Kaufberatung W202 Diesel

  • Hallo Community!


    Ich habe vor einigen Monaten mein Studium beendet und möchte nun endlich mein eigenes Auto (das Auto der Eltern wurde lange genug gefahren :) ). Die Wahl wird wahrscheinlich auf einen W202 fallen, da ich dieses Auto einfach genial finde.
    Nach den gängigen Artikeln und Testberichten zum W202 hat sich für mich herauskristalliert, dass ich ein Fahrzeug aus dem Jahr 2000 oder 2001 (T Modell) möchte, da die Jahrgänge 1998-1999 extrem rosten sollen. Außerdem soll es ein Diesel werden, da ich ca. 20.000 km pro Jahr fahre. Für den Kauf stehen ca. € 7.000 zur Verfügung, wobei ich eher um die € 5.000 ausgeben will, damit noch genug Reserven für Reperaturen da sind.


    Nun habe ich einige Fragen zum Kauf und hoffe, dass ihr mir weiterhelfen könnt. Da es mein erster Autokauf wird und ich technisch nicht wirklich beschlagen bin, bitte ich für ggf. naive Fragen um Entschuldigung ;) .


    1.) Ich bin bisher nur verschiedene Turbodiesel gefahren und wurde gewarnt, dass die nicht-TD-W202 im Vergleich sehr langsam beschleunigen. Ist das wirklich so extrem?
    2.) Wie hoch sind denn (ganz grob) die Werkstatt- und Ersatzteilkosten im Vergleich zu z.B. VW?
    3.) Ich fahre zwar sehr viel, habe aber von der Technik recht wenig Ahnung. Würdet ihr deswegen vor einem Gebrauchtwagenkauf immer einen Check von einem neutralen Gutachter machen lassen?
    4.) Spricht viel dagegen den W202 von Privat zu kaufen?
    5.) Fühlt man den Unterschied zwischen dem CDI 200 und dem CDI 220 deutlich?
    6.) Gibt es einen großen Unterschied zwischen CDI und TD in Punkto Haltbarkeit, Verbrauch und Leistung?
    7.) Wieviel kostet der Einbau eines DPF in etwa?
    8.) Automatik oder Handschaltung? Gibt es da gravierende Vor- und Nachteile oder ist das Geschmackssache?


    Ich habe mal Angebote in meiner weiteren Umgebung rausgesucht. Was sagt ihr zu folgenden Angeboten (Preis, etc.)?


    1.) CDI 220 Limousine
    2.) CDI 200 Limousine
    3.) CDI 220 T


    Wäre toll wenn ihr mir weiterhelfen könntet!

  • ein Fahrzeug aus dem Jahr 2000 oder 2001 (T Modell) möchte, da die Jahrgänge 1998-1999 extrem rosten sollen


    Unser S202 war Bj 2000 und hatte leider auch sehr viel Rost an den bekannten Stellen.


    5.) Fühlt man den Unterschied zwischen dem CDI 200 und dem CDI 220 deutlich?


    Der Motor ist, soweit ich weiß, identisch. Ob das Mehr an Leistung sich groß bemerkbar macht, kann ich dir nicht sagen


    7.) Wieviel kostet der Einbau eines DPF in etwa?


    Wir hatten einen DPF nachgerüstet. Wenn du nicht wirklich die grüne Plakette benötigst, würde ich davon abraten. Zu teuer und hinterher immer Sorgen mit der AU


    8.) Automatik oder Handschaltung? Gibt es da gravierende Vor- und Nachteile oder ist das Geschmackssache?


    Das ist wirklich Geschmackssache. Ich hatte 3 Automatik und fahre derzeit wieder Schaltwagen.

  • dass ich ein Fahrzeug aus dem Jahr 2000 oder 2001 (T Modell) möchte, da die Jahrgänge 1998-1999 extrem rosten sollen.


    Meiner ist ebenfalls BJ 2000 und rostet fröhlich vor sich hin. Dass es zum Ende nochmal besser geworden ist, halte ich für ein Gerücht.


    Vorweg vielleicht: Definiere doch noch mal bitte genau, was du unter einem "TD" verstehst. Für mich steht das nur für Turbodiesel. Wenn ich jetzt aber Frage 6 lese, dann kann ich damit nicht so richtig viel anfangen, denn ein CDI ist auch ein Turbodiesel.


