Der große Reifengrundlagen-Thread

Es kommt auch auf die Beanspruchung der Bereifung an, so mit Pepp und Tempo, spät bremsend viel im Stadtverkehr um die Ecke und die Bereifung dann nach nem Drittel oder der Hälfte ihrer erhofften Laufleistung vorne<->hinten getauscht bringt schöne, schrägziehende Überraschungen.

Es ist grundsätzlich nicht notwendig, auf Felgen montierte Reifen nur wegen Umsetzen zu wuchten.

Wuchten ist nur notwendig, wenn auch eine Unwucht vorhanden ist.

Gruß

Jürgen

Das ist ja schon mal beruhigend .

(Jetzt frage ich mich allerdings noch, warum Etzold in der 9. Auflage auf S. 186 beim Thema Radausbau so drauf rumreitet, daß man die "Stellung des Rades zur Radnabe mit Farbe kennzeichnen" solle, damit "das ausgewuchtete Rad wieder in derselben Position montiert werden" könne. Hm... Oder hört Etzold da ein bißchen zu sehr das Gras wachsen?)

So oder so stellt sich für den Wenig-Fahrer nur noch die Frage: Woran merke ich Unwucht, wenn sie denn auftritt? - Rütteln bei höheren Geschwindigkeiten... Geräusche ... ?

Michael

Das kann man auch schon bei leichtem Wummern in gewissen Geschwindigkeitsbereichen, oder Unruhe am Lenkrad bemerken.

Es ist ja nicht so, dass das Wuchten schadet. Aber wenn es keinen Sinn macht, außer dass es der Werkstatt eine zusätzliche Einnahmequelle erschließt.

Gruß

Jürgen

Aber um deine Frage konkreter zu beantworten:
An der Vorderachse merkt man Unwuchten anders als hinten. D.h. idealerweise sind die schlechter gewuchteten Reifen hinten, merkt man weniger. Daher kommt dieser Tipp. Die Reifen werden ja einzeln und ohne Nabe gewuchtet, was sich aber empfiehlt ist, den Monteur nach dem initalen Auswuchten zu bitten, den Reifen zu lösen und eine viertel oder halbe Umdrehung zu verdrehen und dann noch mal zu prüfen. Weil sonst hat man den Reifen nur in dieser einen Position ausgewuchtet, und die Ungenauigkeit der Maschine mit ins Ergebnis übertragen.

Wenn der Reifen an einer zweiten Position immer noch rund läuft - alles gut. Wenn man auch hier nachkleben muss, und beim weiteren Weiterdrehen wieder kleben muss, dann sollte man sich einen anderen Montagepartner/Maschine suchen.

Man braucht also für wirklich solide Arbeit einen geduldigen Monteur...

Michael

So ist es leider. Gerade auch weil die meisten Spanneinrichtungen durch eher labberig ausfallen, ist meist schon wieder eine Unwucht im einstelligen Grammbereich drin, wenn man das Rad kurz löst und dann wieder befestigt.

Eigentlich müsste man ja auch die Felgen selber wuchten, aber das wäre wohl zu teuer für die Industrie...

Zitat von Helix

Die Reifen werden ja einzeln und ohne Nabe gewuchtet, was sich aber empfiehlt ist, den Monteur nach dem initalen Auswuchten zu bitten, den Reifen zu lösen und eine viertel oder halbe Umdrehung zu verdrehen und dann noch mal zu prüfen.

Yesss, um die leichteste Stelle des Reifens (gekennzeichnet durch einen Farbpunkt) an die vermutete schwerste Stelle der Felge (das Ventil) zu bringen. So fängt man an und hat im Idealfall da schon sehr wenig Gewichte zu kleben. Drehen braucht man den Reifen nur, wenn's trotzdem ordentlich Unwucht hat und wenn's dadurch nicht besser wird, liegt die Vermutung nahe, daß eine Komponente so "derb" ist, daß man das besser nicht verwendet. Und wenn doch, dann lieber hinten...

Gut, diese Vorgehensweise, "Matching" genannt, kennen nicht mal alle Monteure - oder wollen's nicht kennen, weil's zusätzliche Arbeit macht, am Besten in der Saison. Also im Idealfall damit Ende November zum Reifenhändler gehen, wenn alle auf einmal ihre neuen Winterreifen brauchen, weil der Winter mal wieder "urplötzlich" und "unvorhersehbar" in's Land eingefallen ist...

Gruß Torsten

Ihr dürft nicht vergessen, für die Reifenmontage will keiner was bezahlen, zu oft wird rumgefeilscht und ähnliches,....

Oder glaubt Ihr ernsthaft, dass der Monteur für die Montagekosten von 10€ noch allerlei Herzenswünsche erfüllt.... wenn der Hof voll mit Arbeit ist...Das machen die wenigsten....