Die Lenkung im 210 ist immer noch ok, aber in der B-Note kommt sie nicht mit.
    • Der S210 wirkt auf mich in der Federung erheblich härter, bis hin zu rumpelig 8|. Meine Vermutung war schon bei der Probefahrt: die Hydrospeicher, zumal der Wagen jetzt bei Unebenheiten auf der A1 hinten auch etwas "wippte". Das ist doch eines der typischen Symptome? Andererseits schien er mir auch vorn nicht wesentlich weicher gefedert zu sein.

    Stoßdämpfer und Fahrwerk hat der TÜV vor dem Kauf gecheckt, da war alles im grünen Bereich.

    Nur bei den vorderen Federn stellten die beiden Prüfer je einen Bruch am unteren Ende fest; die sind deshalb erneuert worden.


    Hat jemand von Euch bei der Federung weitergehende Vergleichserfahrungen W202-S210?

    Oder ist das einfach der Charme des W202-Elegance-Fahrwerks? :P


    Michael

  • Für Konstruktionsdetails könnte sich rei hier melden, der weiß wohl am Besten von Allen hier bescheid. Wenn es hinten rumpelt können es je nahc Laufleistung auch Koppelstange oder Stabigummis oder die Augen der Dämpfer/ Hydraulikzylinder sein. Welche Motorisierung ist es bei dir denn geworden?


    Bisherige Defekte:

    - Haubenschloss Beifahrerseite hatte einen Federbruch, hielt nimmer gescheit zu. Ausgetauscht.

    - Beleuchtung im KI Drehzahlmesser bereich ab 4000 Touren defekt (da kommt er eigentlich kaum hin, da er auch auf der AB sehr niedrig dreht). Gleich präventiv alle getauscht. Haken zum Rausziehen hat man ja sowieso da, Lämpchen lassen sich mit ner 6er Stecknuss und kleiner Verlängerung im wortwörtlichen Handumdrehen tauschen.


    Verbrauch hat sich jetzt bei real gemessenen 12,6l eingependelt. Es ist auch viel "Mittelstrecke" über die Dörfer dabei. Auf der AB geht er nochmal runter auf 10,5l bei Tempomat 130. Ist aber in Anbetracht von V8, Allrad, Leergewicht und Laderaum noch absolut im Rahmen. Er hat zwar eine AHK, bisher musste ich aber keinen Hänger anhängen. Alles hat in den Kofferraum gepasst ;)

    Grüßle!

    Johannes


    Fuhrpark:

    Opas Ehemaliger (jetzt Sommerfahrzeug): 94er C180: Imperialrot, Stoff schwarz, Elegance, 1. Hand, 65.946km.

    2003er A209 CLK320 Brillantsilber, Leder Anthrazit, Avantgarde, 192.000km.

    2005er S211 E500T Brillantsilber, Leder Anthrazit, Elegance, 217.000km.

    Omas 280SE: 78er 280SE: Cayenneorange, Stoff Bambus, 2. Hand seit 1980, 188.000km.

    Ehemalige:

    2002er S210 E430T 4matic: Brillantsilber, Leder Anthrazit, Avantgarde, 376.000km.

  • mk67
    Hoppeliges Fahrwerk bedeutet Hydrospeicher defekt.

    Mein 210 war ein weiches angenehmes Schiff. Vorne hatte ich beide Stoßdämpfer getauscht und die Hydros waren bei meinem hinten schon mal neu gekommen.
    Der 202 von mir ist dagegen härter und nur angenehm weich, wenn man auf den 17er den normalen Luftdruck fährt. Winterluftdruck zum Stehen merkt man sofort.

  • Hat sich bei mir denn auch bestätigt. Ich hatte das Vergnügen, einen 210-erfahrenen Forennachbarn aus dem Motor-Talk-Forum meinen Neuerwerb ausgiebig probefahren zu lassen, und da war es dann sofort klar. Die Ersatzteile sind bei TE schon bestellt. Erfreulicherweise ist das Automatikgetriebe soweit ok, dort wird es wohl nur eine Spülung brauchen.


    Allerdings haben sich zusätzlich auf der Hebebühne und beim Auslesen der Stern-Diagnose noch weitere Baustellen herauskristallisiert. Größter Brocken neben den Taschen hinter den Hinterrädern, die der TÜV leider offenbar übersehen hat: die Hinterachse im Ganzen 8|, denn ich möchte den Wagen nicht nur drei oder vier Jahre fahren. Der Schock ist mittlerweile verdaut (auch nach inzwischen gut 700 km Fahrerei in zwei Tagen, siehe unten), und ich möchte das Abenteuer eingehen.

