Assyst Plus, Zusatzarbeiten

  • JS-Garantie kommt ja gar nicht von Mercedes, sondern von Car Garantie.


    Bei Kulanz kann man grob sagen, dass mit 70.000km noch maximal die Hälfte drin liegt und ab 100.000 nur noch in Ausnahmefällen was drin liegt. Deswegen sich ins Hemd zu machen und sein Geld zum teuersten laden zu tragen, ist sinnlos.







    Man muß es ja auch nicht dramatisieren. Die Junge Sterne Garantie besteht für 24 Monate. Bei den heutigen Autos heißt das: Entweder 20000 km fahren oder einmal im Jahr zum Service (wenn man die Kilometer nicht schafft).


    Wenn man dann Glück hat, dann ist der erste Service, den man bezahlen muß ein "Service A" (Motorölwechsel). Der kostet dann (mit MB-Öl) ca. 300-350 Euro. Wenn man das Öl selbst mitbringt, - und Mercedes nicht meckert, kann man die kosten hierfür halbieren, so wars zumindest bei mir.


    Im zweiten Jahr hat man einen großen Service (z.B: C oder D). Der kostet dann je nach Fahrzeug zwischen 600 und 800 Euro (ohne Bremsen). Rechnet man das jetzt zusammen, dann hat man in zwei Jahren vielleicht 1000 Euro investiert. Viel Geld....


    Wenn aber auf der anderen Seite ein teures Teil kaputt gehen sollte, was man nicht weiß. und es von der Garantie übernommen wird, dann kann es sich lohnen, daß man bei MB war.


    Da muß nur mal ein elektronischer Fehler (Steuergerät, Command, Distronic, Head Unit usw.) sein, und schon wird's teuer.


    Und nach den zwei Jahren kann man ja hin gehen, wo man will. Nur muß man eben wissen, daß man nicht mit Kulanz rechnen darf, falls ein Defekt auftritt, den die Freie nicht beheben kann und man dann zu MB muß....


    Ich bin auch kein Freund dieser Politik von MB. Aber das ist bei Audi und BMW auch nicht anders. Die Hersteller versuchen halt Kundenbindung zu betreiben.


    Die Schwierigkeit bei modernen Autos ist ja auch, daß der Hersteller nicht alle Softwarebereiche für freie Werkstätten freigeschaltet hat, bzw. freie Werkstätten nicht ohne Weiteres an Updates ran kommen, wenn sie nicht an den Hersteller zahlen. Bei so Fahrzeugen wie dem W202 war das mit der Elektronik im Vergleich zu heute relativ überschaubar. Heute sind es fast schon fahrende Computer. Und die Fahrzeuge bleiben seltener wegen mechanischer Defekte liegen, und mehr, weil die Elektronik spinnt.


    Wie schon gesagt, mit einem 7 oder 8 Jahre alten Auto würde ich auch nicht mehr zu MB gehen, oder wenn ich keine Garantie hätte.

  • Zum Thema Kulanz: sie wird hier überschätzt. Gerade für Gebrauchtwagenkäufer mit Fahrzeugen mit eher höheren Kilometerleistungen ist es auch wenn man Unmengen Geld in der Mercedes Werkstatt liegen gelassen hat und alle Inspektionen dort gemacht hat, kein Automatismus drin diese zu bekommen, mehr noch ab einem gewissen Schwellenwert der Kilometerleistung und des Alters bestimmt auch spielen Inspektionen keine große Rolle mehr, man kriegt Kulanz meist nicht(mehr). Wer natürlich fast neue Fahrzege erwirbt, profitiert mehr davon keine Frage..



    Hierzu ist es wichtig, sich an die richtige Stelle zu wenden. Kulanzanfragen bzw. sein Anliegen legt man am Besten der Kundenbetreuung des Vorstandes in Stuttgart vor. Damit habe ich gute Erfahrungen gemacht.


    Wenn man es über den Händler oder die Werkstatt macht, hat man nach meiner Einschätzung weniger Chancen.

  • Meine Güte, lass Dich doch nicht Bange machen, genau darauf wird doch spekuliert.


