Die Rückstufungen sind (nach einem Unfall) sind klar geregelt, weil sie vom Gesamtverband der Autoversicherer festgelegt werden.
Sie sind nicht klar geregelt, aber haben enge Grenzen. Das gibt den Versicherern die Möglichkeit, ich nenne sie mal, Premium- und Classic-Tarife anzubieten. Da haben sie dann die Möglichkeit, dass der gut zahlende Premiumkunde z.B. nicht 6 SF-Klassen, sondern nur 5 SF-Klassen im Schadenfall zurückgestuft wird.
Ungerecht ist das Verfahren natürlich an sich schon. Denn wenn man unfallfrei fährt, wird man jährlich immer nur eine Klasse hochgestuft, und das dauert bis man in SF 20 ist. Wenn man aber einen Unfall baut, wird man meistens mehrere Klassen auf einmal zurückgestuft - unabhängig von der Schadenshöhe. Ich kann beispielsweise also einen Schaden für 1000 Euro verursachen, und werde 4 Klassen zurück gestuft, oder einen Schaden für 100000 Euro. Aber das muß wohl so sein, damit größere Schäden von Anderen finanziert werden können. Das ist halt auch wieder eine Mischkalkulation.
Naja, in der Haftpflicht würde ich nicht ungerecht nennen, denn ist es wirklich ein Merkmal des Fahrstils, ob man nun schuldhaft einen Ferrari oder eine Golf II abschießt? Es ist und bleibt ein Fehler.
In der Vollkasko kann man ein Stück weit drüber streiten, aber auch da bleibt es ein Fehler.
Zum Rabattretter muß man einfach sagen: Da kommt es drauf an, was er kostet. Wenn er nur 10-20 Euro mehr pro Jahr kostet, lohnt es sich.
Weil auch noch mal die Frage kam, also noch mal erläutert.
Der Rabattretter schützt nicht die SF-Klasse. Auch mit Rabattretter wird man genauso herabgestuft in der SF-Klasse, als wenn man keinen hätte.
Das was man bekommt, ist ein Rabatt der Versicherung in der Höhe, als wenn man nicht zurückgestuft worden wäre. Dadurch bleibt der Beitrag gleich.
Der Nachteil daran ist, wechselt man die Versicherung, dann wird der Schadenverlauf genau so berücksichtigt, als hätte es keinen Rabattretter gegeben. Und produziert man zu viel Schäden, dann hat man ratz-fatz die Kündigung der Versicherung im Briefkasten (die hat ein Sonderkündigungsrecht bei jedem Schaden und nutzt das auch, wenn es für sie lohnt). Dann auf Grundlage solch einer Kündigung sich eine neue Versicherung suchen zu müssen, das macht keinen Spaß und wird sehr teuer.
Um es am Beispiel noch mal klar zu machen, warum ein Rabattretter nie lohnt:
0 Schäden: Lohnt nicht, da man immer extra gezahlt hat, aber nichts für bekommen hat
1-2 Schäden: Lohnt am ehesten, aber man ist praktisch für alle Zeiten an die Versicherung gebunden und das nutzt diese mit Beitragserhöhungen gnadenlos aus
3 oder mehr Schäden: Die Kündigung ist fast vorprogrammiert und dann wird es richtig bitter.