W202 C250 Turbodiesel Rennsportprojekt und Experimentierplattform


  • Trotzdem greift im Rennsportbereich fast jeder zur "harten" Schraubverbindung. (Raceware, ARP usw.)
    Wirklich notwendig wird das aber in Wirklichkeit erst wenn sich durch den Ladedruck der Kopf hebt.


    MfG
    Paul


    Da dürfte der Vorkammerdiesel ggü. dem aufgeladenen Otto- und DI-Diesel im Vorteil sein. Die Überströmkanäle dämpfen den Verbrennungsspitzendruck wesentlich ab.
    Gruß
    Holger

  • So heute während dem Aufpolieren des Zylinderkopfs mal wieder das gute alte Extraktionsspiel gespielt. Bohrung 4,1mm in den abgerochenen Bolzen und einen 25er Torx bit reingehämmert, dann kam der Schweinehund zum Glück ohne Probleme raus 8)


    Ich denke im Laufe der nächsten Woche werde ich den Motor wieder komplettieren können.


    Viele Grüße,


    Chris

  • So da zeigt sich wozu falscher Geiz führen kann, hier das Resumé des Düseninstandsetzers:


    " Soweit waren die Einspritzdüsenhalter alle in Ordnung und Verwendungsfähig.
    Bei den Düseneinsätzen sah es schon ein wenig schlimmer aus.
    1x Düseneinsatz war ausgeglüht( Überhitzungsschaden)
    3x Düseneinsätze hatten eine zu kurze Standzeit ( Verschlissen), Strahlbild nicht i:O Kein Zerstäubenderstrahl sondern ein durchgehender Fließender Strahl
    1x Düseneinsatz Undicht (Nachtropfen)


    Der Düsenöffnungsdruck liegt Neu jetzt bei 155 bar und wird sich nachdem sich Düsen und Federn gesetzt haben bei 145 bar +- 5 Bar befinden. Dies kann je nach Zustand der Federn zwischen 100 - 1000 km dauern.
    Die ersten 50- 150 km wird das Verbrennungsgeräusch lauter sein als wie gewohnt."


    Ich will mir garnicht vorstellen was ich dem Motor damit zugemutet habe. Es kann nur besser werden.


    Viele Grüße,


    Chris

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  • Hallo,


    es geht langsam wieder richtung Rennveranstaltung, die Nachtschichten häufen sich. Heute kamen die neuen Einspritzdüsen rein und der Motor ist nun langsam wieder auf dem Stand für einen Probelauf. Dummerweise ist mir während dem Einsetzen des Kettenrads für die Nockenwelle ein Stück Kabelbinder in die Tiefen des Motors gefallen. Ich überlege im Moment schon die ganze Zeit wie ich ihn wieder raus bekomme, hoffentlich spült es ihn beim Ölwechsel morgen einfach raus...


    Zudem habe ich mich heute mit einer etwas kniffligen Aufgabe beschäftigt. Der Ölkühler funktioniert zwar nun und lässt dauerhafte Vollgaspassagen zu, dennoch ist mir die Öltemperatur mit 130°C etwas zu hoch. Idealerweise möchte ich sie auf maximal 120°C herunter bekommen um auch an heissen Tagen noch genug Puffer zu haben. Schon länger habe ich die Idee einen Lufteinlass in den Scheinwerfer zu basteln, durch die Glasscheibe aber leider nicht so einfach. Habe nun mit einer Diamant-Lochsäge und einem Eimer Wasser eine saubere Bohrung in die Glasscheibe bekommen, damit wird der Ölkühler durch den Fahrtwind noch zusätzlich beatmet. Morgen bekommt der Ölkühler noch passende Luftleitbleche.


    Viele Grüße,


    Chris

  • Hallo,


    kleiner Statusbericht. Die Hitzeschlacht letztes Wochenende am Hockenheimring hat das Kühlsystem wieder an seine Grenzen gebracht. Bei 20°C Außentemperatur ist nun zwar alles wunderbar, bei den aktuellen Temperaturen reicht die Kühlleistung wieder nicht aus. Mein nächster Schritt wird nun also eine Wassereinspritzung sein. Im Moment überlege ich welche Systemkonfiguration für meinen Einsatzzweck am besten ist. Gibt verschiedene Systeme von verschiedenen Herstellern. Eine Option wäre zudem noch der Eigenbau, mal sehen. Anbei ein paar Bilder vom Wochenende.