    Es gibt mittlerweile sogar ein BGH-Urteil, dass ganz klar bestätigt, dass dem Kunden bei einer Gebrauchtwagengarantie die freie Werkstattwahl lässt, solange die Arbeiten nach Herstellervorgaben macht. (Im Gegensatz zu einer kostenlosen Neuwagen-Garantie.)


    Trotz Ausnahmemöglichkeiten ist es hier immer noch so, dass eine Kfz-Werksatt in aller Regel ein Meisterbetrieb ist. Fachkundiges Arbeiten nach Herstellervorgaben ist also durchaus leicht möglich und der Zugang zu den notwendigen Informationen auch nicht schwer, spätestens nach Hinweis/Absprache kann das jede vernünftige Werkstatt leisten. Inspektionen sind doch keine Raketenwissenschaft.

  • Die meisten Tätigkeiten der Inspektion können von Leuten mit einem technischen beruf oder ausreichendem technischen Sachverständnis durchaus selbst geleistet werden. Man braucht auch nciht besonders viel Sondergerät dafür. Das was ein halbwegs ambitionierter Schrauber eh liegen hat, reicht dicke aus. Das meiste sind nämlich Sichtkonrollen und da kommt es nur auf die Erfahrung des Mitarbeiters bzgl der Bewertung des Befundes an.


    ich als Besiotzer meines Autos weiß, dass das mit nun über 70.000km noch die ersten Beläge in der Bremse sind. Das heißt die restlichen 6mm reichen locker bis zur nächsten Sichtkontrolle im Oktober/November, wenn die Winterräder drauf kommen. Dann sieht man sich das ja wieder an.


    Wer also sein Auto bewusst nutzt, der hat praktisch alle Arbeiten des Serviceplans permanent im Blick und kümmert sich noch um die Fristarbeiten wie Öle, Zündkerzen, Filter dann, wenn die dran sind. Ich kontrolliere meine Reifen auch nicht jährlich, sondern maximal im Abstand von 14 Tagen fühle ich die Laufflächen per Hand ab und prüfe den Luftdruck (natürlich nur wenn die Reifentemperatur deutlcih unter handwarm liegt).


    Was ich damit sagen will, ein bewusster Umgang mit dem Auto als technisches Gerät, das eine gewissen Pflege bedarf, hilft schon mal sehr viel. Dann noch 2-3 Werkstätten und so ein Service B ist in einer knappen halben Stunde erledigt.


    Über den nun bei mir anstehenden Tausch der Zündkerzen werden ich eine Doku schreiben, damit das künftig auch andere machen können. Für den M274 gibt es ja noch nicht viel Infos.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

  • Die JS Garantie ist vom Umfang her, der MB 100 Garantie gleichzusetzen. Und bei der MB-100 Garantie muß man auch zu Mercedes gehen


    Das wird durch wiederholen nicht richtiger. Richtig ist, dass MB100 und JS-Garantie die gleichen Bedingungen haben, aber es reicht aus, sie nach Herstellervorgaben machen zu lassen.


    Beim Heraussuchen der Bedingungen bin ich allerdings darüber gestolpert, dass es vor vielen Jahren mal anders war. Unten der Satz aus den Garantiebedingungen, gestrichen was früher mal Stand war, in rot was in der aktuellen Fassung dazu gekommen ist (nämlich genau der Punkt mit den Herstellervorgaben und dass dies bitte auch dokumentiert werden muss).


    Zitat

    Voraussetzung für jegliche Garantieansprüche ist, dass der Garantienehmer an dem Kraftfahrzeug während der Laufzeit dieser Garantie die vom Hersteller vorgeschriebenen oder empfohlenen Wartungs-,
    Inspektions- und Pflegearbeiten beim Garantiegeber oder in einer vom Hersteller anerkannten Vertragswerkstatt bzw. nach Herstellervorgaben durchführen ausführen und dokumentieren lässt.


    Ansonsten steht da natürlich auch drin, wer die Reparatur auszuführen hat und das ist eben der Garantiegeber oder eine Mercedeswerkstatt ... das passt also.


    P.S.:
    Dass dir irgendwelche MB-Mitarbeiter Unsinn erzählen, das kaufe ich dir durchaus ab ;).

