Karosseriearbeiten - der liebe Rost am Kniestück des hinteren Radlaufs

  • Jürgen:

    Jaja, der liebe Rost. Hab mal ne Frage zum Strahlen... Was mich immer davon abhält ist die Sauerei und noch mehr, daß man den Sand anschließend an Stellen liegen hat, wo man ihn nicht haben möchte... Was für eine Strahlpistole verwendest du und wie kommst du dem Sand bei, der sich anschließend in den Hohlräumen und ggf. anderen kritischen Stellen befindet?



    Gruß Torsten

    Das ist leider das größte Problem beim Strahlen. Es gibt spezielle Strahlgeräte, wo verdeckt hinter einer Bürste gestrahlt und gleichzeitig abgesaugt wird. Da kann man viel Schmodder vermeiden.

    Wenn die Anrostungen, wie z. B. hier, rund um die Schwellerbohrungen, nicht so schlimm sind, verwende ich eine kleine Saugstrahlpistole. Da hält sich das mit dem Dreck in Grenzen. Dauert aber auch entsprechend länger.


    Sind es aber gröbere Anrostungen. Wie hier im hinteren Bereich, da nehme ich den Dreck, und die nötige Arbeit, den Sand aus allen möglichen und unmöglichen Ecken saugen und pusten zu müssen, gerne in kauf.

    Da greife ich dann zum Druckstrahlgerät. Versuche aber so gut es geht, abzudecken und Löcher, worin sich der Sand verirren kann, versuche ich zuzustopfen.

    Mann kann es aber grundsätzlich nicht vermeiden, dass der Sand auch dahin kommt, wo er nicht hin soll.

    Mir ist Dreck und Staub aber deutlich lieber, als Rost... ?


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Zitat

    Einen lösemittelhaltigen Basislack bekommt man nur als gewerblicher Fachanwender.

    Also bei meiner Lackbude fragt da keiner nach - weil als Reparaturlacke für vorhandene Lackierungen sind die nach wie vor zulässig.


    Zitat

    Es gibt spezielle Strahlgeräte, wo verdeckt hinter einer Bürste gestrahlt und gleichzeitig abgesaugt wird.

    Ich hab zwei so Strahlpistole mit Rückgewinnung für kleine Sachen: Die für 17€ von ebay(gelb) hat recht hartes Gummi, die deutlich teurere von Berner geht auch deutlich besser. Da ist der Gummi deutlich weniger, wenn man den anlegt und dann abdrückt geht quasi nichts daneben. Da kann man am Radlauf problemlos mit strahlen so lange die Türen zu sind. Geht also schon, und ist das einzig sinnvolle. Wenn ich immer die Lackiererfraktion beim Schleifen von Rost sehen, puhh. So wird man die Pest halt nicht los und das Grauen kommt wieder.

    Und wenn man den Schweller auch im Innenraumbereich strahlen müsste, dann ist die Karre eh schon so braun, dass man auch noch die Sitze ausbauen kann. Baustaubsauger daneben bringt natürlich auch noch was. Aber ohne zu Strahlen gewinnt man den Krieg gegen den Rost nicht.

  • Offiziell dürfen lösemittelhaltige Lacke nur im Oldtimer--oder LKW-Bereich noch angewendet werden.

    Aber bekommen kann ich sowas im Fachhandel höchstens, wenn ich es über meinen Arbeitgeber einkaufe.

    Allerdings habe ich mit dem Händler, bei dem ich da Einkaufen müsste, nicht so gute Erfahrungen, mit dem Mischen des Farbtons nach Farbfächer. Bin da trotz Musterblech und Farbtonkarte bei anderen Projekten hinterher enttäuscht gewesen, weil der Farbton am Fahrzeug nicht so passte und dort, wo ich jetzt kaufte, sind da nur gelernte Fahrzeuglackierer an der Mischbank, die Dir auch den ein oder anderen Tipp, als Lackiernovize geben. Da merkt man, dass die von der Materie auch Ahnung haben und vom Fach sind.


    Diese Lackierung hat mich zwar viel Zeit gekostet... Ich hab aber ne Menge dabei gelernt.


    Lackieren hat viel mit Erfahrung zu tun und dem Wissen, wie man bei Problemen handeln kann, um eine sich anbahnende Katastrophe doch noch abzuwenden... :monocle:


    Schon bei normalem Lack machen ein paar Grad Temperaturunterschiede, viel beim Lackverlauf aus. Es ist nicht einfach den Punkt zu treffen, wo die Viscosität zur Temperatur passt und man tastet sich vorsichtig an, wie auf nem Drahtseil, wo man das Gleichgewicht zwischen der glatten Lackoberfläche, bis kurz vor dem Läufer aushangelt, um nicht runter zu fallen, bzw. Rotznasen zu fabrizieren. .. ^^


    Hatte es auch beim diesem Lackiervorgangh, dass sich ne Fliege mitten in meinen frischen Basislack setzen musste... Hab sie rausgepuhlt und dann versucht ihre Fußspuren im Lackbild mit etwas mehr Farbe auszuschwemmen.

    Das ging zu 90% gut... Aber an einer Ecke ich nen deutlich erkennbaren Läuferansatz in ner großen Fläche... Also habe ich die einzelne Fläche mit Wasser vorsichtig abgewaschen und den Basislack dort neu aufgetragen.

    Aber das kostet Nerven, weil man bei jedem Handgriff Angst hat, die bis dahin unversehrten Flächen ebenfalls zu beschädigen.

    Für jemand der das tagtäglich macht, und der weiß, wie es geht, ist das easy.

    Als Laie probierst Du halt aus und hoffst, dass es gut geht.

    Du bist zwar dann erleichtert, wenn der Basislack steht... Aber beim Klarlackauftrag geht der Nervenkitzel schon wieder los... ?


    Gruß


    Jürgen

    250T Turbodiesel, Kl. Mopf 10/96 und 01/97

  • Hallo Jürgen,


    wirklich eine sehr bildliche Beschreibung, ich bin froh die Lackierarbeiten bei mir nicht selber probiert zu haben. Aber da ich die nur zu 98% perfekt finde und ja längst nicht alles lackiert wurde, üb doch mal ein bisschen Metalliclack 8o


    Grüße

    Jan


    P.S.: Ich denke bei dir ist das Problem bestimmt bei jedem Lackiervorgang eine gleiche Temperatur zu haben? Übliche Lackierkabinen haben bestimmt eine "Heizung", würde ich vermuten?

  • Zuerstmal Hut ab vor der Leistung, Jürgen!

    Jan: Ja, beim Lackierer sind die Dinger auch heizbar. Lackieren ist für mich auch immer etewas heikles. Am W202 würde ich mich nicht dran trauen. Das mache ich höchstens Am Winter-Peugeot, der auch bald wieder ranmuss, selbst. Ironischerweise hat der aber bis auf eine Stelle an der Heckklappe null Rost.

    Grüßle!

    Johannes


    Fuhrpark:

    Opas Ehemaliger (jetzt Sommerfahrzeug): 94er C180: Imperialrot, Stoff schwarz, Elegance, 1. Hand, 65.946km.

    2003er A209 CLK320 Brillantsilber, Leder Anthrazit, Avantgarde, 192.000km.

    2005er S211 E500T Brillantsilber, Leder Anthrazit, Elegance, 217.000km.

    Omas 280SE: 78er 280SE: Cayenneorange, Stoff Bambus, 2. Hand seit 1980, 188.000km.

    Ehemalige:

    2002er S210 E430T 4matic: Brillantsilber, Leder Anthrazit, Avantgarde, 376.000km.