Unfall mit 15 Jahre altem S202 - Gutachter einschalten?

  • Hallo und guten Abend zusammen!


    Beim Anfahren hat mir ein LKW meine offene Fondtür (links) "mitgenommen". Nun bin ich mir
    unsicher, ob die Einschaltung eines Gutachters am Ende finanziell an mir hängen bleibt, da es sich um
    einen Bagatellschaden handeln könnte. Andererseits will ich absolute Gewissheit haben, dass es sich
    wirklich nur um den sichtbaren Schaden handelt und nicht noch der Wagen verzogen ist oder die B-Säule
    etwas abbekommen hat.


    Fakten:
    Der Wagen ist ein C180 S202, mit dem Benziner des Nachfolgemodells ausgestattet (2,0l, 129PS, 6-Gang),
    Baujahr 12/2000. 2006 habe ich ihn mit einer Gasanlage ausrüsten lassen (seitdem 110000km gefahren),
    aktueller Km-Stand 168000. Gehandelt werden solche Fahrzeuge zwischen 2000 und 3000 Euro. Optisch
    ist der Wagen ok, Rost im Bereich des Heckklappengriffs und der Fahretür, auch ein paar Kratzer sind vorhanden.
    Der Wagen bereitet in jener Hinsicht (finanziell vor allem) Freude, als dass er bislang lediglich eine neue
    Wasserpumpe und einen Wischermotor verlangte. Beim Verbrauch von ca. 9,5l LPG fahre ich aktuell für
    4,00€/100Km. Ein wichtiger Grund für mich, diesen Wagen am "Leben" zu halten.


    Zum Schaden: Die Fondtür ist beschädigt, neben dem Türgriff sind Verformungen(Türblech umgebogen),
    die Zierleiste ist abgerissen, Lack im Bereich der Schaniere abgeplatzt und die Tür lässt sich nur noch unter
    äußerster Gewaltanwendung schließen. Die Fondtür wurd auch gegen die Fahrertür gedrückt; an dieser enstanden
    kleine Lackschäden. Da der LKW mit seinem Auflieger den Wagen ein paar Zentimeter mitschleifte, ist vielleicht
    eine Verwindung der Karosse nicht auszuschließen (wundert mich sowieso, dass die Tür nicht abgerissen wurde).
    So habe ich beispielsweise auch kein Spaltmaß mehr zwischen geschlossener Fahrer- und Fondtür. Auf der
    Beifahrerseite sinds locker 6 oder 7mm.
    Leider ist es jetzt gerade aufgrund der vorangeschrittenen Tageszeit sinnlos Fotos zu machen. 8)


    Würdet ihr einen Gutachter einschalten? Und wenn nein oder ja, warum?
    Vielleicht ist das eine Glaskugelfrage, aber ich zerbrech mir darüber gerade etwas den Kopp.


    Vielen Dank für eure Antworten


    Grüße


    Norman

  • Also:
    Yepp , nur mit Gutachter.
    Bei einer Rechtsschutzversicherung anfragen, welcher RA dich vertreten kann, dort wird man Dich vertreten.
    Ein eigener Gutachter hebelt ggf gegnerische Gutachten aus.
    In jedem Fall ist sowas ärgerlich, weil nie wieder der Nutzwert raus kommt.
    In seltenen Fällen guter Wartung doch.. depends on you.
    Regards
    Rei97

  • Würde ich auch sagen. Denn hinterher ist viel mehr kaputt als augenscheinlich erkennbar.


    Solange du alles vom Unfallgegner hast (Daten, Versicherungsdaten usw.).


    Mein 202 damals war 18 Jahre alt, als ne A-Klasse beim Ausparken draufrollte. Auch Gutachten machen lassen.


    Wichtig sind Zeugen beim Unfallort sowie einen Schuldigen (der sich auch nicht auf einmal umentscheidet), deshalb schalte ich zu 99% immer Polizei mit ein. Dann hast es schwarz auf weiß. Ebenfalls wichtig sind Bilder, um auch den Schuldigen ausmachen zu können.

  • Schön, dass ihr alle (m)einer Meinung seid. :)


    Am Unfallort habe ich zwei Zeugen "festgemacht" und der LKW-Fahrer hat die "Tat" eingeräumt - vor Zeugen.
    Fotos sind auch vorhanden. Versicherungsdaten und Daten vom Spediteur habe ich auch.
    Ich hab zwar ne Rechtsschutzversicherung und einen sehr guten Verkehrsrechtanwalt, aber den würde ich
    erst konsultieren, wenn die gegnerische Versicherung zickt.
    Naja, morgen erst mal zum Gutachter.


    Vielen Dank für eure Antworten!


    Norman

  • Die Nummer wird vierstellig werden und damit ist ein Gutachter klar gerechtfertigt.


    Anwalt brauchst du aus Erfahrung nur, wenn die Versicherung zickt, aber die sind am Ende meistens Profis und erstatten im angemessenen Rahmen.


    Nur man muss immer und regelmäßig nachhaken. Von allein machen die gar nichts. Aber glaube am Ende nicht, dass das mit einem Anwalt weniger wäre.

  • Soweit mir bekannt ist, steht dir ein Anwalt rechtlich zu, den die gegnerische Versicherung zahlen muss - so hat es mir meiner beim letzten Unfall mal erklärt.


    Es hat nur Vorteile das alles komplett über einen Anwalt laufen zu lassen, dieser kümmert sich um alles, damit das auch recht zügig über die Bühne geht.


    Informier dich bei deinem Verkehrsanwalt doch mal :)

    C220 [lexicon]CDI[/lexicon] T-Modell, BJ 2000, Automatik, Tempomat, Xenon, Bose, Klimaautomatik

    • Offizieller Beitrag

    Aus Erfahrung: (eigenen) Gutachter und (eigenen) Anwalt einschalten. Alles andere bedeutet meistens Stress und/oder Verdruss. Steht aber bestimmt mindestens 20x hier im Forum.


    Versicherungen sind tatsächlich Profis, daher mache ich bei unverschuldeten Unfällen nix mehr ohne Anwalt...

  • Versicherungen sind tatsächlich Profis, daher mache ich bei unverschuldeten Unfällen nix mehr ohne Anwalt...


    Bullshit.
    Alle meine unverschuldete Unfälle wurden immer OHNE Anwalt sauber abgewickelt.
    Kümmern muss man sich allerdings immer ... auch mit Anwalt.

    • Offizieller Beitrag

    Das Thema haben wir jedes Jahr aufs neue. Deine Anwaltsallergie ist im Forum bestens bekannt, nicht nur bei den Anwälten.


    Und ich lasse den Anwalt kümmern, da ist mir meine Zeit zu schade. Der kriegt 'ne Vollmacht, erledigt den Schriftverkehr, und überweist mir irgendwann die Kohle. Mein Aufwand reduziert sich damit erheblich, und Fehler mache ich auch keine.