VW muss Produktion des Golf stoppen

  • Warum zahlen Arbeitgeber wie -nehmer in die Arbeitslosenversicherung ein?


    Eben, um eine Absicherung zu haben. Der Fall tritt bei Kurzarbeit eben ein. Mal "eben so" Kurzarbeit anmelden funktioniert übrigens nicht, der gesetzliche Rahmen ist da durchaus eng gesteckt.


    Übrigens gilt es als ein Mittel, um Kündigungen zu verhindern. Es werden Zahlen von bis zu 20.000 betroffenen Mitarbeitern genannt, die lässt kein Unternehmen der Welt einfach mal so weiter angestellt, wenn die nicht für ihr Geld arbeiten können. Wenn sich so eine Situation viele Wochen bis Monate hinzieht, was glaubst Du, was dann kommen würde, wenn es dieses Instrument nicht gäbe?

  • Du willst gar nicht wissen aus welchen Töpfen sich so große Konzerne sonst noch an Steuergeldern bedienen... Die eigentlichen steuerlichen Abgaben, die VW an den Staat heben sich durch solche indirekten Subventionen nahezu auf und geradezu lächerlich, wenn man nur den Konzernumsatz in Deutschland dagegen stellt... 8o :cursing:



    Das Instrument der Kurzarbeit ist sicher sinnvoll, wird aber von solchen Firmen auch bewusst einkalkuliert und ausgenutzt. Gäbe es das nicht, würde der Konzern im konkreten Streitfall auch völlig anders reagieren. Das wird doch auch bewußt als Maketinginstrument ausgeschlachtet, um den kleinen Zulieferer als den Bösen hinzustellen, der einfach mal so 20000 Arbeitsplätze gefährdet. In Wirklichkeit geht's doch eh nur wieder um pure Geldgier.




    Gruß




    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Natürlich, all das stelle ich auch gar nicht in Frage. Aber von Steuergeldern reden, wenn man den teilweisen Ausgleich bei Kurzarbeit meint, trifft es eben nicht.

  • Natürlich. Die Agentur für Arbeit zahlt die Differenz, dafür wurden 2009 (gut, das war kurz nach der Finanzkrise) 2 Milliarden zurückgestellt. Aber das ist eben Steuergeld, und nicht nur Arbeitslosenversicherung.


    Ich bin da ganz bei Locke, die Meinungsmache in den Medien (gerade im Radio) ist zum kotzen! Armes armes VW wird von den bösen Buben erpresst, ja ne, is klar. Ich kenn einen Mittelständler, der eine Zeit lang eine recht kleine aber wichtige Baugruppe an Porsche geliefert hat. Die haben aber immer weiter die Kosten drücken wollen, aber immer mehr Qualität bekommen wollen - die Firma hat den Lieferkontrakt noch erfüllt und den Vertrag dann ihrerseits gekündigt, weil Minusgeschäft oder kurz davor. Die Ersatzteile, die Porsche jetzt dann und wann noch braucht, wandern jetzt zum x-fachen Preis über die Theke wenn Porsche nachbestellt, die haben einfach keine Lust mehr. Sind aber eben auch noch Teilzulieferer gewesen und die Stückzahlen von Porsche pro Monat war eher die Produktion einer Stunde.



    Zitat

    Übrigens gilt es als ein Mittel, um Kündigungen zu verhindern. Es werden Zahlen von bis zu 20.000 betroffenen Mitarbeitern genannt, die lässt kein Unternehmen der Welt einfach mal so weiter angestellt, wenn die nicht für ihr Geld arbeiten können. Wenn sich so eine Situation viele Wochen bis Monate hinzieht, was glaubst Du, was dann kommen würde, wenn es dieses Instrument nicht gäbe?


    Das ist ungefähr so, als wenn du deinen Stammsupermarkt verklagst, weil du Sonntags keine Milch kaufen kannst, und deswegen jetzt verdurstet.


    Wenn VW die Teile fristgerecht gezahlt hätte, hätten die Jungs auch geliefert, da bin ich mit sicher. Nur zweistellige Millionensummen können im Mittelstand eben nicht ewig warten. Wenn sich VW verkalkuliert hat, und keinen zweiten Zulieferer gesucht hat, Pech gehabt. Mit dem Jobs wäre übrigens erstmal gar nichts passiert, Kündigungsschutz und so. Zum Glück kann man in Deutschland seine Mitarbeiter noch nicht wegen einer Blödheit rauswerfen wie in Amerika. ;)


    Zur Not beißen sie dann in den bitteren Apfel, rufen bei Getrag oder ZF an, "könnt ihr bitte bitte bitte ganz ganz schnell 100.000 Stück davon machen?", die reiben sich die Hände und machen richtig Kasse. Die Zeichnungen wird VW ja haben, wenn die wollten rollt die Fertigung beim nächsten innerhalb von zwei Wochen wieder - kostet natürlich mehr als ein Raubüberfall auf einen Zulieferer.

