Politik-Diskussionsthread

  • Nochmal Diskussion und Konsens gelingt nur über Verständnis und nicht über Blockade und Beleidigung.

    :thumbup::thumbup:


    Allerdings - die Vertreter einer Denkrichtung...

    warum nicht die Hütte abfackeln, wenn für mich eh nur der dunkle und kalte Keller übrig bleibt. :wat:

    ... selbst wenn ich so dächte, könnte ich mich nicht aus der Verantwortung fürs Gemeinwohl verabschieden. Wenn ich in diesem Stil die Hütte abfackle - Hauptsache, mir geht's gut in meinem Keller, was kümmert mich der Ruin vieler anderer, die mir nix getan haben, ach, und was kümmern mich bekannte Resultate von Umstürzen, Revolutionen etc. in der Vergangenheit - bringe ich ein dermaßen asoziales Weltbild mit, daß sich dagegen selbst Lenin und die Bolschewiki, Stand 1917, wie krankhaft übersteigerte Philanthropen ausnehmen - die wollten immerhin nicht nur für sich allein was anstellen, sondern hatten offenbar den Vorsatz, einer unterdrückten Bevölkerungsgruppe was Gutes zu tun. (Was bekanntermaßen draus wurde, ist ein anderes Thema.)


    Aber um zu kapieren, daß das besagte egomane Hütteabfackeln in diesem Stil der Gipfel der Niedertracht wäre, brauche ich keine höhere Schulbildung. Das schnallt auch noch der Dümmste (fast hätte ich geschrieben: Daß das für die eigene Population kontraproduktiv ist, kapieren sogar Affen) - und nach solch einem rudimentären Leitfaden zum sozialen Verhalten muß er sich richten.

  • Hauptsache, mir geht's gut in meinem Keller, was kümmert mich der Ruin vieler anderer, die mir nix getan haben

    Und was ist wenn die Eliten und Besserverdiener nur zu ihrem Wohlstand gekommen sind, indem sie die Umverteilung so sehr eingeschränkt haben, dass es schlechter gestellten noch schlechter geht?


    Gerade Instrumente wie der aktivierende Arbeitsmarktpolitik mit ihren Sanktionen, den Import von günstigen Fachkräften und Akademikern, das Einfrieren von Arbeitgeberbeiträgen, die Senkung von Reallöhnen und Spitzensteuersätzen über Jahrzehnte hinweg und das neue beliebte Instrument der Arbeitsverdichtung mittels unbezahlter Überstunden statt des Einstellens von Mitarbeitern und die Besteuerung der Rente hat nicht einer Unterschicht geholfen mehr Kapital zu akkumulieren.

    Das Ganze fand mit Ausnahme der Jahre 2009 bis 2013 seit 1998 (20 Jahren) unter einer Bundesregierung statt, an der die SPD beteiligt war.

    Ist es dann ein Wunder, dass man seine Hoffnung nun in etwas neues setzt und trotzdem die Hütte abfackelt?

    Aber das führt jetzt auch schon wieder zu weit weg vom Thema Flüchtlinge.

    Mfg
    adler-tag

    Rainer Günzler: Ein Coupé. - Und was bedeutet "Coupé"? Eigentlich nichts anderes, als
    eine verteuerte Limousine mit einem verringerten Platzangebot.

  • Stimmt, dann nur noch ganz kurz :) - ich glaube, so in den 70ern hatte die alte Bundesrepublik ein relativ gutes Procedere des gesellschaftlichen Ausgleichs in materieller Hinsicht gefunden (trotz erster Wirtschaftskrisen und zeitweise emporschnellender Arbeitslosenzahlen) - die Unterschiede zwischen Arm und Reich waren weniger kraß.

    Der Ausgleich ist also auch im Rahmen einer Demokratie machbar: man kann die Hütte folglich stehenlassen.

  • Fakt ist, jeden Euro kann man nur einmal ausgeben und das Geld welches man für Flüchtlinge ausgibt, fehlt an anderen Ecken. Ist so, auch wenn es dir nicht passt.

    Noch nie kam von irgendwem irgendwo nach „Fakt ist“ was sinnvolles.

    So auch hier.

    Natürlich kann ein Euro nicht nur einmal ausgegeben werden.

    Jeder der ihn gerade hat, kann ihn ausgeben.

