Konservierung Bremsenteile

  • Hallo,


    aus einem Schlachter möchte ich mir die Bremssättel, ABS, Bremsdruckverstärker... auf Lager legen.


    Wie konserviere ich die am Besten, dass die mir nicht weg rosten?

    Flüssigkeit raus oder "Einsperren?"

  • Würde die Sättel gut verpackt ins Regal legen. Bohrungen vorher verschließen und bei Bedarf dann mit einem Überholsatz einsatzfähig machen. Bei den anderen Teilen ebenfalls die Bohrungen verschließen und die Teile in guter Verpackung ebenfalls ins Regal legen.


    Gruß Günther

  • Hallo,

    die Bremsflüssigkeit ist dafür eingestellt, Wasser ohne Tröpfchenbildung aufnehmen zu können und gleichmäßig zu verteilen. (Das Schützt Bremsanlagen davor, von gefrorenen Wasserblasen blockiert zu werden)

    Diese Eigenschaft macht die Bremsflüssigkeit etwas hygroskopisch, sie nimmt mit der Zeit Wasser auf.

    Auch wenn das Wasser durch die Eigenschaft der Bremsflüssigkeit in der Anlage recht gleichmäßig verteilt wird sind die Bremskolben besonders gefährdet. Selbst wenn im Vorratsbehälter noch relativ klare Bremsflüssigkeit vorhanden ist sind die wenigen cm³ an den Kolben oft bereits dunkel, manchmal schwarz.

    Deshalb muss die alte Bremsflüssigkeit vor dem Einlagern raus und mindestens gegen neue Bremsflüssigkeit getauscht werden, Anschlüsse verschließen. Damit wird aber nicht verhindert, das sich eventuell vorhandene Korrosion am Kolben ausbreitet und festsetzt.


    Ich würde es daher anders machen:

    Die Sättel jetzt zerlegen und alle Teile reinigen, dabei kann man auch gleich den Zustand beurteilen.

    Dann entscheiden, ob die Teile mit neuen Dichtungen fertig montiert oder als Ersatzteile ohne Dichtungen eingelagert werden sollen.

    Im (LKW-) Zubehörhandel gibt es Bremszylinderpaste (von Ate, früher blau, jetzt farblos).

    Diese Paste wirkt relativ fest, wird aber durch Bewegung fließender.

    Die gereinigten Kolben an der Außenseite dünn einstreichen, die Kolbenaufnahmebohrung (ganzflächig ganz dünn, soll nur Korrosionsschutz sein) und die Dichtungen ebenfalls einstreichen und dann sauber zusammenbauen.

    Die Paste schützt für die Einlagerungszeit vor Korrosion und kann drin bleiben.

    Bremsflüssigkeit würde ich erst bei der montierten Bremse einfüllen.


    Die für den Kontakt zur Bremsflüssigkeit abgestimmten Weichstoffe der Bremse vertragen kein Fett, Öl oder Treibstoffe, auch kein Petroleum zum reinigen. Mit Fett eingestrichene Bremsen werden durch Quellen der Dichtungen unbrauchbar.


    Gruß

    Pendlerrad

  • Hallo,


    die Antwort war sehr ausführlich, ich sehe es aber genau so. Wenn man die Sättel nur verschlossen ins Regal legt, stehen die Chancen gut, dass sie in wenigen Jahren vergammelt/fest sind. Wenn man es perfekt machen wollte, müsste man das Hydroaggregat vor dem Einlagern mit DOT 5 Bremsflüssigkeit spülen - die ist nicht hygroskopisch aber sauteuer. Ansonsten bleibt wohl nichts anderes übrig, als die Öffnungen zu verschließen.


    Gruß

    Holger

  • Hallo Pendlerrad,


    danke für den Tipp, vor allem, dass man nicht einfach mit Öl und Fett dran darf!


    Wie gehe ich mit ABS-Block um?

    Mit DOT5 kann ich schon spülen, aber wie bekomme ich das wirklich dicht?


    Danke euch schonmal.

  • Mit neuer Bremsflüssigkeit muss es nicht wirklich dicht sein, genügt, wenn diese nicht ausläuft.

    Der Hinweis auf das enthaltene Wasser und weiter fortschreitende Korrosion bezieht sich auf die enthaltene alte Bremsflüssigkeit der Gebrauchtteile.


    Um den ABS-Block zu verschließen sehe ich zwei einfache Möglichkeiten. Entweder jeweils eine Verschraubung mit einem Stück Bremsflüssigkeit und die Leitung flachdrücken, umbiegen oder eine passende Lagerkugel in den Anschluss legen und darauf eine Verschraubung ohne Bremsleitung leicht festziehen.

  • Man braucht übrigens keine spezielle Bremszylinderpaste... Es genügt einfach technische Vaseline. Ist das Gleiche, wie die Bremszylinderpaste. Im Idealfall zerlegt man die Bremse und reibt alle Teile satt mit Vaseline ein, dann hat man nicht das Problem mit der Feuchtigkeit. Wenn man das Ersatzteil dann benötigt, muss man nur die Vaseline etwas abreiben und mit neuen Dichtungen wieder montieren.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97