Tachomanipulation am Beispiel eines W204

  • Ich denke auch, daß alles, was elektronisch im Fahrzeug gespeichert ist, da auch nicht wirklich sicher ist. Elektronik kann man nunmal manipulieren, genauso wie das frühere Wartungsheft, das in Papierform im Auto lag.


    Die sicherste Lösung scheint mir derzeit nur zu sein, wenn man den Kilometerstand an einem anderen Ort in einer Datenbank speichert (z.B: auf einem Server beim Hersteller). Dieser Server darf natürlich nicht von außen, (also übers Internet) erreichbar sein, damit er nicht gehackt werden kann.

    Wenn man an die Daten beim Hersteller aber wegen Datenschutz nicht ran kommt, weil die einem anderen Besitzer gehören? Dann ist es egal was da gespeichwert ist.


    Du kannst wenn du einen konkreten Verdacht hast, Strafanzeige stellen und die Polizei ermittelt dann. Die können die Daten beim Hersteller nach einem Beschluss des Ermittlungsrichters beschlagnahmen und auswerten. Dann wird es klar.


    Auch muß natürlich jedem Zugriff auf die Daten und deren Veränderung vermerkt sein, wer welche Änderungen an den Daten wann vorgenommen hat.

    Ist es auch, nur was hilft es, wenn du da nicht ran kommst.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

  • Wolfi


    Das muß natürlich geändert werden. So muß der rechtmäßige Eigentümer eines Fahrzeuges immer auch das Recht haben, auf alle Daten (auch die Historie) Zugriff zu erhalten. Als Legitimation müsste gegenüber dem Hersteller der Fahrzeugschein sowie Personalausweis ausreichen.


    Aber das mit der Tachomanipulation ist ebenso schwierig zu kontrollieren (am Fahrzeug selbst), wie eventuelle Vorschäden. Da dürfte auch in der Vergangenheit so manches Fahrzeug schon als unfallfrei verkauft worden sein, und dann stellte sich was Anderes raus.

  • Wenn ich einen MB ab BJ08 kaufe, so läuft der mit elektronischem Serviceheft. Jeder Seriöse Verkäufer lässt einem das anschauen. Und wie bereits geschildert, so benötigt man lediglich die VIN und den Code. Der Code steht auf jedem Ausdruck zum Serviceheft. Wenn ich ein 3 oder 4 Jahre altes Auto kaufe, und keinerlei Nachweise über den Service erhalte oder erhalten kann, dann wäre das sehr verdächtig. Und wenn ich gefälschte Ausdrucke erhalte und keinen Code für den Online-Zugang - kann ich immernoch in jede X beliebige MB Service Partner Werkstatt und dort schaut jemand für mich ins System.


    Selbst bei meinem W211 mit Bj06 und ohne elektronisches Serviceheft, hatte der Serviceberater alle durchgeführten Arbeiten bei MB im System mit damaligem KM Stand. So konnte ich herausfinden was am Fahrzeug bei MB repariert wurde. Und bei einem 3 - 4 Jahre altem Fahrzeug, sollte die Wartung bzw. der Service lediglich bei MB durchgeführt worden sein. Die Manipulation kann demnach nur auf dem Papier und am Fahrzeug erfolgen, jedoch nicht in der Datenbank von Mercedes.
    Aus diesem Grund existiert ja das elektr. Serviceheft, weil man eben nicht einfach mal beim Kollega nachstempeln lassen kann oder ein Blankoserviceheft ausfüllt mit Fake-Daten.


    Einfach nur Panikmache hier.

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiss nicht wie das bei Mercedes ist, aber bei VW reicht die Fahrgestellnummer aus, da kann man sich auch als potentieller Käufer die Daten, ohne weitere Legitimation, besorgen.

    Echt ? Wo ?(


    Ich sehe da nur eine Abfrage über Feldmassnahmen per FIN.


    Kann mir nicht vorstellen das Hinz und Kunz dort bei Volkswagen Auskunft bekommen wann der Vorbesitzer welche Inspektion hat durchführen lassen.
    Sowas unterliegt schließlich dem Datenschutz.



    Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Was heißt denn da Hinz und Kunz, trägst du die Fahrgestellnummer auf Stirn spazieren oder wie genau soll Hinz und Kunz an die Nummer kommen? Dazu benötigt es schon direkten Zugriff auf das Fahrzeug oder die Papiere. Wer so schludrig im Umgang damit ist ist halt auch selbst schuld, das betrifft auch alle anderen sensiblen Daten.


    Einem Interessenten händigst du ja auch das Scheckheft vor dem Kauf aus, oder gibst du das erst nach den Kauf raus ?(


    Kiwikeks schrieb ja auch das jeder seriöse Händler die Daten rausgibt, ich verstehe da das Problem mit dem Datenschutz nicht.

  • Nicht nur bei neuen,hab nen 99er wo die in der Windschutzscheibe ablesbar ist.
    Ich glaube die Tachomanipulation wird sich in Zukunft auf die schlauere Variante konzentrieren.Tachosignal halbiert und automatisch wird alles halbiert.Also auch die angaben im Steuergerät oder bei der Inspektion die ja auch nur noch halb so oft gemacht werden muß bis hin zum Verkauf.
    Wie soll man das nachweisen.

  • Wäre es vielleicht nicht einfacher, wenn das Verkehrsministerium, drei Datenfelder vom TÜV oder Dekra holt, Karosserienummer, Datum und Kilometerstand.
    Diese Daten dann historisch gelistet für Jeden auf einer zentralen Seite im Web anbietet?


    Die Prüfstellen lesen ja diese Daten immer ein.
    Dann hätte man eine Möglichkeit diese Manipulationen einfach aufzudecken.
    Einfach Fahrgestellnummer eingeben, Kilometerstände rückwirkend ablesen.


    Da gibt auch keine personenbezogenen Daten.

  • Es rechnet sich ja besonders gut bei Autos, die in der ersten Periode sind. Das heißt innerhalb der ersten drei Jahre. Bei dem 2012er im Beispiel von denen, da machte das richtig Sinn und als der Beitrag gedreht wurde, kann es sein, dass der noch nicht bei der HU war. Eine Manipulation bei einem 7 Jahren alten Auto macht deutlich weniger Sinn, weil oder der nun 120 oder 180.000km runter hat, das ist nicht soviel Unterschied. Zumal man bei Nachweis eh an Grenzen stößt. Man kann zwar den Unterschied zwischen 20 und 120.000km nachweisen, aber nicht mehr den Unterschied zwischen 120.000 und 220.000km. Und zwischen 130.000 und 62.500, das kann kein Sachverständiger gerichtsverwertbar nachweisen.


    Übrigens wurde schon in der Autobild beim Dauertest 204 darauf hingewiesen, dass der Tacho des 204 leicht zu verstellen ist.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P