    Zu deinen Frage:
    1. Die nicht Turbodiesel, sprich Saugdiesel gab es ja nur bis ´97 im 202. Die sind tatsächlich Wanderdünen und sehr zäh.
    2. Ich würde sagen, dass sich das nicht viel nimmt. Bei einem solch alten Auto sollte man es eh vermeiden in die Vertragswerkstatt zu rennen und ob die freie Werkstatt nun einen Passat oder eine C-Klasse repariert, sollte keinen wirklichen Unterschied machen.
    3. Irgendwie musst du sicherstellen, dass du keine Gurke kaufst. Davon gibt es in dem Alter genug. Wenn du niemand hast, der dich qualifiziert beraten kann, bleibt nur ein solcher Gebrauchtwagencheck
    4. Naja mit Garantie wäre natürlich schöner, aber ist inzwischen bei Händlern kaum mehr zu finden. In so fern bleibt oft nur der Privatkauf übrig
    5. Man fühlt ihn auf jeden Fall. Ob dir auch ein 200 CDI reicht, ist aber eine andere Frage. Dafür einfach mal Probefahren.
    6. Da musst du uns erst einmal erzählen, was du unter einem "TD" verstehst ;)
    7. Mit 700-800€ musst du rechnen. Davon kannst du ggf. die staatliche Förderung noch abziehen (wenn du noch rechtzeitig kommst)
    8. Die Haltbarkeit ist bei beiden Getrieben sehr ähnlich. In so fern ist es Geschmackssache


    Zu deinen drei Fahrzeugen:
    Auffällig ist, dass du dir doch Autos raussuchst, die recht wenige Kilometer auf der Uhr haben. Da muss man sich immer vor Augen führen, was die Vorbesitzer wohl geritten hat, sich einen Diesel anzuschaffen und dann weniger als 10tkm/Jahr zu fahren. Klar gibt es so etwas, aber das ist die absolute Ausnahme. Sind dann vielleicht noch drei oder vier Vorbesitzer mit im Spiel, haben die Ausnahmen alle komischer Weise sich bei diesem Fahrzeug getroffen.
    Was ich damit sagen will: Der Kilometerstand ist beim 202 recht einfach zu manipulieren und bei solchen Fahrzeugen riecht, nein stinkt es einfach danach. Deshalb Augen auf und nur kaufen, wenn eine umfangreiche Dokumentation vorhanden ist, die plausibel diese Kilometerstände belegt (ist nur den Beleg von Servie da, der vor 2000km gemacht wurde, dann Finger weg!).


    gruss

  • Was er meint ist der Motor im W202 250TD. Dieser Turbodiesel ist nicht identisch zu den CDI Turbodieseln (CDI200 und CDI220), da er eben Common-Rail-Einspritzung (CDI) nicht hat ;)


    250TD ist praktisch ein alter 250D mit einem Turbolader und ist ein 5 Zylinder


    die CDIs haben grundlegend andere Motoren und sind 4 Zylinder.



    PS-technisch ist der 250TD stärker als die beiden CDIs, aber wer jetzt nun im Durchzug besser ist kann ich mangels Erfahrung nicht sagen. Nach Wiki ist der 250TD einen Hauch schneller bei der Beschleunigung und hat mehr Drehmoment.

  • Hi,


    wenn du einen Diesel im 202 fahren willst, wobei ich das bei läppischen 20.000Km im Jahr nicht nachvollziehen kann, dann nimm auf jedenfall den 220 CDI. Ist der modernere Motor, ich hatte auch mal einen, im Vergleich zum 250 TD (TD steht im allgemeinen bei MB für Turbo-Diesel, CDI ist CDI!). Der 200CDI ist kastriert, und wurde eigentlich nur für die Taxi-Branche aufgelegt. Wenn du allerdings gar keine Ahnung hast, was Autos angeht, nimm 50,-€ in die Hand und lass den Wagen deiner Wahl checken, z.B. von der Dekra. Ansonsten kannst du dir hier im Forum noch die Kaufempfehlungen durchlesen, die gelten allgemein für alle Motoren!


    viel Glück

  • Was er meint ist der Motor im W202 250TD. Dieser Turbodiesel ist nicht identisch zu den CDI Turbodieseln (CDI200 und CDI220), da er eben Common-Rail-Einspritzung (CDI) nicht hat ;)


    250TD ist praktisch ein alter 250D mit einem Turbolader und ist ein 5 Zylinder


    die CDIs haben grundlegend andere Motoren und sind 4 Zylinder.


