Von einem der auzog den Rost zu entfernen

  • Hallo,
    mein TöffTöff Baujahr 1999 hatte mehrere Roststellen und leider auch einen langen Kratzer von einem Vandalen. Irgendwann wurde mir das zu blöd und ich fuhr zu einer Lackiererei um mich zu erkundigen was es kosten würde das TöffTöff wieder vernüftig herrichten zu lassen.


    Ich kam also dort an und fragte den Tuppes was der Spaß kosten würde. Und Tuppes der er war, schaute er aus dem Fenster auf mein Auto und sagte: "Macht dann Minimum 1.800€"


    Von soviel Begeisterung zu seinem Job habe ich mir gedacht. Nö nicht da!!


    Von meiner Bekannten hatte ich erfahren das es in Polen noch Leute gibt die für ihr Geld arbeiten wollen.
    Kurzerhand bin ich nach Graudenz zur Werkstatt gefahren, habe dort ausgiebig mit dem Werkstattmeister gesprochen und mein Wünsche kund getan, und habe nach ca. 14 Tagen ein Auto zurückbekommen das quasi neu war.


    Ich muß ehrlich sagen ich bin von der Arbeit begeistert, nicht nur das man überhaupt nicht sieht das er teilweise neulackiert wurde, er wurde auch noch innen komplett gesäubert.


    Ist mir in einer deutschen Werkstatt noch nie begegnet das einer sich so um das Auto kümmert. Und das Ganze für 1.100€


    Falls einer die Adresse haben möchte kann ich sie per PM geben, wobei je näher man an Polen wohnt desto günstiger.....


    GG

  • Hallo Schragges,


    freut mich, dass Du von dem polnischen Ergebnis so begeistert bist.
    Nicht nur in Polen gibt es Arbeiter und Firmen, die für ihr Geld was leisten wollen, sondern auch in Deutschland.
    Möglicherweise bist Du nur an einen unfreundlichen Typ geraten oder er konnte Gedanken lesen, dass Du ihn als " Tuppes" abstempelst.


    Die Preise in deutschen Werkstätten, kommen durch brutale Lohn- und Lohnnebenkosten, Umweltauflagen, Kosten für normgerechte Entsorgung und hohe Energiepreise zustande.
    Ich bin selbst Inhaber einer Messemodellbauwerkstatt und weis wovon ich spreche.
    Im osteuropäischen Ausland arbeiten die Leute teilweise unter unvorstellbaren Verhältnissen. Umweltschutzvorschriften sind auf dem Level der 70er Jahre bei uns, wo alles vergiftet war.
    Hauptsache billig und schnell. Ich will damit nicht diesen Lackierbetrieb schlechtmachen oder irgendwas unterstellen. Ich habe halt in meinem Bereich ( GFK -Verarbeitung ) diese Erfahrungen machen müssen
    und weiß, wie die " guten" Preise zustandekommen.


    Dass eine Reparaturlackierung sich nicht von der Originallackierung unterscheiden lässt, ist einfach der Job eines gelernten Autolackierers und muss so sein. Sorry ,dass wäre für mich kein Grund zum jubeln.
    Die Innenraumreinigung ist ebenfalls Standart und ist im Preis schon einkalkuliert und mit dem richtigen Werkzeug in 15 Min erledigt.
    Eine Motorhaube zum Beispiel, lackiere ich in 10 Min. durch. ( Basislack und Klarlack ). Die Ablüftzeiten ( Wartezeiten ) zwischen den Spritzgängen dauern nochmals 15 Min.
    ( In dieser Zeit, kann ich zB. an der verdammten Steuererklärung sitzen )


    Es kommt auf die penible Rostentfernung an. Und das ist der Part der echt Zeit frisst und kostet.
    Wenn die dass so gemacht haben, dann ist alles OK. Das sieht man dann in zwei jahren ob der Rost wieder durchschlägt.


    Wenn ich die Fahrt nach Polen, die zwei Wochen Wartezeit und die nicht nachprüfbare Vorarbeit betrachte, ist der Preis von € 1.100,- kein wirkliches Schnäppchen.


    Nochmals, bitte nicht falsch verstehen. Ich bin nicht gegen polnische Handwerkskunst oder etwa gegen diese Firma.
    Auch möchte ich Dir die Freude nicht vermiesen.
    Ich möchte einfach nur dass allgemeine Bewusstsein wachrütteln, dass die Auftragsflucht ins Ausland, kein Allheilmittel ist.
    Mit etwas Geduld und Verhandlungsgeschick hätte Dir dass ein deutscher Autolackierer eventuell noch preiswerter ( nicht billiger ) gemacht.


    Viele Grüße
    Darius

  • Das die Personalkosten in Deutschland anders sind als in Polen ist klar. Aber ich hatte vorher schon 2 negative Vorfälle.
    1. Auto hatte einen größeren Schaden da mir die Vorfahrt genommen wurde, die Kiste wurde für 11.000€ repariert aber die Bleche wurden nicht konserviert und waren jetzt nach 8 Jahren schwer angerostet.


