Rostvorsorge, Lackaufbau, Empfehlungen

  • Ich möchte gerne einen strukturierten Empfehlungsthread anfangen, mit dem Thema alles was mit Lackaufbau, Rostprävention & Co zu tun hat.


    Seit 8 Wochen lese ich mich durch sämtliche Fachforen und wie das im Internet so ist, 100 Leute 150 Meinungen.


    Und geht man zum Karosseriebauer oder Lackiererei um die Ecke empfiehlt der wieder was ganz anderes, was gut sein kann aber nicht muss.


    Wenn man die Struktur verfeinern soll, bitte PN schicken. Ich denke im Groben sind es 5 Bereiche.


    Unterboden, nicht-sichtbare Blechteile, sichtbare Blechteile, sonstige Teile und sonstige Ratschläge/Tipps


    here we go mit der Struktur als Beispiel:



    Unterboden


    Rostentfernung


    - Beispiel Sandstrahlen mit Gerät X, Model Y
    - Sandstrahlgut, Firma X, Sorte Y, Körner 0,XY
    - Beispiel Schleifer, Firma Flex, Model Y
    - Schleifteller Firma XY, Scheibe-Modell Z, Körnung 60


    Lack/Grundierung-Entfernung


    - Beispiel Trockeneis, Firma Y, Modell Y
    - Trockeneis, Firma Y


    Rostvorsorge


    - Beispiel Rostschutzfarbe Firma X, Sorte Y
    - Beispiel Rostschutz & Grundierung Firma X, Sorte Y


    Grundierung


    - Beispiel Firma X, Sorte Y


    Basislack


    - Beispiel Firma X, Sorte Y


    Unterbodenschutz


    - Beispiel Firma Fertan, Sorte Y


    Hohlraumsversiegelung


    - Beispiel Firma X, Sorte Owatol



    Nicht-sichtbare Blechteile (wie Kotflügel-/Türen-/Motorhaube/Innenseite):


    Rost & Lackententfernung


    - Beispiel Sandstrahlen mit Gerät X, Model Y
    - Abbeizen Firma X, Sorte Y


    Rostvorsorge


    - Beispiel Rostschutzfarbe Firma X, Sorte Y
    - Beispiel Rostschutz & Grundierung Firma X, Sorte Y


    Grundierung


    - Beispiel Firma X, Sorte Y


    Basislack


    - Beispiel Firma X, Sorte Y


    Klarlack


    - Beispiel Firma, Sorte Y



    Sichtbare Blechteile


    Rost & Lackententfernung


    - Beispiel Sandstrahlen mit Gerät X, Model Y
    - Abbeizen Firma X, Sorte Y


    Rostvorsorge


    - Beispiel Rostschutzfarbe Firma X, Sorte Y
    - Beispiel Rostschutz & Grundierung Firma X, Sorte Y


    Grundierung


    - Beispiel Firma X, Sorte Y


    Basislack


    - Beispiel Firma X, Sorte Y


    Klarlack


    - Beispiel Firma, Sorte Y



    Sonstige Ratschläge/Tipps


    Geräte

    - Spritzpistole, Firma EWO, Modell 273
    - Kompressor, Firma X, Modell Y



    Verfahrensweisen

    - erst dies, dann dann Beispiel


    Sonstige Tipps

    - Unterbodenschutz kann PVC haltig sein und bei Erhitzung (Flexen) giftige Gase entwickeln

  • Das geht ins uferlose und vieles muss man nicht differenzieren zwischen sichtbaren und nichtsichtbaren Bereichen. Ein jeder hat da sein eigenes Rezept. Eine Mixtur von Mittelchen unterschiedlicher Hersteller kann mitunter ebenso Probleme bereiten.


    Grundsätzlich kann man zur Rostsanierung immer nur empfehlen: Rost kann man nur wirklich bekämpfen, wenn man ihn restlos entfernt. Da kommt man mit schleifen und bürsten nicht weit. Da landet man dann immer beim Sandstrahlen und das ist zum einen mit Hausmitteln meist schwierig. Problematisch ist aber immer, dass der Sand und entstehende Staub beim strahlen kaum sinnvoll örtlich begrenzt werden kann, da er auch durch kleinste Löcher und Ritzen kommt.


