M271 Steuerkette / Kettenräder wechseln im 204

  • Blöde Frage, den CGI kenne ich nicht im Detail, aber kann es sein dass die Hochdruckpumpe von der Nockenwelle angetrieben wird? Wenn ja, abschrauben?

  • Hallo nochmal!


    Danke fuer die Antworten! Ich habe den Fehler gefunden, die Kette war tatsaechlich verklemmt! Gut, dass ich es nicht mit noch mehr Gewalt probiert habe, sonst haette ich was kaputt gemacht! Dadurch, dass ich die offene Kette schon ueber die Kurbelwelle bewegt hatte, ist sehr viel Spiel in der Kette zwischen Kurbelwelle und Auslass-Rad entstanden. Ein kleines Stueck hatte ich am Auslassrad drehen koennen, bevor es blockiert hat. Dabei hat sich die Kette an der Stelle, wo sie in das Zahnrad eingefuehrt wird, verkeilt. Zwei Glieder haben sich praktisch uebereinander geschoben und Alles verklemmt, siehe Fotos:


    [Blockierte Grafik: https://i.ibb.co/FKsGvG0/IMG-20200325-182748.jpg]



    [Blockierte Grafik: https://i.ibb.co/tHLZRtQ/IMG-20200325-182755.jpg]


    Sieht auf den Bildern zwar so aus, als muesste man die Kette nur wieder ein Stueck zurueck ziehen und sie wuerde sich wieder gerade legen, doch auch nachdem wir die Kette wieder komplett vom Zahnrad frei hatten, war sie in sich fest verkeilt und liess sich nicht wieder gerade strecken. Erst nach ueber einer Stunde konnten wir mit diversen Werkzeugen und viel Fingerspitzengefuehl die Kette "entknoten".

    Um das Ganze sehen zu koennen, musste ich dann doch den Stirndeckel samt Thermostat u.s.w. ausbauen... Naja, gibt Schlimmeres.



    Jetzt habe ich allerdings direkt zwei andere Sorgen:


    1) Die Kette ist jetzt drauf und vorerst mit einem Kettenschloss verschlossen. Sie hat allerdings enorm Spiel, also sie haengt in eingebautem Zustand sehr stark durch! Immer dann, wenn die Auslass-Seite gerade gesprungen ist (also wenn das Rad diesen Satz uebers Ventil macht?) haengt die Kette zwischen den beiden Nockenwellen-Raedern durch (siehe erstes Bild unten), wenn die Einlass-Seite dann "aufgeholt" hat, ist die Kette oben straff (zweites Bild unten), dafuer ist das Spiel dann zwischen Kurbelwelle und Auslass-Seite... Frage an die Experten: Ist es normal, dass die Kette bei dem M271 EVO so stark durchhaengt, wenn der Kettenspanner ausgebaut ist? Als die alte Kette noch drin war, hab ich dummerweise nicht so drauf geachtet.

    Vom 203er M271 (also nicht der EVO, sondern der Kompressor mit 163 PS) kannte ich das nicht. Allerdings haben beim Durchdrehen hier auch nicht diese extremem Spruenge der Kettenraeder statt gefunden, die sind viel gleichmaessiger gelaufen...


    [Blockierte Grafik: https://i.ibb.co/dBFC4Tt/IMG-20200326-162544.jpg]


    (dass die Zaehne auf dem Einlass-Rad nicht richtig in der Kette sind, kommt nur daher, dass ich bei diesem Foto kurz vorher die Kette runter genommen hatte und noch nicht richtig wieder aufgelegt! Beim Drehen des Motors passiert das so nicht!


    [Blockierte Grafik: https://i.ibb.co/5BP9j3r/IMG-20200326-163215.jpg]


    Mein erster Gedanke war, dass sie mir die falsche Kette geschickt haben (eine laengere). Ich habe dann aber an der alten Kette die Glieder gezaehlt, ebenso an der neuen (dabei beim sichtbaren Teil der Kette immer zehn Glieder gezaehlt und eine Markierung auf der Kette gesetzt, Motor weiter gedreht, naechste 10 Glieder gezaehlt, markiert, u.s.w.)