    Und via Steuern und Abgaben fließt er immer wieder (zumindest teilweise) wieder an den Staat.

    Kreislauf nennt sich sowas. Blutkörperchen können auch nicht nur einmal verwendet werden...

  • Und via Steuern und Abgaben fließt er immer wieder (zumindest teilweise) wieder an den Staat.

    Ich habe nichts dagegen, dass die Aussage, dass das Geld teilweise wieder zurück an den Staat fließt richtig ist, aber nur zu einem Teil. Das tut es übrigens bei fast allen Geschichten. Wenn man statt den Flüchtlingen das Geld in bessere Schulen steckt, fließt es genauso an den Staat teilweise zurück. Nur ist eben ein Teil weg, so ist das und der Staat kann eben nicht unendlich investieren, das ist kein Perpetuum Mobile.

    Man kann es auch anders sagen, die Ressourcen (nichts anderes wird durch Geld geregelt) kann man nur einmal verteilen.

    Und wenn sich eben Menschen in diesem Land mit der Versorgung und Betreuung von Flüchtlingen befassen, dann sind die Ressourcen weg und fehlen eben in Pflegeheimen und Schulen.

    Und ich bleibe dabei dass das Geld auf jeden Fall nicht woanders investiert werden würde.

    Aha und was meinst du, wo das Geld dann bleibt?

    Und natürlich wird das so kein Politiker aussprechen, dass aufgrund der Flüchtlinge das Geld für Schulen und Pflege fehlt. Der wäre ja Ultra-Rechts und sofort weg vom Fenster.

  • Stimmt ja auch, viel drin steht nicht.

    Aber das was drin steht dürfte halt gerade dem sozial schwächeren bzw. gering verdienden Klientel nicht wirklich gefallen...


    Aha und was meinst du, wo das Geld dann bleibt?

    Das frage ich mich auch.

    Wo bleibt denn der erzielte Finanzierungsüberschuss von rund 48 Milliarden € aus der ersten Jahreshälfte?

    Da könnte man einige Schulen und Pflegeheime von finanzieren...

    Gruß,
    Børner

    20376006eu.jpg

    Zitat

    We are all just monkeys with money and guns.

    Einmal editiert, zuletzt von Børner ()

  • Wenn die Wähler die Wähler der AfD mal das Programm gelesen hätten, dann wäre denen der Kuli beim Kreuz machen abgefault.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

  • Aber das was drin steht dürfte halt gerade dem sozial schwächeren bzw. gering verdienden Klientel nicht wirklich gefallen...

    Du weißt nicht einmal was die Flüchtlinge dieses Land kosten, kennst aber das AfD Wahlprogramm genau?

    Sorry, aber unglaubwürdiger geht es kaum!


    Davon abgesehen bietet die AfD natürlich nicht viele Lösungen für die meisten Probleme. Aber in der Flüchtlingsfrage gibt es schon Alternativen zu dem was Merkel veranstaltet hat. Sie hat rechtswidrig die Tore auf gemacht und damit vor allem Zeichen gesetzt. Und natürlich kann man auch Gesetze so gestalten, dass Flüchtlinge nicht alle nach Deutschland wollen (frag dich mal, warum das so ist). Da ist echter politischer Spielraum da.

    Und auch wenn manch einer die Flüchtlingsfrage nicht mehr hören kann, das ist ein Thema für viele Menschen in diesem Land. Und ich finde das selbst nicht einmal unberechtigt.

    Wo bleibt denn der erzielte Finanzierungsüberschuss von rund 48 Milliarden € aus der ersten Jahreshälfte?

    In diesem Fall im Schuldenabbau. Dieses Land hat massive Schulden. Jeder der sagt, es gehe dem Land gut, der lügt ... zumindest wenn man mal auf die Verbindlichkeiten schaut. Es ist höchste Zeit und die Zeiten werden sicher nicht besser, diese Schulden zu reduzieren.


    Wenn du als Privatperson 100.000€ Schulden hast und es schaffst diese innerhalb eines Jahres auf 98.000€ zu senken, meinst du dann ernsthaft, dass du dem Schampus rausholen kannst und im Lokal um die Ecke alle einladen kannst? Die Eingeladenen sind übrigens die Flüchtlinge ;).