Om605 Kraftsoffwärmetauscher

  • Deswegen schrieb ich ja, dass man den prüfen kann und nicht blindlings, wie das Abschaltventil, tauschen muss.

    Da stehen 140,- gegenüber 5,-€ für 2 O-Ringe und 10Min. Arbeit, zuzüglich dass man ein, an sich intaktes Bauteil wegschmeißt.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Die Werkstatt hat eigentlich auch echt Ahnung.

    Die vermuten nur, dass das Ventil oder der ganze Kraftstoff-Wärmetauscher hin ist.


    Welches Ventil?


    Wenn die Werkstatt "echt Ahnung" hätte könnte sie Dir den Fehler zeigen statt nur Vermutungen aufzustellen.

    Wenn am Vorlaufschlauch anstatt Tank eine Unterdruckpumpe mit einem Manometer angeschlossen wird müsste sich im System von Wärmetauscher über Kraftstofffilter, Vorförderpumpe und Einspritzpumpengehäuse ein Unterdruck aufbauen lassen, der auch gehalten wird.


    Wenn man weiß, welches Teil kaputt ist lassen sich nach Ausbau sogar kleine Risse in Kunststoffgehäusen zeigen. Beim Putzen kommt aus gerissenem Kunststoff meist sogar Kraftstoff heraus.


    Wenn die nicht mal eine Unterdruckpumpe zur Verfügung haben ist das arm.....

  • Die Werkstatt hat mich noch nie angerufen um mir den Stand der Dinge oder was genau gemacht wurde mitzuteilen, deswegen habe ich auch gesagt stop.



    Jetzt sind keine Blasen mehr zusehen im System aber der Wagen springt nicht an…

    Es hört sich aber so an als ob er gleich anspringt.

    Ich werde ihn gleich mal weiter orgeln lassen, mache aber jetzt kurz Pause damit der Anlasser nicht den Geist aufgibt.

  • Zum Entlüften macht es immer Sinn, ein oder zwei Zuleitungen, oben auf den Einspritzdüse zu öffnen. Wenn man dann sieht, dass dort Kraftstoff austritt, kann man die wieder anziehen und der Motor sollte anlaufen.


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Die Leitung, die sich mit Bläschen füllt ist der Rücklauf ab Überströmventil Einspritzpumpe zum Vorfilterhalter, dort wird sie mit dem Rücklauf zum Tank verbunden.

    Die Befestigung an der ESP erfolgt mit einer Hohlschraube, die enthält das Überströmventil.

    Die Luftbläschen könnten aus der noch nicht vollständig entlüfteten ESP kommen oder jeweils frisch durch den Sog des Rücklaufsäule an Undichtigkeit entstehen.

    Ich weiß nicht, ob das Überströmventil einen bestimmten Druck halten und gasdicht sein soll, daher kann ich nicht sagen, ob die Bläschen an sich schon auf ein fehlerhaftes Ventil huindeuten.

    Neue Dichtungen besorgen und dann die Leitung Abbauen wäre eine Option, dann kann man das Ventil anschauen, ggf. sanfter mit Druckluft durchblasen und schauen, wie es gedacht ist.

    Die Dichtringe an der Hohlschraube sind vermutlich Feststoff, die werden kaum undicht, bei Demontage müssen die aber neu.


    Die von Jürgen angesprochenen O-Ringe an den Rückhalteventilen wären dann als ungewollter Lufteinlass schon wahrscheinlicher.


    Mit "echtem" Fallkraftstoff müsste der Motor dann aber zuverlässig laufen.

    "Echter Fallkraftstoff" bedeutet, der Höhenunterschied sorgt für freies Nachlaufen des Kraftstoffs und gleicht über Nachfüllmengen auch Verluste durch das Saugen des Rücklaufs aus.


    Das freie Nachlaufen erfordert einen Höhenunterschied und ist schon bei einem zwischengeschalteten Rückschlagventil nicht sichergestellt.


    Auf dem Bild erkenne ich noch das (unnötige) Bauteil im ersten Schlauch. So weit ich weiß hat der OM605 hier kein Rückschlagventil und das könnte auch eher Probleme machen als nützen. Die Kraftstoffsäule im Rücklauf zum Tank erzeugt auch leichten Unterdruck und auch dieser kann bei längerer Standzeit Luft in das System ziehen.

    Ich schick Dir über Konversation Übersichten zum Kraftstoffsystem OM 605.


    und Deine Kraftstoffversorgung liefert noch keinen echten Fallkraftstoff, es fehlt Höhenunterschied.

    Besorg Dir für den Testaufbau z. B. neuen billigen klaren Schlauch aus dem Baumarkt. Der wird nach Kontakt mit Kraftstoff zwar später hart, aber ist sauber und für Versuche reicht die Qualität aus. Eine aufgeschnittene Kunststofflasche mit Deckel und zum Schlauch passender Tülle (oder einer durchbohrte Schraube mit Dichtung im Boden) oder ein Trichter könnte als Notbehelf dienen, wenn Du keinen kleinen Tank hast.

  • Der Schlauch und der O-ring sind auch neu. Das Rückschlag-Ventil müsste von der Werkstatt gewesen sein aber das weis ich auch nicht zu 100%, da keine Kommunikation.

    Ich werde heute Abend mal schauen Ob es ein elektrischer Fehler ist z.B Wegfahrsperre.

    Ein guter Kollege und Experte meinte der Wagen müsste anspringen sobald er beim Orgeln keine Blasen mehr hat. Mal abgesehen von dem Behälter ohne Gefälle.

    Vg. Sebastian

  • Moin,

    Ich habe mal Zeit in Recherche investiert.

    Genau zuordnen kann man die Informationen wie immer nur mit FIN, da Details bauzeitabhängig sind.

    Der Elektro-Hydraulische Absteller (Abschaltventil, EHAB) ist aber einheitlich und hat eine interessante Umschalte-Funktion:

    Wird das Abschaltventil bestromt, so saugt die vom Antrieb der Einspritzpumpe (ESP) bewegte Kraftstoffpumpe Kraftstoff über Kraftstoff-Vorfilter und Wärmetauscher aus dem Tank und drückt ihn über den Kraftstoff-Hauptfilter und einen freigegebenen Kanal im Abschaltventil in den Saugraum der ESP, Einspritzung kann stattfinden.

    Der Kraftstoff-Hauptfilter gehört hier zum Bereich hinter der Kraftstoffpumpe, im Betrieb herrscht dort Überdruck.


    Unbestromt wirkt im Innern eine Feder und das Abschaltventil tauscht die Richtung.

    Der Eingang der Kraftstoffpumpe liegt dann am Saugraum der ESP, der Kraftstoff aus der ESP wird abgesaugt und über Kraftstoff-Hauptfilter, Abschaltventil, Kraftstoff-Vorfilter und Wärmetauscher zum Tank zurück gedrückt.

    Die Pumpenelemente der ESP erhalten keinen Kraftstoff mehr, es kann nichts eingespritzt werden.


    Wenn die Wegfahrsperre aktiv sein sollte und das Abstellventil von der elektronischen Regelung nicht angesteuert wird könnte sich das System nach meinem Verständnis auch nicht entlüften. An den gelockerten Einspritzleitungen könnten von einer leer laufenden ESP nur sehr geringe Mengen Kraftstoff herausgedrückt werden, der typische "Einspritzschlag" bei etwas gelöster Leitung käme wohl nicht zustande.


    Da steckt mal wieder mehr Technik drin als ich auf den ersten Blick vermutet habe.


    Gruß

    Pendlerrad