Mercedes-AMG C63 offiziell vorgestellt

  • Ich verstehe nicht warum ihr immer ständig alles verallgemeinern müsst?


    Tue ich doch gar nicht, ich hab wirklich vorher keinen gehört, dem das gefällt :D
    Jetzt schon 2 ^^


    Ich persönlich finde das Ding nun mal nicht schön, und außerdem unpraktisch, weil falsch ausgerichtet, nämlich für den, der hinten in der Mitte sitzt.
    Dass es (wiederum aus meiner Sicht) besser geht, hat der 204 Mopf ja gezeigt, das war Innenraum in Perfektion :)

    (\__/)
    ( ° ° )


    Du musst verdammt viel saufen, um Bukowski zu verstehen.



    Ich finde es gut, dass es diesen Qualitätsanspruch in diesem Forum gibt und auf dessen Einhaltung geachtet wird. Das macht nämlich den Unterschied aus zwischen einem seriösen Fachforum und virtuellen Deppentreffpunkten mit vorherrschend infantilem Gesülze.

  • Gruppe 2 kann man auch als "Marketingopfer" sehen, ich brauch diese Mopf jetzt weil, der hat da eine Funkton mehr im Navi. Prinzipiell finde ich Autokauf heute vergleichbar mit dem Erwerb eines Smartphones. Selbst die Motoren sind fast alle baugleich wie in der digitalen Welt. Was auf der einen Seite der Kollege QuadCore ist, ist in der automobilen Welt der 2Liter R4, mit Turbo oder Turbo Turbo. Vllt. auch bald Turbo Turbo Turbo.


    Obseleszenz in etwa ähnlich, Garantiephase müssen se packen, Rest egal. Was macht der Gebrauchtwagenkunde wenn eine LED-Laterne mal ausfällt? Löten oder reparieren is nix. Zack knappe 2 Mille los, ergo kauf lieber ein neues Auto und hoffe.


    Ja mir gefallen auch neue Autos, aber das Nächste wird kein MB mehr. :D

    • Offizieller Beitrag

    Doch, wollen wir.


    So du willst also eine Grundsatzdebatte über Design führen :whistling:


    Dann erzähle ich dir mal als Designer was dazu. Das was du zitiert hast ist doch auch nur eine Philosophie eines einzelnen Mannes. Darüber hinaus ist es offen ob das, was er sich so gedacht hat, überhaupt so funktioniert hat und ob das heute überhaupt noch Bestand hat. Zeiten ändern sich und nicht jedes Design passt in jede Zeit.


    Jeder Designer hat seine Philosophien, ich hab auch meine. Was mich persönlich immer etwas ärgert ist wenn Leute sagen sie hätten meine Arbeit gleich erkannt. Viele meinen mir damit ein Lob auszusprechen, aber tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Wenn "man" gleich erkannt wird ist das auf der einen Seite natürlich toll weil man seine Arbeiten etabliert hat, auf der anderen Seite, wenn man immer den selben Kram macht, dann stagniert man einfach. Man ist an der Grenze der Kreativität angelangt, einem fällt nichts mehr ein mit dem man die Leute überraschen kann.


    Und das schlimmste daran ist, man erreicht die "anderen" nicht. Man hat zwar seine "Fanbase" aufgebaut, aber was ist mit den Leuten denen bisher die Produkte nicht zugesagt haben?


    Das selbe passiert den Autokonzernen auch von Zeit zu Zeit, dann muss man eben, um weiter wachsen zu können, einen Umbruch wagen. Siehe BMW und Chris Bangle.


    Ich halte das mit der länger wirkenden Designphilosophioe für Quatsch. Als Designer will man auch mal was anderes machen, man will Testen, man will die Leute überraschen aber man will sicher nicht ständig den gleichen Kram machen. Das passt eher auf auf Künstler, das ist wieder was anderes. Produktdesign ist aber anders.


    Natürlich muss man darauf achten das die Markenidentität nicht verloren geht und immer ein gewisser Wiedererkennungswert vorhanden ist, aber das ist in der heutigen Zeit einfach nicht mehr so stark gefragt wie früher. Heute gibt es viel mehr Markenhopper und dem muss man auch Rechnung tragen. Das ist das was die meisten vergessen, wir haben einfach nicht mehr 1990.

  • Man darf sagen/schreiben dass man Neues bescheiden findet. Aber man darf nicht schreiben dass man Neues toll findet.


    Dieser Eindruck drängt sich in der Tat auf wenn man den Thread so ließt.


