Schlüssel lässt sich nicht mehr drehen - auch nach Tausch des Zündschlosses

  • Hallo!


    Ich habe ein Problem mit meinem lieben Wägelchen, ein W203 aus dem Jahr 2004.


    Neulich Morgen ließ sich der Schlüssel im Schloss nicht mehr drehen. Zudem fehlt das leicht surrende Geräusch, wenn man den Schlüssel ins Schloss steckt. Die Verriegelung der Türen läuft jedoch einwandfrei. Das Problem liegt nicht am Schlüssel (Zweitschlüssel probiert und Batterien gewechselt). Nach kurzer Recherche und der Erkenntnis, dass dies ein bekanntes Problem zu sein scheint, habe ich ein anderes Zündschloss gekauft und dieses eingebaut. Leider funktioniert es aber auch mit diesem nicht.


    Gibt es ggf. noch andere Gründe dafür, dass der Schlüssel nicht vom Schloss erkannt wird?


    Ich bin sehr dankbar für jeden Input. Mir fällt leider nichts mehr ein :grimancing:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Mit den anderen Schloss funktioniert es nicht, weil man kein gebrauchtes Zündschloss verbauen kann.


    Das alte Schloss ist evtl. defekt, oder eben beide Schlüssel. Hat der Zweitschlüssel denn zuvor funktioniert? Hast Du noch den flachen Werkstattschlüssel? Mit dem muss es auch funktionieren, wenns an den Schlüsseln liegt.


    Gruß,

    Daniel

  • Hey Daniel,


    erst einmal vielen Dank.

    Nun stellen sich mir aber doch einige Fragen.

    Warum kann ich kein anderes Zündschloss benutzen? Hier kam es übrigens zum gleichen Problem, Türschließung funktionierte mit dem zugehörigen Schlüssel aber der Schlüssel wurde im Schloss nicht erkannt.

    Ja, der Zweitschlüssel hat zuvor funktioniert. Was genau meinst du mit Werkstattschlüssel?


    LG

  • Dein EZS ist zugehörig zu deinen Schlüsseln und deinem Motorsteuergerät codiert.

    Sonst könnte ich ja mit meinem Schlüssel in jeden X-Beliebigen 203 einsteigen und wegfahren.


    Wenn man ein gebrauchtes Zündschloss einbauen will, geht das nur wenn man auch die zugehörigen Schlüssel und das zugehörige Motorsteuergerät verbaut.
    Auch ein nachträgliches codieren ist nicht möglich.


    Deshalb wird das selbstverständlich nicht funktionieren. Dir bleibt also nur 1x alles neu zu kaufen (was schwachsinnig ist) oder eben das EZS und einen Schlüssel einschicken.

    • Offizieller Beitrag

    Der Schlüssel bedient im Prinzip zwei Systeme, nämlich die Zentralverriegelung per Funk/Infrarot und die Zündung/Wegfahrsperre per Induktion im Zündschloss. Diese beiden Systeme sind mehr oder weniger unabhängig voneinander, daher kann das eine noch funktionieren und das andere eben nicht mehr. Das ist klassischerweise dann der Fall, wenn im Schlüssel die Induktionsspule kaputt geht. Dann funktioniert Funk/IR noch, aber eben die Erkennung im Zündschloss nicht mehr.


    Die Erkennung im Zündschloss kann aber natürlich auch als anderen Gründen nicht mehr funktionieren. Dreck vor dem Induktionsfenster zum Beispiel, ist aber selten. Oder wenn das Schloss selbst kaputt ist, oder wenn die Wegfahrsperre nein sagt. Das ist der Grund, warum Dein zweites Schloss "auch" nicht funktioniert.


    Warum kann ich kein anderes Zündschloss benutzen?


    Die Wegfahrsperre bildet sich aus: Motorsteuergerät, Zündschloss, Lenkschloss und Schlüssel. Diese vier Steuergeräte sind miteinander "verheiratet" und funktionieren nur zusammen. Wenn eines fehlt oder gegen ein falsches getauscht wurde (trotz gleicher Teilenummer), gibts keine Freigabe. Du hast nun also ein gebrauchtes Zündschloss eingebaut, das mit den anderen Teilen der WFS nicht verheiratet ist, daher kann das das nicht funktionieren, selbst wenn es nicht defekt ist.


