Werden die Autos immer schlechter oder kommt es mir nur so vor?

  • Hallo zusammen.


    Man hört zur Zeit viel über Toyotas Probleme heute kamen auch noch ein paar Amis dazu, ich glaube Pontiac war auch dabei. Aber was mich erstaunt sind die Neuwagen in meinem Bekanntenkreis. Mein Nachbar hat seit 1,5 Jahren einen Skoda Superb und das Auto musste schon 3 Mal in die Werkstatt, zwei Mal die Standheizung und ein Mal ein Softwarefehler. Ein Freund hat einen Peugeot 407, Bj. '06, den er damals neu gekauft hat und für das Geld was er in der Werkstatt für das Auto ausgegeben hat, könnte er sich einen schönen 202 kaufen und damit glücklich sein. Ein anderer Freund hat einen VW Sharan Bj. '07 und da ist der Auspuff durch und zwei Fensterheber, einer vorne und einer hinten, gehen nicht. Und heute bin ich etwa 700 Kilometer gefahren und unterwegs drei Pannen gesehen, zwei mal Golf, einmal V und einmal VI und einen Ford, hab aber keine Ahnung was für ein Modell, die sehen für mich alle gleich aus, aber er war ziemlich kantig wie die ganzen neuen.


    Werden die Autos immer schlechter oder haben ich mit meinem fast 15 Jahre alten 202, den ich seit 3 Jahren habe und der noch nie eine Panne hatte und bei dem nur Verschleißteile und der Scheibenwischer kaputt waren, einfach nur Glück?

    Mit dem Preis des W202 sinkt auch das Niveau im Forum...

  • Hallo,


    die Autos werden nicht schlechter, es sind kleinkrimms Bauteile entweder bei Entwicklung Konstruktion oder bei Herstellung gespart!
    ob der w202 auch so schlecht war kann ich nicht sagen hatte kein neuen.


    MfG

  • Hi,


    werden sie wirklich schlechter ? Rüchrufaktionen wie die von Toyota oder heute GM haben auch viel mit den drastischen amerkanischen Gerichtsentscheidungen zu tun, die jedem noch so unbedarftem Autofahrer Millionen zusprechen wenn er den Schock seines Lebens erhalten hat weil er z.B. seinen Wagen mit eingelegtem Gang gestartet hat und dabei seine geliebte Hauskatze geplättet wurde. Da ist man als Hersteller gleich bei CNN in den "breaking news". Und Europa folgt Amerika, zumindest was die Rufschädigung angeht.
    Viele Probleme heute haben mit der Elektronik zu tun, die Standheizung Deines Nachbarn war sicher nicht "mechanisch" kaputt, sondern "elektronisch".


    Und die Liste der möglichen Elektronikprobleme verlängert sich mit jeden zusätzlichen Feature, oft kein Feature sondern ein Ferz.Ich habe kein Problem, mein Auto mit einem normalen Schlüssel zu betreiben und das Fenster mit der Handkurbel zu bedienen.Und es wird noch dauern, bis wir solide elektronische Bauteile in unsere Autos bekommen, so wie es auch gedauert hat, bis wir solide Mechanik bekamen.


    Und wer wie ich noch die 7 Jahre alten Kuchenblech-Boden-Rostbeulen der 50er, 60er und 70er Jahre kennt, weiß es schon zu schätzen, daß diese Probleme heute nur noch selten zur Verschrottung führen. Früher war das ganz normal. Die hier in Forum zitierten "Rostprobleme" sind überwiegend harmlos, eher lästig als gefährlich. Größere Schweissarbeiten -Berichte habe ich noch keinen gefunden. Die Lebensdauer der Autos aller Marken ist wesentlich länger geworden.


    Und beileibe nicht jedes Pannen-Auto auf der Standspur ist wirklich kaputt, wer sich auskennt würde da in vielen Fällen noch nach Hause kommen. Aber die Leute kennen sich nicht aus, und ein Warnlämpchen genügt um anzuhalten. Oder man blickt zu oft aufs Navi und zu selten auf die Tankuhr oder die Wassertemperatur."Wieso Öl, ich denke Autos fahren mit Benzin ?"


    Was ich aber auch aus Berichten von Bekannten herauszuhören glaube: Die Mechaniker in den Werkstätten, die "Meister", sind häufig überfordert mit den an sie herangetragenen Problemen. Da wird getauscht und repariert nach dem Ausschluß-Prinzip. Wechseln wir erst mal das hier aus, dann sehen wir weiter.


    Ein richtig guter Mechaniker hat vor allem eines, eine eher seltene Kombination: Solides handwerkliches Können, Erfahrung und INTUITION. Die Fähigkeit ,sich aus den Aussagen des Kunden und seiner Erfahrung ein schlüssiges Schadensbild zu machen bevor Hand angelegt wird.Daher muß man wegen einer Sache dreimal das Auto abgeben. Und dreimal bezahlen.


    Im Ganzen gesehen haben sich einfach die Schadensbilder verschoben. Was gleich blieb über die Jahrzehnte: Autofahren ist nicht billig zu haben.


    Grüsse


    old man

  • Hi,


    ich sage auch nicht das die Autos schlechter werden, eher komplexer und komplizierter.
    Für den Fahrer als auch für die Werkstätten..
    Dahingehend stimme ich Old Man uneingeschränkt zu.


    Gruß Sven, der derzeit mehr unterm Auto liegt als damit zu fahren :cursing:

  • Die hier in Forum zitierten "Rostprobleme" sind überwiegend harmlos

    Na, da hast du noch keine Berichte eines W210 gesehen, der DURCHGEROSTET war und nach 12 Jahren restauriert werden musste.


