Rost an den Kotflügeln

  • Hallo zusammen, es geht um einen C180 von 1998. Den habe ich gerade geerbt und überlege, ihn zu fahren, weil es einfach Spass macht, damit zu fahren. Zustand: Scheckheftgepflegt mit äusserlichen Schwächen (rostige Kotflügel).


    Anbei mal ein paar Aufnahmen.

    Würde mich total freuen, wenn ihr mir mal Eure Meinung dazu schreibt.


    - Ist das kritisch für den TÜV (Der muss nämlich gemacht werden)?

    - Kotflügel neu oder Rost bekämpfen?

    - Wo bekäme man neue Kotflügel in guter / günstiger Qualität?

    - Könnt ihr eine Werkstatt (Karosseriearbeiten und TÜV) empfehlen in/um Bonn/Königswinter/Siegburg?


    Vielen Dank!

    Grüße, Bodo

  • Hallo,

    da sollte man zwischen Kotflügel und Radlauf(-kniestück) und Seitenteil hinten unterscheiden. Das sieht aber erstmal ziemlich fertig aus, da scheint ja noch nie jemand auch nur das kleinste gegen den Rost unternommen zu haben. Ohne den Rest zu kennen, würde ich sagen Export.

    Grüße

    Jan

  • Besten Dank, Jan, für diese erste Einschätzung! Ist auch meine Vermutung, dass da nicht im Ansatz irgendetwas unternommen wurde. Vielleicht ist ja noch was zu retten, soll aber kein €-Grab werden…

  • Alleine an den paar Fotos, würde ich noch keinen Schlussstrich unter die Nummer mit dem Erhalt des Sternchens ziehen. Wenn Du selbst etwas Hand anlegen kannst, kann das bei der Rostsanierung viel Geld sparen. Der Rost am Kotflügel, bzw. am Kniestück hinten, sieht schon heftig aus.

    Da Dir das Auto ja mehr oder weniger in den Schoß gefallen ist, solltest Du Dir mal Gedanken drüber machen, wieviel Du maximal investieren möchtest und wo Deine Schmerzgrenze liegt. Anschließend klapperst Du mal ein paar kleine Karosseriebaubetriebe in der Gegend ab. Betonst aber ausdrücklich, dass Du mehr Wert auf eine haltbare Reparatur, als auf eine Kosmetische Aufhübschung und lässt Dir Angebote machen.

    TüVrelevant sind diese Rost Schäden nicht. Aber in den TÜV zu investieren, lohnt nur, wenn Du ihn behalten möchtest. Den Exporteur interessiert die Plakette nicht.


    Gruß


    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    Besten Dank auch für Deine Einschätzung, das klingt nach etwas Hoffnung ;)

    Ich mach mir mal Gedanken darüber und werde berichten.


    Übrigens: der Wagen muss heute Nacht draussen stehen, es regnet heftig. Mal sehen, ob alles dicht ist ;)


    beste Grüße

    Bodo

  • Ich würde vor der Rostbehandlung doch zum TÜV fahren,

    und gucken, ob bzw. was der zu bemängeln hat!

    Wenn Du noch die Achsen & eventuelle Undichtigkeiten

    richten lassen musst, wird's schnell teuer, + Rost ...!

    Cars do something to us.

    They make you feel a certain way.

    And I don’t care if this thing is slow.

    I love it, I love it because it makes me smile,

    and it makes me laugh! 8o

    ( Mike Musto )

  • Chevy, dachte ich auch, danke. Ein bisschen werde ich investieren müssen, um Klarheit zu bekommen.
    Ich brauche eine Einschätzung bzgl. TÜV-tauglich-machen und Aufwand bei der Behebung der Rostschäden (Schönheitspreis soll der Wagen jedenfalls nicht gewinnen - wie Jürgen schon sagte: haktbare Reparatur!)


    Danke und Grüße

    Bodo

    • Offizieller Beitrag

    meiner Meinung nach lässt sich das zeitwertgerecht und mit Heimwerkermethoden reparieren.


    Rost abschleifen (Winkelschleifer mit Drahtbürste und CSD Scheibe), Rostbehandlung (ich nehme Fertan, aber da gibt es diverse Möglichkeiten), anschließend grentsorgen und lackieren (mit der Sprühdose). Klarlack nicht vergessen. Gerade das Kniestück lässt sich prima abkleben und lackieren.


    Beim Schleifen erkennt man, ob was durchgerostet ist. Dann wird das halt geschweißt.


    Wegen sowas ein Auto zu entsorgen halte ich für übertrieben.

  • Mit etwas handwerklichem Geschick, einem Arbeitsplatz mit Stromanschluß und ggf mit etwas

    Schweißarbeiten an 2-3 Stellen lässt sich das was wir sehen können sicher preiswert wieder richten. Muß ja nicht perfekt aussehen.


    Aber was viel wichtiger ist bevor man damit beginnt: Zustand unten. Bremsleitungen, Schweller, Federaufnahmen vorne.


    Ich würde zum TÜV fahren und es so schildern: Will ihn richten, was meinen Sie dazu?

    Da bekommt man für hundert Euro gesagt was Sache ist. So gesehen nicht viel Geld.

  • Ich habe meinen S202 von 98 im Jahr 2015 bekommen und er hatte viel Rost, im Unterboden auch Durchrostungen.

    Ich habe für Ausbesserungen eine optische Lösung mit dem Abkleben und gestrichenen Absetzkanten an den behandelten Stellen gewählt.

    Der dadurch entstandene "Zierstreifen" beginnt mit den Blenden unter den Scheinwerfern und geht dann in dieser Breite bis zum Heck.

    Die Türen haben den Hauptstreifen in der Mitte und unten einen weiteren oberhalb der schwarzen Türdichtung, dadurch ließ sich der Kanten- und Eckenrost ohne Neulackierung sanieren.

    Auch die Heckklappe bekam nach der Rostbehandlung einen andersfarbigen Rahmen.

    Ich bin bis heute ohne professionelle Lackierarbeiten ausgekommen.

    Bei den oben gezeigten Kotflügeln wird der Reparaturbereich vermutlich am Radlauf etwas breiter sein, hier könnten aber auch bessere gebrauchte in passender Farbe helfen.

    Hier einige Beispiele, Tür im Bereich der Kunststoffblende, freigekratzt:


    das gleiche gestrahlt, geputzt mit Verdünner und abgeklebt:


    An den unteren Türecken Rost und eine Durchrostung. Hier musste der Streifen etwas breiter werden.

        


    Darauf Brantho nitrofest Grundierung und 3in1 mit abwechselnden Farbtönen. Durch wechselnden Kontrast bekommt man beim Streichen die Schichtstärke besser hin. Zwischendurch händisch Feinschliff und abschließend habe ich Glimmer-Anthrazit DB 703 gestrichen.

    Die Kunststoffblenden wurden nach einer reichlichen Trockenzeit mit viel Gel BN eingesetzt. Ich bin einige Wochen ohne Blenden gefahren, dann platzt die neue Farbe nicht so leicht beim Einsetzen der Klipse und der Korrosionsschutz auf Lanolinbasis wirkt auch als Gleitmittel.


    Aktuell sieht das Ergebnis so aus:


    Gruß

    Pendlerrad