    An sich vollkommen richtig. Wobei ich mir nicht so ganz sicher bin, ob er wirklich mit dem C250 TD vergleicht oder ob er doch irgendwo im VW-Bereich geistig "hängen" geblieben ist.
    Und sicher kann man sagen, dass es grundlegend andere Motoren sind, aber Turbodiesel sind es beide.


    PS-technisch ist der 250TD stärker als die beiden CDIs, aber wer jetzt nun im Durchzug besser ist kann ich mangels Erfahrung nicht sagen. Nach Wiki ist der 250TD einen Hauch schneller bei der Beschleunigung und hat mehr Drehmoment.


    PS sprich maximale Leistung hat der 250 TD ganz eindeutig mehr und deshalb ist er auch minimal schneller von null auf hundert. Aber meiner Meinung ist dieser Wert vergleichsweise irrelevant. Denn für die Beschleunigungswerte, werden beide Diesel (der C250 noch eher als der C220 CDI) jenseits der 4000 1/min bewegt. Das ist kein Drehzahlbereich für solche Diesel! Erst recht nicht im Alltag. Und schaut man sich die Leistungsdiagramme an, dann stellt man sogar fest, dass der auf dem Papier im maximalen Bereich schwächere C220 CDI im gesamten Drehzahlband unter ca. 4000 1/min, also im alltagstauglichen Bereich mehr Leistung, also mehr PS bietet, als der C250 TD.
    Das funktioniert aber praktisch fast nur, wenn entsprechendes Fahrzeug mehr Drehmoment, aber weniger Drehzahl bietet. Ohne jetzt bei Wikipedia nachgesehen zu haben, behaupte ich einfach mal, dass der C220 CDI mehr Drehmoment hat, aber ein wenig "drehzahlschwächer" ist und damit klar praxistauglicher.
    Das eigentliche Argument für mich aber wäre, dass der C220 CDI sich in der Praxis ca. 1,5L/100km weniger gönnt. Das ist schon eine Ansage!


    gruss

    wenn du einen Diesel im 202 fahren willst, wobei ich das bei läppischen 20.000Km im Jahr nicht nachvollziehen kann


    Darf man fragen warum?
    Denn von den Kosten her ist das eindeutig.


    gruss

  • Naja, rechne mal Steuern und Versicherung bei nem Diesel zusammen, dann dürfen die Wartungsarbeiten auch nicht auser acht gelassen werden.
    Die im 202`er verbauten CDI`s vom Baumuster OM611, leiden leider gern unter undichten Injektoren. Wird oft zu spät erkannt, dann wird die Reparatur leider oft teurer als es sein muss.


    Allerdings, würde ich persönlich eher zum CDI raten wie zum OM 605! U.a. wegen der Schadstoffeinstufung und m.W. nach hat er noch die Verteilereinspritzpumpe von Lucas verbaut die gerne den Geist aufgeben, dann wirds richtig teuer.

    Mit freundlichen Grüssen aus der Sternwarte
    Jens


    Drehmoment - Die Kraft der Drei Liter

  • Naja, rechne mal Steuern und Versicherung bei nem Diesel zusammen, dann dürfen die Wartungsarbeiten auch nicht auser acht gelassen werden.


    Steuer ja, ganz klar, muss man mit einrechnen.
    Versicherung nur noch sehr bedingt (hängt er von der jährlichen Laufleistung ab und weniger vom Motor)
    Warungsarbeiten ... was hat der Diesel da mehr zu bieten, außer den fehlenden Zündkerzenwechsel?


    gruss

  • Gut, Wartungstechnisch eher weniger, mehr aber in Richtung Reparaturen. Kommt u.a. daher das der Diesel teilweise Technisch aufwendiger ist als der Benziner (im vergleich zu einem Vergleichbaren Otto-Motor). Sprich ein Otto, brauch keinen Turbo, keine EKAS, LLK (sofern er keine Motoraufladung in form eines Kompressors hat), Kraftstoffförderpumpe- und Hochdruckpumpe (beim Otto-Motor ne "einfache" Pumpe), Diverse Sensoren (Raildruck z.b.)....

    Mit freundlichen Grüssen aus der Sternwarte
    Jens


    Drehmoment - Die Kraft der Drei Liter