Hm..., das möchte ich in der Form nicht gelten lassen.
Zitat von JFF(...) wenn der Spritpreis auf 8 EUR ansteigt (...) die Ticketpreise im gleichen Verhältnis steigen würden.
Das Gegenteil sollte der Fall sein - mit der Benzinpreiserhöhung durch eine neue Steuer soll der ÖPNV subventioniert werden, so dass Straßenbahn- oder Busfahren z.B. im Regionalbereich nur pauschal 50 Cent und eine Bahnfahrkarte von Hamburg nach München nur 10 Euro kostet. Ferner werden auch die derzeit unattraktiven ÖPNV-Strecken häufiger bedient. In Schwachverkehrszeiten kann man auf Midibusse oder AST (Anrufsammeltaxis) zurückgreifen. Durch die deutlich häufigere Nutzung aufgrund des (im Vergleich zum Auto) sehr niedrigen Fahrpreises kommt dann eins zum anderen. Der Zeitverlust wird monetär deutlich ausgeglichen.
Zitat von JFFAn meinem alten Dienstort (Köln) hatte ich 25 km Autobahn von Zuhause (Rhein-Sieg Kreis) zur Arbeit zu fahren. Dafür hatte ich im Schnitt 15-20 Min benötigt (Parkplatz-Parkplatz). Mit der Bahn wäre ich 45 Minuten unterwegs, da es keine direkte Anbindung gibt, plus Wartezeit, plus der Weg zum Bahnhof.
Subventionsbeispiel:
Auto: Täglich 50km Auto bei 8 €/Liter Benzin = 40 € pro Tag = 800€ im Monat. Bahn: 2€ pro Tag = 40€ im Monat - Ersparnis zum Auto 760€ pro Monat. Dafür würdest Du Bahn fahren, auch wenn's länger dauert. Oder Fahrrad fahren (dann wär's nämlich nicht mehr "bekloppt").
Zitat von JFFUnd zum Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit, das Auto ist da global betrachtet von untergeordneten Bedeutung (rein rechnerisch prozentual gesehen), vorallem solange es andere weitaus belastende Sachen in der Welt gibt wie zum Beispiel schwere Industire in Schwellenländern etc. Und wenn wir in Deutschland unsere im internationalen Vergleich hervorragend katalysierte Wagen stehen lassen bringt das so gut wie gar nichts. Auch die "scheinökologische" Maßnahmen unserer Regierung hatten bis heute nicht wirklich Erfolge aufzuweisen (z.B. Umweltzonen).
Das stimmt nicht. "Rein rechnerisch prozentual gesehen" trägt Verkehr etwa 20 % zum Gesamt-CO2-Ausstoß bei. Hinzu kommen weitere Belastungen, z.B. durch andere Luftschadstoffe aber auch durch Lärm, sowie auch Ressourcen- und Flächenverbrauch durch den Bau neuer Straßen.
Die sogenannte "Verkehrsleistung" (Verkehrsmenge mal Wegstrecke durch Zeit) steigt immer noch an, in Deutschland zwar etwas langsamer, aber insbesondere in Entwicklungsländern enorm (klar, die erleben jetzt erst Deutschlands Motorisierung der 80er Jahre). "Güterverkehr gehört auf die Schiene", wie ich es im Studium noch gelernt habe, hat nicht funktioniert - mehr und mehr Güter werden mittels LKW über die Straße transportiert, was sich entsprechend negativ auf "die Umwelt" auswirkt. Eine Trendwende im CO2-Ausstoß liegt in weiter Ferne, derzeit fahren wir im wahrsten Sinne des Wortes immer tiefer in eine Sackgasse.
Da die Fahr- und Verkehrsleistungen (insbesondere im Güterverkehr) weiter ansteigen, werden tatsächliche Fortschritte bei der Schadstoffbelastung (Verbrauchsminderung, Katalysator, DPF, rollwiderstandsarme Reifen, usw.) leider völlig aufgefressen. Hier gebe ich Dir recht, dass das Stehenlassen unserer (...) Fahrzeuge so gut wie gar nichts" bringt. Trotzdem sind auch das "kleine Erfolge".
Auch mit Deinen "scheinökologischen Maßnahmen unserer Regierung (z.B. Umweltzonen)" hast Du recht. Sinnvolle Maßnahmen wären ganz einfach, z.B. eine Citymaut (Tageskarte für Innenstadtbefahrung = 10 Euro), sind absolut wirksam, aber politisch kaum durchsetzbar, weil ja jeder Politiker auf Wählerstimmen angewiesen ist.
Das Zauberwort für den Verkehr heißt "Verkehrsmanagement", nämlich Angebot und Nachfrage besser aufeinander abzustimmen. Weitere Stichworte: Verkehrsvermeidung, Verkehrsverlagerung und Verkehrslenkung.
Mit "Vernunft" erreicht man (wie schon Vorredner geschrieben haben) kaum etwas, deshalb sind einige drastische Maßnahmen (wie z.B. von mir beschrieben) notwendig, und diese werden mittelfristig auch kommen. City- und Autobahnmaut, noch strengere Grenzwerte beim Schadstoffausstoß für Neuwagen aber auch dynamische Verkehrslenkungsmaßnahmen werden wir alle noch erleben.
Gruß Jörg
Zur besseren Veranschaulichung noch ein paar Grafiken:
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