Was haltet ihr davon

Hallo Andy!

Wenn die 41.000 Kilometer belegbar sind, warum eigentlich nicht. Wie sieht's denn mit der Ausstattung aus? Für einen Esprit, Elegance oder Sport mit gehobener Ausstattung halte ich 4300 Euro für viel Geld aber gerade noch okay, für die "klassische Version" ohne nennenswerte Extras (Automatik, Schiebedach, Metallic und das war's) ist es hingegen einen Tausender zu viel. Auch mit 41.000 Kilometern: So ein Auto will außer Fans niemand haben.

Ich sehe bei so wenig gefahrenen Autos außerdem die Gefahr eines Wartungsstaus: Es gibt Mercedesfahrer, die so wenig fahren, dass sie nicht jedes Jahr, sondern alle 15.000 km den Service durchführen lassen und selbst wenn das nur alle fünf bis zehn Jahre ist: Habe ich schon gesehen. Überalterte Betriebsstoffe und niemals gewechselte Verschleißteile sprechen jedenfalls nicht für so ein Auto - da kaufe ich persönlich lieber einen W202, der einiges von der Welt sah aber auch gut gewartet wurde & alle Teile schon mindestens einmal erhielt.

Deswegen wäre ich da sehr vorsichtig, denn wenn da nix gemacht wurde besteht prinzipiell die Gefahr, dass noch einige Reparaturen folgen. "Einfahren" muss man den auch erstmal, auch wenn das kein großer Akt ist.

Außerdem: Irgendwie wäre mir ein so guter 202 für den Alltag zu schade - da spricht halt dann doch der Fan. So einer gehört eigentlich in eine Halle.

Ich würde für den Alltag im Ganzen lieber einen mit etwas über 100.-120.000 km suchen, der 2000 Euro weniger kostet und auch TÜV neu mitbringt. Vielleicht auch mit einer annehmbaren Ausstattung und 1/2 Vorbesitzern. So was gibt der Markt her - einfach mal schauen !

Hallo Andy,

kann ich Annette nur Recht geben. Der Preis kommt mir ebenfalls etwas zu hoch vor. Eine rostfreie Karosserie ist zwar super, musst Du dann halt richtig konservieren. Sonst fängt der Gammel wohl bald an.
Von der technischen Seite ist die Fahrleistung auf jeden Fall negativ zu bewerten. Der Wagen wurde im Jahr nicht mal 1900 km bewegt. Ich gehe mal davon aus, dass das aller Wahrscheinlichkeit nach Kurzstrecken waren. Das ist nun nicht sooo gut für eine Maschine.
Um Einwänden vorzubeugen, natürlich könnte es auch sein, dass das Fahrzeug einmal im Jahr eine große Fahrt gemacht hat und den Rest des Jahres schlief. Wahrscheinlich ist aber eher, dass es nur zum Einkaufen und zum Arzt fuhr.

Nehmen würde ich den aber dennoch. Man muss sich halt, wie Annette schrieb, darauf einstellen, dass mal was dran zu machen ist, und dann ist auch wieder gut. Ich würde einen Ölwechsel mit Filter machen, das Öl im Automatikgetriebe wechseln, die Bremsflüssigkeit, Zündkerzen und den Luftfilter. Und dann mal fahren. Vermutlich stellen sich nur Kleinigkeiten heraus. Der 180er ist eine sehr robuste Maschine, von daher hätte ich kein Problem mit seinen Kurzstrecken. Und ich würde ihn vorsichtig einfahren. Aber so was von vorsichtig. Und beim ersten Tanken einen Systemreiniger reintun. Kann nicht schaden.

Ist halt 22 Jahre alt, die Karre, da alle Teile noch original sind, muss man halt ein bisschen mehr schauen. Die Bremsschläuche würde ich noch genau überprüfen. Hast zwar ein Auto wie neu, aber alt. Wie Annette schon schrieb, kann da auch mal ein Bauteil ausfallen. Das darfst Du ihm nicht übel nehmen. Sollte aber auch klar sein bei dem Alter.

Die Laufleistung würde ich auf jeden Fall überprüfen. Welche Belege bringt er mit? Notfalls zum TÜV oder Dekra mit der Fahrgestellnummer. Die Werkstätten dürfen Auskünfte nur dem Eigentümer ggü geben, die Überwachungsvereine sagen Dir aber wann das Fahrzeug mit welchem Kilometerstand gecheckt wurde.

Der Preis ist aber zu hoch. Versuche es mal, ob Du ihn auf 3.000 € drücken kannst. Wenn er Dir gefällt und er wirklich wie neu dasteht, höchstens 3.500€. Hast gute Karten, so viele Leute werden ihn nicht wollen und beim Fähnchenhändler bekommt er fast nichts mehr.

Ich hab ja auch mal einen Käfer gekauft, der in neun Jahren flott erst 8.800 km gesammelt hatte. Nach der Überführungsfahrt - 60 km - war der Garagenboden voller Flecken. Das originale Wachs vom Motor lief herunter. Er war in neun Jahren niemals heiß geworden. Hat überhaupt nix gemacht. 200.000 km problemlos draufgefahren und dann in einem Moment geistiger Umnachtung verkauft. Die nächste Person fuhr ihn nochmal 6 Jahre und hat ihn dann komplett verkommen lassen. Jetzt ist mir das wieder eingefallen und der Tag versaut, wie blöd kann man sein *grübel *
Zurück zum Thema, dem Käfer haben die ewigen Kurzstrecken nicht geschadet, bis er zu mir kam. Ein Käfer halt...

Jetzt ist der Mercedes ja wie wir alle wissen ein miserables Gefährt, ich bin mir jedoch sicher, dass er es nach Hause schafft, ohne liegenzubleiben, und darüber hinaus viele Jahre Freude macht.

Lasse uns wissen, wie Du Dich entschieden hast
Viel Glück!

LG

Diesel-Mandy

Wenn es bei den Zündkerzen Probleme gibt mit dem rausmachen, nichts übers Knie brechen oder zu einer normalen Werkstatt incl Mercedes gehen, geh zu einer Oldttimerwerkstatt. Die haben Erfahrung mit so was.

Sieh dir das Wartungsheft an. Da sollte man alles draus ersehen. Drei Jahre sind noch kein Thema für den Abstand, aber 5 Jahre sind zu viel.

@Mandy: Solche Momente geistiger Umnachtung haben wir alle mal

Systemreiniger ist im Prinzip überflüssig, fahre den tank mal praktisch leer und dann zweimal halb voll machen danach erst füllen und gut ist.

Bei 41.000 Kilometern mit den durchschnittlichen 50 kmh im Mittel hat der Motor schon 820 Stunden gelaufen, da brauchst du nichts mehr einfahren. Das Betrifft die ersten 1000-2000 Kilometer, aus Vorsicht vielleicht 3000. Mit dem Kilometerstand geben viele ihre Wagen im Leasing ja schon wieder ab, und die sind sicher nicht nur 140 gefahren