Helix S203 320 4matic - 226.000 km: Servopumpe

So, hier noch mal ein paar Bilder:

Wie gesagt, ich mag das Alu. Ist geschmacksache, aber ich finde es recht zeitlos - das graue Holz aus dem 211er hätte mir auch gefallen, anderes Holz hätte ich wohl folieren lassen. Zum Glück hat der Wagen das schöne Lenkrad, das 3-Speichen-Lenkrad sieht dagegen echt billig aus, dieses hier finde ich ok. Ja, die Schalter könnten etwas hochwertiger sein, aber Lautstärke und Freisprechen am Lenkrad haben schon was. Genau wie Einstiegshilfe, die Lenksäule und Sitz immer so schön verfahren lassen

Die ebene Ladekante und die umklappbaren Kopfstützen find ich ebenfalls wirklich ein Gewinn. Wie hoft bin ich mir schwere Sachen an der blöden Kante hängen geblieben. Rein geht ja einfach, aber raus...
Und meine mittlere Kopfstütze ist aus dem Grund der Sicht nach hinten immer daheim gebleiben, war halt dann immer dumm wenn mal spontan vier Leute mitfahren wollten.

Achso, "getunt" habe ich den Wagen auch. Weil wenn ich etwas nicht mag, dann die Kombi aus Xenon und Glühfunzel. Beides alleine ist ok, zusammen geht es aber nicht. Deswegen Osram Cold Blue oder so ins Tagfahrlicht gesteckt (links) und Glühbirne deultich gelber (rechts). In echt ist der Unterschied deutlich besser/krasser sichtbar.


Im nächsten Post geht es weiter.

Eigentlich wollte ich ja keinen Allrad haben - wegen meistens höherer Verbrauch und aus keine Lust auf kaputte Achsmanchetten, damit habe ich bei den ganzen Frontkratzern schon oft genug mit zu tun.

Joa, hat nicht so gut geklappt. Als ich den Wagen nach der Probefahrt kurz auf der Bühne angeschaut habe, war die eine Manchette natürlich gerade eingerissen und die andere verteilte ganz ganz wenig fett. Also war die erste Maßnahme, den Allrad zu versorgen und die Manchetten beidseitig zu erneuern.

Dabei ist mir dann klar geworden, was für eine verbaute Kiste ein S203 mit M112 und Allrad ist. Als ran kommt man eigentlich an nichts.
Die linke Welle kann man recht gut lösen(mit Stecksicherung über Sicherungsring im Getriebe), die rechte sitzt hinter einem Bund - das war ein Krampf bis ich das blöde Teil da rausbekommen habe. Wer die Kräfte von diesen Sicherungsringen bei Gleichlaufgelenken kennt, weiß was ich meine. Und man konnte halt nicht hinter das Tripodegelenk hebeln oder Hämmern, weil dieser dumme Bund vom Verteilergetriebe im Weg ist.
Irgendwie ging es dann doch.

So sah es dann zwei Tage später aus: komplett gerissen.

Tripodegelenk offen

Und mit neuer Manchette ausgestattet.

Köngliche Platzverhältnisse im Radkasten. Nicht.

Die andere Seite. Hier ist "Platz".

Die zweite Welle war nicht an der Manchette selbst, sondern an dem aufpressten Aluring (links von der Manchette) minimal undicht. Also Nägel mit Köpfen gemacht.

Und hier die "Naht" die die undichte Verpressung mit Fett gezogen hat.

Der Wechsel selbst ist eine Riesensauerei wie man das ja kennt, vor allem rechts fehlt es an Platz. Denke mal bei der E-Klasse dürfte das deutlich entspannter sein, jeder cm zählt

Danach gibt es eine Rund neue Filter.

Sprit, Lufffilter Motor, Luftfilter Innenraum und wie ich feststellen musste - Kohleaktivfilter Innenraum dank Thermatic. Das wusste scheinbar auch die NDL nicht, die den Wagen bis vor drei Jahren gewartet hat, der Kohlefilter ist Baujahr 2004.

