C 240 Bj.12/2000 hinteren Radialwellendichtring erneuern.

Grüß Gott zusammen.

C240 Bj. 12/2000 184.000km mit( M112 - 26 ) Getriebe 722.696.

Der Radialwellendichtring der Kurbelwelle hinten, muss erneuert werden. Alle paar Tage fällt ein kl. Tröpfchen zu Boden. Brauche Tips von Leuten, die diese Arbeit bereits gemacht haben.

Stimmt es, dass der Deckel, in dem der Dichtring sitzt, mit erneuert werden muss? Welche Teile sollte, nach eurer Erfahrung gleich miterneuert werden?

Getriebeausbau:

Durch die Montageöffnung in der Getriebeglocke lässt es nur zu, 2 Schrauben zu lösen, bzw. fest zu ziehen. Wie soll der Motor um 120 Grad weitergedreht werden?

( die Schauben des Drehmomentwandlers werde ich erneuern ).

Würde mich freuen, wenn ihr mir alle Tips, die notwendig sind, geben könntet.

Die Arbeit wird in der Mietwerkstatt durchgeführt. Tatkräftige Hilfe ist also da.

Danke schon mal für die Antworten

Günther

Danke Jürgen.

In meiner Mietwerkstatt steht ein guter Getriebeheber zur Verfügung. Um das Getriebe dann rauszuheben, dazu sind, außer mir, noch der Werkstattmeister und ein Merchaniker da. Von daher sollte es keine Probleme geben.

Der Abschlussdeckel, im EPC Nr. 119, wird mit Dichtungsmasse abgedichtet. Habe aber, ich weiß nicht mehr wo, gelesen, dass beim ersten Wechsel des Dichtrings, dieser Abschlussdeckel erneuert werden soll.

Was noch interessant wäre, wie lange man für Ein- und Ausbau vom Getriebe braucht.

Danke trotzdem.

Günther

Frage an Daniel und alle die den Dichtring schon mal erneuert haben:

Im WIS steht:

Zuerst Abschlussdeckel einbauen, danach Dichtring einbauen. Es wird von ""Einbauwerkzeug"" geredet. Nicht - Mercedesmechaniker haben das nicht.

Wie habt ihr den Ring montiert? Passende Hülse und vorsichtig reingeklopft? .

Wie heilig ist das Maß 1mm, das im WIS angegeben ist?

Gruß Günther

Habe heute den Abschlussdeckel, den Radialwellendichtring und alle zu erneuernden Schrauben bei MB bestellt. Auf die Frage, ob ich das Einbauwerkzeug bestellen/kaufen kann, bekam ich die Antwort, dass ich es gerne ausleihen kann. Das nenne ich Kundenfreundlichkeit.

Das Werkzeug wird auf den Kurbelwellenstumpf aufgeschraubt und drückt dabei den Radialwellendichtring in die richtige Position. Laut WIS soll der Abschlussdeckel mit Loctite 5970 nach Reinigung mit Loctitereiniger 7063 abgedichtet werden.

Jetzt brauche ich nur noch einen Termin in der Mietwerkstatt.

Gruß Günther

Grüß Gott zusammen.
Es ist geschafft. Der hintere Radialwellendichtring wurde erneuert. Alles ist nun dicht. Keine problematische Arbeit. Die Fotos die ich gemacht habe waren leider alle nichts. Wahrscheinlich wegen schlechter Lichtverhältnisse. Oder „ Unfähigkeit“ des Fotografen.
Aber eigentlich nicht schlimm, denn wirklich hilfreich wären die Bilder nicht.

Die Arbeiten im allgemeinen:
Getriebeausbau ( Automatik), mittels Getriebeheber und 2. Mann, Drehmomentwandler gegen Herausfallen / Herausrutschen,gesichert. Öl blieb im Getriebe.
Der hintere Abschlussdeckel, in dem der Dichtring sitzt, wurde, nach Lösen der 11 Schrauben, vorsichtig abgehebelt, damit an der Dichtfläche ( Motorgehäuse ) nichts beschädigt / zerkratzt wird.
Die Reste der alten Dichtmasse müssen „ vollständig“ entfernt werden. Mittels kl. Kunststoffschaber geht das sehr gut. Kein Messer etc. einsetzen. Dabei darauf achten, dass möglichst keine Reste des Dichtmittels in den Motor fallen. Anschließend mit Reinigungsmittel peinlichst reinigen. ( Geduldsprobe ).

Der neue Deckel muss „genau“ wie der alte Deckel, an den entsprechenden Stellen, mit neuem Dichtmittel versehen werden. Daimlervorgabe: Breite der Dichtmittelraupe 2mm +/- 0,5mm
Peinlich genaues Arbeiten ist notwendig. Links und rechts im unteren Teil des Deckels sitzen 2 Passhülsen. ( Pfeile links/rechts). Beide sollten im Motorgehäuse stecken. Wenn sie im Deckel sind, dann ohne Beschädigung / Verformung herausziehen und in das Motorgehäuse stecken.
Dichtfläche am Übergang zur Ölwanne, ( 4 Pfeile unten), „peinlichst“ bis „genau“ in die Ecken säubern. Sonst kann es undicht werden.
Deckel vorsichtig aufsetzten, ohne die aufgebrachte Dichtmittelraupe zu verletzen.

Schrauben mit Drehmoment 10Nm, laut Daimler WIS, festziehen. Erscheint sehr wenig, aber schon beim Lösen der Schrauben merkt man, dass da Feingefühl ( Drehmomentschlüssel) gefragt ist.

Dann kann der Dichtring, umgangssprachlich Simmering, eingesetzt werden. Ich hatte das Glück, dass mir der MB – Teilemitarbeiter, das Spezialwerkzeug dazu ausgeliehen hat. Sollte aber auch mit passendem Rohrstück gehen.
Dichtring soll nicht „ gehäuseeben“ sondern, natürlich rundum, ca. 1mm tiefer sitzen.
Der Kurbelwellenstumpf und der Sitz der Dichtrings im Deckel soll „ fettfrei“ sein.

Verwendetes Dichtmittel von Loctite 5970, Reinigungsspray 7063. ( Angabe MB ).

Zeitaufwand knapp 8 Stunden. Einige Gemeinheiten, die immer irgendwie auftreten, haben das Ganze etwas in die Länge gezogen. Aber Hauptsache dicht und viel Geld gespart.
Besonders für die gelösten Auspuffverbindungen neue Schrauben verwenden. Etwas Dichtmasse für die Verbindung kann man unter Umständen brauchen.

Bei solche Arbeiten verwende ich grundsätzlich nur neue Schrauben, für den Zusammenbau. Wichtig für Wandler und Schwungscheibe. 40Nm +90° Drehwinkel für die Schwungscheibe ist ganz schön kräftig.

Gruß Günther.

PS. das auf dem Bild ist nicht mein Motor