So, ich gebe auch noch meinen Senf dazu.
Motorleistung ist natürlich Geschmackssache.
Ich versuche da immer das gesunde Mittelmaß zu finden.
Also nicht gerade den Basis- oder Einstiegsmotor, aber auch nicht die Topmotorisierung.
Oft schaut man ja auch etwas nach dem Verbrauch, und was das Auto im Unterhalt kostet.
Auch das Gewicht spielt natürlich eine Rolle.
Wenn also ein Auto schon mal 1500 kg nackt wiegt, dann setzt man schon mal eine gewisse PS oder KW Zahl voraus, wenn man noch Reserven haben möchte (z.B: zum Überholen).
Ich fahre die aktuelle B-Klasse: Die gibts als Benziner als B 180 (122 PS), B 200 (156 PS), B 220 4 Matic (180 PS) B 250 (211 PS).
Für mich fällt demnach der kleinste Motor schon mal weg. 122 PS für dieses Auto halte ich für zu wenig. Da der B 200 denselben Hubraum (Motor) hat, aber mehr Leistung, habe ich diesen genommen.
Schön wäre natürlich der 4-Matic gewesen. Würde bei mir auch Sinn machen, da ich am Fuße des Schwarzwaldes wohne. Aber der 4 Matic braucht im Alltag deutlich mehr Sprit, und die 4 Matic braucht man meistens nur im Winter, wenn die Traktion wirklich wichtig ist, (ansonsten nur bei rasanten Ampelstarts). Weiterer Vorteil wäre natürlich der größere Hubraum mit 1998 ccm im Vergleich zu B 180 und B 200 mit 1596 ccm. Aber das allein reicht aus Vernunftgründen nicht aus. Das wäre also die Nice to Have - Variante. Leider gibts den als Gebrauchten aber eher selten.
Und wer halt dann wirklich Wohnwagen usw. ziehen will oder einen Lastesel braucht, der greift halt dann zum B 250.
So, oder so ähnlich treffen doch viele ihre Entscheidungen bei der Wahl des Autos, oder? Da geht es oft nicht nur um den Fahrspaßfaktor. Irgendwo kommt dann doch die Vernunft. Spätestens, wenn man die Spritangaben sieht und vielleicht nicht gerade zu den Topverdienern gehört.
Wobei es heute einem leichter gemacht wird, da sich mittlerweile durch das Downsizing mit Turbo-Verbandelung auch Leistung mit geringem Spritverbrauch verbinden läßt. Früher war das eben nur mit großem Hubraum und mehr Zylindern möglich, viel Leistung zu erzielen.
Die Zeiten, wo Leistung und Verbrauch im Widerspruch standen, sind glücklicherweise vorbei, wenn man es mit früher vergleicht. Oder anders gesagt. Ein Fahrzeug mit 200 PS und mehr braucht heute nicht mehr unbedingt 12-15 l Sprit.
Konkret bedeutet das (rein von der Leistung betrachtet - nicht vom Fahrkomfort): Der B250 mit 211 PS läßt sich in der Praxis mit 9-10 Liter fahren. Der 320er (ebenfalls 211 PS) im W 124, W 210 usw. hatte mehr Hubraum und 2 Zylinder mehr. Den hätte ich höchstens auf der AB mit diesem Verbrauch vielleicht fahren können. Den B 250 dagegen im Stadtverkehr. Und wahrscheinlich wird der B 250 trotz seiner 2 Zylinder weniger, dank Turbo spritziger fahren, als der gleich schwere W124. Vom Laufgeräusch schlägt der natürlich den Vierzylinder um Längen. Da muß man nicht drüber reden, auch wenn sich auch hier in den vergangenen 20 Jahren viel getan hat. Denn auch die Vierzylinder sind nicht mehr so rauh wie früher.
Als ich vom W202 auf den W246 umgestiegen bin, habe ich erstmal richtig wahrgenommen, wie laut doch der C 200 im W202 war. Den Vierzylinder in der B-Klasse hört man als Fahrer kaum, nur wenn man ihn tritt. Aber auch außerhalb des Autos ist er im Stand sehr leise. Da hat sich schon sehr viel getan, was Geräuschdämmung und Motorentechnik betrifft. Und dennoch fand ich die C-Klasse ein super Auto.
So braucht ein B 250 mit 211 PS beispielsweise kaum mehr als ein B 200, sogar weniger als der 4-Matic. Der Allrad ist also einerseits sehr komfortabel und hat zweifelsohne seine Vorteile, aber braucht eben auch Sprit. Leider ist er bei Mercedes permanent.