Threadauslagerung: C180 = "lahme Krücke" - oder etwa nicht...?

  • Ja, ja... das sind die Ahnungslosen, die meinen Krach gleich Leistung. Aber wenn auch noch ein solcher Einwand von einem OM642-Fahrer kommt, versteh ich die Welt nicht mehr... 8o Derjenige sollte eigentlich wissen, was 600NM bei 1600 1/min anrichten können, wenn man das Gaspedal zu bedienen weiß. Vor allem beim Zwischenspurt sieht ein nominell wesentlich leistungsstärkerer Benziner einfach nur alt aus.
    Aber zur zur Beruhigung der Gemüter. Zumindest laut Technischer Daten distanziert der 220CDI den 180er mit 10,5s zu 12s deutlich. In der Praxis aber noch viel mehr. Nackte Beschleunigungswerte, z. B. von Null auf 100 sind kaum relevant, weil es in der Praxis kaum vorkommt. Aber die Zwischenbeschleunigungswerte, z.B. von 80 auf 120 kmh sind deutlich mehr aussagekräftig und für den Fahrspaß verantwortlich.


    Für den Fahrspaß ist nicht die PS-Zahl von Bedeutung, sondern die Drehmomentkurve.


    Am krassesten finde ich das nach wie vor. Wenn man den 300SE 6,3 im W108 im Vergleich zur damals üblichen Motorisierung sieht.
    Die 250PS hören sich nicht allzu berauschend an. Wenn aber ein Saugbenziner schon bei 2300 1/Min 500Nm auf die Kurbelwelle wuchtet, wird einem bewußt, dass man ein solches Auto auf der Bahn selbst heute noch, mit einem von der PS-Zahl vergleichbarem Fahrzeug, nicht einfach so stehen läßt... Auf der Landstraße sieht das Fahrwerk dazu natürlich alt aus.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Dass ich aufgeladenen Diesel etwas anders bewegen muss, als einen Sauger-Benziner, sollte klar sein. Der Ladedruck ist beim 220er CDI schon ab 1600 1/min deutlich zu spüren... Und ab 2000 1/min schiebt er deutlich mehr, als es ein 180er oder 200er je könnte... Oder anders ausgedrückt: Auch wenn beide nach Papierform fast in der gleichen PS-Liga spielen, liegen da doch Welten dazwischen.





    Da muß ich Jürgen auch zustimmen. Und das was mit der Einführung der CDI's und (TDI bei VW) bei den Dieseln gekommen ist, gibt's ja nun auch beim Benziner. Nämlich die Direkteinspritzer. Wenn die dann auch noch mit einem Turbo verbandelt werden, dann kann man es endgültig nicht mehr vergleichen mit den alten Benzinern aus dem W202, auch wenn sie auf dem Papier die gleiche PS Leistung haben.


    Das Drehmoment ist entscheidend. Und da hatte ein W202 C200 damals bei einem Hubraum von knapp 2 Liter - 190 Newtonmeter.


    Zum Vergleich: Meine B-Klasse (W246) wiegt genauso viel, hat einen kleineren Hubraum (1596 ccm), ist Direkteinspritzer mit Turbo, und hat ca. 250 Nm. Da spielen die paar mehr PS nicht so sehr die tragende Rolle. Vorallem die Verbindung Direkteinspritzer und Turbo sorgen für das bessere Ansprechverhalten des Motors und den Dampf.


    Ich brauche heute keinen großen Hubraum mehr und viele Zylinder, um Leistung zu generieren. Ich kann auch kleine Motoren hochzüchten und mehr als 300 PS generieren. Siehe A 45. AMG.


    Ob dies natürlich auch der Langlebigkeit der Maschine dient, darf skeptisch betrachtet werden. Aber wie ich Mercedes kenne, gibt's da sicherlich auch einen Sicherheitsspielraum. Die Grenzen werden da sicherlich nicht ausgeschöpft.

  • Ich würde ja lieber einen zäh 180 fahren als einen Zäh 240. Das ist in meinen Augen nämlich der letzte Müllmotor.
    Mit dem Zäh 180 bin ich einmal um die Ostsee gefahren, war vollkommen okay.


