Mit diesem Argument bräuchte man sich eigentlich gegen nichts versichern, oder?
Sinnvoll sind Versichrungen dann, wenn sie gegen Dinge absichern, die ein existenzielles Risiko bedeuten bzw. ggf. so tiefe Einschnitte in der Kasse hinterlassen, dass es richtig böse aussieht. Drauflegen im Mittel tut man natürlich trotzdem.
Man sollte also wirklich ein Risiko absichern wollen, welches erstens eine gewisse Eintrittswahrscheinlichkeit hat und zweitens entsprechend finanziell für einen selbst hart rüber kommt.
Eine Krankenversicherung würde ich z.B. klar dazu zählen, denn Krankheit kann für die meisten ohne Versicherung durchaus existenzbedrohend werden. Eine KFZ-Haftpflichtversicherung ist genau deshalb Pflicht, weil es enorm teuer wird, wenn man versehentlich in den nächsten Ferrari rein ballert.
Ob am Ende eine Rechtschutzversicherung dazu gehört, muss jeder selbst entscheiden (für mich nicht, weil ich die richtig teuren Szenarien nicht erkennen kann).
Die ganzen Bedenken des alten Mannes z.B. würde ich nicht unbedingt teilen. Klar ist in Berlin die Wahrscheinlichkeit, dass es einen Unfall mit einem Fahrradfahrer oder Fußgänger durchaus gegeben, inkl. der Streitfrage über die Schuld. Genau dafür hat man ja aber eine KFZ-Haftpflichtversicherung. Die habe ich übrigens so kennengelernt, dass diese nicht unbedingt gerne zahlen, sprich sehen diese eine realistische Chance weniger oder gar nicht zahlen zu müssen, dann werden sie diesen Weg gehen und ggf. auch in deinem Namen vor Gericht ziehen.
Sieht z.B. die Polizei, genauso wie deine Versicherung es so, dass du schuld hast, so kann man mittels einer Rechtschutzversicherung natürlich privat trotzdem noch vor Gericht ziehen. Meist sind die Chancen dann aber sehr schlecht. Hat man keine Rechtschutz, dann wird man es vermutlich sein lassen und nimmt die Hochstufung in der KFZ-Haftpflicht in Kauf. Das übrigens ist für mich kein existenzielles Risiko, aber im Prinzip der Worst-Case der vom alten Mann geschilderten Fälle.
gruss