    Wenn es um Reifen, Konservierungsmethoden oder ähnliches geht, okay. Da kann man über Erfahrungen, Vor- Und Nachteile reden.
    Wenn es aber um eine persönliche Meinung, insbesondere um geschmackliche Fragen geht, dann ist es echt peinlich sich so "anzugehen". Man könnte meinen manch einer müsste sich profilieren weil er es ja besser weis.


    MfG

  • Mit so einem Ansatz verfolgt man sehr kontinuierlich auch langfristige Ziele, die kann ich im aktuellen Design (und dem, der jüngeren Vergangenheit) nicht wirklich erkennen.


    Also ich kann die "horizontaler Homogenität" aktuell absolut wieder erkennen. Es ist wieder halbwegs schwierig eine C-Klasse von einer S-Klasse zu unterscheiden.
    Und das mit der "vertikalen Homogenität" hat noch nie so richtig hingehauen. Man muss den Cut nach einer Generation schlicht und einfach machen, tut man es nicht, entsteht etwas wie beim W202. Bereits kurz nach der Einführung wirkte er veraltet, einfach weil das Design veraltet war.


    gruss

  • Mir ist der 205 C63 von der Optik zu weichgespült.
    Der 204 C63 war/ist, in meinen Augen, der Schönste C-AMG.
    Liegt aber auch daran, dass ich das Kantige eher mag, als das Runde.
    Mal die Technik außen vor...


    Aber Geschmack liegt nunmal im Auge des Betrachters. :)





    Grüße...

    Döp Döp Döp Dödödöpdöpdöp Dö Döp Döp Döp Dödödöpdöpdöp.... H.P. Baxter

  • Tom, wenn Du Designer bist, weißt Du, dass weniger mehr ist. Dass Design keine unnötigen Linien braucht.
    Unnötige Sicken wie bei A- und B-Klasse sind ein Offenbarungseid.
    Es geht nicht um 1990, sondern, dass Mercedes eine Durststrecke im Design durchmacht.
    Ich finde BMW, Audi und VW, sogar KIA und Hyundai besser. Wohl gemerkt aktuelle Modelle.
    Neben den Sicken sind die hinteren Kotflügel am 212 VorMOPF unnötig und albern, dito die Heckleuchtengrafik. Wäre das so toll, hätte er es heute noch.
    Und zum Thema Verkaufszahlen: Audi verkauft sich deutlich besser...
    Und der Mercedes der sich am besten verkaufte war der 123. An dem stimmt nichts.
    Golf 2 verkaufte sich gut. Fragen?
    Grüße
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Nein, das kann man so nicht pauschal sagen. Es kommt auf den Einsatzzweck und das Verkaufsziel an. Und da sind wir dann wieder bei der Firmenphilosophie von vorhin. Entweder will man erfolgreich sein, dann muss man das machen was massenkompatibel ist, oder eben nicht, dann läuft man Gefahr das man untergeht.


    Ich mache auch viel das nicht gerade ein Musterbeispiel an Ergonomie ist und ich selber auch gar nicht verwenden würde, aber die Leute wollen das und geben dafür mehr Geld aus als für traditionelle, schöne schlichte Dinge. Das heisst aber nicht das ich nicht dahinter stehe was ich tue, das mache ich natürlich und diese Arbeiten gehören ebenfalls zu meinen besten Arbeiten, die sind mit genau so viel Leidenschaft und Sorgfalt entstanden wie alle anderen auch.


    Also was soll ich deiner Meinung nach tun. Die kauffreudige Kundschaft ignorieren und nur das herstellen das mir persönlich auch wirklich zusagt weil das meinen Vorstellungen wirklich entspricht? Oder soll ich versuchen so viele Kunden zu erreichen wie es mir möglich ist?


    Sicken sind kein Offenbarungseid sondern einfach nur Mittel zum Zweck. Die Marke Mercedes hat als Ziel ausgegeben die Käuferschaft zu verjüngen und das ist nun mal nicht mit mit der bisherigen Designlinie kompatibel.


    Aber per se von schlechtem Design kann man nicht sprechen. Wenn du was kritisieren willst, dann kannst du gerne das Umdenken kritisieren, ob das Zwangsverjüngen sein muss, das konzentrieren auf den asiatischen Markt, das aufgeben alter Philosophien. Vieles davon finde ich auch nicht besonders gut.