    Laut Aussage des besagten Forennachbars ist die Substanz im Großen und Ganzen gut, und so viel müsse man aufs Ganze gesehen nun auch nicht reinstecken. Ich bin halt vom Zustand meines 202 her rundumverwöhnt - da sind Landungen in der Wirklichkeit "normaler" Gebraucht-Benze erst mal zwangsläufig unsanft ;).

    Welche Motorisierung ist es bei dir denn geworden?

    Die kleinste, ein süßer M111 mit 2 Litern, noch vor dem Kompressor, und mit LPG-Anlage.

    Allerdings scheint das für mich genau richtig zu sein: Ich mußte schon am zweiten Tag überraschend ran, um einen sehr freundlichen katholischen Priester aus dem Kongo mitsamt seinem Umzugsgut von Westfalen an den Zollübergang Aachen-Lichtenbusch zu fahren:) Dessen ursprünglich geplante Transportgelegenheit war covid-bedingt ausgefallen. Der S210 wurde mit umgelegter Rückbank rappelvoll :huh:, und ich schätze mal, daß das Gewicht von zwei Menschen und Material locker 3/4 der Maximalzuladung ausgemacht hat. Dennoch war es selbst auf der A1 im Bergischen eigentlich ganz angenehm. Ich bin natürlich nicht gestocht, sondern im Schnitt 90 oder leicht darunter gefahren. Mehr wollte ich auch wegen der defekten Hydrospeicher nicht machen. Aber ich hatte auch am Berg niemals (beispielsweise) das Gefühl, daß der Wagen gleich verhungern würde, auch unter LPG nicht.


    Zum Angenehmen der Motorisierung: Der Verbrauch scheint mit dem 722.6-Getriebe und seinem 5. Gang meßbar niedriger als bei meinem 202 mit dem 722.4 zu sein :thumbup:. Benzinmäßig genau ausrechnen kann ich es beim nächsten Volltanken, aber es könnten gestern abend auf der A40 und A52 ohne große Zuladung ungefähr 6,5 Liter / 100 km gewesen sein, vielleicht sogar etwas weniger.

    Im LPG-Betrieb hatte ich unbeladen auf der A46 und A1 im Bergischen 8,3 l Gas / 100 km bei Tempomat 90 km/h. Das wären dann bei den derzeitigen LPG-Preisen etwas über 5 € für 100 km, die Hälfte der Benzinkosten für den 202-Vormopf :P.


    Michael

  • Du kannst den Umfang auch gerne als PM schreiben ;)


    Ja, vom Zustand her sind wir durch unsere "Glücksfall-202er" durchaus verwöhnt. Wobei der 210er auch an Ecken rosten kann, die sich normalen Menschen nicht erschließen. Bei mir z.B. unter dem Rücklicht Fahrerseite. Oder der Knaller: eine kleine Stelle oben auf dem Dach Beifahrerseite hinten. Wie kommt da Rost hin? Oder Staunässe? Gravitation war auch bei den daimler'schen Aufpreislisten kein sündhaft teures Extra. Heute habe ich die Stellen mal porentief mühselig entrostet und mit Brantho gepinselt. Das Wetter bei uns war ausgesprochen gut und ich hatte mal 2-3h übrig.


    Um die HA werde ich wohl auch nicht rumkommen, wenn ich ihn ebenfalls so lange fahren möchte (wonach es momentan ja durchaus aussieht).


    Mit dem Verbrauch kann ich nicht mithalten, bei mir läuft es auf 12,6l im Schnitt raus, selbst ermittelt. Nicht per Bordcomputer. Aber auch mit viel Kurz oder Mittelstrecke. Mit AB geht nochmal ordentlich weniger. Um mich selbst zu zitieren: Im Vergleich zu meinem C180 hat er: Doppelt so viele Zylinder und Antriebsachsen, mehr als Doppelt so viel PS, Hubraum, Nm, Laderaum. Da darf er das dann auch. Er dreht auch angenehm niedrig Überland oder auf der AB. Selten, dass er laut werden muss. Egal ob es um Beschleunigung oder Autobahn geht. Was eigentlich schade ist, manchmal drückt man dann doch drauf um sich zu vergewissern, dass der V8 doch bollert.


    Den Laderaum habe ich auch schon genutzt. Zwar nicht mit Umzügen, aber ausgiebigen Baumarktabholungen (Konstruktionsholz und co) und Brennholz heimschaffen. Da zeigt sich dann der V8 Vorteil: Kraft hat man immer. Man muss es aber nicht raushängen lassen. Könnte es aber.


    Grüßle!

    Johannes

    Grüßle!

    Johannes


    Fuhrpark:

    Opas Ehemaliger (jetzt Sommerfahrzeug): 94er C180: Imperialrot, Stoff schwarz, Elegance, 1. Hand, 65.946km.

