Nachdem ich mich letzte Woche um einen Nachfolger für mein Winterauto gekümmert habe, ist mir nebenbei ein 250 T Turbodiesel im Kleinanzeigenteil mit Motorschaden, aber mit meiner Wunschausstattung, ins Auge gestochen. Zwar schon 290Tkm auf der Uhr, aber mit Klima, Glasschiebedach, Niveau und AHK, als Esprit.
Das Auto stand in einer engen Normgarage, teilweise zerlegt, 1Satz Reifen im Kofferraum, eine fast neue originale MB-Batterie.
Laut Vorbesitzer hat er selbst das Auto nur 2,5 Monate gefahren und bereits drei Werkstätten hätten versucht das Auto zum laufen zu bringen.
Es fällt sofort auf, dass das Auto auf Pflanzenöl - Betrieb umgebaut ist, alle Leitungen des Gardena-Verhaus neu sind.
Man sieht, dass alles schon zerlegt war und nur notdürftig wieder zusammengesteckt ist. Die AHK ist demontiert und der Kabelsatz mit Hilfe eines Seitenschneiders extrahiert.
Das Auto macht aber an sich trotzdem einen gepflegten Eindruck und erweist sich als erstaunlich rostarm. Bei genauerer Inspektion des Unterbodens und der versteckten Ecken wird klar dass das Auto offenbar in frühester Jugend mal eine Dinolkonservierung erhielt. Hydraulik-, Sprit- und Bremsleitungen sind dadurch erstaunlich gammelfrei.
Der Preis ist aufgrund der mangelnden Fahrfähigkeit und der Ungewissheit über vorhandene Schäden, im Keller
Nachdem ich gestern Abend das Auto per Hänger in meine Werkstatt verfrachtet hatte, habe ich das Auto erst mal ausgeräumt, die losen Verkleidungen und Bauteile mal rausgenommen und eine Bestandsaufnahme gemacht. Neben einen kleineren Fehlteilen, finden sich da drei CDI- Luftmassenmesser, und eine fast komplette Ladeluftverrohrung fur nen CDI und ne Tüte mit originalen Kleinteilen und einer Teilerechnung über fast 80,-€
Heute, nachdem die Batterie über Nacht geladen worden war, hab ich die ganzen Vorlauf und Niederdruckleitungen in Augenschein genommen.
Der O-Ring für den Vorfilter war hinüber. Diesen erneuert, stellte ich fest, dass der niegelnagelneue Dieselhauptfilter gar nicht festgezogen ist. Dem Motörchen etwas Startpilot gegönnt, die Druckleitungen zu den Einspritzpumpen gelöst und nach etwas Anlasserkurbeln humpelte der erste Zylinder halbwegs mit. Nachdem ich Leitung, für Leitung an den Einspritzdüsen anzog wurde es immer besser. Er humpelte zwar noch etwas und wollte auch kein Gas annehmen, weil immer noch Luft im System war.
Hab ihn dann erst mal etwas im Leerlauf laufen lassen und dabei die Ladedruckverrohrung wieder angebracht.
Bis Dato hat das Ganze so ca. ne Stunde gedauert...
Eine halbe Stunde später fuhr ich begeistert die erste Proberunde mit dem "Neuen". Nachdem ich unterwegs noch mal die Ladedruckschläuche nach einer undichten Schlauchschelle absuchen durfte...
Einen neuen Bremslichtschalter und einen originalen Luftfilter aus der Tüte und eine neue H7-Birne bekam er auch...
Jetzt braucht er nur noch wieder seine AHK, eine Reparatur der Kabeldurchführung für die Heckklappe und dann kann Ghostbuster seine letzte Fahrt unternehmen und seine Ruhestätte anfahren....
Gruß
Jürgen