Nachdem es letztens mal morgens - 4°C hatte, sind an meinem Winterauto mit einem Schlag anscheinend mindestens zwei, oder gar drei Glühkerzen ausgefallen.
Könnte ihn nur mit Mühe und Georgel zum holprigen Laufen bewegen. Noch am gleichen Tag Glühkerzen telefonisch geordert, so dass ich sie direkt nach Feierabend abholen könnte.
Direkt ab in die Werkstatt und sofort losgelegt...
Ansaugbrücke demontieren und die Kerzen an Zylinder 5 und 4, waren kein Problem. Bei Zylinder 2 und 3 konnte man die Glühkerzen nur sehr schwer und unter lautstarkem Knarzen ruckelig drehen.
Hab dann unter Einsatz von Kriechöl mit vorsichtigem Rein- und Rausdrehen die Kerzen rausoperiert... Hat fast ne Stunde gedauert.
An meinem Grünen habe ich das vor drei Jahren in einer halben Stunde gemacht... ?
An Zylinder 1 konnte ich die Kerze nicht mal lösen...
Hab dann alles wieder zusammengesetzt und bin schnell mal eine kurze Strecke auf der Autobahn geblasen, in der Hoffnung, dass es hilft, wenn der Motor richtig heiß ist...
Hat leider nix gebracht - das einzige, was sich drehte, war der Kopf... Und der war nach einer Viertelumdrehung ab...
Da war guter Rat teuer... Da ich mir klar war, dass ich das Gewinde auch mit ausbohren der Glühkerze, vermutlich stark beschädigen, oder gar zerstören würde, müsste eine Alternative her.
Hab dann nach Gewindereparaturbuchsen für M12 x 1,25 gesucht. Für Regelgewinde, oder übliche Feingewinde mit Steigung 1,5, kein Problem.
Hab dann zum Glück dann doch dass hier gefunden:
https://rover.ebay.com/rover/0…Fulk%2Fitm%2F254090814319
Wollte dann die Glühkerzen-Seele frei bohren und da gleich ein Gewinde zum ausziehen des Reststumpens, mit M6 reinbohren.
Leider ist die Seele aber deutlich härter als die Hülle und der Bohrer ist mir verlaufen.
Um nicht noch mehr zu beschädigen habe ich erst mal versucht, mit einem Luftschleifer das Gewinde vorsichtig freizulegen, in der Hoffnung dass sich die Gewindereste dann rauspopeln und mit etwas Nachschneiden, das Gewinde zu retten wäre...
Leider war das total verbacken und nur in Bruchstücken zu entfernen... In jedem Fall war das Gewinde Schrott. Es taugte noch nicht mal als Führung, um die schon besorgte Reparaturhülse sauber setzen zu können.
Aus einem Flacheisen 60 x 6 x 120 und einer Imbus -
Innensechskantschraube M20 habe ich dann erst mal eine Vorrichtung gebastelt. Die Schraube habe ich passend zum Kernloch für die Gewindereparaturbuchse gebohrt. AN Zylinder 3, dann das mit Befestigungsbohrungen versehe Flacheisen montiert, mit einem passenden Dorn die Buchse zum Glühkerzenschacht abgesteckt und zu einer Vorrichtung zusammengeschweißt. Das Lochbild des Ansaugkrümmers im Zylinderkopf habe ich zu Positionierung genutzt.
Dann an Zylinder 1 angebaut und das alte Gewinde ausgebohrt.
Da ich ja nichts hatte, um die Gewindereparaturbuchse in der Flucht zur Glühkerzenbohrung zu setzen, habe ich sie die ersten Gewindegänge mit einer alten Glühkerze eingedreht... Da dazu aber etwas Kraft notwendig ist, habe ich gebibbert, dass mir die Glühkerze nicht gleich wieder abreißt... Das zum Gewindereparatursatz zugehörige Eindrehwerkzeug musste ich dann auch noch etwas modifizieren, bis ich endlich die Buchse setzen konnte.
Nach fast 6 Stunden, für eine Glühkerze, konnte ich endlich wieder alles montieren.
Gruß
Jürgen