    2. In meiner Gegend wohnen leider mehrere Assis und einer von denen hatte mir auch die Heckklappe zerkratzt. In einem Fachbetrieb wurde der Schaden ausgebessert nur anstatt einem weißen großen Kratzer hatte ich jetzt einen schwarzen großen Kratzer. Hatte mich 100€ gekostet und war wirklich schlechte Arbeit.


    Und selbst als ich noch so dumm war zu Mercedes zu fahren wurde der Wagen nie gewaschen oder gesäubert. Insofern war ich von der polnischen Werkstatt angetan. Er hatte mir auch eine CD mit Bildern der Reparatur mitgegeben und mir auch die ausgetauschten Bleche gezeigt. Weiterhin war ihm aufgefallen das der Keilriemen und auch die Rollen auf denen die laufen nicht mehr in Ordnung waren und hat das für 20€ repariert. Schade nur das der Wagen 4 Wochen vorher bei der großen Inspektion war. Da hätte es eigentlich auffallen müßen!


    Ich habe keinen Streß damit Geld auszugeben, nur will ich für mein gutes Geld auch eine gute Leistung und dummerweise habe ich das Gefühl das man das meistens nicht mehr bekommt.
    Aber über das Thema könnte man lange philosophieren, aber ich denke wenn man gute Werkstätten empfiehlt tut man auch anderen Leuten einen Gefallen.


    GG

  • Ich habe diese Woche meinen W210 bei meinem Hauslackierer neu lacken lassen.
    Das Auto hatte ziemlich viel Steinschlag, die Radläufe wurden vom Flugrost befreit.
    Das ganze hat schlappe 500 Euro gekostet. :D
    Wenn jemand an einem guten Lackierer im RheinNeckarKreis interessiert ist kann er gerne die Adresse von mir bekommen.

  • Flugrost, kann man wegpolieren.... 8o :crazy: :thumbup:


    Bevor Du hier Preise in den Raum stellst, solltest Du viel leicht mal den Arbeitsumfang darlegen. wenn nur beide Radlaufe vom " Flugrost " befreit wurden, ist es teuer. Sind aber tiefer greifende Rostnarben gründlich ausgemerzt worden, ist es günstig. Ob die geleistete Arbeit gut ist, oder dann war, zeigt sich, wenn an den entsprechenden Stellen auch in 3 Jahren kein Befall mehr aufgetreten ist.



    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Möglich auch, das der deutsche Lackierer einfach schlicht keinen Bock auf nen rostigen Benz hat, bei dem der Besitzer dann in ein paar Jahren eh wieder auf der Matte steht, weil wieder irgendwo Rost durchkommt.


    Wenn mir jetzt einer einen Fotoauftrag anbietet, auf den ich keinen Bock hab (warum auch immer), dann wird der Preis auch gern mal hoch angesetzt, so daß ich entweder gut dran verdiene, oder eben um den Auftrag rumkomme ;)

  • Terminator:


    Dann gehörst du wohl zu den Lackieren, die ihren Job ernst nehmen. Allerdings hab ich auch schon öfters schlechte Erfahrungen machen müssen, denn das tun bei Weitem nicht alle! Schlechte Erfahrungen insofern, als daß für das Erstellen der sündhaft teuren Rechnung mehr Aufwand und Sorgfalt verwendet wurde wie für die Lackierung selbst... Von daher kann ich den TE gut verstehen. Wenn ein Lacker sich nicht mal die Mühe macht, von seinem Schreibtisch auf zu stehen um sich ein genaueres Bild von den anstehenden Arbeiten zu machen, wie soll dann die Lackierung werden? Wird dann auch vom Schreibtisch aus lackiert? Und wird die Rechnung schon im Vorfeld geschrieben?



    Ich hatte mal meinen damaligen Audi80 lackieren lassen. Beide Seiten von vorne bis hinten. Und eine neue Windschutzscheibe gab es in dem Atemzug. Lackiererei war eine Namhafte in der Gegend, wo ich seinerzeit wohnte. Beim Abholen fiel mir schon auf, daß die A-Säulen irgendwie anders aussahen wie vorher. Da wurde der Lack bis zur Grundierung runterpoliert - haben die etwa mit Sikaflex rumgesaut? Außerdem saß die Scheibe zum Dach hin nicht korrekt. Nachbessern lassen. Es wurde besser, aber nicht gut, denn die Scheibe saß zwar danach besser, wurde aber nach 2 Jahren undicht... natürlich an der Stelle, wo vorher geschlampt wurde. Der Lack war ganz ok - solange wie er noch "neu" war. Da fing's auch nach 2-3 Jahren an: Er fiel ein, veränderte seine Oberfläche, wurde scheckig und rauh. Ich wieder hin. Inzwischen hatte der Lackiermeister gewechselt und der neue regte sich beim Anblick des Lackes und der undichten Scheibe auf, wer DAS verbockt hätte... Meine Antwort war ziemlich knapp: "IHR ward das!" Gut, er selbst konnte da nichts für, er war zu dem Zeitpunkt schlichtweg nicht dort beschäftigt. Aber seine anschließende Aussage fand ich schon bemerkenswert. Denn plötzlich war's "doch garnicht soooo schlecht!"