    Grundierungen von Markenherstellern unterscheiden sich in ihrer Tauglichkeit untereinander nicht groß. Die Vorarbeit ist eher das entscheidende. Idealerweise nicht man dann auch ein System eines Herstellers für den Lackaufbau.
    Für nichtsichbare Bereiche genügt es auch Lacksysteme für den Industrie- oder LKW-Sektor zu verwenden. Die kosten oft nur ein Drittel, eines Autolackes, haben vielleicht nicht den hohen Glanzgrad... - ist am Unterboden, im Motorraum, oder an sonstigen verdeckten, oder indirekt sichtbaren Teilen egal.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Du hast vollkommen Recht.


    Das ist hier das falsche Forum. Vermutlich ist es in einem Oldtimer Forum besser aufgehoben, wo mehr Leute ihre Fahrzeuge selbst restaurieren und dann besser eine Übersicht posten können, was sie mit welchen Maschinen, Mitteln, wieso tun.


    Echte Vergleichsmöglichkeiten gibts ja nicht, denn kaum ein Fahrzeug wird identisch behandelt, gelagert usw.

  • Selbst da wirst Du nie auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Es gibt viele die da ihr eigenes Süppchen kochen. Vielfach wird auf Rostwundermittelchen gesetzt, aber vergessen, dass nur dank des Einsatzes bei schönstem Wetter und trockenem Unterstellplatz, das Wundermittelchen gegen Rost seine Haltbarkeit über Jahre unter Beweis stellen konnte.
    Ein Monat bei normalem Einsatz im Winter, hatte mehr Wirkung gezeigt, als Jahre in der wohltemperierten Garage.
    Und damit die Erkenntnisse über die Tauglichkeit vieler Rostkonservierungsmittelchen gnadenlos widerlegt... 8) :D


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Zitat

    Oldtimer Forum besser aufgehoben, wo mehr Leute ihre Fahrzeuge selbst restaurieren


    Dazu fällt mir nur der hier ein: "nur sehr wenige Klempner, sind auch gute Klempner."
    Viele "Oldtimer" denen ich so begegne, sind derart verbastelt/vergewaltig oder einfach nur lustlos und schlecht überlackiert (Stichwort Verkaufslackierung) das es einem schlecht wird. 50 Jahre alte Buchsen am Fahrwerk und der Motor braucht Öl wie ne Dampflok, aber Hauptsache der Chrom ist neu und der Lack strahlt. Die meisten 202 sind noch ehrlich, weil kurz vor dem Dienstende. Die allerwenigsten restaurieren auch wirklich, selbst hier wird der Begriff ja schon nahezu inflationär für simple Reparaturen benutzt. Das was Locke da aktuell mit seinem Projekt durchzieht, ist in meinen Augen eine volle Restauration. Ein bisschen neuen Lack über ein eingeschweißtes Blech zu Jauchen, nicht.


    "Voll restauriert" - ja ne, is klar :crazy:


    Aber um was sinnvolles zu dem Thread beizutragen: Wie Jürgen schon sagte, "untenrum" nehme ich gerne Mipa Lacke, EP100-20 als Grundierung und einen PU200-50 oder 200-90 für drüber. Die Zink-Epoxydgrundierungen sind wirklich sehr gut was Rostverträglichkeit angeht, der Lack nach dem vollständigen Aushärten schlag- und benzinfest (so im Sinne von: Mal wieder beim Betanken gekleckert).


    Kleine Teile strahle ich in einer Box, für einzelne Stellen am Auto hab ich ne Pistole. Soll großflächig erst mal Fortschritt gemacht werden wo Rost & lack wegmüssen gibt es ne Drahtbürste auf der Flex, zum schleifen gerne Negerkeks "Grobreinigungsvlies".


    Bei den Konservierern greife ich zu Fluidfilm in den verschiedenen Konsistenzen.

  • Nach 2 Lösungen für Sandstrahlen habe ich jetzt auch schon eine Weile geguckt.


    Eine Kabine mit Absaugung habe ich gefunden für Kleinteile bis ca. 1 x 0,5m, aber noch nichts passenden für "Freiluft oder Stellplatz", um eine größere Fläche am Auto, wie z.B. den Unterboden komplett zu entrosten.