    Gebrauchte Zündschlösser einfach einbauen funktioniert grundsätzlich nicht, auch nicht wenn der dazugehörige Schlüssel dabei ist. Da gibts also nur: Das alte Schloss reparieren lassen, oder ein neues bei Mercedes kaufen (ca. 700 Euro). Oder ein komplettes Set (Motorsteuergerät, Zündschloss, Lenkschloss und Schlüssel) aus einem identischen Fahrzeug kaufen und einbauen. Hierbei müssen aber alle Teilenummern übereinstimmen und es muss höchstwahrscheinlich dennoch anschließend abweichende Sonderausstattung codiert werden. Außerdem ändert sich dadurch elektronisch die Fahrgestellnummer des Wagens, was möglicherwiese dann wieder zu Problemen in anderen Steuergeräten führt. Im SRS-Steuergerät steht z. B. auch die Fahrgestellnummer drin, soweit ich weiß.


    Was genau meinst du mit Werkstattschlüssel?


    Der Werkstattschlüssel ist eine flachere Version des normalen Schlüssels. Er hat die gleiche birnenähnliche Form, ist aber nur 3 mm dick und hat keine Knöpfe. Trotzdem kann man mit ihm das Fahrzeug starten. Da er selten genutzt wird, ist er selten kaputt. Wenn der also vorhanden wäre und im Zündschloss erkannt würde wüsstest Du, dass das Zündschluss wahrscheinlich OK ist und nur die Schlüssel kaputt sind.


    Gruß,

    Daniel

  • Das ist klassischerweise dann der Fall, wenn im Schlüssel die Induktionsspule kaputt geht. [...] Die Erkennung im Zündschloss kann aber natürlich auch als anderen Gründen nicht mehr funktionieren. Dreck vor dem Induktionsfenster zum Beispiel, ist aber selten. Oder wenn das Schloss selbst kaputt ist [...]

    Ich frage mich, warum die Autoindustrie solche Schlüssel/Schloß-Technologien einbaut :rolleyes:. Was hat solch eine Induktionslösung dem simplen Metall-Schlüsselbart voraus - außer irgendwelchem Technik-Faxenkram, den kein Mensch braucht :weg:und der nur irgendwann kaputtgeht?? Ins Schloß reinstecken muß ich beide Schlüssel.


    Hoch lebe der gute alte W201 (wie er heute vormittag wieder mal auf der Krefelder Rheinstraße an mir vorbeigefahren ist ;)) mit seinem schrecklich un-coolen Schlüsselbart :nase:...


    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Ich frage mich, warum die Autoindustrie solche Schlüssel/Schloß-Technologien einbaut :rolleyes: . Was hat solch eine Induktionslösung dem simplen Metall-Schlüsselbart voraus - außer irgendwelchem Technik-Faxenkram, den kein Mensch braucht :weg: und der nur irgendwann kaputtgeht?? Ins Schloß reinstecken muß ich beide Schlüssel.

    Naja, in der Theorie ist es verschleißärmer, weil es eben keine mechanische Verbindung zum abgleich der Fahrberechtigung gibt. Bei einem mechanischen Schloss verschleißen eben durch die Reibung die Schließplättchen und Schlüssel, beim elektronischen verschleißt mechanisch nichts. Geht halt was anderes kaputt :wat:


    Außerdem dürfte - zumindest damals als das System eingeführt wurde - die Diebstahlsicherheit deutlich höher gewesen sein als bei rein mechanischen Lösungen.


    Ich glaube aber der wesentliche Vorteil liegt in der Produktion. Schlüssel schleifen, Schließplättchen passend sortieren, zusammenbauen, dann alle Teile zusammenhalten, ans Band liefern und alles ins gleiche Auto einbauen ist halt aufwändiger, als 1.000.000 identische Zündschlösser zu produzieren und die Fahrberechtigung nur per Software auf den Platinen zu regeln. Ist ja auch bei der Lagerhaltung deutlich einfacher und billiger.


    Gruß,

    Daniel

  • Im 201 bräuchte ich ein neues Zündschloss, weil sich der Schlüssel nicht mehr drehen ließ.

    Wo ist jetzt der Vor-oder Nachteil?

  • Michael,


    Off-Topic:

    Das trifft auf deinen (unseren) Wagen eh nicht zu. Wir haben noch im VorMopf die FBS 2 verbaut, da ist keine Induktionsspule im Schlüssel, ausserdem haben wir noch einen "richtigen Bart" der mechanisch ins Schloß eingreift.

    Wir ver-/entriegeln mit Infrarot und somit wird auch die WFS ent-verriegelt.

    Zündvorganeg dann durch mech. drehen des Schlüssels er am Zündschloss den Kontakt schließt.


    Gruß

    Holger