Und hier die guten Aktivkohlefilter BJ 2004. Teurer Spaß. Muss die Klima trotzdem mal desinfizieren.

Dann ging es an die "normalen" Arbeiten:

Ölwechsel Getriebe: Wollte ich eigentlich mit meinem Adapter spülen, wegen der Kardanwelle für den VA Antrieb ist aber kein Platz dafür. Also zwei Mal Öl gewechselt mit Titan 4134 und nen neuen Filter reingemacht. Mache ich dann jetzt wohl jährlich.

Differential hinten: Bekam ebenfalls frisches Öl, da ich die einmalige Chance gesehen habe, das Öl bei einem Diff zu wechseln bevor dieses hinüber ist

Verteilergetriebe: Was ein Spaß. Um den halben Liter Titan 3353 auszuwechseln, muss das Getriebelager (deutlich fetter beim Allrad) raus, die Kardanwelle abgebaut werden, und dann darf man ganz oben im Kardantunnel Schrauben aufpopeln. Nicht schön, aber machbar.

Siehe die Einfüllschraube. Ehrlich gesagt sehe ich zwar den Sinn nicht, in einem nicht-Geländewagen das Öl nicht auch einfach durch die Kontrollschraube einzufüllen, aber was solls, hab mich an die Anleitung gehalten. Für PKW kommen 0,5l rein, für Geländewagen 1,5 Liter. Ich hab 600ml eingefüllt, sicher ist sicher

Servolenkung: Unspektakulär, bekam frisches Titan CHF 11S (Pentosin) in säftigem grün, die alte Brühe war eher braun. Da ich hier aber auch nur den Behälter zwei mal geleert und gefüllt habe, werde ich auch hier noch mal wechseln demnächst, um möglichst frisches Öl drin zu haben.

Differential vorne: Was eine Sche***. Im ersten Anlauf den 8er Inbus rundgedreht, (großartige Idee einen 8er Inbus mit einem M18x1,5 Gewinde zu kombinieren ), also eine Schraube bestellt, Torx reingehämmert und die Schraube geknackt. Dafür musste ich den Höhengeber Xenon wieder abschrauben und das Verteilergetriebe mit dem Wagenheber 2cm anheben, damit die Halbzollverlängerung überhaupt über das Stabilager kommt. Von unten mit der Beisszange keine Chance - erwähnte ich bereits, dass das eine verbaute Kiste ist?
Der Ölwechsel klappte auch nur mäßig. Mit meinem 6mm Schlauch (hatte vorher schon 8mm probiert damit gar keine Chance) habe ich nur 300ml von 500ml rausbekommen, die es auch bitter nötig hatten. Braucht man da einen 90 Grad Winkel? es gibt nur eine einzige Kontroll/Einfüll/Ablasschraube, ansonsten muss man das Getriebe über die Achsstummel der Antriebswellen füllen
Werde ich wohl also auch noch mal machen, Öl habe ich noch.

Neues und altes Öl im Vergleich.

Ventildeckeldichtung/Motoröl: Öl gewechselt, ist mein Mobil1 10W40 jetzt drin. Dabei die Ventildeckel neu abgedichtet, die eine Entlüftungskammer war undicht gewesen. Die Deckel, insbesondere den linken abzunehmen, ohne den halben Motorraum (Rail, Kraftstoffleitung, halben Kabelbaum) abzubauen, ist auch echte Strafarbeit. Bei der Zugänglichkeit der Kerzen erzähle ich den M112 geplagten ja nichts neues . Statt 2 Stunden hab ich 3,5 für die beiden Deckel gebraucht, abgedichetet mit Loctite 5970 und Elring Dichtungen.
Der Motor lief bisher mit 5W30 und war - trotz nicht jährlicher Ölwechsel aber wohl viel Langstrecke - überraschend sauber. Musste die Ventildeckel und Entlüftungsdkammern kaum putzen, selbst die Entlüftungslöcher (die kleinen) waren noch offen.

So mit den großen Arbeiten war es das erstmal. So Sachen wie ein neues Spiegelglas für das defekte abblenbbare link, Wischerblätter und so bräuche ich ja kaum erwähnen.