Bremsanlagen älterer Fahrzeuge schwächer?

  • Sorry, aber das ist Blödsinn.
    Wenn Du Dampf in der Leitung hast, fällt das Pedal durch.
    Wann ist Dir das passiert? Eben.
    Und ohne Dampfblase bremst die Karre normal.
    S.

  • Der Vorteil heutiger Bremssysteme liegt wohl eher in der größeren Bremskraftverstärkung, die durch feinfühligere ABS-Sensorik möglich wird. Genau wie größere Bremsanlagen... - dass natürlich die Karren auch immer schwerer werden spielt da natürlich zusätzlich mit rein...
    Das sieht man auch daran, dass bei aktuellen Fahrzeug eine Bremsgarnitur oft schon unter 50tkm durch ist.




    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

    • Offizieller Beitrag

    Wenn Du Dampf in der Leitung hast, fällt das Pedal durch.


    Korrekt. und wenn das mal pasiert, dann schnell pumpen, pumpen, pumpen...!


    Werden Fahrzeuge wenig benutzt, ist die Wasseraufnahme im Bremssystem übrigens marginal. Ich hatte mal eine Oldtimerausfahrt mitgemacht, da wurde unterwegs an einer Station der Siedepunkt bzw. Wassergehalt der Bremsflüssigkeit gemessen, da hatte ich schon ein schlechtes Gewissen weil die Bremsflüssigkeit schon 8 Jahre drin war. Das Ergebnis war ein Top-Wert und volle Punktzahl.


    Gruß Jörg

  • Also:
    Und deshalb bin ich immer noch der Meinung, dass es reicht, die Brühe beim Belagwechsel 1 bis 2 mal in den Behälter mit den Kolben hochzupumpen, solange das gewaltfrei geht.
    Das reicht um einen Wassertest nach einer Woche locker zu bestehen. Bei 6 Kolben Festsatteln sollte man 3-4 mal spülen.
    Das alles ist nach wie vor billiger als eine Automatenspülung mit 15ltr.
    Regards
    Rei97

  • Also beim R129 musste man auch keine Rücksicht aufs Taxi nehmen.

    Also:
    Stimmt schon, aber auf den Baukasten.
    Die Achse kam halt vom W124 und damit waren die beschriebenen Randbedingungen vorgegeben.
    Der Bremse konnte dann nur noch mit dem Kompakttraggelenk, das dann auch der E500 bekam, helfen.
    Regards
    Rei97


  • Würde ich auch so sehen.


    Ich erinnere mich an die späten 90er, wo das anfing. Vergleich Opel Vectra-A gegen Ford Escort. Da habe ich mir damals die Bremsen und das ABS zum ersten Mal genauer angesehen. Der Escort hatte deutlich kleinere Bremsen, aber weitaus mehr Biss (ich hatte das Gefühl, dass ab 1/4 Pedalweg die fast volle Bremskraft da war. Bei halb durchgetretenem Pedal blockierten die Räder bereits (bei gezogener ABS Sicherung). Unterm Strich war der Bremsweg aber fast gleich. Der Escort hatte ein deutlich moderneres, feiner verzahntes ABS als der Opel. Das von Opel verbaute "alte" ABS hatte auch die Angewohnheit mindestens 3 Sekunden lang zu arbeiten, was zu so manchem kleinen Bumser geführt hat.


    Interessant ist da der W202, der zwar auch kein hochmodernes ABS hat, aber doch sehr gut und vor allem gut dosierbar bremst. Mein SBC S211 imitiert dieses angenehme Verhalten. Als mittlere Katastrophe empfand ich den Fiat 500. Ich weiss nicht was das genau für einer war (Leihauto vom Spengler), aber er hatte vorne Bremsscheiben etwa in 300mm und war noch extremer als der Escort vor 20 Jahren. Richtig enttäuscht hat mich Audis RS2. Die Porsche Bremsen waren so zahm und gut dosierbar, dass ich fast geglaubt hätte in einem Taxi zu sitzen. Die waren aber dann bei voll getretenem Pedal wirkliche Anker.


    Aus all meinen Erfahrungen schließe ich, dass die Hersteller mit den Abstimmungen des BKV versuchen ein höheres Sicherheitsgefühl zu vermitteln. Frei nach dem Motto, wenn die Dame schon beim Ausparken bei der ersten Probefahrt am Lenkrad klebt, weiss sie, dass der neue 150PS Bolide ihres Gatten auch wieder stehen bleiben kann. "Der hat aber gute Bremsen" ...

    • Offizieller Beitrag

    Richtig enttäuscht hat mich Audis RS2. Die Porsche Bremsen waren so zahm und gut dosierbar, dass ich fast geglaubt hätte in einem Taxi zu sitzen. Die waren aber dann bei voll getretenem Pedal wirkliche Anker.

    Was ist daran nun enttäuschend? Das klingt nach einer perfekt abgestimmten Bremse.

  • Ja, nur bei der Leistung war es sehr unerwartet, dass man da immer wirklich voll in die Eisen steigen muss. Gerade bei dem Auto hätte ich mir ein Verhalten wie beim Fiat erwartet.

  • Kommt es nicht viel mehr auf die Fahrsituation als auf das Fahrzeug selbst an? Auch ein RS2 im Stadtverkehr ist ein eben nur ein Auto im Stadtverkehr, egal wie viel Leistung da ungenutzt schlummern mag. Wenn die Bremse da fein und gut dosierbar ist, dann kann ich mich player1 nur anschließen, das klingt nach perfekt abgestimmt.

  • jein. Im Grunde ja. Nur hat dazu die Abstimmung des Motors nicht gepasst. Das Gaspedal hat jeden Kontakt mit einem Satz nach vorne quittiert. Also im Stadtverkehr so oder so unpraktisch und bei freier Fahrt, wenn der Motor "darf", war das Bremsverhalten eben ungewohnt (rechts nur antippen und die anderen beiden immer durchtreten^^).


    Aber ja - so wie die RS2 Bremse wünschte ich mir die Bremse bei einem "zivilen" PKW (wobei da MB ja sehr nah rankommt und sich Audi wieder immer weiter entfernt).