Spröde Gummis retten / Gummipflege

    Hallo Gemeinde,


    beim Stöbern im Forum stoße ich immer wieder auf alle möglichen Rezepte zur Gummipflege bzw. Rettung versprödeter Gummis - nur mein Allheilmittel zur Autopflege habe ich nirgends erwähnt gefunden.


    Vorweg - ich stehe (leider) nicht auf dem Gehaltszettel der entsprechenden Firma!!!


    Selbst Gummis, die alterungsbedingt schon bröselig sind und sich abbrechen lassen bekommt man mit (je nach Verfall entsprechend häufigem) Bepinseln oder Besprühen mit BALLISTOL wieder geschmeidig. Habe meine letzte Neuerwerbung, einen 97ger S202, der wohl lange unbewegt im Freien stand, damit dichtungsmässig komplett in´s Leben zurückgeholt. Das Zeug riecht leider stark nach Schweißfuß (verfliegt mit der Zeit), ist aber in Sachen Gummipflege der absolute Hit!! Angeblich ist da sehr viel "Weißöl" drin, das dem Gummi zu neuer Elastizität verhilft. Es ist auch prima zum Schlösser Schmieren (verharzt nicht) und als Rostschutzfilm auf Metall, zur Pflege von unlackiertem Holz und (angeblich, hab´s noch nicht ausprobiert) zur Lederpflege. Bis heute habe ich auch nicht feststellen können, dass es Lack, Kunststoff oder sonst was angreift.


    Also Nasenklammer aufgesetzt und ausprobieren.


    Geruchfreie Grüße,


    grischa.ka

    Super Tipp! =) Kann ich an den Gummi-Stoßleisten vom W116 mal ausgiebig testen. Da sind von Schlacht-Stoßstangen noch Gummireste da. Ballistol habe ich bisher wegen des besagten Geruchs vermieden. Da steht noch eine große Flasche im Keller rum.

    Grüßle!

    Johannes


    Fuhrpark:

    Opas Ehemaliger (jetzt Sommerfahrzeug): 94er C180: Imperialrot, Stoff schwarz, Elegance, 1. Hand, 65.946km.

    2003er A209 CLK320 Brillantsilber, Leder Anthrazit, Avantgarde, 192.000km.

    2005er S211 E500T Brillantsilber, Leder Anthrazit, Elegance, 217.000km.

    Omas 280SE: 78er 280SE: Cayenneorange, Stoff Bambus, 2. Hand seit 1980, 188.000km.

    Ehemalige:

    2002er S210 E430T 4matic: Brillantsilber, Leder Anthrazit, Avantgarde, 376.000km.

    Gummipflege bedeutet nicht, dass man altes defektes Material wiederherstellen kann. Gummi wird meistens mit Schwefel vulkanisiert, aber es gibt auch andere Verfahren. An der Luft wird dieser Schwefel langsam gegen Sauerstoff ausgetauscht und der Gummi wird härter. Bekannte Mittelchen (Vaseline, Weißöl, Silikonöl) werden zur Gummipflege verwendet und hindern Sauerstoff an der Penetration des Gummis. Der Verfall des Gummis wird damit hinausgezögert.


    Bei Weißöl handelt es sich um ein aliphatisches Öl. Es gibt verschiedene Reinheitsgrade und reines Weißöl ist praktisch geruchlos. Es verharzt nicht aber verdunstet langsam. Bei Vaseline handelt es sich um ein aliphatisches Fett d.h. die Alkylketten sind schlicht länger. Mit de Zeit machen sich in Vaseline enthaltene kürzere Alkyle auch vom Acker d.h. es wird fester.


    Mit beiden Mittelchen lässt sich der Gummi leider nicht mittelfristig retten. Eindringendes Weißöl, gerade bei geschäumten Gummis, sorgt aber durchaus dafür, dass der Gummi vorerst etwas geschmeidiger wird und auch durch die dunklere da „nasse“ Oberfläche in einem besseren Zustand erscheint.