  • Hallo liebe Gemeinde,


    herzlichen Dank für Eure zahlreichen Beiträge und Diskussionen.. :)


    Als Themenstarter möchte ich noch mal ein Feedback geben, habe heute beide Öle wechseln lassen:


    1. Getriebespülung bei Josef Maier / Esslingen: einwandfrei!
    Spülung mit Fuchs Titan aber ohne Reiniger. Er ist (übrigens genau wie ich) der Meinung, dass chemische Reiniger in einem so empfindlichen Hydraulikaggregat nichts verloren haben. Er spült einfach so lange mit Frischöl, bis es auf der anderen Seite wieder sauber heraus kommt. Ergebnis: Das Ruckeln ist weg, die 7G-Plus schaltet wieder so sanft wie es sein soll.
    Er ist telefonisch etwas schwer zu erreichen. Ist halt ein Einzelkämpfer und kann somit - wenn er die Finger gerade im Öl hat - auch nicht immer ans Telefon gehen. Wenn er aber sieht wer angerufen hat, dann ruft er auch zurück. Natürlich wirft er - wenn der Wagen schon auf der Bühne ist - auch einen Blick auf die neuralgischen Punkte, Gummilager, Gelenke, Manschetten, Bremsen u.s.w. werden mit kontrolliert und dessen Zustand dem Kunden mitgeteilt. Anschliessend noch ein nettes Gespräch über den 96er, optisch wie neu dastehenden S124 des Betreibers geführt. Kurzum: nur zu empfehlen!


    2. Motorölwechsel bei Mac-Oil / Stuttgart: genial!
    Da kommste Dir vor wie ein Rennfahrer beim Boxenstop: Du fährst vor die Halle, prompt öffnet einer das Tor und weisst Dich auf die Grube ein. "Nein, bitte nicht aussteigen, bei uns müssen Sie im Fahrzeug sitzen bleiben." Gesagt getan, dem Monteur den Fzg-Schein übergeben, er tippt alles in den Computer direkt neben der Grube ein und auf dem Bildschirm werden die freigegebenen und empfohlenen Öle angezeigt, daneben gleich die Endpreise. "Das sind alles Öle nach der MB-Freigabe 229.5" bekam ich zu hören. Ich habe mich für das entschieden was vorher von MB auch eingefüllt wurde, 5W-40. "Der Ölwechsel mit 5W-30 oder 0W-40 wäre günstiger, kostet nur 69,90, mit dem 5W-40 84,90." Sehr freundlicher, gut gemeinter Hinweis. Bin aber beim 5W-40 geblieben.
    Dann ging es los: Motorölfilter lösen und herausnehmen, anschliessend den Bereich um den Filter sauber geputzt. Plötzlich wechselte das Bild auf dem Monitor des Computers und ich sah einen Live-Stream von einem Kollegen in der Grube unter mir, wie dieser die Ölablassschraube löste und das Motoröl abgelassen hat. Cool! :thumbup: Und dann kam ich mir vor wie in einem guten Restaurant, wenn der Ober Dir den Wein präsentiert: der erste Monteur holt den neuen Filter, kommt zu mir an die Tür, zeigt mir die MANN-Filter-Schachtel, packt den Filter aus und zeigt mir alles. "Hier ist der neue Filter für Ihr Fahrzeug." Der Filter wurde wurde eingesetzt, mit Drehmoment festgezogen, noch einmal alles gereinigt. Auf dem Monitor konnte ich verfolgen wie der Kollege in der Grube die Ablassschraube wieder eingedreht, mit Drehmoment festgezogen und den ganzen Bereich mit Reiniger und Lappen gesäubert hat. Dann wurde das Motoröl in einer Kanne geholt (schade, hatte mich schon gefreut, das er mir den Kanister am Fenster präsentiert und mich fragt, ob mir der Jahrgang zusagt… :P) und eingefüllt. Als alles fertig und nochmals gereinigt war, sollte ich den Motor starten. Der Monteur stand neben mir, beobachtete die Kontrollanzeigen im Cockpit und als alle aus gingen und aus blieben wurde unten und oben auf Dichtheit kontrolliert. Dann wurde nochmals der Peilstab gezogen, kontrolliert und mir wiederum am Fenster präsentiert :) . Rechnung geschrieben, freundlich gefragt wie ich bezahlen möchte (bar oder EC). Ich habe bezahlt, er hat sich für das Trinkgeld bedankt, mir den Beleg mit allen wichtigen Daten übergeben und noch gefragt, ob er die Wartungsanzeige im Cockpit zurücksetzen soll – natürlich mit dem Hinweis, dass die restlichen Wartungsarbeiten noch von einer Fachwerkstatt gemacht werden müssen. Gute Fahrt! Fertig, in knapp 20 Minuten. Kein Termin, keine Wartezeit. Und zu einem unschlagbaren Preis. Die ganze Handhabung und die absolute Transparenz schafft Vertrauen und ist einfach genial.