    2003er A209 CLK320 Brillantsilber, Leder Anthrazit, Avantgarde, 192.000km.

    2005er S211 E500T Brillantsilber, Leder Anthrazit, Elegance, 217.000km.

    Omas 280SE: 78er 280SE: Cayenneorange, Stoff Bambus, 2. Hand seit 1980, 188.000km.

    Ehemalige:

    2002er S210 E430T 4matic: Brillantsilber, Leder Anthrazit, Avantgarde, 376.000km.

  • M111 2,0 mit 6,5 Litern? Da biste wirklich nicht schneller als 90 gefahrenxD


    Auf der Bahn bin ich zu sparsamsten Zeiten mit 8 gefahren, und 120 auf dem Tacho. Drunter nicht machbar.


    210er habe ich nur in arg verfault kennen gelernt, schlimmer als alles was ich an 202ern gesehen habe. Hoffe Schweißgerät und ein Eimer Farbe war im Kaufpreis mit drin :lolt::dontSee:

  • Glückwunsch zum Projekt W210...

    Das Schweißgerät, Farbe und vor allem ne stark rosarote Brille sollte man bei der Nutzung eines 210ers schon mitbringen.

    Typische Krankheit und eigentlich ein Klo-Kriterium beim S210, ist der Rost am Dach im Bereich der Heckklappenschaniere. Der Rost kommt von innen. Zum Sanieren muss das Dach auf... Viel hässliche Arbeit.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • :denk: Ich "fürchte", es würde sich dann auch lohnen, das Dach aufzumachen, um von innen alles prophylaktisch zu konservieren...?

    Noch habe ich nämlich glücklicherweise keinen Rost in den Gegenden feststellen können, und das darf auch bitte gern so bleiben.

    M111 2,0 mit 6,5 Litern? Da biste wirklich nicht schneller als 90 gefahrenxD

    Der Nachmittags- und Abendverkehr im Ruhrgebiet und im Bergischen machte es einem leicht ;).

    Hoffe Schweißgerät und ein Eimer Farbe war im Kaufpreis mit drin :lolt::dontSee:

    Nee, leider nicht :weg: - Farbe, Fertan, Fett und Owatrol habe ich immerhin reichlich da.


    Generell gehe ich mal davon aus, daß der Verkäufer (ich will das jetzt mal so annehmen) von den Baustellen, die wir da gefunden haben, wohl schlicht nichts gewußt hat. Er wird sich wahrscheinlich nur gewundert haben, warum der Wagen hinten etwas härter federte.

    Zwei Sachen, die er fairerweise hätte machen können: 1. daß er die Roststellen an der Heckklappe, die ich bei der Besichtigung dann sofort gezeigt bekam, schon auf einem Foto in der Annonce hätte zeigen können. Gut, dann wäre ich möglicherweise nicht hingefahren.

    Und 2. weiß ich nicht, ob er - wie ich bei der Besichtigung - die Blumenkohlstellen im unteren Bereich mindestens einer hinteren Tür und an mindestens einem hinteren Radlauf schlicht übersehen hat. Sie sind noch zurückhaltend, aber als der Wagen in Kopfhöhe auf der Bühne schwebte, habe ich sie ziemlich schnell gesehen :rolleyes:.


    Also (für mich und ja vielleicht auch für Mit-Leser, die dieses Wochenende zum ersten Mal einen Gebraucht-Benz angucken) die auf 202-Beäugungen :monocle: übertragbare Lehre: Sich bei der Roststellensuche noch mehr Zeit nehmen, als ich das ohnehin schon getan hatte, dabei keine Scheu haben, den Verkäufer zu nerven; und vor lauter Fixierung auf die Partien unter den Dichtgummis die anderen Zonen der Türen nicht vergessen.

    Speziell die Bereiche zwischen Zierleisten und unterer Türkante, die man selbst aus Hockposition noch "von oben" und damit nicht so gut sehen kann wie die obere Hälfte. Selbst bei scheinbar rostfreien Türen also noch mal ganz genau hingucken. Auf der Bühne habe ich mich tatsächlich gefragt, wo ich eigentlich zuvor bei der Besichtigung meine Augen gehabt hatte... 8|

    Und: Tageslicht (wie es zum Glück da war) ist, wie viele Leute schreiben, tatsächlich eine erstrebenswerte Rahmenbedingung.

    Kraft hat man immer. Man muss es aber nicht raushängen lassen. Könnte es aber.

    Wie das hier schon jemand über den 210-Vormopf geschrieben hat: "Unterstatement pur: Äußerlich ist die 420er-Limousine kaum vom biederen 200er zu unterscheiden." 8)


    Michael