    Wobei mich ein vergleich zwischen 220cdi und 180 beide standart mal sehr interessieren würde. Laut Werksangabe ist der CDI deutlich schneller.


    Jochen

    Schwarzer Benz, laute Schreie, endlich ist der Boss wieder da ... (Zitat: Kollegah)
    Es zählt nicht was für ein Auto neben dir steht.. Es zählt wie du zu dem Auto stehst!
    Ich konnte aus unerklärlichen GrÜnden in der Schule während der Kommasetzung nicht Geistig anwesend sein..
    Und ich Entschuldige mich für jeden Rechtschreibfehler.. leichte Lese- u. Rechtschreibschwäche!

  • Wobei mich ein vergleich zwischen 220cdi und 180 beide standart mal sehr interessieren würde. Laut Werksangabe ist der CDI deutlich schneller.


    Den Vergleich muß man nicht machen. Da kann der C 180 nur verlieren. Der Diesel ist dem C 180 in Drehmoment usw. deutlich überlegen. Ich würde sogar sagen. Selbst der C 280 konnte mit den Common-Rail Dieseln damals kaum mithalten.

  • Also:
    Nu will ich auch mal senfen.
    Zu meiner Zeit bei der Company, stand mir ein potenter Dienstwagen zur Verfügung. (z.B. GLK350, Viano3.0)
    Damit zog man einen 1300 kg Wohni sehr souverän. Im Ruhestand hab ich mir dann nochmal einen Viano 3.0 geleast und durfte bei 12000km/a über 5000€ +285€ Steuer bezahlen.
    Spass hatt das ja gemacht, aber hatte nichts mit Vernuft zu tun.
    Ein gebrauchtes Vernunftmobil musste her. Ein Diesel kam wg. Plakettenrestriktion und opulenter Steuer nicht in Frage. Der W202 C180 Kombi aus Rentnerhand kostete 4500€ und das nur einmal seit Anfang 2013. Die Steuer kostet 120€. 2 Sätze neuer Reifen und ein paar kleinere Reparaturen kamen hinzu. (zusammen ca 700€) Ich fuhr nach etwas über einem Jahr sozusagen ins +. TÜV hat er seit der Zeit 3mal ohne Theater bekommen und Rost war dabei kein Thema.
    Der Zäh zieht auch den Wohni zur Not mit 100km/h. Normalereweise schwimme ich mit den LKW mit ca 90 mit (Spritverbrauch dabei 12ltr/100km). Angekommen sind wir in den 4 Jahren immer.
    Solo fahre ich den Wagen eher selten, denn Weybies 170CDI darf zwar nicht vor den Wohni, aber sparsamer ist er halt (5-6ltr/100km). Ich leide beileibe nicht unter Altersarmut, aber das Leben für ein Statussymbol einzuschränken ist mir zu blöd. Sollen andere gerne an ihren Luxusschlitter rumstottern, denn die Betriebsrente muss ja irgenwoher kommen.
    Zum C180 habe ich bewusst nichts über die Fahrleistungen erwähnt, weil ich aus dem fuzzy dice Alter raus bin und Weybie verschnupft reagiert, wenn ich ihr Wohlfühltempo von max 140km/h deutlich überschreite.
    Regards
    Rei97



  • Ja, ich sehe das ähnlich. Mit einem großen Dieselmotor (z.B.: 350 CDI) kann man sicherlich viel Fahrspaß haben, aber gleichzeitig bezahlt man auch ordentlich viel Steuer. Und dazu dürfte dann noch langfristig das Problem mit der Einfahrterlaubnis in Innenstädte kommen. Da bastelt ja gerade die Politik dran. Somit ist der Dieselmotor auf dem absteigenden Ast, weil er oft auch für den Feinstaub verantwortlich gemacht wird, bzw. allgemein für die schlechte Luft. Die kleinen Dieselpartikel sollen sich ja nach Aussagen von Experten besonders tief ins Lungengewebe einnisten. Wobei ich dazu sagen muß, daß die Direkteinspritzer bei den Benzinern diesbezüglich auch nicht "ohne" sind.


    Dennoch glaube ich, daß der Benziner insgesamt noch das kleinere Übel ist, bis andere Techniken den Verbrennungsmotor ablösen werden.