    Das Trockeneisgerät packt ja nur Lack und keinen Rost.


    Jedes Mal das Auto zur Karosseriewerkstatt zu bringen, dort entlacken und jeweilige Stellen schweißen zu lassen, habe ich allmählich keinen Bock mehr ... muss doch selbst auch gehen :D :D :D


    darum will ich mir so eine Kabine und Freiluft-Strahldingens nach dem Umzug ins neue Haus gönnen.
    Eventuell auch eine Pulverbeschichtungsdingens für Kleinteile und Felgen.


    Bei den Lacken ist das ja mittlerweile fast eine Religion geworden ... ich gebe ja gerne ein Auto zum Fachmann, was mich da aber am meisten stört ist, dass es scheinbar nur sehr wenige wirklich göttlich-talentierte Lackierer gibt.


    Für mittlere Qualität, die ok aber nicht makellos ist, habe ich Firmen ... aber eine Lackiererei, die wirklich exzellent lackiert ... nö.

  • Lackieren sieht immer einfach aus.... Richtig perfekt gelingt das händisch aber selten. Zu viele Faktoren und Unwägbarkeiten spielen da mit rein.
    Ich hab schon annähernd perfekte Lackierungen unmittelbar nach einem Sommergewitter im Freien geschafft... Selbst in der Lackierkabine, unter fast idealen Bedingungen haben Profis noch genug Schwierigkeiten....
    :P


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Also einen ganzen Unterboden strahlen wie Locke das macht, da hätte ich auch nur begrenzt Lust drauf :whistling:
    Mein Strahler des Vertrauen macht das so günstig, für das Geld einer gescheiten Ausrüstung kann ich wohl mehrere Autos, Mopeds und noch andere Teile bei dem strahlen lassen. Hinbringen, abschütten, sauber wieder abholen.
    Ein kleiner Sandwerfer um rostige Stellen lokal zu behandeln zwecks Reparatur ist aber schon nicht schlecht zu haben, wenn auch die Sauerei genau so groß ist wie beim großen Werfer.


    Von Pulvern halte ich z.B. nicht so viel, auch wenn andere da ganze Leiterrahmen damit überziehen lassen. Kenne auch einen Bekannten der mit rotgepulverten Stahlfelgen rumfährt, muss man mögen :rolleyes: Nein, das Problem mit dem Pulverteilen ist einfach, wenn du einmal nen richtigen Steinschlag o.ä. hast, sprich das Plastik durch ist, ist der gesamte Schutz hinüber. Dann rostet es unter dem Mantel fröhlich vor sich hin, das Ausmaß sieht man dann erst wirklich wenn man den Rest"lack" großflächig entfernt.


    *edit*
    In Sachen Schweißprimer für Innenliegende Teile bin ich noch nicht ganz glücklich. Vorschläge?

  • Bei manchen Lackierern schüttel ich nur mit dem Kopf ... da haben die wirklich den neuesten High-tech und gehen in gewissen Bereichen einfach nur schlampig um, was sich dann aufs Ergebnis umlegt.


    Oder man will einfach nicht den peniblen Aufwand betreiben, auch wenns der Kunde bezahlt.


    Thema kleine Sandstrahl-Dingens :D


    Der Zahnarzt mit seiner Zahnreinigungs-Technik kriegts ja auch hin. Da werden Mikro-Dingens mit Druckluft auf den Zahnstein geworfen. Warum gibts so eine Sauerei-freie Lösung nicht für Rost? An manche Ecken kommst du einfach mit dem Werkzeug nicht hin, um Rost zu entfernen.

  • Weil der Zahnarzt mit Wasser arbeitet.Wer will schon seine Karosse wässern.
    Ich hab früher meine Oldtimer selbst gestrahlt,großer Kompressor vorausgesetzt ist das nötige Werkzeug nicht teuer.
    Aber es ist eine riesige Sauerrei und es waren keine Anbauteile mehr an der Karosse.
    Inzwischen lass ich es machen und zahl lieber 500 Euro.
    Und punktuell stellen strahlen mit sofortiger absaugung funktioniert leider nur auf glatten flächen.
    Wers trotzdem selbst versuchen möchte-bitte keinen Quarzsand benutzen-ist extrem ungesund.