    Nein, bei beiden gab es keinen Marmor, keine Ledercouch, keinen Kaffee, keine Schoki... Aber vom ganzen, unkomplizierten Ablauf beider Werkstätten, von der "echten" Kundenfreundlichkeit, der Transparenz und nicht zuletzt vom Preis können sich die "Freundlichen" mal so zwei, drei Scheiben abschneiden...


    Grüße
    Joe

  • Jetzt wäre nur mal der Preisvergleich von Kosten und Leistung entsprechend von Mercedes interessant.
    Jetzt mal ungeachtet des Mehraufwandes mehrere Werkstätten anfahren zu müssen.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Und an diesem Beispiel sieht man mal wieder, daß es auch (sehr) gute freie Werkstätten gibt, welche gründlich und gewissenhaft arbeiten, und nicht zuletzt günstig sind.


    Da könnte es sogar sein, daß selbst Mercedes nicht so arbeitet (zumindest wenn das Öl von oben abgesaugt wird). Jedenfalls muß ein Ölwechsel keine 250 oder 300 Euro kosten, wie MB verlangt


    Deshalb habe ich mir angewöhnt, daß Öl selbst mitzubringen, wenn ich schon (aus Garantiegründen) zu MB muß. Das sehen sie zwar nicht so gerne, aber das ist mir egal. Sehe es nicht ein, für eine 5 Liter Kanne 120 Euro zu bezahlen, wenn ich das gleiche Öl auf dem freien Markt für 45 Euro bekomme.

  • Jetzt wäre nur mal der Preisvergleich von Kosten und Leistung entsprechend von Mercedes interessant.


    In den seltensten Fällen lässt irgendwer ja nur einen Ölwechsel bei Mercedes machen, sprich die Leistung ist in der Regel umfangreicher.

  • Aber auch wenn man mehr bei MB machen läßt, kann man schon sehr gut sagen, was ein Ölwechsel bei der jeweiligen Baureihe kostet. Denn mittlerweile hat Mercedes auch dazu gelernt und bietet Paketpreise an und hat zwischendurch Aktionen, die sie in Flyern bewerben.


    So kostet ein Ölwechsel etwa 299 Euro (BR 246). Bei anderen Klassen dürfte es nicht viel anders aussehen. Wenn man mal bedenkt, daß ein Ölwechsel bei einer freien Werkstatt im Schnitt komplett 100-120 Euro kostet, dann sind 300 Euro immer noch ein stolzer Preis, und daß obwohl MB sein Öl auch in großen Mengen bekommt (im Faß). Es dürfte also nicht so sehr am Material liegen sondern eher am hohen Stundensatz von MB bzw. der AW.


    Ein gutes Vollsynthetiköl 5-40 kostet im 5l Kännchen ca. 40-45 Euro. Nun brauchen viele Modelle 5,5 - 6 l Öl. Dann wären das ca. 55 Euro für das Öl. Dann kommt noch der Ölfilter dazu, sagen wir ca. 10-15 Euro und der Dichtring für die Ölablassschraube 50 Cent. Dann komme ich auf Materialkosten von etwa 65-70 Euro + Entsorgung Altöl ca. 5-10 Euro. Rechnet man nun noch 1 h Lohn und Steuer dazu dann wird wir bei ca. 110-120 Euro.


    Von daher ist es schon dreist, was MB verlangt. Mehr als das Doppelte.