    Viele Grüße,


    Chris


    https://imgur.com/ApDIMxz

    https://imgur.com/y6PAApW

    https://imgur.com/xgcnZXn

    https://imgur.com/umlsE8P

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  • Die Öltemperatur wirkt stabiler als die Wassertemperatur und liegt immer so um die 120°C. Ich fahre jetzt auch ein Esther basiertes Öl, was die Öltemperatur generell etwas absenken soll.


    Viele Grüße,


    Chris

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  • Bei Temperaturverhältnissen, wie am We wirst Du immer Temperaturprobleme haben. Weder der Wasser- noch der Ladeluftkühler können da optimal arbeiten, da das Temperaturgefälle zu gering ist. Um dagegen anzugehen hilft ja nur Kühlfläche vergrößern, oder per E-Lüfter den Luftdurchsatz zu steigern.


    Wenn Du mit der Wassereinspritzung auch gleichzeitig die Ladelufttemperatur senken kannst, wäre das zumindest ein Leistungstechnischer Vorteil. Ob das aber so großen Einfluß auf die Abwärme Deines Dieselstinkers hat, wage ich zu bezweifeln, weil das mehr an Leistung, im Renneinsatz auch genutzt werden wird... somit das Mehr an Leistung die ohnehin vermutlich geringe Verbrennungstemperatursenkung wieder auffressen. Hast schon mal über ein Wasserkühlsystem außerhalb des Motorraums nachgedacht. Würde gleichzeitig auch den Luftdurchsatz des Ladeluftkühlers erhöhen und schon die Leitungsführung, z. B. in den Kofferraum würde die Kompensationsleistung des Wasserhaushaltes enorm steigern, ohne dass unbedingt ein leistungsfähigere Kühler notwendig würde. Das bringt garantiert eine große Erleichterung für den Maschinenraum. Die Leitungen lassen sich ja beispielsweise im Schweller links und rechts gut verstecken. Ich behaupte mal, auch der sauberste Weg, um nicht nur etwas am Problem herumzudoktern, sondern eine Problemlösung anzustreben. Sollte das allein nicht reichen. Wäre die Vergrößerung der Kühlfläche ein leichtes, da die Bauraumeinschränkungen geringer sind.




    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Hi Jürgen,


    Ich überlege im Moment die Wassereinspritzung zusätzlich abzuzweigen und einen Teil des Wassers über z.B. ein Blinkerrelais pulsartig auf den/die Kühler zu spritzen. Der Verdunstungseffekt dürfe noch etwas mehr Kühlleistung aus der aktuellen Kühlerkonfiguration herausholen. Eine Mehrleistung verspreche ich mir von der Wassereinspritzung eigentlich nicht, die Dieseleinspritzpumpe gibt ja im Moment das Leistungslimit vor, Luft ist genug vorhanden und bei vollem Ladedruck verbrennt alles ohne Ruß. Höchstens im Teillastbereich könnte mehr Leistung anliegen, das regelt man dann aber mit dem Fuß automatisch wieder runter.


    Für gößere Umbaumaßnahmen fehlt mir (im Moment) ehrlich gesagt die Muse, das wird sich höchstens in der Saisonpause wieder ändern. Mit dem Grundsetup des Wagens bin ich aber eigentlich sehr zufrieden, wenn bei solchen Temperaturen nun noch annähernd Vollgasfahren möglich wäre, ist für mich der Wagen bis auf ein paar Kleinigkeiten perfekt.


    Das bringt mich darauf mal wieder eine kleine ToDo-Liste anzulegen. Folgende Punkte fehlen mir noch zum idealen Rennwagen:

    - Fahrwerksbuchsen mit exzentrischer Bohrung anfertigen um vorne noch etwas mehr Sturz herauszuholen.

    - Eigenbau einer Spurstange für die Hinterachse um von der Vorspur auf eine leichte Nachspur zu kommen (Bessere Kurvendynamik)

    - Bremsbalance optimieren, evtl. aggressivere Beläge auf der Hinterachse

    - Belüftung für den Fahrer um die Gluthölle im Innenraum etwas abzukühlen

    - Abdeckleisten unter den Scheinwerfern wieder einbauen (vorher lackieren)

    - Bessere Dieselmengensteuerung über den Ladedruckanstieg überlegen um das Rußen unter Teillast noch weiter zu mindern

    - Wasser Ein- und Aufstritzung integrieren


    Sicherlich werde ich irgendwann in der Zukunft den Drang nach mehr Leistung verspüren. Ganz fertig ist man mit so einem Projekt ja bekanntlich nie. Bis dahin reichen mir erst einmal die oben genannten Punkte zum Dieselglück ;)


    Viele Grüße,


    Chris

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