    Früher gab es andere Probleme, so war Beispielsweise eine eingelaufene Nockenwelle bei spätestens 100tkm keine Seltenheit. Die Materialien wurden jedoch mit der Zeit verbessert.
    Deswegen wird man heute kaum noch eine Mechanische Fehlentwicklung finden. Bei der elektrik sieht es wiederrum ganz anders aus die Computergesteuerte Software gibt es noch nicht lange und CAN-BUS ist heute schon wieder hoffnungslos veraltet. Problem ist hierbei der immer kürzere Produktionszyklus eines PKW, wenn ich sehe dass ein Golf-I 9 Jahre lang gebaut wurde, ein Golf-V lediglich nur 6 Jahre gebaut wurde. Dann ist es doch kein Wunder, dass der Hersteller die Entwicklung entsprechend runter fährt, da er einen hohen Gewinn haben will.
    Daran ist aber großteils der Verbraucher Schuld, weil er nach immer neuen Produkten giert und ein W202 für die meisten Leute einfach nur ein alter Bock ist. Das ganze konnte man auch sehr schön im Forum bei der Veröffentlichung des SLS sehen, jeder hat gewartet bis das Ding entlich raus ist und spekuliert wie er aussihet (Ich schließe mich dort nicht aus).


    Im übrigen ist eine Weiterentwicklung durch den Kunden bei den Herstellern gang und gebe. Es ist schließlich auch wesentlich kostengünstiger ein Paar Kunden das Problem finden zu lasen, dies großzügig kostenlos beheben zu lassen, als ein Heer von Ingenieuren zu beschäftigen.

    Mfg
    adler-tag

    Rainer Günzler: Ein Coupé. - Und was bedeutet "Coupé"? Eigentlich nichts anderes, als
    eine verteuerte Limousine mit einem verringerten Platzangebot.

  • Hi


    also wenn ein Auto heutzutage nach 12 Jahren durchgerostet ist, ist das ein Skandal. Wenn vor 30 Jahren ein Auto nach 12 Jahre nicht durchgerostet war, war es bemerkenswert.


    Und die "Weiterentwicklung" durch den Kunden ist einfach auch nicht zu vermeiden. Man kann Tests und Test und noch mehr Tests machen, was man nicht machen kann ist den Faktor "Zeit" realistisch simulieren. 10 Jahre bei Wind und Wetter , 10 Jahre unsachgemäße Behandlung durch unkundige, unsensible Benutzer, 10 Jahre schlampige Wartung durch schlampige Werkstätten . 10 Jahre feuchte Garage lassen sich nur bedingt durch monatelanges Einnebeln im Versuchslabor simulieren. Und dann glaubt man, eine anderen, besseren, ökologischeren Rostschutz gefunden zu haben, baut den ein und nach 3 Jahren geht der Ärger loß. Jetzt sind aber schon 500.000 Stück mit dem Fehler auf der Straße.


    Es hat lange gedauert und unzählige Kunden viel Geld gekostet bis man erkannt hat, daß der Recyclingstahl aus den Shreddern mit Kupferanteilen aus den Elektrokabeln verunreinigt war und diese Kupfer-
    Anteile dann einen höchst korrosionanfälligen Stahl ergaben. Da begann die Problemkette nicht beim Hersteller, sondern beim Schrotthändler.


    Und wir erwarten heute, daß alle Teile nach 15 Jahren noch einwandfrei funktionieren, Der Sitz soll nicht quietschen, die Haube sauber schließen, der Motor anstandslos anspringen und die Kupplung sauber trennen. Anforderungen, die ein Renault R4 von 1970 schon bei der Auslieferung nicht erfüllte.


    So gesehen finde ich daß die Autos doch letzlich viel besser geworden sind. Sie sind auch schweineteuer, aber eine 200 D Heckflosse von 1965 kostete auch ungefähr 8000.- DM, das waren etwa 6-8 gute Monatsgehälter, und was war an dem Auto dran ? Rein gar nichts. Gar nichts.


    Grüsse


    old man

  • My 2 cents .... "Ja, leider" :thumbdown: .... Warum ? Nun, die "Gewinnspanne" muss
    bis auf den letzten zehntel Cent "ausgereizt" werden :evil: Und da ist mann beim
    SPAREN an der Qualität ( seit Anfang der 90`er Jahren ) leider auch bei MB nach wie
    vor kräftig am wirken :| .... weiter SO <X :crazy:


    Gruß Thomas

    Ayrton Senna, the best F1-Driver ever :!:


    W 202 .... alt aber bezahlt ... C(ist)-Klasse !

  • Irgendwie hat old man den Nagel ja auf den Kopf getroffen, so und nicht anders ist es meiner Meinung nach. Nicht die Technik/das Material ist das was schlechter geworden ist (ich denke eher sie/es hat sich verbessert, aber auch, wie Sven schon sagte, verkompliziert).


    Der eigendliche Knackpunkt ist doch das sich das empfinden über Haltbarkeit des Einzelnen verändert hat. Früher sagte man es sei für die Ewigkeit gebaut und es war auch wirklich so, dass manche Teile "ewig" hielten, aber was nutze es, wenn etwas anderes ringum den Geist aufgab. Da konnte man aber dieses eine Teil reparieren oder erneuern und schon hatte man (stark übertrieben ausgedrückt) das halbe Auto repariert->es war ja nicht viel dran. Wenn man heute aber ein Teil repariert oder erneuert, dann ist das nur eines von sehr, sehr vielen, dabei überleben heute auch ein Großteil der Teile das Autoleben, welches wiederum auch "länger" ist (nicht unbedingt von der Zeit, aber von der Beanspruchung durch Nutzung und Laufleistung)


    mfg Raphi