Freiwillige Kundendienstmaßnahme - Software-Update für Ihren Dieselmotor

  • Ich kann mir folgendes vorstellen: Die Software wird über eine Prozedur ins Steuergerät geladen und dort läuft dann die Einbringung ab. Ich nehme an, dass das ähnlich wie bei einem Router abläuft, halt nicht über ftp, sondern evtl. über ein Spezialprotokoll. Evtl. geht das auch nur online mit einer Verbindung zum Hersteller-Host. Die Autohersteller kochen da gerne ihre eigenen Süppchen, aber meist nicht wesentlich vom Standprotokoll abweichend, aber schon so, dass es nicht so einfach ist mit einem Browser das hochzuladen. Wäre ja noch schöner, wenn da jeder was auslesen oder gar ändern könnte. Es gibt auch Speicher, die die Daten verschlüsselt ablegen und das sogar die Software. Die Hersteller machen da ziemliche Geheimnisse drum. Aber so etwas reizt dann wieder uns Elektroniker. Kumpel hat mal einen Tacho am Golf3 völlig entschlüsselt. Da kam das die Inteltechnik mit High- und Low-Byte wieder zum Vorschein. Aber er fand das raus mit den Hexwerten und Maskierungen. Aber mancher Winkelzug macht so direkt betrachtet nicht immer Sinn. Manches ist aber auch dem Compiler geschuldet, der da manches einschiebt, was bei Lichte betrachtet nicht immer Sinn macht. Die schreiben das ja selten in Assembler, sondern meist in einer Hochsprache und jagen das dann durch den Compiler (meist vermutlich C). Ich weiß noch, als ich vor über 40 Jahren mal einen Druckertreiber für Mbasic80 geschrieben habe (8251 USART an einem 8085). Das war ein richtiger Dreck, aber hinterher, als es lief, war es super. Damals sprang der Code mitten in etwas rein und dann die Returns und Register retten. Einmal habe ich das noch betrieben danach, als ich für MS-DOS 3.1 (so ca. 1986) auch so was brauchte und vor allem die Zeichensätze an den EPSON anpassen musste. Da wurde dann auch einem Zeichen zum Drucker drei Zeichen zum Umschalten des Zeichensatzes, das modifizierte Zeichen und wieder zurück im Zeichensatz. Warst schon mal bei 8 Zeichen statt einem. Und dann noch das Protokoll fürs DOS und den Übergang ins GWBasic. Das war alles ein rechter Dreck gewesen. Da stand ich kurz vor dem Herzkaspar um drei Uhr früh. Immerhin konnte ich dafür Kohle einstreichen bei Markt&Technik und Franzis, damals als Autor und später beim Frech-Verlag für einige kleine Sachen. Ich glaube die Handbücher von Intel bzw. Siemens habe ich noch.

    ein richtiger Mercedes hat den Stern auf der Haube :P

    Einmal editiert, zuletzt von wolfi71 ()

  • Ich kann mir folgendes vorstellen: Die Software wird über eine Prozedur ins Steuergerät geladen und dort läuft dann die Einbringung ab. Ich nehme an, dass das ähnlich wie bei einem Router abläuft, halt nicht über ftp, sondern evtl. über ein Spezialprotokoll. Evtl. geht das auch nur online mit einer Verbindung zum Hersteller-Host. Die Autohersteller kochen da gerne ihre eigenen Süppchen, aber meist nicht wesentlich vom Standprotokoll abweichend, aber schon so, dass es nicht so einfach ist mit einem Browser das hochzuladen. Wäre ja noch schöner, wenn da jeder was auslesen oder gar ändern könnte. Es gibt auch Speicher, die die Daten verschlüsselt ablegen und das sogar die Software.

    Halte ich alles für möglich, vor allem, dass das der offizielle Weg ist. Aber solange irgendwo auf der Platine ein einzelner Speicherbaustein verbaut ist, auf dem sich die Firmware befindet kann man den auch auslesen und wieder beschreiben. (Ich habe gerade mal gegoogled bzgl. meinem Auto: Bei der SIM4LKE für meinen M271 scheint das genau so der Fall zu sein) Ob der Inhalt dann teilweise verschlüsselt ist, ist dabei ja völlig egal, wenn es nur darum geht, verschiedene Versionen der Software zu sichern und ggf. wiederherzustellen. Wenn hingegen ein Mikrocontroller mit integriertem Speicher verbaut ist, könnte das Auslesen natürlich zum Problem werden, wenn beim Programmieren gewisse Flags gesetzt wurden, die das verbieten. Aber programmieren kann man die im Zweifelsfall trotzdem; man muss halt nur die Sofatwre zur Hand haben.

  • Das freiwillige wurde im Laufe der letzten 1,5 Jahre zum Zwangsupdate.

    Weiß gar nicht ob es überhaupt noch ein freiwilliges gibt.

    Um das alte Thema noch einmal aufzuwühlen

    Ich habe vorletzten Monat meinen Bf-Airbag Rückruf wahrgenommen.

    Als ich das Auto dafür angemeldet habe hat mich die Dame darauf hingewiesen das noch das Software Update offen wäre, ob ich denn beides erledigen lassen wollte. Was ich verneint habe und schon war das Thema vom Tisch.

  • Scheint sehr Modell-, Motor- und Bj-abhängig zu sein.

    Hatte wie gesagt den offizielllen Brief vom KBA mit Androhung der Stilllegung, dann habe ich es bei MB gemacht, natürlich nicht ohne vorher den alten Softwarstand zu sichern.


    Inzwischen zurück gespielt und direkt AGR-Rate runter gesetzt und Drehmoment-Sperre raus läuft der Wagen besser als je zuvor...

    Gruß,
    Børner

    20376006eu.jpg

    Zitat

    We are all just monkeys with money and guns.

  • Nicht selbst gemacht, sondern von nem Programmierer machen lassen.

    Er hat nach dem Update verglichen, die Software war zu 95% gleich, wie erwartet wurde die AGR-Rate hoch gesetzt und der Raildruck untenreum etwas erhöht. Dazu sogar von MB etwas mehr Drehmoment freigegeben.

    Bei den Delphi-Steuergeräten (im Gegensatz zu Bosch) kann man wohl nicht einfach zurück kopieren sondern muss dann quasi selbst wieder auf den alten Stand ändern, bei der Gelegenheit hat er noch etwas optimiert.

    Gruß,
    Børner

    20376006eu.jpg

    Zitat

    We are all just monkeys with money and guns.