    Meine Frau hatte nen Unfall mit ihrem Ford: Frontschaden. Reparieren lassen auf Versicherung, da Vollkasko. Nicht verhandelt und "Könnt Ihr's billiger machen?" oder so, nein. Sondern Kiste hingestellt und Auftrag erteilt: Reparatur und Abrechnung mit der Versicherung. Was wir dann ne Woche später zurück erhielten, war gelinde gesagt eine Schlamperei unter aller Sau. die neuen Teile (Stoßfänger, Motorhaube, Kotflügel) waren viel zu dunkel lackiert und schlampig angebaut, außerdem wurden die Teile beim Anbau grad wieder beschädigt an den Verschraubungen und Ecken und das Ganze war nicht mal ausgebessert worden. Wenn eine Motorhaube rechts am Kotflügel anliegt und links kann ich die Finger reinstecken (...und ich hab ausgewachsene Mechanikerhände!), stimmt was nicht. Aber das Dollste war, daß ich noch mit dem Werkstattmeister diskutieren mußte bzgl. Qualität der Arbeit, Spaltmaße, Toleranzen usw... Sein Argument war, daß Stoßfänger IMMER dunkler seien als die Karosserie eines Autos, das wäre sogar bei Neuwagen so. Weil das Kunststoff wäre und da wäre das unvermeidlich. Mag sein, aber die Motorhaube und Kotflügel sind aus Blech... Und das ist NICHT bei allen Autos so, sondern vielleicht bei den Franzosen und Koreanern, nicht aber bei einem Mercedes oder BMW z.B.



    Was ich damit sagen will: Der Lackierer verlangt gutes Geld für seine Arbeit und dann soll er auch verdammt nochmal gute Arbeit leisten! Die Kohle, die er bekommt, ist schließlich auch 1A und kein Falschgeld.


    Handwerker! Boah!! Ich könnte Bücher schreiben über diese Vögel! Selbstgefällig, können am besten "mit dem Maul schaffen" wie man bei uns sagt und stets bemüht, möglichst wenig Gegenwert für möglichst viel Geld zu liefern und wenn du den Fehler machst und ihre "gottgleiche Arbeit" anzuzweifen, bist gleich ganz unten durch. Es stimmt: Handwerk hat goldenen Boden... in der Kasse vielleicht, sonst nirgendwo. Wieso, frage ich mich, wird das Handwerk immer mehr von Türken, Polen, Russen und was weiß ich wo die alle herkommen, bestimmt? Ich rede nicht von Schwarzarbeitern, nein, von offiziellen Betrieben. Und die arbeiten günstiger und besser als ihre deutschen Kollegen. Also an den "immensen Kosten" alleine kann's nicht liegen. Die hat die Firma Walachowszki oder Firma Yildirim genauso wie die Firma Meier...


    Liegts vielleicht doch daran, daß Herbert Meier, der Inhaber der Firma Meier nicht von ungefähr die dickste Villa im Viertel hat, während Mohamed Yildirim immer noch zur Miete wohnt? ;)




    Gruß Torsten

    W202 C200 Classic Selection - Die Alltagssänfte
    Audi Coupe Quattro -
    Das Bubenspielzeug

    "Ja.... Ja wenn das denen so viel Spaß macht, kann man das dann nicht einfach verbieten???"

  • ACQ92,


    Ja stimmt, ich nehme meine Arbeit sehr ernst, bin sebstkritisch und sehr genau.
    Nicht aus dem Grund weil ich der Oberbeste und Coolste bin, sondern , weil ich mir damit Reklamationen und Nachbesserungen vom Hals halte.
    Ausserdem zieht eine perfekte Leistung sehr oft Folgeaufträge nach sich.


    Vermutlicherweise habe ich die deutschen Firmen so verteidigt, weil ich das Glück habe, in meinem Umfeld nur mit guten Betrieben zu arbeiten.
    Die meisten von denen sind winzigkleine Firmen mit maximal 2 Leuten.


    Hier mal ein Beispiel von meiner Karre. Rost wurde gründlichst entfernt. Epoxygespachtelt ( schrumpft nicht weg ) und anschließend
    mit 2K Lack RAL 9005 matt mit einer Zugabe von etwas Elastifizierer lackiert.( Das ist eine Werkstatt und keine Lackierkabinenlackierung ).
    Der Zusatz macht den Lack flexibler und gibt einen minimal diffusen Glanz.


    Sehr schwer zu lackieren. Liegende Teile, angebaute vertikale Teile, am nächsten Tag, etwas anderes Licht.
    Ich hatte verschiedene Glanzgrade und leicht unterschiedliche Körnigkeit.


    Fakt ist: An einen zahlenden Kunden, hätte ich daß so nicht rausgegeben.