Übertriebene Spritpreise

  • Hallo,


    ich bin vor 3 Jahren meinem jetzigen Job "entgegen" gezogen.


    Vorher hatte ich 32 km einfachen Fahrtweg, jetzt nur noch 5 km.


    Umziehen konnte ich deshalb, weil ich keine eigene Familie habe und daher nichts weiter berücksichtigen musste.


    Allerdings: sollte mein Job flöten gehen (und das wäre nicht das erste Mal, und ich betone hier: nicht durch meine Schuld), dann sitze ich in einem Ort, wo ich nicht herkomme, wo meine Eltern und Geschwister nicht sind, wo mich eigentlich nichts hält. Das wäre großer Mist.


    Wer eine eigene Familie hat, am besten noch Eigentumswohnung / Haus, der zieht garantiert nicht weg. Heute sind die Jobs nicht mehr sicher, du fliegst auch, wenn du gar nichts verbrochen hast. Das Risiko ist einfach zu groß.


    Ich kenne mittlerweile auch viele Pendler. Traurig, weil sie wie Fernfahrer die Familie die ganze Woche nicht sehen. Aber so werden dann Kompromisse geschlossen.


    Flexibel im Umzug kann man nur sein, wenn man keine Verpflichtungen vor Ort hat.


    Und ohne Auto ist man einfach aufgeschmissen. Es sei denn, man wohnt in einem Ortskern und hat alles direkt im Umkreis. Aber es gibt wohl niemanden, der niemals ein Auto braucht. Klar, wenn man sich keines leisten kann, muss es auch ohne gehen. Aber man merkt schnell, wie eingeschränkt man dann lebt.


    Also tanken wir weiter. Ärgern uns weiter. Und zahlen weiter. Und hoffen auf den Preissturz nach unten, der nie kommen wird. ;)

  • Das Thema Umzug ist kein Argument. Ich habe gute 30 Jahre "aus dem Koffer" gelebt, da ich durch ganz Deutschland reisen musste. Immer Umziehen wäre gar nicht gegangen. Ein Wohnmobil als "mobile Eigentumswohnung" nutzen geht auch nicht, weil du irgendwo gemeldet sein musst!


    Wenn dann auch noch Familie ins Spiel kommt wird es noch schwerer. Der eine arbeitet da und der andere dort.... Zwei Wohnungen und einer pendelt am Wochenende!? Kenne ich sogar innerhalb der Familie, weil es nicht wirklich rosig um Jobs steht.


    Mit Zeitarbeit und Dumpinglöhnen müssen viele um die Existenz kämpfen, da kannst du oft gar nicht so schnell umziehen, wie sich das Einsatzgebiet ändert.


    Tanken muss sein, auch wenn es einen Ärgert. Mein "Neuer" kann nicht auf Gas umgerüstet werden, aber das macht nichts. Er ist derzeit sogar günstiger als mein letzter Diesel.


    Die Entwicklung zu immer weniger Verbrauch wird die Preise immer weiter in die Höhe treiben, denn die Summe muss doch stimmen.


    Was nützt uns allen der 3-Liter AMG, wenn dann der Liter Sprit 5,50 Euro oder mehr kostet ?(


    WIR können daran sowieso nichts ändern - egal ob Tankstellenboikott, Umzug oder andere tolle Ideen. Das bringt dem Einzelnen meist nur ein besseres Bauchgefühl.


    Also nicht aufregen - nur wundern - ist auch besser für die eigene Gesundheit 8)

  • Hallo,
    ich weiß nicht, was ihr euch über Julians Argument aufregt? Er hat doch recht.
    Entweder ihr zahlt eben für die Pendelei und ertragt es oder ihr zieht um. Dass es Ausnahmen geben mag, bei denen das nicht sinnvoll wäre, ist klar.
    So war das bei uns. Ich musste 90km einfach pendeln. Wären wir näher an mein Büro gezogen, hätte meine Frau exakt diesen Weg eben weiter ins Büro pendeln müssen.


    Und ihr tut alle gerade so, als würde man an einem anderen Ort keine Freunde finden. Ich zog zum Studium ca. 250 km weit weg. Jetzt wohne ich wieder 90 km von dort entfernt.


    So oft wie man im Alltag Freunde trifft, kann man da auch mal 40-50 km fahren. Manche Freunde wohnen 300 oder 500 km weit weg. Und auch Eigentumswohnungen oder Häuser kann man verkaufen und an anderer Stelle wieder kaufen.


    Es ist eine Entscheidung die man trifft. Wer lieber nie weg möchte ok, aber dann soll er sich bitte nicht über die Pendelei beschweren.
    Wer hat es geschrieben? Mario? Jedenfalls stimmt es, die Deutschen beschweren sich immer, egal was ist. Die wissen nicht, wie gut es ihnen geht. Das versuche ich gerade meiner Tochter klar zu machen, dass es durchaus nicht selbstverständlich ist, dass man jeden Tag was zu essen hat und auch nicht, dass man im Frieden lebt und schon gar nicht, Wasser einfach so aus der Leitung zu haben.
    Also jammert über die Spritpreise, aber wirkliche Probleme sind das nicht. Und auf den Autobahnen sehe ich nicht, dass die Preise zu hoch sind, es wird immer noch gerast. Und hier im Forum überwiegen auch eher Fragen nach Breitreifen, auch wenn sie den Verbrauch steigern, als Fragen nach Verbrauchsenkungen. So schlimm kann es also noch nicht sein.
    Grüße
    Stefan

  • @ Stefan
    Sehe ich ganz genauso.


