Wie verhält man sich beim Autokauf bzw. Verkauf richtig?

  • Hab hier kein so richtiges Thema dazu gefunden, ich denke es gehört eigentlich oben angepinnt ;).
    Deshalb kann es meiner Meinung nach auch hinterher angepasst werden, jedoch kann ich die Antworten auch nicht spontan liefern, darum braucht es wohl erst einmal die Diskussion ;).

    Für mich geht es um die konkrete Abwicklung eines Autokaufs bzw. Verkaufs.


    Ich habe da auch schon so einige Dinge hinter mir und habe öfters schon drei Kreuze gemacht, dass alles gut gegangen ist (wäre es das nicht, hätte ich wohl genug Leute hier gefunden, die gesagt hätten, das habe ich vorher gewusst ;)).
    Und andere hat es wohl erwischt. :(.
    Wo bekomme ich den Vertrag her, wie muss dieser aussehen, wären die erste Frage?


    Wie läuft das mit dem Geld und der Übergabe, die entscheidene nächste Frage?
    Ein Beispiel:
    Zitat:
    "Oldenburg. Betrüger haben einen Familienvater und seine beiden Söhne in Oldenburg bei einem vorgetäuschten Autoverkauf angegriffen und krankenhausreif geschlagen worden. Mit Schlagstöcken und einer Reizgaspistole griffen die mindestens acht Täter am Donnerstagabend an, als die Männer aus Nordrhein-Westfalen in Oldenburg ankamen. Der Autokauf war zuvor telefonisch vereinbart worden, wie ein Polizeisprecher am Freitag mitteilte.
    Die Brüder erlitten mehrere Prellungen und der Vater eine Augenverletzung. Alle drei mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Da Passanten auf den Überfall aufmerksam wurden und die Polizei riefen, konnten die Täter das für den Autokauf mitgebrachte Bargeld der Opfer nicht erbeuten. Von den Tätern fehlt jede Spur. "


    So weit zu Bargeschäften, die sicher bis zu einer gewissen Grenze sinnvoll sind, auch wenn nicht risikolos.


    Wie macht man es aber richtig, wenn es um deutlich mehr Geld geht, z.B. einem W204 für 30t€ von Privat?
    Wie wickelt man das ab?


    Ich würde mir hier eine freie Diskussion über diese Fragen erst einmal wünschen und vielleicht kann man im Anschluss einen Leitfaden daraus erstellen.


    P.S.:
    Vorher klar ist: Hinterher ist man immer schlauer ;).


    gruss

  • Also kaufst du dir nun doch einen W204? ;)


    Was Verträge angeht hat der ADAC brauchbare Vorlagen online.
    http://www.adac.de/_mmm/pdf/20…rtrag_priv_priv_33300.pdf


    Bargeld ist natürlich so eine Sache... bei Privat habe ich bisher nicht mehr als 10t€ ausgegeben und der Verkäufer war selbst Familienvater etc. Also eher unbedenklich. Ich denke beim Kauf ist das auch garnicht so schlimm, immerhin kann man zuvor besichtigen und sich einen Eindruck auch vom Verkäufer machen.


    Beim Verkauf macht es Sinn sich an einem neutralen Ort zu treffen (z.B. Supermarkt-Parkplatz) am besten wenn gerade viel los ist.

    • Offizieller Beitrag

    Hmm ja, diese Dinge passieren leider immer wieder. Habe da gerade als Händler auch schon gewisse Sachen gehört.
    Gegen Naivität hilft leider kaum ein Ratschlag. :S
    Es ist mehr als unklug mit 30 Mille durch die Gegend zu fahren, so verlockend das Angebot eines am Telefon so freundlichen jungen Mann aus Berlin auch sein mag.


    Ich möchte eine Warnung zur Anreise beitragen


    Der gröbste Fehler den viele machen ist das offensichtliche mitführen von Kennzeichen.
    Sei es eine rote Nummer, oder vorher organisierte Kurzzeitkennzeichen.
    So werden bereits auf der Anreise (insb. im Zug) gewisse Gauner auf ein potentielles Opfer aufmerksam.
    Wer Kennzeichen dabei hat, der will ein Auto kaufen. Wer ein Auto kaufen will, der hat mit großer Wahrscheinlichkeit auch ne ordentliche Summe Bargeld dabei.
    Hier gilt...Kennzeichen bitte nicht in einer Plastiktüte oder eingeschlagen in Papier transportieren.
    Nehmt einfach eine große Reisetasche. Hier können die Kennzeichen versteckt untergebracht werden und kein Mensch kann ahnen was ihr vor habt.


    Zu Deiner Frage


    Will man von privat kaufen, dann braucht man halt in der Regel Bargeld. Schließlich will man ja mit dem Auto in der Regel zurück fahren.
    Natürlich bietet sich aber die Möglichkeit auch eine weitere Anreise zwei mal in Kauf zu nehmen.
    So könnte man sich beim ersten mal ein Bild vom Verkäufer machen und bei Kaufwille eine Anzahlung leisten.
    Ich denke da muß einfach die Menschenkenntnis greifen, die jeder einzelne besitzen muß. Die Restzahlung kann ja dann bei Abholung des Fahrzeugs erfolgen.
    Widerum ist man hier noch nicht vor den Leuten sicher, die einen schlichtweg dreißt überfallen sobald man angekommen ist. :S

  • Der ADAC-Kaufvertrag für Privatleute ist Gold wert, den nehme ich auch immer (hier in Deutschland). In GB haben die britischen Verkäufer stets handschriftlich aufgesetzt, die sehen das alle nicht so eng. Dafür sind sie sehr nett, höflich und fair.