  • Es gibt wohl auch Gerüchte, dass VW die vereinbarte Stückzahl nicht mehr abnehmen wollte. Es dürfte also was dran sein an den Gerüchten über einen Absatzrückgang. Das könnte der Auslöser sein. Bislang haben die Autokonzerne noch nie Probleme gehabt, ihren Zulieferern einseitig die Absatzzahlen zu kürzen, auch wnen vertraglich was anderes vereinbart ist. Vertragsbruch ist nur auf Seiten des Zulieferers ein todeswürdiges Verbrechen. Von Seiten des Konzerns ist so etwas kein Thema.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

    • Offizieller Beitrag

    Würde mich auch schwer wundern, wenn VW nach den ganzen Skandalen, der Motoren und Getriebeprobleme in den letzten Jahren
    und der geringen Kulanz gegenüber treuen Kunden keinen Absatzrückgang erleben würde.


    Ich kenn schon einige alte Volkswagen Fans, die der Marke aufgrund schlechter Erfahrung in den letzten Jahren für immer den Rücken gekehrt haben.


    Mein Vater war mit seinem damals neuen Golf 5 pausenlos in der Werkstatt,
    beim ebenfalls neuen Polo meiner Mutter gab es einen knarrenden Fahrersitz, eine fehlerhafte Schweißnaht die Wassereinbruch verursachte und und und...


    In meinen Augen hat sich VW in den letzten 10 Jahren extrem verschlechtert.


    Andere Hersteller haben aufgeholt. Ich sehe da schwierige Zeiten für VAG in den nächsten Jahren.
    Als einzige Chance den Absatz wieder zu erhöhen sehe ich eine Anhebung der Herstellergarantie auf zumindest 3 Jahre.


    Ich hab auch hin und her überlegt zwischen Ceed GT und Golf GTI.
    Da ich das Auto mindestens 3-4 Jahre fahren will und mir keine Gedanken über unvorhersehbare Reparaturen machen will die ins Geld gehen könnten,
    fühlte ich mich beim Kia auf der sicheren Seite. Das ich über 5000 Euro gespart habe bedeutet zusätzlich "frei tanken" für die nächsten Jahre.


    Und ich denke so werden mehr und mehr Leute in den nächsten Jahren rechnen. Irgendwann ist das "VW Image" (oder was davon noch geblieben ist)
    den Käufern nicht mehr den Mehrpreis wert.


    Irgendwas muß kommen,... von Volkswagen. Es liegt am Konzern hier das Vertrauen der Interessenten zurück zu gewinnen.



    Grüße

  • Es gibt wohl auch Gerüchte, dass VW die vereinbarte Stückzahl nicht mehr abnehmen wollte. Es dürfte also was dran sein an den Gerüchten über einen Absatzrückgang. Das könnte der Auslöser sein. Bislang haben die Autokonzerne noch nie Probleme gehabt, ihren Zulieferern einseitig die Absatzzahlen zu kürzen, auch wnen vertraglich was anderes vereinbart ist. Vertragsbruch ist nur auf Seiten des Zulieferers ein todeswürdiges Verbrechen. Von Seiten des Konzerns ist so etwas kein Thema.


    Da habe ich inzwischen etwas andere Meldungen gehört.
    Es geht wohl um ein Zukunftprojekt, welches seitens VW einseitig abgebrochen wurde, ohne jeglichen finanziellen Ausgleich. In wie weit das rechtlich so zulässig war, das ist unklar. Der Zulieferer fordert jedenfalls 58 Mio.€ von VW dafür. Dafür haben sie intern die Ansprüche in die Firmenteile verlagert, die jetzt nicht liefern. Und da stellen sie sich hin und sagen, wenn ihr nicht zahlt, dann gibt es nichts.


    Ich denke der Zulieferer steht mit dem Rücken an der Wand, denn die Nummer wird nicht gut ausgehen (wahrscheinlich so oder so nicht). Aber so kann man wenigstens noch mal eine Zeit lang "The pain in the ass" des Konzerns sein.

  • Mein Bruder hat eine ganz andere Theorie. Nach der hat VW immense Absatzprobleme und Kurzarbeit kommt schlecht an. Also wird ein Grund gesucht und gefunden.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P