    @ Friedel, Uncle Benz und Co.
    Eure Argumente nicht umzuziehen sind ja absolut nachvollziehbar und ich würde es vielleicht genauso machen.
    Aber in einem solchen Fall braucht man eben nicht nach Vater Staat zu schreien, dass der einem doch mehr oder weniger den Arbeitsweg bezahlen soll, weil man ja "SOOO" flexibel ist bzw. man ein so armer Pendler ist, der seine Situation in keinster Weise ändern könnte. Man könnte, man will aber schlicht und einfach nicht.
    Und wenn ich von Uncle Benz dies lese: "Man zieht doch nicht um wo man schon Jahre wohnt und aufgewachsen ist wegen einen verdammten Job um Sprit zu sparen,also wirklich !!", dann muss man auch zu dem Schluss kommen, dass das alles mit dem Sprit nicht so schlimm ist ;).


    gruss

    • Offizieller Beitrag

    So lange Mineralwasser von Italien nach Deutschland gekarrt, oder Nordseekrabben in Afrika gepult werden, ist der Sprit doch immer noch viel zu billig, oder?


    Und über den Benzinpreis hat man sich schon vor 50 Jahren aufgeregt. Ich übrigens damals auch, als der Liter Normalbenzin plötzlich 1,37 DM kostete.


    Gruß Jörg

  • Genau so sieht es aus!
    Wie oft habe ich meine Vater sagen hören: ''Wenn die Sch... 2 Mark kosten schaff ich das Auto ab''.
    Wir sind jetzt bei 3 Mark und mein Vater fährt immernoch.
    Uns geht es doch gut, was beschwert ihr euch?!
    Zigaretten werden auch jedes Jahr teuer, komisch das da keiner was sagt!


    Jochen

    Schwarzer Benz, laute Schreie, endlich ist der Boss wieder da ... (Zitat: Kollegah)
    Es zählt nicht was für ein Auto neben dir steht.. Es zählt wie du zu dem Auto stehst!
    Ich konnte aus unerklärlichen GrÜnden in der Schule während der Kommasetzung nicht Geistig anwesend sein..
    Und ich Entschuldige mich für jeden Rechtschreibfehler.. leichte Lese- u. Rechtschreibschwäche!


  • Zigaretten werden auch jedes Jahr teuer, komisch das da keiner was sagt!


    Jochen


    da gibt es auch nichts zu sagen, es wird halt aufgehört zu rauchen, fertig, ich habe nach fünf Jahren rauchen selbiges von jetzt auf gleich eingestellt und ziehe es jetzt schon sieben Jahre durch. Und ich kenne mehrere die es auch so gemacht haben.
    Beim Fahren mit dem Auto ist es was anderes, kannst du so nicht vergleichen.

  • Was mir hier noch auffällt, als Beispiel oder Fotos werden hier Aral und Shell genommen. Also wer an diesen Tankstellen noch tankt ist, ganz ehrlich, selber schuld. Der Sprit ist momentan richtig teuer ja, aber an den besagten Tankstellenketten ist noch ein Aufschlag von 4-6 Ct zu zahlen. Mich wunderts dass sie überhaupt noch Kundschaft haben...nah gut hier in der Starnberger Gegend vielleicht nicht so, aber sonst.


    Die Irankrise ist halt ein gefundenes Fressen für die Ölmultis und für die Spekulanten an der Börse, da kann man nichts machen. Weder der Staat kann da was tun, sofern wir noch Marktwirtschaft bleiben wollen, noch sind die Mineralölkonzerne wegen Oligopol, Absprachen etc. zu fassen. Die einzige Lösung ist momentan Fahrten sparen wo es geht, also z.B. keine 2 km zum Real fahren um fehlende Wurst zu holen oder Brötchen beim Bäcker holen. Mal in eigener Kleinstadt das Wochendende verbringen, statt woanders hinzufahren. Weite Touren, die man verschieben kann, verschieben usw.


    Zigarettenbeispiel ist kein gutes Beispiel. Warum keiner was sagt? Weil beispielsweise, die Leute, die nicht rauchen es nicht interessiert, darum. Aber autofahrendes Volk sind wir irgendwie alle hier.


    Edit: es dauert nicht mehr lange und der Traum der Grünen aus rot-grün Ära wird war: 5 DM pro Liter.

    • Offizieller Beitrag

    Meiner Meinung nach haben es die Mineralölkonzerne einfach geschafft uns mit diesen Preissprüngen hörig zu machen....
    inzwischen tanken wir doch wenn DIE es wollen.


    Wenn's mal 10ct billiger ist dann freuen sich alle Autofahrer und machen direkt den Tank voll.


    Dieser "billige" Preis ist aber immernoch einer den vor ein paar Jahren kein Mensch freiwillig gezahlt hätte.


    So geschiet das mit leichter Erhöhung weiter und weiter...und wir freuen uns heute über 1,50....morgen über 1,60....und in 1 Jahr freuen wir uns über 1,80 :huh: :(


    Damit haben die uns doch in der Hand-genau das was sie wollten.