    Ich würde immer im Vorfeld eroieren, in welchem sozialen Umfeld sich der Verkäufer bewegt. Von Paaren oder Familienvätern z.B. kaufe ich sehr gern. Weniger von Einzelpersonen, zwielichtigen Typen und halbscharigen Händlern. Man muss da einfach den gesunden Menschenverstand und die Menschenkenntnis einschalten. Wenn man unbedingt jenes bestimmtes Auto haben möchte und man ist sich nicht sicher oder man schleppt ein paar Tausend Euros mit sich herum, nehmt einen guten Spetz'l mit zum Autokauf. Allein schon, wenn man mit einem Auto hinfahren möchte und mit zwei Autos heimfahren möchte.


    Kennzeichen aller Art in einem Köfferchen oder Trolley zu verbergen, kann eigentlich nur geschickt sein. So habe auch ich jedesmal meine Reise nach GB angetreten. ;)


    Unbare Autokäufe können sicherlich die Banker unter uns besser beantworten, mal abgesehen von der Überweisung. Lastschrift-Einwilligung wäre vielleicht noch eine Möglichkeit. Der Verkäufer hat sofort sein Geld auf seinem Konto, wenn er mit dieser Lastschrift-Einwilligung des Käufers zur Bank geht. Sollte mit der Karre was faul sein, läßt sich so eine Lastschrift ganz unproblematisch rückgängig machen. Bei der Überweisung ist die Kohle erstmal weg. Treuhänder-Konto und Barscheck wären vielleicht noch Möglichkeiten - davon habt ihr bestimmt schon mal gehört.....

  • Genau. Anzahlung oder auch ohne Anzahlung, ansonsten Überweisung als Ganzes oder in Raten - solange verbleibt der Brief eben beim Verkäufer. Anders machen es die Banken ja auch nicht. Schon x-mal durchexerziert. :blush:


    Anders ist es bei kleinen Beträgen unter Freunden - da ist sicherlich mehr Vertrauen da. ;)

  • Beim Verkauf des W202 lief es bei uns folgendermaßen:


    Der Käufer besichtigte den Wagen das erste Mal und entschloss sich zum Kauf. Wir hielten schriftlich alles fest (Vorlage des kaufvertrages von mobile) und ich setzte noch einen kleinen Zweizeiler auf über die geleistete Anzahlung von X euro und den Übergang des Eigentums mit Brief bei vollständiger Zahlung des Kaufpreises von Y Euro bis zum xx.xx.2012


    Danach haben wir nen Termin für die Übergabe des Wagens vereinbart. Damit der Käufer den Wagen sofort anmelden kann und mein Vater nicht wollte, dass er mit dem alten Kennzeichen rum fährt ist er zum Käufer hin Gefahren mit dem Wagen (waren ja nur 15km) und gemeinsam mit ihm zur Bank und dann zum Straßenverkehrsamt. Nach dem Prozedere hat der neue Besitzer meinen Vater dann mit unsrem alten Schätzchen wieder nach Hause Gefahren.


    Sicher kompliziert und auch etwas ungewöhnlich, aber der Käufer hat das teilweise selbst so vorgeschlagen, damit beide auf der sicheren Seite sind. Hat auch alles reibungslos geklappt.


    Irgendwie war aber auch ne gute Vertrauensbasis vorhanden, saßen noch lange mit dem Käufer beim Kaffee im Wohnzimmer und haben über Gott und die Welt geredet. Vorgefahren war er übrigens in nem 202 vormopf :love: und er hat sich richtig über unseren Wagen gefreut. Da wussten wir: der kommt in gute Hände.



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  • Also kaufst du dir nun doch einen W204?


    Konkret geht es eigentlich um ein anderes Fahrzeug, aber das im Prinzip ja egal.

    Bei der Überweisung ist die Kohle erstmal weg. Treuhänder-Konto und Barscheck wären vielleicht noch Möglichkeiten - davon habt ihr bestimmt schon mal gehört.....


    Treuhänderkonto hört sich für mich erst einmal als das sinnvollste an. Aber wo her bekommen?


    Nochmal, mir geht es fast weniger bezüglich meiner Bedenken in Richtung Überfall oder Raub, sondern eher in Richtung Betrug. Vielleicht einfach nur deshalb, weil dem an sich lieben Menschen das Wasser bis zum Hals steht.


    Bares hat immer den Charme, dass man Geld gegen Ware machen kann. Für ein 5t€ Auto ist das sicher auch vernünftiges Mittel, aber mit 30 Mille aufwärts fahre ich eben doch ungern durch die Gegend und kaufe ich nicht, muss das Bare auch wieder weg.


    Klar gibt es auch Möglichkeiten wie Einzugsermächtigung, Barscheck etc., aber die gehen unter dem Strich wieder zu (Vertrauens)lasten des Verkäufers. Ich kann verstehen, dass die Bedenken, die ich habe, der Verkäufer genauso hat.


    Was bleibt also für beide Seiten übrig, wenn man es nicht in Bar machen will, sich aber nun nicht 100%ig vertrauen kann?


    gruss