    Nur was machen dann die ganzen SuV-Fahrer bis dahin? In einem Großteil dieser Fahrzeuge steckt aus Verbrauchsgründen ein Diesel? Daher denke ich, daß sich da Manche noch wundern werden, wenn die Politik beim Diesel ernst macht.


    Mittlerweile muß man beim Benziner auch nicht mehr auf Drehmoment verzichten. Auch damit kann man sehr gut einen Wohnwagen ziehen. Die Zeit, als man noch viel Hubraum und Zylinder brauchte, um Leistung zu bekommen, ist vorbei. Auch die hohen Verbräuche haben sich verringert. Für mich gibt's derzeit daher keine vernünftige Alternative zum Ottomotor, solange das E-Auto noch mit diversen Problemen zu kämpfen hat.

  • Immer wird von "Schub" beim Cdi gesprochen. Dann sollte man einfach mal nebeneinander stellen und drauf treten. Ich weiß jetzt schon das der M111 gewinnt :)

    Kann ich so bestätigen. S210 220 CDI gegen W202 C180, beides Automaten.
    Fairerweise muss ich dazu sagen, dass der 210er deutlich mehr Ausstattung und auch breitere/schwerere Reifen hatte als mein 180er.

    Ich würde ja lieber einen zäh 180 fahren als einen Zäh 240. Das ist in meinen Augen nämlich der letzte Müllmotor.

    Warum Müllmotor? Zu wenig Leistung für "soviel" Hubraum?



    Gruß

    Einmal editiert, zuletzt von PhilippS ()

  • Ja natürlich haben die Diesel jede Menge Drehmoment. Nicht umsonst sind das die bevorzugten Motoren in Maschinen, wo Kraft gebraucht wird... LKW, Baumaschinen, Schlepper. Wenn ich an meine beiden Kraftmeier denke, einen Minibagger und einen Traktor, Jeder ein Dreizylinder-Diesel mit 22 bzw. 25PS, was die alles können und dabei einen herrlichen sonoren Klang produzieren... Sind halt Saugdiesel der alten Schule mit gleichmäßigem Drehmomentverlauf und jede Menge Briketts aus'm Auspuff - Ich liebe es! :D


    Und das mein ich ernst! ;)


    Aber einen Turbodiesel in einem PKW? uaaaaargh!!! :S




    Gruß Torsten

    W202 C200 Classic Selection - Die Alltagssänfte
    Audi Coupe Quattro -
    Das Bubenspielzeug

    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • Kann ich so bestätigen. S210 220 CDI gegen W202 C180, beides Automaten.
    Fairerweise muss ich dazu sagen, dass der 210er deutlich mehr Ausstattung und auch breitere/schwerere Reifen hatte als mein 180er.



    Das ist ja natürlich wieder ein aussagekräftiger Vergleich, wenn ich unterschiedliche Baureihen miteinander vergleiche. Die E-Klasse ist schwerer und größer.


    Ich muß natürlich einen W202 220 CDI mit einem W202 180 Benziner vergleichen. Alles Andere ist Unfug.


    Sonst kann ich ja gleich eine S-Klasse mit der gewünschten Motorisierung und der entsprechenden Motorisierung in der A-Klasse vergleichen und dann anschließend "staunen", warum die leichtere A-Klasse die S-Klasse in der Beschleunigung schlägt.

  • Wobei mich ein vergleich zwischen 220cdi und 180 beide standart mal sehr interessieren würde. Laut Werksangabe ist der CDI deutlich schneller.


    Wobei das sehr ungewöhnlich ist, denn für die Beschleunigung ist die Leistung verantwortlich und nicht das Drehmoment. Daher sind normalerweise zwei gleiche Modelle mit ähnlicher PS-Zahl auch ähnlich flott auf 100km/h.


    Allerdings muss man den Saugbenziner dafür drehen, sprich immer im Bereich zwischen 5000 und 6000 1/min bewegen. Aber wer tut das in der Praxis schon?
    Viel Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen sagt einfach nur aus, dass das Auto auch bei niedrigen Drehzahlen gut fahrbar, insbesondere auch noch beschleunigbar ist.