    Ich habe mehrmals nachgezaehlt und die Anzahl der Glieder ist genau gleich. Zwischen den Gliedern der neuen Kette ist auch kein Spiel vorhanden, also kein Defekt zu erkennen. Bei der alten Kette merkt man hingegen ein deutliches Spiel zwischen den Gliedern...


    Die Steuerzeiten stimmen aber auch nach mehrmaligem Durchdrehen des Motors noch genau, die Kette springt also beim Durchdrehen von Hand nicht...


    Trotzdem bereitet mir dieses zwischenzeitliche Durchhaengen der Kette ein ungutes Gefuehl. Was meint ihr? Wird wirklich derart viel am Ende durch den Kettenspanner ausgeglichen??? Hier waere ich fuer jede fundierte Aussage extrem dankbar!!!



    Das zweite Problem betrifft den Versteller der Auslassseite selbst!

    Mir ist aufgefallen, dass hier am vorderen Deckel nur noch eine Vernietung zu sehen ist, die andere ist abgerissen!!! Das war ich aber nicht, k.A. wie und wann das passieren konnte. Um zu pruefen, ob der Deckel trotzdem noch fest sitzt, bin ich mit einem feinen Schraubendreher dazwischen, da liess sich der Deckel schon einen ordentlichen Spalt abhebeln. So sieht das Ganze jetzt aus:


    [Blockierte Grafik: https://i.ibb.co/b12nwTR/IMG-20200325-192905.jpg]



    [Blockierte Grafik: https://i.ibb.co/kqKFfRN/IMG-20200325-192856.jpg]



    Da meine Raeder sonst noch gut aussehen, bin ich nicht gerade scharf darauf, das auch noch zu tauschen!

    Den Deckel wieder fest zu kriegen, waere m.E. kein Problem: Durch das offene Loch, wo vorher die Niet war, wuerde ich einfach einen kleinen Schweisspunkt setzen. Dann sollte das wieder bombenfest sein. Aber wie ist das mit der Dichtheit? Muss da besondere Dichtmasse oder Kleber zwischen, wenn ja, was fuer welche? Oder ist an dieser Stelle jeder Reparaturversuch nur Pfusch?


    Auch hier bin ich fuer jede fachkundige (!) Meinung dankbar!


    Danke euch!!!

  • Hallo nochmal!


    So, ist jetzt Alles wieder zusammen gebaut. Nach Einbau des Kettenspanners war die Kette strammer und die Steuerzeiten stimmten perfekt. Auch den "Deckel" des Nockenwellenverstellers hab ich wieder zu bekommen...


    Das Rasseln nach dem Start ist jetzt weg, leider hatte meine Motor-Kontrollleuchte und das Ruckeln offenbar nichts mit der Kette zu tun, das kam leider wieder :( :( :(


    Hier bin ich echt am Verzweifeln, denn er ruckelt so stark, dass er an der Ampel aus geht und nur mit viel Gas ueberhaupt wieder startet, MKL leuchtet dauerhaft und jetzt der Superhammer: Im Fehlerspeicher steht NIX!!!

    Wie kann das denn sein? Wenn die MKL leuchtet und der Motor auch nur beschwerlich laeuft, muss doch was im Fehlerspeicher stehen!?

    Habe selbst eine StarDiagnose, die sagt es sei Alles ok, und auch direkt bei MB ist man ratlos... Das gibts doch gar nicht!!!


    Ich kann mittlerweile nicht mehr fahren, da die Kiste dauernd absaeuft und wenn ueberhaupt, dann nur mit enormem Geruckel und Vollgas los faehrt... Habe keinen Bock mehr!


    Aber naja, das ist dann wohl ein anderes Thema, hat nix mit der Kette zu tun... die laeuft jetzt wenigstens schoen...

  • Teillastentlüftungsschläuche prüfen.

    Da könnte falschluft ne Rolle spielen..... Wäre aber auch im FSP, das einzige was nicht abgelegt wird, sind so Kraftstoff Sachen.

  • Hi ich bin Sterni und neu hier. Habe auch gleich eine Frage. Kann mir jemand sagen was daß für eine Inbusschraube links neben dem Kettenspanner beim M271 ist. Kann da leider nichts drüber finden. Bei mir ist der Motor dort etwas ölig. Habe die Lichtmaschine abgebaut und dann festgestellt daß die Schraube lose war.