    Das Weglassen einer Sicke macht aber aus A- und B-Klasse keine anderen Fahrzeuge. Natürlich kann man jetzt darüber streiten, wenn das so ist kann man das auch gleich weglassen, natürlich hätte man das können, aber der Erfolg gibt dem Design recht, also was solls? Etwas Lametta hat in den meisten Fällen nie geschadet und so krasse Dinge wie das Ändern der Pressformen bei der E-Klasse sind ja schon extreme Ausnahmen.


    Audi und VW sind ja auch erheblich günstiger, kein Wunder verkaufen die sich besser. Primär sind erst mal die eigenen Verkaufszahlen wichtig und da gab es 2013 und 2014 Verkaufsrekorde. Und 2015 soll es auch wieder einen geben. Das sind Dinge die man erst mal schaffen muss.


    Das ist halt deine Meinung mit der Durststrecke, respektiere ich auch, aber so richtig begründen kannst du das auch nicht weil das aktuelle Design bei vielen gut ankommt. Ich finde die aktuelle Designlinie ist die beste die ich bisher gesehen habe. Bis auf ein paar Ausnahmen (GLE Coupe) spricht sie mich absolut an.


    Einen Vergleich mit dem 123er kann man heute auch nicht mehr ziehen, schau dir dir Palette von damals an und die heutige. Die Verkäufe splitten sich heute auf viel mehr Modelle auf. Damals gab es ja nicht mal einen kompakten Mercedes, heute gibt es gleich 5 davon.


  • So du willst also eine Grundsatzdebatte über Design führen :whistling:


    Dann erzähle ich dir mal als Designer was dazu. Das was du zitiert hast ist doch auch nur eine Philosophie eines einzelnen Mannes.



    Dann zitiere ich mich als Kollege mal selbst:

    Und da ich nun doch keine Grundsatzdebatte führen will, zitiere ich nur … Saccos Mercedes-Design-Philosophie


    Einfach nur eine mögliche Philosophie, um die Mehrdimensionalität jenseits von Geschmacksfragen zu verdeutlichen. Und da wir hier über Benz sprechen, ist es naheliegend, genau ihn aufzugreifen.



    Darüber hinaus ist es offen ob das, was er sich so gedacht hat, überhaupt so funktioniert hat und ob das heute überhaupt noch Bestand hat. Zeiten ändern sich und nicht jedes Design passt in jede Zeit. ... Als Designer will man auch mal was anderes machen, man will Testen, man will die Leute überraschen aber man will sicher nicht ständig den gleichen Kram machen. Das passt eher auf auf Künstler, das ist wieder was anderes. Produktdesign ist aber anders.


    Wer auf als Designer hauptsächlich Selbstverwirklichung betreiben will, ist in solchen Unternehmen an der falschen Adresse und sollte lieber eigene Produkte entwickeln und vermarkten. Da muss man sich der Marke mit allem drum und dran unterordnen.
    Als Beispiel sei ein Colani genannt, der seine Handschrift meinte auf alles passende und vor allem unpassende übertragen zu müssen. Der hat größtenteils die Selbstvermarktung befeuert, den Auftraggebermarken hat es in vielen Fällen nur kurzfristig Presserummel und kurzfristigen Verkaufserfolg gebracht. Seine LKW-Entwürfe für Daimler mögen interessante Studien gewesen sein, zur langfristigen Marke Mercedes hätten sie so umgesetzt nie gepasst.


    (Und da Du Künstler erwähnst, gerade die nehme ich als viel abwechslungsreicher dar, weil sie nicht ständig dasselbe machen wollen. Doch die, die nicht nur überleben, sondern gut leben wollen, kommen ebenfalls um eine Kontinuität nicht herum.)



    Natürlich muss man darauf achten das die Markenidentität nicht verloren geht und immer ein gewisser Wiedererkennungswert vorhanden ist, aber das ist in der heutigen Zeit einfach nicht mehr so stark gefragt wie früher. Heute gibt es viel mehr Markenhopper und dem muss man auch Rechnung tragen. Das ist das was die meisten vergessen, wir haben einfach nicht mehr 1990.


    Ja, die einzelnen Markenbindungen werden immer loser, da es trotz zunehmender Markenkonzentration auf der eine Seite insgesamt zunehmend mehr Marken gibt. Doch eine langfristig starke Marke gewinnt am Ende immer, auch und gerade auf der Kostenseite. Leider hat sich die kurzfristige Quartalsende auch für längerfristige nutzbare Güter durchgesetzt. Ich halte das für einen Irrweg. Der Retro-Boom mit alten Marken kommt auch nicht aus dem nichts.