  • Ich meine das ist einfach ein Verschluss für die Öldruckleitung, die dort zum Spanner geht. Hattest du sie Schraube draußen? Ein Feingewinde (M10x1) spräche dafür. Sollte jedenfalls nicht lose sein.

  • Nein hatte die Schraube nicht draußen. Habe Sie nur wieder fest geschraubt. Aber dann wird da ja bestimmt das Öl her gekommen sein. Werde es jetzt beobachten ob es dort trocken bleibt. Danke für die schnelle Antwort.

  • Bei mir steht diese Arbeit demnächst leider auch an. Aktuell sind mir aber trotz vieler Lektüre ein paar Dinge unklar, bzw. ich vermute ein paar Denkfehler zu haben:


    1) Es wird in vielen Anleitungen erwähnt, dass man die Nockenwellen auf keinen Fall verdrehen dürfte und wenn die nicht mit dem Blockierwerkzeug gesichert wären müsse man sich mit Stift Makierungen machen, usw... Ich versteh nur nicht ganz wieso: Die Wellen haben doch Markierungen oben drauf. Wenn die exakt auf den Pfeilen stehen und die KW auf OT steht, dann müsste doch am Ende alles passen? Oder was übersehe ich hier?


    2) Ich nehme an, dass es keine NW-Stellung gibt, bei der die Kolben die Ventile nicht berühren können? Sprich: Ich MUSS beim Einziehen der Kette definitiv die NWV mitbewegen?


    3) Helix hat ja hier so eine Ölfilterzange zum Gegenhalten benutzt. Reicht da nicht auch das aufgesteckte Blockierwerkzeug (oder ggf einfach ein 27er-Schlüssel, der da ja wohl auch draufpasst)?


    4) Kann es mir irgendwie passieren, dass ich die NWV nicht in Neutralposition verbaue? Also dass ich versehentlich einen in eine Endposition drehe, wenn ich mich beim Auflegen der Kette blöd anstelle?


    5) Weshalb müssen die Zündkerzen raus? Damit sich der Motor leichter drehen lässt?


    Würde mich sehr freuen, falls ihr mir hier ein wenig auf die Sprünge helfen könntet!

  • Da ich den Spaß demnächst zum dritten Mal mache will ich deine Fragen beantworten.


    1) Theoretisch ja. Du vergisst nur bei der Betrachtung, dass die Ventilfedern die Nockenwelle nicht in der markierten Stelle "still" halten. Sprich, sobald die Kette getrennt wird, verdrehen sich die Nockenwellen. Klar kann du die zurück drehen, aber um das Timing von NW zu KW nicht zu verstellen, willst du den Ärger nicht. Da ist schon ganz gut Zug drauf. Mir ist auch ein- oder zweimal die Kette einen Zahn gesprungen, dann muss man ganz vorsichtig zurück. Aber wenn es irgendwie geht, einfach vermeiden.


    2) Ja. Theoretisch kannst du die neue Kette auch nur durchfädeln und anschließend die Nockenwelle einhängen (und somit gar nichts drehen, dafür muss aber vorne der Deckel vom Kettenkasten ab und damit die Ölwanne runter.


    3) ich hatte ein Blockierwerkzeug von eBay (blauer Kasten). Darin hatte die Welle aber noch ein bisschen Spiel, und ich wollte es nicht übertreiben. Ne dicke WaPu Zange mit Lappen geht auch.


    Zum Lösen musst du ja beides halten, Mutter wird gelöst und Welle muss gehalten werden.


    4) Nein, so lange die KW auf OT steht und beide Schlüsselweiten der NW nach oben Zweigen (sind ja auch noch Markierungen an den Wellen), kann da nichts falsch sein. Nach der Montage ein paar Runden durchdrehen mit der Ratsche, wenns nach der zweiten vollen Runde noch stimmt, haut es hin.


    5) Du kannst auch noch nen Gang drin lassen wenn du Spaß daran hast. Aber Mal im Ernst, gegen die volle Kompression zu drehen machst du nicht lange. Ist so schön schwer genug da unten in dem Loch die Ratsche zu drehen.